SINner, Fake SIN, Day Job und die Steuern

  • Außerdem arbeitet man für die 5000 K eine 40 Stunden Woche. und wenn du davon ausgehst das Joe Bürger davon dann seine Mittelschicht bezahlen kann macht das doch Sinn. Hälfte Steuern dann noch Wohnung, Nebenkosten Auto und Essen. vlt ab und an mal Urlaub und schon ist das Geld weg. Wenn mans einfahc machen will bezahlt man davon seinen Mittelschicht Lebenstil.


    MfG Jackhammer

  • "Ultra Violet" schrieb:


    Bin ich hier der Einzige, der ein 10h pro Woche Job, der 1.000¥ abwirft oder ein 20h/w für 5.000¥, für übertrieben hält?


    Womöglich. Denn wenn man sich den Zeitaufwand für Runs anguckt, so werden aus den 20h ziemlich schnell nur noch 0h und damit hat man die Kündigung auf dem Tisch. Davon abgesehen hängt es wohl auch massiv davon ab, was man macht. SR-Charaktere neigen ja im Schnitt dazu, gar nicht mal so schlecht in einem bestimmten Gebiet zu sein, das kann durchaus Kohle bringen. Stichwort Hacker oder Magier. Oder Ehefrauen-Scheidungstest durch den Face für genervte Ehemänner.


    SYL

  • "Ultra Violet" schrieb:

    Hallo!!! Immer diese Fäkalanspielung. :roll:
    Es geht hier nicht um mehr Regeln, es geht hier um die Frage, wie viel ein SC am Ende von seinem Day Job mitnehmen kann?
    Bin ich hier der Einzige, der ein 10h pro Woche Job, der 1.000¥ abwirft oder ein 20h/w für 5.000¥, für übertrieben hält?


    Legt man die normale Inflation zu Grunde (guck mal was Essen kostet) find ich 1000 Tacken für 10 h die Woche ok.Das ist nicht mal Unterschicht und nen Unterschichtlebensstil krieg ich heute mit den ca. 400 € die mir so ein Job bringt hin. Klar, schön leben ist anders, aber wir reden hier auch von Unterschicht, sprich jeden Tag Nudeln/Reis/Kartoffeln ohne Fleisch, Brot mit whatever Marmelade (ohne Butter) und keinerlei Konsumgüter (Kippen, etc.). Der Hartz IV Satz liegt, wenn ich mich nicht vertue bei 350 € und das ist in der westlichen Welt Unterschicht.

  • Ich glaube mich nicht allzuweit aus dem Fenster zu lehnen, wenn ich den Autoren der Shadowrunregelwerke unterstelle, dass sie nicht die geringste Aufmerksamkeit der Frage nach Brutto- oder Nettolöhnen, sowie Mehrwertsteuer oder dergleichen gemacht haben. Dies haben sie meiner bescheidenen Meinung nach aber nicht aus Unachtsamkeit getan, sondern deswegen, weil es ebensowenig überhaupt keine Rolle für ein funktionierendes Rollenspielregelsystem spielt wie es auch total unerheblich für stimmungsvolles Spielen ist, sondern dem Spielfluss eher schadet als hilft.


    Deswegen halte ich jegliche Diskussion über Anpassung von Preisen für SINnlos. :D Wem die Preise zu hoch oder zu niedrig sind, der möge sie doch einfach seiner Welt und seinem Spielsystem anpassen und nicht nach irgendwelchen Argumenten suchen, seinen Spielern weniger Geld als in den Regeln vorgesehen für dieses durchaus fluffige Handicap zu überlassen.

  • Naja, es gibt zwei verschiedene Dinge:
    1. Runnner mit einem Tarngewerbe ohne den Nachteil "Dayjob".
    Hier greift der Spezialistenfaktor. Der Hacker kann als freier Programmierer Kohle machen, der Rigger als Mechaniker und andere sind vielleicht Journalisten, Privatdetektive oder Mietbodyguards.
    Dafür gibt es in unserer Runde die Regel, dass dieses Geschäft, wenn man nebenbei runnen geht, nur so viel abwirft, dass man galubwürdig Steuern zahlen kann. Wenn ein SC einen Run aussetzen muss und nicht anderweitig verhindert ist (OPs oder so) deckt dann der Job den Lebensstil, so dass der Charakter nichts gewinnt und nichts verliert.


    2. Runner mit dem Nachteil "Dayjob"
    Hier wird es knifflig und insbesondere be knausrigen SL manchmal absurd. Einerseits verdient der Runner Geld und zwar, wenn man dem Vorschlag aus dem 3er Kompendium folgt nicht eben wenig, unter Umständen mehr als auf den Runs. Aber er muss auch kommen, wenn der Chef ruft.
    Hierfür eine Regel zu finden ist eigentlich auch nicht so schwer: Arbeitszeitkonten. Wenn der Runner 2 Wochen keine Runs macht, arbeitet er statt 10h eben mal 40h pro Woche und kann dann durchaus auch 3 Wochen fehlen, ohne dass das stört.
    Das geht natürlich nicht für alle Jobs, aber bei einigen bietet es sich an.
    Wennd er Runner dann natürlich nicht kommt, wenn er absolut sicher da sein muss, dann kann er nicht nur den Job verlieren, sondern auch ganz schnell ei der Polizei landen, weil sein Arbeitgeber ihn vermisst gemldet hat, eben in der Zeit, als eine Gruppe Krimineller untertauchte.

    Da sieht man nun die Trümmer rauchen, der Rest war nicht mehr zu gebrauchen. (Wilhelm Busch)

  • "Mimikry" schrieb:

    weil sein Arbeitgeber ihn vermisst gemldet hat,


    Das ist aber ein sehr einfühlsamer Arbeitgeber. Da dürften bei der Polizei ein paar Hundert/Tausend Vermistmeldungen pro Tag eingehen, wenn man bedenkt, wie hoch gerade die Arbeitsfluktuation in den USA ist. ;-)


    Bevor ein Arbeitgeber jemanden vermisst meldet, kündigt er ihm eher ... besonders in der sechsten Welt


    SYL

  • Naja normalerweise gibt man in America eine Kontaktadresse für den Notfall an (Familie, Verwandte, Freunde o.ä.), und ist der Employee nicht selbst zu erreichen, wird sich bei dieser Adresse gemeldet, das er an seinem Arbeitsplatz vermisst wird. Aber auch erst nach 2-3 Tagen, bis dahin muss sich ein Arbeitnehmer nämlich krankmeldet haben, bevor man ihn vor die Tür setzen kann. Meist sind es aber erstmal Gehaltseinbussen, die er hinnehmen muss und die in der Regel auch vertraglich abgesichert sind.
    In SR wo jeden Tag Firmen und ihre Mitarbeiter den Arbeitgeber wechseln, extrahiert werden und anderweitig ausfallen können, ist der Arbeitgeber wahrscheinlich vertraglich komplett abgesichert, gegen alles und jeden, und Kündigungsschutz ist ein altertümliches Fremdwort und nur der Sprachhistoriker kennt noch die Bedeutung. :wink:


    PS: Vielleicht sollte man die Diskussion auch in den Hintergrundbereich verschieben und dort über Steuern, Arbeitnehmer- und Arbeitgeberschaften in der 6. Welt weiter diskutieren. :wink:

  • Ok dann ganz klar gesagt: 1000 NuYen für 10h Arbeit die Woche bzw. 5000 NuYen für 20h finde ich, gemessen an der Welt, viel zuviel, nicht mal unbedingt wegen dem was Runner rausbekommen können die "Dayjob" (wer behauptet eigentlich Runs würden immer Nachts stattfinden?) haben.
    Es ist zuviel wegen dem was Joe Normal verdienen kann, 5000 sind Mittelschicht, dafür 20h ohne weitere Vorraussetzungen pro Woche zu veranschlagen ist zu wenig. Klar 5000 kann man mit 20h/Woche verdienen, wenn man eine wirklich hervoragende Qualifikation oder einzigartiges Talent hat, aber für generisch geht es gar nicht, da passt der Hintergrund vorne und hinten nicht mehr, und die 10h für 1000 machen es da nicht besser. Da wird nämlich beschrieben das sich jemand für Unterschicht 50, 60 Stundne die Woche abbuckeln muss.

    Be professional, be polite.. but have a plan to kill everyone you meet.

  • Andere RPG Systeme haben so etwas auch besser gelöst. Die meisten bei denen es auch eine Art stufenbasierender Vor- oder Nachteil ist, verbinden es mit dem Sozialen Status und dem daraus resultierenden Job, wie viel man für was arbeiten muss.


    Ich denke ich werde den ganzen Dayjob mal kicken und eine Hausregel basteln, wird nicht unbedingt einfacher, aber vielleicht passt es besser zu meinem Bauchgefühl und beruhigt mein Magengeschwür. :evil:

  • "Wolv" schrieb:

    wenn man eine wirklich hervoragende Qualifikation oder einzigartiges Talent hat,


    Ich frage mich gerade ganz spontan, auf wieviele Spielercharaktere dies zutrifft.


    SYL

  • Die sie bei einem legalen Job angeben können ohne das es zu Fragen kommt oder das sie länger verpflichtet werden sollen? Das dürfte ziemlich übersichtlich sein.

    Be professional, be polite.. but have a plan to kill everyone you meet.

  • Och, staatlicher anerkannter Unterhändler, technischer Sicherheitsspezialist, High Profile Bodyguard / Söldner oder magische Beratung und rituelle Liebeszauberei ...


    SYL

  • Mit nachweisbaren, vorzeigbaren Abschlüssen?
    Dafür muss man so was sentweder haben, und es darf nicht kompromitiert sein, oder es muss verdammt gut gefälscht sein. Egal woher es kommt. Der Runner wird auf jedenfall die Möglichkeit haben legal so viel zu arbeiten und zu verdienen das er illegal nicht mehr arbeiten muss, und das auch eine unangemessene gefährdung seines legalen Einkommen wäre.

    Be professional, be polite.. but have a plan to kill everyone you meet.

  • "Wolv" schrieb:

    Mit nachweisbaren, vorzeigbaren Abschlüssen?


    Das nennt sich Fake-SIN / Lizenz in SR. Und da SR sowieso eine Überwachunggesellschaft ist, sind die gefälschten IDs von guten Runnern sowieso gut gefälscht. ;-)


    Zitat

    Der Runner wird auf jedenfall die Möglichkeit haben legal so viel zu arbeiten und zu verdienen das er illegal nicht mehr arbeiten muss


    Sicher, wenn man ein Lohnsklave sein möchte, ohne große Chance auf den dicken Fisch (weil man ja nur ein Ansgestellter ist) ...


    SYL

  • Imho ist es doch auch gar nicht 5000Y für 20h/Woche sondern für 40h/Woche.


    10h/Woche = 1000Y
    20h/Woche = 2000Y
    40h/Woche = 5000Y


    Imho sind die Gehälter angemessen, wenn man davon ausgeht, dass die Runner einen Job haben, der über einem Lohnsklaven liegt:
    Der Hacker, der nebenher als Administrator/Softwareentwickler/Spider bei einer Firma arbeitet
    Der Magier, der nebenher als Magische Berater, Alchemist oder Spruchentwickler angestellt ist.
    Der Sam, der als Bodyguard oder Sicherheitsmann arbeitet
    usw.


    für Konzernsklaven Jobs wird man wohl deutlich weniger bekommen.


    cya
    Tycho

  • Außerdem denke ich das auch viele Leute darauf Pfeifen ob ihr Angestellter einen Abschluss hat. Wenn er den Job den er machen soll gut beherscht werden viele, vor allem kleine Firmen, gerne Übersehn das der Gute keine SIN hat und ihn einfach mit ein paar Tricks in der Buchhaltung mitlaufen lassen.


    MfG Jackhammer

  • Ich denke mal, dass sich da einige Jobs ergeben, für die man nicht unbedingt einen Abschluss braucht, die aber dennoch gute Verdienstmöglichkeiten bereithalten, wenn man die Qualifikationen eines Charakters hat. Die meißten sind auch schon weiter oben genannt, aber andere z.B. auch noch nicht. Warum sollte ein Face nicht als Miet-Butler gehen? Da kann man massig Kohle machen, sogar weit mehr als 5000 für 40h, aber man hat andererseits mit Sicherheit auch glaubhafte Gründe, warum man lieber den schnellen Reichtum der Schatten sucht.


    Generell ist es für die Runner halt weniger Nachteil, wenn sie frei einteilbare Arbeitszeiten haben, weil sie freischaffend sind oder von zu Hause arbeiten, aber da würde ich den Nachteil einfach nicht gelten lassen, sondern nur dann, wenn er sich negativ auf die Tätigkeit auswirken muss, indem Anwesenheitspflichten bestehen.

    Da sieht man nun die Trümmer rauchen, der Rest war nicht mehr zu gebrauchen. (Wilhelm Busch)

  • Ich denke, das ganze ist ein heikles Thema. Arbeitet der Runner am Fließband? Dann hat er Fixe Arbeitszeiten und verdient wohl auch bei 40 h die Woche gerade mal genug für den Unterschichtslebensstil. Kommt er nicht, ist er am nächsten Tag gefeuert. Vorteil ist, daß er nichts können muß, noch nichtmal die Sprache, es keinen interessiert, wie er aussieht und ihn keiner kennt.


    Ich glaube, ein Mittelschicht-Lebensstil ist in Sr weit mehr als die gewöhnliche Tippse im Großraumbüro (naja... das ist zwar ein Vorkriegsbild, aber ihr wißt schon, worauf ich hinauswill). Dazu braucht man schon eine entsprechende Ausbildung, sollte sich nichts zuschulden kommen lassen und die nötigen Beziehungen können auch nicht schaden. MIttelschicht halt nicht, weil es der durchschnitt der Bevölkerung ist, sondern die Mitte zwischen Arm und Reich. Leute studieren, um auf dieses Bezahlungsniveau zu kommen (ich denke bei der Verteilung von Arm und Reich da immer an das Aktuelle China).


    Für "Burger wenden" verlange ich keine speziellen Skills vom Spieler, aber für einen 5000 Nuyen Job schon, sonst könnte ihn ja jeder machen. Natürlich haben Runner ja auch sehr Spezille Skills, die wohl vor allem auch im Sicherheitsgewerbe gesucht werden. Aber unglücklicherweise ist auch genau das die Berufssparte, die ihre Mitarbeiter wohl am genauesten überprüft. Und in einer Paranoiden Welt wie SR werden für gut bezahlte Positionen in großen Betrieben öfters mal Kontrollen der Freizeitaktivitäten der Angestellten durchgeführt (schaut nur, was Ford mit seinen Fließbandarbeitern gemacht hat). Und jeden Tag durch die Metalldetektoren am Eingang der Konzernzentrale zu gehen, könnte für jeden, der für seine Cyberware keine Lizenz zum herzeigen hat, gewisse Probleme bedeuten. Und es wird wohl auch stichprobenhaltige Kontrollen geben, ob jeder Mitarbeiter wirklich noch herr seiner selbst ist, und nicht etwa von einem Magier kontrolliert wird (oder noch besser, gleich ganz von diesem ersetzt). Die einzelnen Maßnahmen, hängen wohl ganz vom Kaptital des Unternehmens ab, aber je mehr sie Zahlen können, desto mehr können sie sich auch an Sicherheitsvorkehrungen leisten.


    Schwarzarbeiter findet man auch üblicherweise auf der unteren Lohnebene und nicht im Hochlohnsektor. Flexible Arbeitszeiten sind schön und gut, aber bei der Charaktererschaffung auch noch Punkte dafür kassieren, daß man auch noch in der Leerzeit zwischen den Runs ein stetiges Einkommen hat und sonst den Rest der Zeit ganz für sich hat, kann man wohl kaum als gavierenden Nachteil bezeichnen.


    Also sollte man die Einkommen flexibel halten. Je höher der Stundenlohn, desto gravieriender die Voraussetzungen dafür.

  • Ich würde auch dsagen, dass ein Mittelschichtslebensstil für Nebenjobber durchaus eine Ausnahmen sein sollte.


    Zum Vergleich: In Corporate Download (jaja Alt, aber gut) war Yamatetsu sehr hinter magischen Talenten her und es wurde von der Möglichkiet geschrieben einem magisch Aktiven in eine Festanstellung zu übernehmen (Mittelschichtsäquivalent), wenn sie sich als vertrauenswürdig erwiesen hat.


    Sams sind nicht selten genug... :cry: