[IP] Waffenbrüder

  • #21


    Indigo
    Die Kellnerin bringt den Sake.
    So weit so gut. Ändern wir mal das Spiel. denke ich bei mir, während ich mich bei der Kellnerin artig bedanke. Ich hebe meinen Kopf und blicke dem Ork direkt und unverholen an. Ein mildes, leicht spöttisches Lächeln umspielt meine Lippen. Ich kippe den Sake herunter, dann gehe ich zu ihm.
    War nett. Wir sehen uns morgen. 113b, nicht wahr?! flöte ich ihm auf Englisch entgegen und gehe grinsend weiter zu den Fahrstühlen.

  • #22
    Mad Doc


    Ich blickte Saburo hinterher als er die Rezeption verließ. Da mein Einchecken durch die kurze Unterhaltung unterbrochen worden war, setzte ich es danach fort. Ich verabschiedete mich höflich von der Rezeptionistin und machte mich, meine schwere Tasche stemmend auf den Weg zum Lift. Während ich an den Marmorwänden zum Lift vorbeiging, betrachtete ich mein Spiegelbild. Sah mich von meinen verchromten Cyberaugapfel mit den schwarzen Pupillen angeschaut. Ich hatte mich schon lange an den Anblick gewöhnt und so wanderte mein Blick weiter, herunter an meiner legeren Outfit, hin zu dem Stabilisationsschwanz, der hinten aus meiner Hose herausragte. Er schwang nur leise und hing nur schlaff herunter. Ein gedanklicher Befehl zeigte mir das was ich schon wußte: "Cyberstabilisierung im Standby, Auslastung 5%".
    Dann war ich auch schon am Lift dessen Türen sich gerade schlossen, also sprang ich schnell noch mit hinein und drückte den Knopf für meine Etage.
    Im Zimmer blickte ich mich kurz um und testete die Gerätschaften auf Funktionstüchtigkeit. Ich erwartete es hier zwar nicht, aber ich hatte schon Hotels erlebt die versucht hatten ihren Kunden Schäden an der Einrichtung anzuhängen. Dies schien hier nicht der Fall zu sein, also warf ich mich aufs Bett.
    Das Bett war so viel bequemer als der Sitz im Flieger es gewesen war, und ich mußte wohl kurze Zeit eingenickt sein. Naja vielleicht war Saburo noch im Spabereich, eine kurze Massage konnte sicher nicht schaden, auch wenn es sicher nur wieder der Rücken werden würde, weil die wenigsten Massagesalons auf meine Speziellen Körpermaße ausgerichtet waren. Wiedereinmal wünschte ich mir eine abnehmbare Variante der Cyberstabilisierung. Ich ging ins Bad und griff mir den Bademantel und das passende Handtuch und verließ dann mein Zimmer in Richtung Spa.
    Dort angekommen überflog ich die Preisliste und entschied mich für eine der weniger teuren Massagen. Die zuständige Thai wies mir eine Kabine zu und ich machte mich auf den Weg.
    Als ich meine Kabine betrete sehe ich darin gedankenverloren Saburo stehen, seinen Blick ins Leere seiner Blickverbindung gerichtet. Ich hatte selber eine und kannte genug Söldner mit einer, so daß ich diesen Blick sehr gut kannte.
    Ich verbeugte mich vor ihm und spreche ihn auf Japanisch an "Ah Saburo-san, wie schade dass sie bereits fertig sind, ich habe leider jetzt erst meine Sitzung. Aber wenn wir uns in 45 Minuten in der Bar treffen, würde ich mich über ein paar Neuigkeiten freuen." Ich lege mich schonmal auf meine Liege während ich darauf warte, daß die Massage beginnt und Saburo antwortet.

  • # 23


    Nachdem sich Fireworx ausgiebig geduscht und abgetrocknet hat schaut er sich die Matrixrepresentation des Hotels an und betritt das Restaurant unter dem Icon eines generischen Hotelgastes, der von seinem Zimmer aus eintritt. Er schlendert die ausgestellten Speisen entlang und wählt schließlich Lumpia und Bami Goreng vom indonesischen Chef auf sein Zimmer. Dazu eine Literflasche Wasser. Ihm war nicht nach Experimenten.


    Während er auf das Essen wartet schaut sich Fireworx die neuesten Meldungen aus den Krisengebieten Ostasiens an und sucht sich Intel über die Standardausrüstung oder zu erwartende Ausrüstung der meisten in den Konflikten involvierten Parteien.

  • #24
    Fenris


    Oh man, Sachen gibts. Wer hätte das gedacht... , denke ich mir als mich die Asiatin stehen lässt und ihren kleinen Hintern in Richtung Fahrstühle bewegt. Das kann ja heiter werden...
    Ich warte bis sie nicht mehr zu sehen ist, dann gehe ich auf mein Zimmer und direkt ins Bad.
    Schnell schäle ich mich aus diesem unbequemen Anzug und stehe dann vor einem riesigen Spiegel und einer großen Eckbadewanne. Wow... vielleicht doch lieber ein Bad.
    Bei dem Blick in den Spiegel muss ich wieder an die Asiatin denken. Ich habe mal gehört, dass asiatische Männer kaum Körperbehaarung haben, vielleicht wäre sie bei meinem Anblick schreiend weggelaufen...
    Ich lasse mir ein Vollbad ein und dümpel dann erstmal ausgiebigst in der Wanne.

  • #26 - Saburo


    Eine vertraute Stimme reißt mich aus meiner Lethargie. Ich schaue mich um und erblicke Tadano-san, der sich bereits auf die Liege gelegt hat, während in meinem Display ein "45:00" erscheint und abwärts zu zählen beginnt. Meine Mundwinkel zucken leicht nach oben: "Die Masseuse hat goldene Hände, Tadano-san - es dürfte Dir gefallen."
    Nachdem ich das Zimmer verlassen und die Tür hinter mir geschlossen habe, laufe ich in die Thailänderin. Kurz entschlossen stelle ich mich ihr in den Weg und texte sie zu, während sie versucht an mir vorbeizuschauen: "Es ist in Ordnung, wenn Sie Oni nicht mögen, es ist in Ordnung, wenn Sie Japaner nicht mögen, aber mein Freund da drin...", ich deute auf den Massageraum, zu dem sie unterwegs war, "und ich sind erstens schon sehr lange aus Japan fort und zweitens mögen wir das, was das kaiserliche Japan in diesem Teil der Welt anstellt, auch nicht. Und drittens ...", an dieser Stelle verlasse ich dann langsam die Fakten, "... hat mein Freund da drin aufgrund seiner Einbauten ständig Rückenprobleme, die ihm sehr oft den Schlaf rauben. Glauben Sie mir, er wäre sehr dankbar dafür, eine richtig gründliche Massage zu bekommen."
    Ihren Einwand, Tadano-san hätte nur die günstigste Massage bestellt, wische ich beiseite mit einem seufzenden: "Er ist immer zu bescheiden und will nicht zur Last fallen..."
    Ich versuche zuletzt ein ganz liebes Gesicht zu machen - sagen wir: nicht ganz so schrecklich auszusehen - bevor ich die junge Dame schließlich an mir vorbeilasse (sie hatte zuletzt mich mit großen Augen angestarrt) und mich zu den Duschräumen begebe. Meine Laune ist spürbar besser geworden, was eine gute Voraussetzung für einen geselligen Umtrunk mit Tadano-san ist - sofern er vor lauter Entspannung (hehe) den Weg zur Bar noch findet.
    Gut 40 Minuten später hocke ich an der Bar und schaue gespannt, wie auf dem Display die letzten zwei Minuten verrinnen "1:59...1:58...1:57..."

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

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  • #27
    Mad Doc


    Ich lag schon auf meiner Liege und versuchte mich zu entspannen, Sinneseindrücke jeglicher Art so gut es geht in den Hintergrund zu schieben. Am Rand nahm ich dann aber doch meinen Namen wahr und wurde hellhörig. Was treibt Saburo da draussen? Was reden die beiden über Japan? Ich versuchte ihn auszublenden.


    Dann nahm ich einen Menschen wahr, der sich zu mir bewegte. Ich widerstand dem Drang die Augen aufzumachen und nachzusehen. Im Feld konnte jeder Schritt von einem Feind herrühren, aber hier waren wir nicht im Krieg, sondern in einem angesehen Hotel. Dann hörte ich sie mit irgendetwas hantieren, ich konnte nicht ausmachen was, und spürte schmale Hände auf meinem Rücken. Als ihre Hände von meinen Schultern am Rücken hinabglitten, fragte ich mich ob das Handtuch noch richtig lag, wie viel war wohl von meinem Stabilisator zu sehen und wie sah ihr Blick aus. Ich rang mich durch auf diese Fragen keine Antworten zu suchen und nahm meinen alten Plan wieder auf mich zu entspannen.


    Die Massage dauerte gut eine halbe Stunde, wie mein Uhr mir mitteilte. Es war mir viel kürzer vorgekommen, aber sie hatte die Zeit gebraucht jede Muskel meines Rückens durchzukneten und am Anfang zu mißhandeln um sie überhaupt in einen massierbaren Zustand zu bringen. Kurz war ich gedanklich den Umfang der bestellten Massage durchgegangen und dann wußte ich worüber Saburo mit der Thai diskutiert hatte. Verrückter Oni!


    Dann beeilte ich mich aber die Verabredung mit ihm wahrzunehmen. Ich beeilte mich auf mein Zimmer zu kommen und in entsprechende Kleidung zu kommen und machte mich wieder auf dem Weg in die Bar. Meine Uhr zeigte an, daß ich keine Minute zu früh kommen würde, aber so mochte ich es. Man erscheint weder zu früh noch zu spät, man erscheint pünktlich!


    Als ich die Bar betrat sah ich Saburo schon an einem Tisch sitzen. Er war der einzige im Raum mit blauer Haut, und damit nicht zu übersehen. Ich setzte mich zu ihm an den Tisch, nachdem ich mich vor ihm verbeugt hatte und bestellte uns eine Flasche Sake mit zwei Schälchen.


    "Also mein Freund, du hast mir immernoch nicht erzählt wie es dir ergangen ist, seit ich dir das Monstrum einsetzen mußte. Wie sind die Geschäfte gelaufen und wo hat es dich hinverschlagen?"

  • #28
    Fenris


    Ca. 2 Stunden später verlasse ich das Badezimmer, sauber, gut riechend und mit frisch gepflegter Körperbehaarung.
    Ich ziehe mir meine eigenen Sachen wieder an und beschließe einmal rüber zu Fireworx zu gehen. Wie ich ihn kenne, hat er bestimmt schon die Lage gecheckt und vielleicht eine grobe Ahnung was auf diesem Kontinent so abgeht, was unser eingreifen erfordern könnte.
    Ich verlasse also mein Zimmer und klopfe an seine Tür.

  • #29 - Saburo


    "0:03...0:02...0:01..." ...Tadano-san, pünktlich wie ein schweizer Uhrwerk. Ich erwiedere seine Verbeugung und warte, bis die Bedienung uns den Sake gebracht und sich entfernt hat.


    "Nun, mein Freund, Du kannst Dich doch noch gut daran erinnern, daß ich aus dem Notzelt gleich wieder in die Schlacht geschickt wurde..." Vor meinem inneren Auge sehe ich mich im Lazarett aufwachen und auf das damals noch chromblinkende Cyberbein starren. Mein völlig verwirrter Blick ging von meinem Bein zu Tadano-san, der in seinem mit Blutflecken übersähten, wegen der drunter getragenen Panzerung aufgedunsenen Kittel neben dem Bett stand und Sorgenfalten im Gesicht bekam.
    Bevor dieser irgendwas sagen konnte, polterte "Sergeant" Mallet hinein - wir nannten ihn alle "Frikadelle" wegen seines zerfurchten Gesichts und einer deutlich erkennbaren Leibesfülle. Er war unser Vorgesetzter bei dem Job und bildete sich ein, ein Drill-Sergeant auf einem Boot-Camp zu sein. Dieses Gesicht erschien plötzlich vor mir und füllte mein Blickfeld aus. "Hör mal Flyboy, wenn Du nicht sofort deinen haarigen, blauen Arsch hinausbewegst und innerhalb von null-null-zehn in echo-foxtrot zwei-fünf ein kleines Feuerwerk für unsere schlitzäugigen Freunde da draußen veranstaltest, dann...", nun wurde seine Stimme immer lauter und schriller, "...sorge ich dafür, daß Du auf dem nächsten Minenfeld ZWEI - WOCHEN - LANG - MACARENA - TANZT, BIS - DU - JEDE - EINZELNE - MINE - DORT - GEFUNDEN HAST!!!! - Hast Du mich verstanden, Soldat?"


    Ich atme den Geruch des Sake ein. "Die nächsten Tage, nein Wochen, blieb ich praktisch ständig eingeriggt. Jedes Mal, wenn ich die Verbindung löste, spürte ich diesen ...diesen Phantomschmerz im Bein. Es wurde dann langsam besser, als ich wieder nach Hause kam. Aber ich hatte mir vorgenommen, zum Doc zu gehen und mir das Bein gegen ein organisches Bein aus Eigengewebe tauschen zu lassen - genug dafür verdient hatten wir ja."


    Ich proste Tadano-san zu: "Kampai" und wir trinken auf die alte Zeit und auf "Frikadelle" Mallet, der trotz seines Drill-Sergeant-Gehabes den ganzen Trupp verlustfrei durch die Schlacht gebracht hat. Der Sake entfaltet langsam in dieser entspannten Runde seine Wirkung.


    "Ich sitze also beim Doc auf der Wartebank. Neben mir sitzt son dünner Stift und starrt mich an. Wir kommen ein wenig ins Gespräch - er erzählt mir, daß er ein paar Klingen eingebaut haben will und noch rote Cyberaugen - also den ganzen Drek, den Jugendliche so einbauen lassen um besonders böse auszusehen. Ich schalte langsam auf Durchzug, als er plötzlich meint: 'Hey ...son Cyberbein ist auch Sahne. Hab son alten Flatvid übern Cybercop gesehen, der hatte seine Knarre im Cyberbein'."
    Ich schmunzle, "Ich bin also zum Arzt rein und lasse ihn den Checkup machen. Dabei fällt mir ein: Welche Dämonen hast Du bestochen um mitten in Laos ein fabrikneues Yamatetsu-Cyberbein auszugraben? - Egal ...das Teil war also zwar ein älteres Modell, hatte aber außer seiner Verpackung scheinbar noch nichts gesehen und war sehr gut in Schuß. Ich frage also den Doc, ob man ins Bein noch zusätzliche Gerätschaften einbauen kann - er meint: 'Alles, was reinpasst.' Daraufhin habe ich mir die exakten Innenmaße vom Doc geben lassen und bin heim. Ich will nicht zuviel verraten, aber es war eine sehr spannende Partie Sokoban, die mich die nächsten drei Monate auf Trab gehalten hat."


    Wir trinken noch eine Runde.
    "Auf jeden Fall habe ich alles besorgt, entsprechend auseinandergenommen und - so gut es ging - miniaturisiert. Es sah am Ende aus, als wäre eine Granate in einem Elektronikladen explodiert. Dann habe ich alles in meine Tasche gepackt - antistatisch und der ganze Drek - und bin zum Doc. Stell Dir sein Gesicht vor, als ich dann anfing die Tasche auszupacken. Bei den ersten drei Teilen blieb er cool. Als dann noch drei Teile auf seinem Tisch lagen, bekam er große Augen - aber ich war ja noch nicht fertig und packte weiter aus...", ich erinnere mich noch sehr lebhaft daran, wie der Doc - eine bildhübsche Thailänderin - man munkelte, sie hätte früher für Yamatetsu gearbeitet - ihre Hände auf den Kopf schlug und fassungslos den Kopf schüttelte.


    "Die erste Antwort vom Doc war: 'Vergiß es Kleiner, das passt alles nie da rein.' - aber Du kennst ja meinen Blick, wenn ich genau weiß, daß ich im Recht bin?", ich warte Tadano-sans Nicken ab, "Mit diesem Blick hole ich einen Datenchip aus der Tasche und lege ihn mit den Worten ein: 'Hier ist der Algorithmus, was man in welcher Reihenfolge einbaut - natürlich als drehbare 3D-Darstellung' - 'Aber die Anschlüsse...' - '...habe ich berücksichtigt.' - Der Doc hat mir danach verraten, daß ich ungefähr der zweite Metamensch in seinem Leben gewesen bin, der ihm die Kinnlade gelöst hat.", ich grinse breit. "Der Rest ist schnell erzählt: Ich war einen Monat in der Reha und hab dann ein zwei recht harmlose Jobs übernommen, solange ich mich an das Bein und das zusätzliche Gewicht gewöhnen mußte. Und nun bin ich hier. Und wie sieht dein Werdegang aus, seit wir Furikaderu-san entkommen sind?"

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

  • # 30


    HongKong selbst stellte bereits auf den ersten Blick eine unübersichtliche Menge von Faktoren dar. Nicht verwunderlich, bei einer Stadt dieser Geschichte und Größe. Momentan beherrschender Faktor der Gewaltskala in Hongkong: Der Triadenkrieg. Die Zahl der Triaden ist groß, ihre Gruppierungen völlig unüberschaubar. Die Ordnungsmacht wird von Knight Errant repräsentiert und Ares verfügt über eine quasimilitärische Basis am Hafen.
    Für Fireworx wichtigster Arbeitgeber in Hongkong: Combat, Inc..
    Entscheidende Abhängigkeiten Hongkongs: Macao für Lebensmittel, Hafen und Flughafen für Güter und Personal.
    Paramilitärische Organisationen: Hongkonger Triaden, Koreanische Gangs, Tolo Vory. In der Umgebung beherrschten vor allem die Piraten die Auseinandersetzungen.
    Weitere wichtige Player: Die japanisch imperiale Marine.
    Langsam arbeitet sich Fireworx durch die Nachrichten und Berichte. Ein paar geschriebene Routinen gleichen die Artikel mit den Namen von Schußwaffen und militärischem Gerät ab und erstellen ein Assoziationsnetz um die einzelnen Organisationen und Gruppierungen. Keine sonderliche präzise, aber doch eine hocheffiziente Methode, um sich ein Bild zu machen, was mit welcher Organisation in Verbindung gebracht wird. In einem zweiten Durchgang sortiert er Namen assoziativ zu Organisationen und wiederholt das Spielchen. So bildet sich ein detaillierteres Bild der Situation, ausreichend, um eine Intuition zu haben, mit wem, oder was man es zu tun hat. Sorgsam speichert Fireworx eine Kopie.


    Dann weitet er seine Suche aus um nach Konfliktsituationen in der Gegend zu suchen, und Einsatzbereiche der Combat, Inc. zu überprüfen, als es an der Tür klopft. Er schaltet kurz auf die Sicherheitskamera und sieht Fenris draussen stehen. Mit einer kurzen gedanklichen Anweisung entriegelt er die Tür.

  • #31


    Stringer


    Es ist Abends. Ich habe mich entschlossen mein Abendessen im Hotelzimmer einzunehmen. Kein Wunder. Der Aktenberg und die Arbeit die vor mir liegt ist viel. Vor mir liegen die Dossiers der Männer. Es sind gute Männer . Zumindest auf dem Papier. Ich darf aber auch nicht vergessen das es Söldner sind. Sie dienen in keiner regulären Armee. Sie haben als Motivation meist nur Geld. Trotzdem müssen sie kämpfen, wenn nötig bis in den Tod. Genau wie ich.


    Ich nehme einen Schluck aus meinemWhisky Glas und schaue es lächelnd an. Dies dürfte für lange Zeit mein letzter Drink sein. Alkohol gehört nicht in den Einsatz. Danach beschäftigt ich mich wieder mit den Dossiers. Einige von den Männenr scheinen sich zu kennen und andere dürften sich in der Hotellobby grade beschnuppern. Das ist gut so. Früher hätte ich das gleiche getan. Als Kommandeur musste ich mich zurückhalten. Ich weis das ich die Leute notfalls in den Tod schicken muss und da war ein zu intimes Verhältniss für beide Seiten Ungünstig. Ich ging nochmal die Namen durch:


    - Marksmann
    - Fireworx
    - Fenris
    - Saburo
    - Mad Doc
    - Indigo


    Wer von ihnen würde es schaffen und wer nicht? Was für Fähigkeiten hatten sie? Was viel wichtiger war, wie würde er diese Truppe als Team zusammenbringen. Ich seufzte. Die Nacht würde lang werden. Die Erfahrung sagte mir es würde nicht das letzte mal sein.

  • #32
    Fenris


    Kurz nachdem ich geklopft habe springt die Tür auf. Ich schließe sie hintermir wieder und sehe Fireworx eingestöpselt auf dem Bett sitzen. Ich setzte mich und warte bis er sich ausgestöpselt hat und wieder im hier und jetzt ist, bevor ich ihn zutexte:
    "Na, du hast doch bestimmt gerade die Nachrichten gecheckt, oder? Aber erst muss ich dir erzählen was ich für komische Typen getroffen hab'...", dann erzähle ich ihm von dem Oni mit dem Elfen und der kleinen merkwürdigen Asiatin aus dem Restaurant.

  • #33
    Mad Doc


    Ich setze mich zu Saburo und lasse den Sake in kleinen Schlücken meine Kehle hinabrinnen. Unweigerlich zähle ich dabei die Schlucke und beende das erste Schälchen mit dreien. Zum Trinken habe ich meine Cyberaugen geschlossen, sonst aber fixieren sie Saburo mit ihrem liedschlaglosen Blick.


    Ja ich erinnere mich nur zu gut an den Tag, an dem er mit einem nicht mehr zu rettendem Bein eingeliefert worden war. "Du kennst den Oni den ich bestochen habe." Ein freundliches Lächeln umspielt meine Lippen und ich bedauere, dass es das letzte für einige Zeit sein wird, wenn alles so laufen wird wie ich mir das vorstelle. "Kurz bevor du auf meinem Tisch gelandet bist war ich mit einem Scoutteam, dem ich als Springer angehörte, wenn meine anderen Fähiglkeiten nicht gebraucht wurden, unterwegs. Wir hatten das Rückfeld der Front nach Verwundeten und Bergbarem Material durchsucht. Unter anderem hatten wir da einen zersägten Imperialen gefunden. Er muß wohl schonmal eine Menge abbekommen haben, denn sein halber Körper war durch Cyberware ersetzt worden. Wir hatten ihn zur Bergung markiert und dann kam der Notruf. Ich wundere mich seitdem immer wieder wie wenig Widerstand Knochen leisten, wenn man sie nicht vorsichtig behandeln muß. Also jedenfalls hatten wir dann ein neues und das sah nach kurzem Checkup besser aus, als unser Ersatzteillager. Aber ich muß mich nochmal bei dir Entschuldigen Saburo-san, dass ich nicht in der Lage war dein Bein zu retten." Wären meine Augen noch echt gewesen hätte Bedauern in ihnen gestanden, so konnte man es nur mit Übung an meinem Gesicht ablesen.


    Während Saburo seine Geschichte zuende erzählt nicke ich nur bestätigend und unterbreche ihn nicht. Dann brauchte ich einige Schlucke Sake, bis ich anfange zu erzählen. "Bei mi war nicht viel los. Ich bin ein wenig umhergezogen und habe noch ein paar Länder und einigen Schlamassel gesehen, das ich lieber nicht gesehen hätte. Die restliche Zeit hab ich in Bankoks Rotlichviertel verbracht. Und dann kam die ominöse Anwerbung für diesen Einsatz. Aber schon die Massage und dich wieder zu treffen, war den Flug hierher wert." Ich lächelte ihn kurz an und dann fällt mein Gesicht wieder in seinen ernsten Zustand, als ob er das Lächeln nicht gewöhnt wäre.


    "Aber wenn du dabei bist, weiss ich zumindest für diesen Job schonmal, dass die Rückendeckung reichen wird mich am Leben und mir einen Weg aus der heissen Zone frei zu halten. Warten wir darauf, was der Rest der Einsatztruppe zu bieten hat."

  • # 34


    Ein wenig desorientiert schaut Fireworx auf Fenris, während er sich abstöpselt und seinen Cyberarm zuklappt. Fenris hatte ihn, in der ihn in der ihm eigenen Art sogleich mit einer Frage überfallen, aber gar nicht auf eine Antwort gewartet. Statt dessen erzählt er von seinen Begegnungen in der Lounge.


    So wie es aussah schien es hier ja von Japanern zu wimmeln, und nach dem, was er bisher hier gelesen hatte, konnte sich der Oni gleich eine Zielscheibe auf den Hinterkopf malen. Japaner waren hier nicht wirklich gut gelitten. Da hatte man es als Gwailo noch besser. Aber Fireworx hoffte sowieso, dass sie nicht in der Stadt eingesetzt würden. Zu viele Menschen. Etwas nervös bei dem Gedanken kaut Fireworx auf seinen Fingernägeln, beziehungsweise hat er das vor, doch ein seine Zähne stoßen gegen Kompositstahl und etwas verwirrt läßt er von seinem Versuch ab.


    Mit ein paar geistigen Anweisungen überspielt Fireworx die zusammengespielte Datei auf einen Datenchip und reicht ihn Fenris rüber.
    "Gibt hier mehr Arbeit als überschaubar ist. Schlecht möglich hier irgendwelche Prognosen abzugeben, in was wir wohl geraten könnten. Habe trotzdem mal ne Matrix der am häufigsten von den verschiedenen Parteien eingesetzten Waffen erstellt. Mit wenigen Ausnahmen das übliche. Pistolen, Maschinenpistolen, Schrotflinten bei den Gangs. Gibt ein paar, die bestimmte Muni bevorzugen, also falls dir was auffällt lohnt der Abgleich mit der Datenbank. Schränkt ein, wer der Gegner sein könnte. Die meisten Triaden stehen auf neben den Handfeuerwaffen auf Sturmgewehre und ein, zwei haben eine Vorliebe für Einwegraketenwerfer oder Flammenwerfer. Ist gerade ne Menge los, ein paar der Triaden sind auf die Matrazen gegangen und legen sich zur Zeit gegenseitig um. Deren Kontakte in militärische Kreise können nicht schlecht sein. Habe Meldungen über MGs und panzerbrechende Waffen gefunden. Sind also bei den Jungs verbreitet. Wie häufig weiß ich nicht, dafür bräuchte ich mehr Zeit. Und zu den Konfliktherden ausserhalb der Stadt bin ich noch nicht gekommen. Scheint aber, als wimmelt es in dieser Stadt vor erwachten, die sich für Kampfmönche oder Ghost Hunter halten. Also Vorsicht mit netten Mädels, die zu viel Wissen. Und so wie es aussieht geeken sie Magier hier in bestimmten Gegenden präventiv. Zu viel Angst vor Attentaten."
    Fireworx schaut auf Fenris. Da er selbst es nicht anders kann poltert es direkt aus ihm heraus.
    "Und die Jungs hier sind ziemlich empfindlich, was ihre Ehre angeht. Versuch sie am besten nicht öffentlich zu kritisieren."

  • #35
    Fenris


    "Ich versuchs...", brumme ich und stecke den Chip ein. "Dann sollte ich hier wohl ganz besonders auf meinen Hintern aufpassen, mmh? Naja wird schon werden, ich bin echt mal gespannt auf unsere Truppe. Ich werd mir das Zeug hier dann mal verinnerlichen... und dich wieder alleine lassen. Voller Magen und warme Badewanne machen ganz schön müde...", ich gähne lautstark und drehe mich dann wieder zur Tür um um zurück auf mein Zimmer zu gehen und mir die Daten von dem Chip mal etwas genauer anzusehen.

  • # 36


    Die Datei ist im wesentlichen die eine Sammlung von Waffenmeldungen im selben Dokument wie eine bestimmte Gruppierung, oder einer Gruppierung zugeordneten Person. Jedem Waffentypus und jedem Waffenfabrikat ist ein Wahrscheinlichkeitswert zugeordnet, einmal als Basiswahrscheinlichkeit und einmal korrigiert nach dem Prior für die Zahl verkaufter Waffen dieses Typs in der Gegend um die Aussagekraft dieses Waffentypus besser zu erkennen. Eine Ares Predator ist in Seattle ebensowenig Aussagekräftig, wie ne Walter Secura in Deutschland.
    Eine häßliche Datei. Nichts, womit man seinen Abend verbringen wollen würde. Gefüllt mit Werten zwischen 0 und 1. Falls Fenris nicht ohnehin schon müde wäre, die Datei ist bestens geeignet ihn in Tiefschlaf zu versetzen. Wenn er ein wenig Energie hineisteckte konnte er ein paar Clusteranalysen oder Plotfunktionen laufen lassen, um Muster zu entdecken, aber das er das tat war eher unwahrscheinlich.
    Fireworx schaut nur in seiner Ausdruckslosen Art auf Fenris und nickt. Nicht, dass ihn nicht interessierte, was Fenris sagte, soviel wusste Fenris, es war Fireworx nur fremd, es in Mimik oder Gestik zu zeigen. Das er selbst Fenris gelangweilt haben könnte, kam ihm nicht in den Sinn.
    "Gute Nacht dann."


    Nachdem Fenris gegangen war schlüpft Fireworx in seinen Pyjama legt sich aufs Bett und wechselt die Beleuchtung des Zimmers auf Nachtbeleuchtung. Die vielen Namen von Gangs, Triaden und anderen Parteien schwirren noch verwirrend in seinem Kopf. Ausserdem brannte das Licht an seinem Nachttisch zu hell und spiegelte sich in der Deckenapplikation aus lackiertem Holz. So würde er nicht einschlafen. Fireworx steht auf und stellt ein Bildnis der heiligen Mutter Gottes nebens Bett und rückt es mit einer beiläufigen Bewegung parallel zur Kante des Nachttisches. Er kniet nieder und betet einige Ave Marie, bevor er sich ruhig genug fühlt, um ins Bett zu gehen. Er stellt sich seinen Wecker und taucht ein in die verlockende Ruhe der ausgeschalteten Cybersinne.

  • #37
    Fenris


    Fenris zog sich bis auf die Boxershort aus, nahm seinen PDA und legte sich ins Bett um den Chip vor dem schlafengehen nocheinmal durch zu sehen. DAS war genau die falsche Vorgehensweise gewesen. Das Zeug war tot langweilig und schwer verständlich, bereits nach wenigen Minuten vielem ihm beinahe die Augen zu und er legte den PDA zu seite und stellte sich seinen Wecker.
    Hauptsache Fireworx weiß was er da gemacht hat, muss er mir das im Ernstfall halt auseinander klamüsern...

  • #38


    2063-03-16 | 08:55:27 | Zimmer 113b, Regal Airport Hotel, Freie Unternehmenszone Hong-Kong


    Der mittelgroße lichtdurchflutete Raum bietet einen angenehmen bedeutungslosen Ausblick auf Terminal 24 und einen Teil der Landebahn, dazwischen leichte Vegetation. Ein Konferenztisch bietet 10 Personen ausreichend Platz, das Walnussholzimitat ist hochwertig und glänzt in makellosem Lack, die Stühle sind eine elegante Chimäre aus Funktionalität und Bequemlichkeit, darauf ausgelegt auch nach Stunden des Milliardenpokerns für eine entspannte Körperhaltung zu sorgen, an den Wänden großformatige Picasso-Kunstdrucke.


    Vor der Tür erwartet euch eine konstant lächelnde Hostess, die euch mit einer Verbeugung um Einlass bittet. Eine Identifikation ist nicht von Nöten, ihr werdet offenbar erwartet. Zunächst von einer weiteren jungen Frau, die sich höflich nach Getränkewünschen erkundigt und diese dann aus einer offenbar nahe gelegenen Küche an den Tisch bringt. Die Atmosphäre ist unverbindlich freundlich und könnte auch ein Treffen von Managern sein.

    Minion - Blutsbande | Impro #1 | Grendel - Bewährungsprobe | Bio Pharmaceuticals | Armitage - Gambit | Tantri Kamandaka | Marksman - Waffenbrüder | Quigg - Verrat | Dunkel | Padre Miguel - Frei | Bear - Halbgötter in Weiß |


    Waffen, Cyberware, Fahrzeuge und mehr: Data Haven North - UPDATE: 09.04.2010

  • #39
    Indigo


    In einen einfachen grauen Hosenanzug steckend betrete ich den Raum. Nach meinen Getränkewünschen gefragt nehme ich einen Umeshu Rokku und nehme relativ mittig am Tisch platz. Dort klappe ich meinen Taschensekretär auf und bereite mich auf die Besprechung vor.

  • # 40


    Ein biepen reisst Fireworx frühzeitig um 7 Uhr lokaler Zeit aus dem Schlaf. Seine Weckfunktion hatte ihn zuverlässig geweckt und Fireworx fühlt das kühle Metall des Cyberarms an seiner Seite. Wie jeden Morgen fühlte es sich fremd an, und Fireworx war kurz davor, den Arm aus dem Bett zu werfen. Doch diese Gefühl legte sich schnell, nachdem er ein paarmal die Hand zur Faust geballt hatte, und sich wieder vergewissert hatte, dass der Arm seiner Kontrolle unterlag und zu ihm gehörte. Der Jetlag war nur minimal, Fireworx hatte sich mit Melanineinnahme und einem veränderten Hell-Dunkel Zyklus in der Wohnung in den zwei Tagen zuvor bereits Schrittweise auf Hongkongzeit eingestellt. Fenris hatte das zwangsweise mitmachen müssen und war darüber anfangs wenig erbaut.


    Schnell wendet er sich seiner standartisierten Morgenroutine zu. Zähneputzen, Körper- und Kopfwäsche, die kurzen Haare stellten kaum einen Widerstand dar und bedurften keiner Pflege, ganz im Gegensatz zum Vollbart, den er sorgsam aber schnell kämmt.


    Dann zieht zieht sich Fireworx funktionelle Unterwäsche, eine Körperpanzerung, Hemd und Anzug an. Er verzichtet auf einen Munitionsgurt oder andere auffällige Ausrüstung und beschränkt sich auf einen einfachen Standard. Bereits abmarschbereit ruft er bei Fenris an,
    "Guten Morgen. Zeit zum Aufstehen. Wir haben ein Meeting in knapp 90 Minuten." und wirft ihn zu früh aus den Federn und wartet dessen gegrummelte Antwort nicht ab.


    Dann macht er sich einen Kaffee in der im Wandschrank eingelassenen Maschine und ruft er die Ergebnisse der über Nacht gelaufenen Suchfunktionen ab. Seinen Kaffee schlürfend überfliegt er die Ergebnisse. Er hatte die Ergebnisse auf Fahrzeuge und militärisches Material ausgeweitet und verschaffte sich so nun einen zumindest groben Überblick über die Ausrüstung verschiedener Fraktionen. Nur wenig unerwartetes fällt ihm ins Auge, aber die Zahl der Fraktionen im Umland waren gewaltig. Aber wenigstens konnte er sich nun schon vor dem Meeting einen Überblick über die Standard-Ausrüstung der regulären Armeen verschaffen. Nach einer weiteren halben Stunde also etwa eine Stunde vor dem Meeting klopft er bei Fenris an der Tür.
    "Frühstück?"