Beiträge von Dreamless

    Behaglich streckte Lynx sich noch einmal, dehnte ihre Muskeln ehe sie sich, mit einem leisen Seufzen, in den Wagen schob. Langsam spürte sie, wie das Adrenalin sich in ihren Adern breit machte, um sie auf den Run vorzubereiten.


    Wenig überrascht stellte sie fest, dass sie sich darauf freute, Männer hin oder her. Und vor allem: Miezekatze hin oder her.

    "Nein, wir sollten das heute lassen... Wenn jemand nicht dringend nach Hause will, stelle ich meine Zweitwohnung für den Run als Teamunterkunft zur Verfügung..."


    Lynx dachte eine Weile nach und begann innerlich eine Liste aufzustellen, was sie alles brauchte.

    Lynx beobachtete Wil nachdenklich. Zum ersten Mal schien ihr wirklich klar zu werden, das Beziehungen und Jobs nicht wirklich miteinander harmonierten. In ihrem Gesicht zeichnete sich deutlich der Widerstreit ab, dem Wunsch nachzugeben Wil zu folgen, oder sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.


    Einige Augenblicke später seufzte sie und folgte Wil.


    "Hey... so war das auch wieder nicht gemeint... Aber... für alles andere ist auch nach dem Job Zeit."


    Sanft hauchte sie einen kurzen Kuss auf seinen Mundwinkel und versuchte ihn wieder zurück zu ziehen.

    Mit raschen, kraftvollen Schritten näherte Lynx sich den beiden Männern und lauschte, mit leicht schräg gelegtem Kopf, deren "Unterhaltung". Als die Frage mit dem hinfliegen erklingt, winkt sie ungeduldig ab.


    "Wir haben für so etwas keine Zeit. Also Schluss mit den Spielereien."


    Innerlich rief sie Katze zur Ordnung, die protestierend fauchte, als es um die Spielerei ging.


    "Ja, ich würde auch lieber etwas herumspielen, aber das ist nicht unser Auftrag, also Ruhe, Mieze."

    >> Wie ich bereits sagte, es kommt immer darauf an mit WEM man sich die Nächte vertreibt...
    Mit jemandem der Tod auf Raten mehr verehrt als eventuelle Partnerinnen... Nein danke.<<


    Lynx

    Mit düsterem Gesichtsausdruck beginnt Lynx unruhig hin und her zu tigern, wie die Sprichwörtliche Katze auf der Pirsch.


    Ihre schlanken Hände fummeln immer wieder an den Taschen des gefütterten Mantels herum, zupfen hier und dort, streichen die unbändigen Haare einmal mehr hinter die spitzen Ohren, während aus ihrer Kehle etwas dringt, das man auch ohne viel guten Willen als gereiztes Fauchen interpretieren könnte.

    Lynx blickte Grendel einen Moment lang offen und ohne jedes gekünstelte Böse-sein an, nichts weiter als eine junge Frau Anfang 20.


    "Nachsehen würde gehen... Ist aber nicht ganz ohne. Weisst du was mir wesentlich mehr Sorgen macht? Ich habe bisher keine magische Sicherheit gesehen. Keine Hüter, keine Geister, keine Elementare, keine Magier. Irgend etwas stimmt da nicht."


    Nervös rauchte sie weiter, zündete die erloschene Zigarette ungeduldig wieder an.

    Ruhig wanderte Lynx Blick einmal an Grendel auf und ab, die Hand mit der Zigarette verharrte, wenige Millimeter vor ihren Lippen für einen langen Augenblick, ehe sie einen weiteren, tiefen Zug nahm, den Blick nachdenklich in die Ferne gerichtet.


    In ihrem Inneren ging sie die verschiedensten Szenarien durch, allein um zu entscheiden, wie viel von ihrem Können sie preisgeben konnte, ohne zu viel über sich selbst zu verraten. Ihre Magie funktionierte ohnehin nicht immer so, wie sie sich das dachte, und an dieser ganzen Misere war, in ihren Augen, nur das Katzenvieh schuld, das in den wichtigen Situationen irgendwelche merkwürdigen Lieder schnurrte. Nichts gegen diese Lieder, sie waren beruhigend... Und stark, aber irgendwie waren sie ihr auch unheimlich. Kein Hermetiker den sie kannte, hörte solche Lieder. Und für gewöhnlich funktionierten deren Zauber auch immer wie beabsichtigt.


    Nach einigen, endlos erscheinenden Sekunden nahm sie die Brille ab und sah Grendel gerade aus ihren smaragdgrünen Augen an. Ihr Mund öffnete sich, schloss sich aber gleich wieder, das gedachte ungesagt verschluckend.


    Nervös nahm sie einen weiteren Zug, ehe sie endlich, mit rauer Stimme zu sprechen anhob.


    “Das ist nicht einfach zu sagen... Ein bisschen von allem, würde ich sagen. Hauptsächlich defensives Zeug.“


    Nun, das stimmte sogar, denn ihre Defensivzauber funktionierten Einwandfrei.


    “Für den Angriff verlasse ich mich allerdings eher auf Kugeln...“


    Ihr Blick wanderte von Grendel zum Himmel und sie verstummte, abwartend, angespannt.