Der Shadowrunner, das unverstandene Wesen

  • Hört doch bitte mal mit dem example bashing auf! Ist ja schlimm. Die Grundlage ist doch schlicht, dass Tote für Feinde auf Lebenszeit sorgt, die potentiell gefährlich werden können, weil sie auf dem Schirm des Runners wiederum nicht auftauchen und eigenständig dem Runner entgegenarbeiten. Mehr nicht. Sie könnten früher oder später einen entscheidenden Hinweis liefern, der dem Runner echte Probleme bereitet. Jemand, der Zeit und Aufwand investiert um sich hinter eine Sache zu klemmen, die ihm persönlich wichtig ist wird Sachen entdecken, die ein automatisiertes Rasterverfahren leicht übersehen kann.


    Um also auf das BEISPIEL der Verkehrsdaten zurückzukommen: Fahrzeugwechsel auf extraterritorialem Gelände stellen für ein automatisiertes Verfahren ein Problem dar, weil natürlich relevante Daten fehlen (nämlich die Verkehrsdaten dieses Gebietes). Ein Mensch kann sich aber hinsetzten und schlicht jedes Fahrzeug überprüfen, das im fraglichen Zeitraum da rein- und rausgefahren ist, oder gar die Daten aus diesem Gebiet besorgen. Die manuelle überprüfung (mithilfe von Computerprogrammen!) ist sicherlich genauer als eine Standardsuche. Lone Star hat da einfach begrenzte Kapazitäten und wird nicht allen Ungereimtheiten auf den Grund gehen können (wie z.b. fehlende Reperatureinträge etc, was halt so bei gefälschten Papieren so auftaucht).

  • "Darkcyde" schrieb:

    Es geht ja auch einfach nur darum, dass bei jedem getöteten NSC jemand sein kann, der versucht, den Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen.


    Es besteht auch die wesentlich größere Chance, dass der Runner auf dem Nachhauseweg in einen tötlichen Verkehrsunfall verwickelt wird. Trotzdem memmt keine Sau rum, wenn das das nicht hinreichend im Spiel in Betracht gezogen wird.
    Alles ne Frage der (nicht gegebenen) Relevanz.

    "As the sagest of sages have said: Not attempt to male-bovine defecate unto a male-bovine defecator!"
    -the fusion-phallused violator of worlds
    "Oil the squids, I'm going in!"
    -the dreaded captain Fang

  • "Warentester" schrieb:

    Die Grundlage ist doch schlicht, dass Tote für Feinde auf Lebenszeit sorgt, die potentiell gefährlich werden können


    Eher, dass man das auf Teufel komm raus herbei zwingen will, und offenbar allein aus dem Grund, dass dem Sl der Stil der Spieler nicht gefällt.


    Zitat


    Lone Star hat da einfach begrenzte Kapazitäten und wird nicht allen Ungereimtheiten auf den Grund gehen können (wie z.b. fehlende Reperatureinträge etc, was halt so bei gefälschten Papieren so auftaucht).


    Lonestar soll nicht die Kapazitäten haben, 48 Sachbearbeiter-Stunden zu opfern, wenn das jedes Verbechen lösen könnte? Im Ernst?


    Niemand sagt hier, dass Runner unsichtbar sind und keine Spuren hinterlassen. Aber üblicherweise geben sie sich viel Mühe, so wenig wie möglich davon zu legen und kümmen sich intensiv um ihre Anonymität. Dass XY auf eigene Faust einen Run aufklärt, mag ein toller Stoff für einen Roman sein; Miss Marple konnte das schliesslich auch. Aber auf Miss Marple allgemien Überlegungen zum Thema "Sachberabeiter XY gegen Shadowrunner" aufzubauen, gerät schnell in den Geruch von Lächerlichkeit.

  • Beispiel, Esebius, Beispiel. :D Häng dich da mal nicht dran auf. Ist nämlich für die Argumentation relativ unerheblich. Darf gerne länger dauern.


    Aber mal ernsthaft, warum glaubst du wird denn bitte im RC ein Fahrzeugwechsel empfohlen? Und zwar auf ET-Gebiet? Ich empfehle, wie auch Rotbart schon vor mir, die Seiten 20-33 im RC.


    Nebenbei: Rigger-Spielzeuge sind aufgrund der hohen Investitionkosten und der daraus folgenden mehrfachen Verwendung in den meisten Gruppen ganz hervorragende Spuren die verschiedene Runs miteinander verbinden.

  • Sollte aber nicht so sein, dass das Beispiel für die Argumentation unerheblich ist. Wenn das so ist, ist entweder das Beispiel schlecht oder die Argumentation.


    Zitat


    Aber mal ernsthaft, warum glaubst du wird denn bitte im RC ein Fahrzeugwechsel empfohlen? Und zwar auf ET-Gebiet?


    Ja, warum eigentlich? Wenn's ja offenbar sinnlos ist?

  • "Eusebius" schrieb:

    Verkehrsüberwachung ist exter.?


    GridGuide ist von MCT.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Zitat

    Eher, dass man das auf Teufel komm raus herbei zwingen will, und offenbar allein aus dem Grund, dass dem Sl der Stil der Spieler nicht gefällt.


    Ich glaube, wenn eine SL den Stil der Spieler nicht mag, würde er nicht SL für diese Spieler sein, oder?


    Da ich die Frage ausgelöst habe, möchte ich da noch ein Wort zu verlieren:
    Mit geht es nicht darum, irgendwas zu erzwingen, aber ich wollte durchaus diese Diskussion. Achtung, bevor sich hier wieder jemand auf einzelne Ausdrücke oder Satzfragmente einschießt: Ich schreibe hier meinen subjektiven Eindruck, was ich hier wiedergebe ist die Reaktion auf mein Verständnis des Gelesenen, nicht des exakten Wortlautes. Mein Eindruck so mancher geschilderter Gruppen, des Vorgehens vieler Runner und der Einstellung mancher Spieler hier Forum ist der, dass Gegner, NSCs, gekillt werden. Prinzipiell. Es ist schnell und einfach und außerdem sind es ja nur NSCs, die sind ja zum töten da. Dies wirkt auf mich wie die klassische Fantasy-Rollenspiel-Situation: Es ist ein Orc, also völlig okay, ihn zu töten. Mich wundert es, da es eben von meiner Sichtweise des Spiels und der Spielweise meiner Gruppen komplett abweicht. Da wird immer versucht einen Weg zu finden, bei dem man möglichst kein Konflikt mit Wachleuten oder ähnliches haben.


    Nur mal als Beispiel, wie ein Run meiner Gruppe ablief:
    Es wurde sich in den Rechner einer kleineren Firma gehackt, die mit der Zielfirma zusammenarbeitet. Durch Nutzung der offiziellen Kanäle wurde ein Runner mit Deckidentität eingeschleust (Geschäftskonferenz, Vorstellung eines neuen Produkts), um durch Installation einer Backdoor in den Präsentationsprogramm dem Hacker den Zugriff auf das Firmennetzwerk ermöglicht.
    Hacker hat die Dienstpläne verändert und anhand Leistungsprofile der Wachleute am fraglichen Abend eine Wachmannschaft zusammengestellt, von der ein Viertel schonmal nicht da war, da er krankgemeldete Wachleute auf die Liste gesetzt hat, usw...
    Im Endeffekt wurden dann verschiedene Türen elektronisch verriegelt, ein großer Kanister mit Biohazard-Symbol und deutlich sichtbarer Bombe (Attrappe) an einer entscheidenen Stelle plaziert, ein Prototyp geklaut und vier Wachleute hinterrücks niedergeschlagen, gefesselt und geknebelt in ein paar Schränken versteckt. Tote: Null. Die Spieler hatten verdammt viel Spaß, sich den Plan auszudenken... ich hatte zwar was vorgesehen, was den Plan eigentlich unmöglich gemacht hätte, aber die Planung war toll gemacht, also hab ich halt meinen SL-Plan etwas abgeändert. So laufen die Spiele bei uns halt häufiger. Klar gibt auch mal die Situation, wo einfach raufgeballert wird, weil nix mehr geht, aber wenn die Zeit da ist, wird immer versucht, Tote zu vermeiden. Und selbst bei Verwendung lethaler Munition ist die erste Frage der Spieler bei mir immer "Kann ich den ausschalten? Bringt es was, auf die Beine/Arme zu schießen?" Die Spieler wollen die Wachen meist auch am Leben lassen, um vielleicht Infos, Schlüssel, Codewörter zu bekommen. Und bisher halte ich es für äußerst unrealistisch, dass ein Wachmann so seinem Konzern verbunden ist, dass er lieber draufgeht, als kooperiert. Natürlich müssen die Runner entsprechend "überzeugend" sein, aber es ist möglich.

  • "Darkcyde" schrieb:

    Ich glaube, wenn eine SL den Stil der Spieler nicht mag, würde er nicht SL für diese Spieler sein, oder?


    Oh doch. Gibt es zu Hauf. Und dabei gibt es dann auch mal so feine Sprüche wie "Ich leite die Runde nur, weil ich keinen anderen Rollenspieler in der Stadt kenne"

    "Darkcyde" schrieb:

    Da ich die Frage ausgelöst habe, möchte ich da noch ein Wort zu verlieren:
    Mit geht es nicht darum, irgendwas zu erzwingen, aber ich wollte durchaus diese Diskussion. Achtung, bevor sich hier wieder jemand auf einzelne Ausdrücke oder Satzfragmente einschießt: Ich schreibe hier meinen subjektiven Eindruck, was ich hier wiedergebe ist die Reaktion auf mein Verständnis des Gelesenen, nicht des exakten Wortlautes. Mein Eindruck so mancher geschilderter Gruppen, des Vorgehens vieler Runner und der Einstellung mancher Spieler hier Forum ist der, dass Gegner, NSCs, gekillt werden. Prinzipiell. Es ist schnell und einfach und außerdem sind es ja nur NSCs, die sind ja zum töten da. Dies wirkt auf mich wie die klassische Fantasy-Rollenspiel-Situation: Es ist ein Orc, also völlig okay, ihn zu töten. Mich wundert es, da es eben von meiner Sichtweise des Spiels und der Spielweise meiner Gruppen komplett abweicht. Da wird immer versucht einen Weg zu finden, bei dem man möglichst kein Konflikt mit Wachleuten oder ähnliches haben.


    Der optimale Run ist einer, in dem man um die Wachleute komplett drum rum kommt, ohne dass sie einen bemerken. Leider ist dies seltenst der Fall. Von daher muss man vorbeugen. Man muss jetzt erstmal zwischen zwei Sorten von Wachleuten unterscheiden (es gibt zwar noch mehr Abstufungen, aber dies sind die beiden Extrema). Zum einen ist da die Sorte "Nachtwächter" und zum anderen die Sorte "Konzernsoldat". Bei der Sorte "Nachtwächter" kann man davon ausgehen, dass sie lieber abhauen als sich auf einen Kampf einzulassen, da sie es nicht wirklich drauf haben. An Ausrüstung mangelt es und die Loalität ist auch nicht grade die beste - halt einfach unterbezahlte Mietbullen. Diese Sorte kann man auch problemlos überwältigen, KO schlagen, befragen und alles. Bei den "Konzernsoldaten" musst du wiederrum aufpassen. Die finden sich eigentlich nicht in einer normalen Konzerneinrichtung sondern in High-Securit Einrichtungen. Ausrüstung da träumt sonst wer von, Top gedrillt und 110% überzeugt, da sie schon im Konzern aufgewachsen sind. Echte "Patrioten" halt. Durch ihre Ausbildung, ihren Einsatzort und dem (meistens) Exterritorialem Einsatzgebiet von diesen sieht deren Vorgehen auch ganz anders aus:
    BLAMBLAMBLAMBLAMBLAMBLAMBLAMBLAMBLAMBLAM "Police" BLAMBLAMBLAMBLAM "Stop" BLAM Nachlad "I'll shoot"
    Da wen zu überwältigen ist schwer und man muss, alleine um das eigene Leben zu schützen, schon auf letale Mittel zurückgreifen. Und da noch Infos rauskriegen: nicht ohne Folter und chemische/biologische/magische Helferlein.

    "Darkcyde" schrieb:

    Nur mal als Beispiel, wie ein Run meiner Gruppe ablief:
    Es wurde sich in den Rechner einer kleineren Firma gehackt, die mit der Zielfirma zusammenarbeitet. Durch Nutzung der offiziellen Kanäle wurde ein Runner mit Deckidentität eingeschleust (Geschäftskonferenz, Vorstellung eines neuen Produkts), um durch Installation einer Backdoor in den Präsentationsprogramm dem Hacker den Zugriff auf das Firmennetzwerk ermöglicht.


    Saubere Arbeit, gute Idee etc - wäre aber bei den meisten Spielern die ich (persönlich) kenne gescheiter. Aus dem simplen Grund Aber dann wissen die wie ich aussehe - AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!

    "Darkcyde" schrieb:

    Hacker hat die Dienstpläne verändert und anhand Leistungsprofile der Wachleute am fraglichen Abend eine Wachmannschaft zusammengestellt, von der ein Viertel schonmal nicht da war, da er krankgemeldete Wachleute auf die Liste gesetzt hat, usw...


    Das mit den krankgeschriebenen ist nicht schlecht - wäre aber einem kompetenten Wachleiter aufgefallen, dass alle kranken auf einmal in der selben Schicht sind. Und außerdem: der Plan sah vor ein paar Tagen, als er gemacht wurde doch noch ganz anderes aus und ich habe keineÄnderungen genehmigt...

    "Darkcyde" schrieb:

    Im Endeffekt wurden dann verschiedene Türen elektronisch verriegelt, ein großer Kanister mit Biohazard-Symbol und deutlich sichtbarer Bombe (Attrappe) an einer entscheidenen Stelle plaziert, ein Prototyp geklaut und vier Wachleute hinterrücks niedergeschlagen, gefesselt und geknebelt in ein paar Schränken versteckt. Tote: Null. Die Spieler hatten verdammt viel Spaß, sich den Plan auszudenken... ich hatte zwar was vorgesehen, was den Plan eigentlich unmöglich gemacht hätte, aber die Planung war toll gemacht, also hab ich halt meinen SL-Plan etwas abgeändert. So laufen die Spiele bei uns halt häufiger. Klar gibt auch mal die Situation, wo einfach raufgeballert wird, weil nix mehr geht, aber wenn die Zeit da ist, wird immer versucht, Tote zu vermeiden. Und selbst bei Verwendung lethaler Munition ist die erste Frage der Spieler bei mir immer "Kann ich den ausschalten? Bringt es was, auf die Beine/Arme zu schießen?"


    Unnötige Tote habe ich (bis jetzt) erst auf einem Run erlebt. Sonst wurde auch immer versucht den Kampf zu vermeiden. Je weniger Kontakt mit dem Gegner da ist, um so besser. Aber sobald es den ersten Toten gibt wird dann auch keiner mehr übergelassen - also von denen, die die Gruppe bemerken und nicht direkt abhauen oder zu tough wirken - ob 1 oder 5 Tote macht dann auch keinen Unterschied mehr - außer was Zeugen angeht. Den tote reden nunmal nicht.

    "Darkcyde" schrieb:

    Die Spieler wollen die Wachen meist auch am Leben lassen, um vielleicht Infos, Schlüssel, Codewörter zu bekommen. Und bisher halte ich es für äußerst unrealistisch, dass ein Wachmann so seinem Konzern verbunden ist, dass er lieber draufgeht, als kooperiert. Natürlich müssen die Runner entsprechend "überzeugend" sein, aber es ist möglich.


    Da hab ich oben ja schon was zu geschrieben

    To understand the secret of recursion you first have to understand the secret of recursion.

  • Was ich immer noch nicht verstehe:


    1.) Warum werden aus Toten Feinde, aus Lebenden aber nicht? Hat jemand, der schwer verletzt und gefeuert wurde nicht auch irgendwie einen Grund für Rache?


    2.) Wenn es ein Massaker mit 50 Toten oder generell 50 Ausgeschalteten geben soll, hat Lonestar nicht die Daten und die Manpower, um das zu tun, was eine Einzelperson tun kann?
    Nie im Leben. Wenn Lonestar so einen Fall in kürzester Zeit aufklären kann, wird Lonestar das tun. Schlimmer noch, andere Sicherheitsdienste werden auf den Zug aufspringen und versuchen, Lonestar zu schlagen, um irgendwann den lukrativen Vertrag mit der Stadt zu bekommen. Wenn MCT dafür die Daten nicht rausrückt, dann werden die in der Presse gefressen.


    Haufenweise Geballer ist nicht hilfreich, für niemanden. Aber ob man sich mit Toten oder lebenden mehr Feinde macht darf getrost hinterfragt werden. Auch erscheint es mir wenig sinnvoll, dass sogenannte tödliche Munition immer sofort mit Scharen von Toten gleichgesetzt wird und sogenannte nicht-tödliche Munition mit Leuten mit Kopfschmerzen? Der Geistige Monitor fließt in den körperlichen über und der wiederum in den überzähligen Schaden.
    Lebensgefahr besteht dann und nur dann, wenn der überzählige Schaden angefangen wird. Also ist eine Wache, die „nur“ alle körperlichen Kästchen eingebüßt hat nicht an der Schwelle des Todes. Umgekehrt ist jemand, der sich 16 Kästchen Betäubung eingefangen hat meistens schon eher schwer im körperlichen Monitor und kann somit als schwerverletzt zählen. Und ich habe es bei SR auch schon mehr als einmal gesehen, dass Leute zu Tode betäubt wurden.
    Und rein juristisch bezweifle ich, dass der Angriff mit Gel und Stick ‚n’ Shock und solchem Zeug als was anderes gewertet wird als „Mordversuch in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung“.

    Da sieht man nun die Trümmer rauchen, der Rest war nicht mehr zu gebrauchen. (Wilhelm Busch)

  • "Mimikry" schrieb:

    Und rein juristisch bezweifle ich, dass der Angriff mit Gel und Stick ‚n’ Shock und solchem Zeug als was anderes gewertet wird als „Mordversuch in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung“.


    Doch: Gel-Muni oder StickNShock ist wird Körperverletzung oder gefährliche Körperverletzung sein, während scharf zu schießen Totschlag oder mindestens Körperverletzung mit Todesfolge ist.

  • Und wieder: Warum ist es Totschlag, wenn die Leute ÜBERLEBEN?


    Wenn ein Wachmann mit Konsti 4 10 Kästchen körperlichen Schaden erleidet, dann wird er tatsächlich nicht stereben. Wo ist da der Unterschied zu einem, der 10 Kästchen geistigen Schenden bekommt oder sogar 15 Kästchen geistigen Schaden, von dem dann 5 sowieso körperlich werden, wenn Willenskraft ebenfalls bei 3-4 liegt? Und selbst wenn eine Wache überzähligen Schaden hat kann sie immer noch gerettet werden.


    Ich würde beides Mordvesuch ennen, denn tödlich ist prinzipiell auch Stick 'n' Shock oder Gel.


    Richtig witzig wird es übrigens dann, wenn man mit Schrotflinten oder Flechettemunition loslegt und plötzlich durch die Konvertierung mit tötlicher Munition nur Betäubungsschaden macht. Sind das dann auch nichttötliche Waffen, weil die Runner ja gesehen haben, dass die Leute Westen anhatten?

    Da sieht man nun die Trümmer rauchen, der Rest war nicht mehr zu gebrauchen. (Wilhelm Busch)

  • Die Verwendung von Gel und Stick'n'Shock Muni wird vermutlich genauso gewertet wie der Einsatz reguläerer Muni der nicht tödlich endete. Warum? Es wurde eine Waffe verwendet, es hätte der Tod eintreten können, das Opfer hat (bleibende) Verletzungen davon getragen. Für das Opfer macht es an sich erstmal keinen Unterschied. Es wurde beschossen und hat (verletzt) überlebt. Und vor Gericht ist es dann auch wieder egal. Der Anwalt der anderen Seite wird einem so oder so einen Strick aus der ganzen Sache drehen.
    Gel und Stick'n'Shock ist nunmal nur less-letahl und nicht non-lethal

    To understand the secret of recursion you first have to understand the secret of recursion.

  • In den wenigsten Fällen wird man bei den Gegnern genau alle Kästchen füllen, in den meisten Fällen wird man darüber hinaus gehen (ob bei non-lethaler oder lethaler Muni). Wie kommst du darauf, dass die Leute nicht sterben? Wenn du 10 Leute über den Haufen ballerst ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle gerettet werden, die nicht schon den Löffel abgegeben haben doch recht gering.


    Der Einsatz einer Waffe führt auf jeden Fall zum Strafmaß der gefährlichen Körperverletzung, so oder so. Erleidet das Opfer bleibende Schäden ist es schwere Körperverletzung, stirbt das Opfer ist es Körperverletzung mit Todesfolge. Läßt sich Vorsatz nachweisen (z.B. dadurch, das die Tatwaffe vom Täter zum Tatort mitgebracht wurde) ist es Totschlag. Wird das Opfer aufgrund niederer Motive getötet (z.B. Habgier) oder besonders grausam, dann spricht man von Mord.
    Im allgemeinen ist es wesentlich leichter mit scharfer Muni eine schwere Körperverletzung, eine Körperverletzung mit Todesfolge oder einen Totschlag zu begehen als mit less-lethal Waffen.


    Da der Vorsatz für das Strafmaß oft entscheidend ist, kommt man so oder so aber mit less-lethal Waffen besser weg.

  • Imho könnte man bei less than letal Waffen mit Totschlag wegkommen, da du denjenigen ja nicht vorsätzlich getötet hast, somit ist es kein Mord. Ist natürlich Auslegungssache des Richters/Staatsanwalt.


    cya
    Tycho

  • Totschlag bedingt bereits Vorsatz - Mord ist effektiv nur noch die Steigerung und untersucht die Beweggründe.

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    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Naja, braucht es nicht schon einiges an Vorsatz, um jemanden mit einer less-lethal Waffe zu töten? (Ein guter Staatsanwalt/Rechtsverdreher des Opfers kann da sicher besser argumentieren als ich) ;)

    To understand the secret of recursion you first have to understand the secret of recursion.

  • Egal ob Gel, Stick 'n Shock oder andere Mun, es ist "lethal assault" stirbt der Typ ist er Mord, weil zufällig war man sicher nicht da. Wenn ich mir den letzten Typen ansehe, der bei uns mit Gel umgenietet wurde so kann ich nur sagen, das war der mit Abstand am schwersten Verletzte der Schießerei. Warum? Stand nach dem ersten Treffer noch, da "nur" 9 Kästchen und Glück beim Niederschlag. Kam der zweite Schuß, irgendwas von 11 oder 12 Kästchen blieben.


    @ Darkcyde:
    Doch, es kommt immer wieder vor das der SL den Stil der Spieler beeinflussen will. Ist zwar schon was länger her, aber ich hatte mal einen SL der die druch die Bank mundanen SCs grundsätzlich auf Runs schickte die rein magisch waren u.ä. .


    Nein, NSCs sind nicht zum getöten werden da. Jeder NSC erfüllt seinen Zweck in der Spielwelt, und die wenigsten werden von den Runnern getötet. Bob der Wachmann, der nun mal vor einer Tür steht durch die die Runner während eines Bruchs durch müssen, hat eben Pech gehabt. Das ist kein Konflikt mit den Wachen vom Zaun brechen. Deshalb hat man ja Schalldämpfer etc. . Töten ist nicht gleich Mordsradau, also auch nicht gleich sofort bricht eine wilde Ballerei los, das wäre unerwünscht und wenig sinnig. Dem Konzept von "heimlich still und leise" steht das nicht im Weg.


    Zu dem Run, das sehe ich ähnlich wie Fahrertuer, an sich gut geplant (wenn auch nicht mit jedem durchführbar) aber mit ein zwei Lücken.

    Be professional, be polite.. but have a plan to kill everyone you meet.

  • Laut RAW in SR4 haben NSCs nur einen Schadensmonitor (nicht Geistig UND körperlich).
    Weiterhin sterben nach RAW jeder NSC sobald er die 10 Kästchen mit "körperlichen" treffern voll hat.


    Ich persönlich lehne diese Regelung ab, und habe per Hausregel definiert, dass NSCs die gleichen Monitore haben wie SCs.
    Doch das ist Hausregel. Nach RAW ist ein NSC mit 300 Kästchen G Schaden nur betäubt. Und ein NSC mit (Konsti 1 = 9 Kästchen) 9 Kästchen Körperlichen Schaden tot!


    MfG SirDrow

    Albert Einstein: "Es gibt zwei Dinge die unendlich sind: Das Universum und die Dummheit der Menschen. Aber beim Universum bin ich mir nicht so sicher.

  • "SirDrow" schrieb:

    Laut RAW in SR4 haben NSCs nur einen Schadensmonitor (nicht Geistig UND körperlich).
    Weiterhin sterben nach RAW jeder NSC sobald er die 10 Kästchen mit "körperlichen" treffern voll hat.


    Ich persönlich lehne diese Regelung ab, und habe per Hausregel definiert, dass NSCs die gleichen Monitore haben wie SCs.
    ...
    MfG SirDrow


    Echt ? nur einen Monitor ?
    in dem Beispielsabenteuer,das Ich für Einsteiger leite haben die NSCs beide Monitore (Ich kenn das auch gar nicht anders als mit beiden Monitoren)
    Ich kannte das mit einem Monitor bisher nur von Geistern und Autos/Drohnen so. In allen Runden in denen Ich spiele haben NSCS die beiden Monitore,genau wie PCs...
    Was es nicht alles gibt :lol:


    Mit verwundertem Tanz
    Medizinmann