[IP] Pemburu

  • Nachdem das medizinische Profil erstellt worden ist, wird Nurdi für die Operation vorbereitet und narkotisiert. Dann sinkt seine Welt in die Dunkelheit zurück, und es bleiben nur die faden Erinnerungen an den Kampf, der sein letzter hätte sein sollen. Derweil ist auch Ivan abgeholt worden. Ein dürrer, chinesischer Arzt behandelt sein Bein in einem der Nebenräume, nachdem er es einer gründlichen Reinigung unterzogen hat. Anschließend bietet er Ivan ein Bett im Krankenhaus an, da die Operationen seiner beiden Begleiter ohnehin noch etliche Stunden in Anspruch nehmen werden.

  • Tik


    Tik glaubt nicht, das sie selber von Malaria bedroht ist. Laut den superschlauen Wissenschaftlern ist ihr Blut auch in Menschengestalt Tigerblut und nur Menschen und Menschenaffen sind von Malaria tropica bedroht. Anderseits wer weiss welche magischen, erwachten Arten von Krankheitserregern es hier gibt?


    "Sagen wir 3000 Nuyen für 6 Patches," beginnt Tik das indonesische umdenPreisfeilschen.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • @Tik:


    Lächelnd erwidert die Rezeptionistin:


    "3500... ."


    Letztendlich können sich Tik und die Frau auf einen Betrag von 3200 Nuyen einigen, womit Tik immerhin eine Summe von 400 Nuyen einspart. Angesichts der Vorteile, die die Patches den Pemburu einbringen, eigentlich ein gutes Geschäft. Nachdem das Geld den Besitzer gewechselt hat, überreicht die Frau Tik die Box mit den Patches.



    @Zion und James:


    Erneut tritt Zion in den Schatten der Lagerhalle, hinter sich James im Rücken. Der Rigger lässt seinen interessierten Blick über die Bootskonstruktionen schweifen, die im vorderen Teil der Halle, zuzüglich einiger anderer Fahrzeuge in unterschiedlichen Stadien der Demontage, aufgebahrt sind. Sicherlich keine schlechte Ware, geht es James durch den Kopf, auch wenn er bezweifelt, dass man in diesem Nest irgendetwas kaufen kann, das sich mit der von den Pemburu verwendeten Fahrzeugtechnik messen kann. Dann deutet Zion auf eine Gruppe Javaner, die, verteilt auf mehrere Transportkisten, am Rande der Halle hocken, um sich herum ein Sammelsurium an Waffen und technischen Geräten ausgebreitet liegend. Einer der Javaner, ein bulliger Mann mit kurzem Hals und breitem Gesicht, grinst in Richtung der Pemburu und winkt sie heran. Nur wenige Schritte später findet sich Zion in der selben Ausgangsstellung wieder, wie beim ersten Mal. Das Grinsen des Mannes spricht eine eindeutige Sprache: Er hat damit gerechnet, die Pemburu bald wieder zu sehen.


    "Wieder ein neuer Begleiter, hm? Mein Name ist Soegiarto, und mit wem habe ich die Ehre?"


    Meint er in Richtung James gewandt.

  • Ivan



    Nachdem die Behandlung der anderen, schwerer Verletzten sichergestellt ist, läßt auch Ivan seine Beinwunde verarzten.
    Trotz langjähriger Gewöhnung an Verletzungen fällt es ihm nicht leicht, seine Schmerzen zu unterdrücken. Daher er ist er
    froh, als es sich auf einen freien Behandlungstisch setzen kann und sein Bein entlasten.


    Dankbar nimmt er auch das Angebot an, hier zu bleiben und auf seine Gefährten zu warten. Zion und James würden sich
    erstmal um alles weitere kümmern, und bis die Kämpfer der Pemburu wieder gebraucht würden, konnten sie die Ruhe
    und Erholung, und vor allem auch die Heilung hier, gut gebrauchen.

  • James


    Der junge Mann mit den Dreadlocks hatte zunächst nicht mitbekommen, dass jemand mit ihm sprach. Seine Konzentration galt der Umgebung, sowohl der Technik, aber auch den anderen Anwesenden. Erst als es einige Sekunden absolut ruhig geswen war, schien ihm irgendetwas komisch.
    Ein Blick zu Zion und er ahnte was gerade passiert war.


    James.


    lautete darauf hin die Antwort.
    Den Namen des vermeidlichen Fragestellers hatte er erst gar nicht gehört und wenn hätte er ihn bis zu seiner Antwort wieder vergessen.

  • @Zion und James:


    "Verstehe. Ja, warum nicht, ich plaudere immer gerne aus dem Nähkästchen."


    Meint Soegiartio mit einem Lächeln.


    "Natürlich nur, wenn der Preis stimmt, versteht sich... ."


    Fügt er noch lapidar hinzu, wobei sein Grinsen noch an Intensität zunimmt.


    "Aber setzt euch erstmal. Beim letzten Mal seid ihr ja sehr kurz angebunden gewesen. Das entspricht eigentlich nicht meiner Vorstellung von Konversation. Ich hoffe, diesmal habt ihr mehr Zeit mitgebracht."


    Spricht der Javaner weiter, ohne jedoch, dass seine Stimme irgendeinen vorwerfenden Anklang annehmen würde. Dann wickelt er mit seinen fast schon klobigen Fingern einige noch warme Sate-Spieße aus einer Folie und reicht sie sowohl Zion als auch James zum Kosten.


    "Bedient euch. Die sind echt klasse."


    Nachdem er selbst von seinem eigenen Sate-Spieß, den er zuvor in eine Plastikschale mit reichlich Erdnuss-Sauce getunkt hat, abbeißt, kommt er wieder zum geschäftlichen Teil der Unterredung zurück.


    "Was wollt ihr über die Dayak wissen? Wollt ihr immer noch einen Kontakt herstellen, oder seid ihr nur an Hintergrundinformationen interessiert?"

  • @Zion und James:


    Soegiarto lässt sich wie für einen Javaner typisch ausgelassen viel Zeit, bevor er zu erzählen beginnt. Erst als er sich sicher ist, dass es den Pemburu mundet, beginnt er, ihnen von den Strukturen der Dayak-Gesellschaft zu berichten:


    "Die Dayak leben in Stammesgemeinschaften. Wie viele Stämme es in der Gesamtheit gibt, weiß wohl niemand, vielleicht noch nicht einmal die Dayak selbst. Das gesellschaftliche Zentrum eines jeden Stammes stellt das soah dar. Es ist eine Art Langhaus, aus massiver Holzbauweise errichtet, und unglaublich groß. Ich selbst habe nur ein einziges Mal ein solches soah gesehen, und, na ja, ich bin aus dem Staunen nur schwer wieder heraus gekommen. Es ist fast so, als hätte man mitten im dichtesten Urwald eine kleine Arkologie errichtet, nur dass das soah fast schon auf symbiotische Art und Weise mit dem Urwald verbunden scheint. Innerhalb dieses soah, das eine Art kommunalen Wohnraum darstellt, existieren etliche bilek, wie die Dayak ihre Familienwohnräume nennen. Der einzelne Wohnraum ist also durchaus privat, aber dennoch gehört der gesamte Wohnraum eigentlich der Gemeinschaft. Na ja, diese Beziehungsstruktur ist nicht ganz einfach zu verstehen, aber wichtig zu wissen ist, dass ein soah, also ein einzelnes Langhaus, die Wohnstätte eines ganzen Dayak-Stammes beherbergt. Das erklärt die immense Bedeutung, die das soha in der Dayak-Gesellschaft einnimmt. Es ist Ort des Wohnens, der Ausbildung, des Lebens schlecht hin. In der Führungsstruktur der Dayak gibt es wie bei vielen Naturvölkern zwei zentrale Figuren. Zum einen ist dies der panglima, der Kriegsschamane, der für den Kontakt zu den Geistern zuständig ist, zum anderen der timanggong, der Stammesführer. Von den Geistern, so glauben die animistisch geprägten Dayak, gibt es ein dualistisches Konzept, bestehend aus den kamang tariu, den Kriegsgeistern, und den sumangat, den Lebensgeistern. Nur eine dieser beiden Geisterformen kann zur selben Zeit Einfluss nehmen. Für die Dayak existieren deshalb nur die Zustände Krieg oder Frieden. Eine dazwischen liegende Grauzone, wie z.B. ein Waffenstillstand oder auch Verhandlungen, sind deshalb für ihr Verständnis nur schwer zu begreifen."

  • James


    Er hatte verhältnismäßig gern den Imbiss angenommen und auch verzerrt. Die letzte Mahlzeit war schon einiges her und dazwischen war viel passiert.
    Den Ausführungen über die Dayak folgte er, soweit es ihn interessierte. Er verließ sich dabei sowohl darauf, das Zion die richtigen Fragen stellen würde, als auch auf seine gute Auffassungsgabe.
    Immernoch versuchte er mehr, die Gegend um sich herum im Auge zu behalten.

  • @Zion und James:


    "Es wird gesagt, dass die Kriegsgeister von den Dayak-Kämpfern Besitz ergreifen. Die Dayak wehren sich nicht dagegen, denn es ist so eine Art Kollektiv-Rausch. Erst, wenn der Hunger nach Blut gestillt ist, werden die kamang tariu die Körper der Dayak wieder frei geben und die sumangat können erneut einkehren. Von Zeit zu Zeit, kommt es zu den sogenannten Kopfjagden, aber niemand scheint zu wissen, wann oder warum es zu diesen kollektiven Ausbrüchen kommt. Bekannt ist mir nur, dass zu Beginn der Jagden von allen Stammeskriegern Blut aus einem Schädel getrunken wird, um die Jagd zu eröffnen."

  • @Zion und James:


    "Wie sie miteinander in Kontakt stehen ist mir nicht bekannt. Manche sprechen von einem mythischen, geistigen Band, aber das kann auch nur das übliche Abenteurergeschwätz sein, das Fremde hier gerne verlauten lassen. Was ihre Beziehung untereinander angeht, so ziehen sie oft an einem Strang. Allerdings... ."


    Soegiartos während der Erzählung eher undurchschaubare Mimik wandelt sich in ein fast schon wölfisches Grinsen, als er den begonnen Satz zu Ende führt:


    "... kann sich dies schnell ändern, wenn Fremde mit ins Spiel kommen. Eines ist in jedem Fall sicher. Irgendetwas geht da draußen im Urwald vor. Fremde Kräfte sind am Werk, und die Dayak gehören mit in das Spiel - ob freiwillig oder nicht."


    Das Lächeln des Javaners erstarrt. Die Fähigkeit, die Mimik unmittelbar wieder zu einer nichtssagenden Fassade verkommen zu lassen, beherrscht der Mann wie die meisten seiner Kultur meisterhaft. Es spricht allerdings für seine Qualität als Informationshändler, dass er den Pemburu das übliche Intrigenspiel und die von den Javanern geliebte Form der indirekten, verschlüsselten Kommunikation erspart hat.

  • @Zion und James:


    "Wie bereits bei unserer ersten Begegnung gesagt: Ich kann den Kontakt zu einem Stamm herstellen. Was ihr dann mit den Dayak besprecht oder nicht, ist eure Angelegenheit. Dann seid ihr mir allerdings etwas schuldig - und ich spreche nicht von Geld."

  • @Zion und James:


    "Ich möchte, dass euer Team ein kleines Bergungsunternehmen für mich durchführt. Die Bergungsstelle befindet sich ungefähr einen halben bis dreiviertel Tagesmarsch von hier aus entfernt und liegt auf der anderen Seite des Flusses. Weitere Informationen würdet ihr dann noch von mir bekommen. Das Problem an der Sache ist, dass sich das Bergungsgut auf Dayak-Territorium befindet. Die Sache ist die, dass mein Kontakt euch mit einem Stamm auf dieser Seite des Kapuas ins Gespräch bringen würde, das, was ich haben möchte, aber auf der anderen Seite des Flusses, auf dem Gebiet eines anderen Stammes liegt. Aber vielleicht lässt sich das Problem weitesgehend lösen, wenn ich euch den Stammeskontakt hergestellt habe. Das heißt, je nachdem, was ihr von den Dayak wollt... ."


    Soegiartos Blick hebt sich. Zum ersten Mal seit Beginn des Gespräch, sucht der Javaner direkten Augenkontakt mit Zion. Dieser erkennt an der bei Javanern seltenen Geste sofort, dass Soegiarto hier und jetzt eine verbindliche Antwort erwartet.

  • James


    Die rechte Augenbraue wandert ein Stück nach oben. Der Rest des Gesichtes bleibt starr. Lediglich die Augen lassen darauf schliessen, dass es im Hirn des Riggers arbeitet.
    Dann hatte er eine Entscheidung getroffen.


    Was wird das für eine Fracht sein, die geborgen werden soll? Schwer..., zerbrechlich..., gefährlich für uns?


    flüsterte er, scheinbar eher in Zions Richtung als zu ihrem Verhandlungsgegenüber.
    Auch wenn er Zion für clever genug hielt, eine solche Frage zu stellen, wollte er das nicht dem Zufall überlassen.

    Ich bin ein Stein.


    SL Fe

    SL Operation: Goliath

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