[IP] Pemburu

  • @Zion und James:


    Soegiartos Blick gleitet wieder in die unbestimmte Ferne.


    "Nein, ihr braucht dafür keine besondere Ausrüstung. Soweit ich weiß, handelt es sich um eine einzelne Transportbox - sehr gutes Material, absolut widerstandsfähig und, wie ich hoffe, unbeschädigt. Der Inhalt ist weder gefährlich noch ist er besonders schwer. Ein einzelner, kräftiger Mann, so wie Zion zum Beispiel, sollte die Box gut durch den Urwald geschleppt bekommen."

  • @Zion und James:


    Soegiarto nickt.


    "Ich zähle auf euer Wort."


    Erwidert der Mann und besiegelt das Geschäft nach westlicher Art mit einem Handschlag.


    "Nun gut... kommt heute abend wieder, dann werden wir den Kontakt zu den Dayak herstellen."

  • Der Abend kommt schnell, und mit ihm die Dunkelheit. Es dauert nur wenige Minuten, bis sich auch die rasch manifestierte Dämmerung dem dunklen Schleier gebeugt hat. Als die letzten Sonnenstrahlen auf dem Wasser des Kapuas verschwunden sind, scheint der reißende Strom in eine andere Welt hinab zu tauchen, in der er nur noch als unbestimmte Masse erscheint, deren akustische Dimension jede Größenvorstellung unmöglich macht. Soegiarto erwartet die noch einsatzbereit verbliebenen Pemburu vor der offenen Lagerhalle. Die Schwüle des Tages ist kaum gewichen und die Menge der Insekten, allen voran der Moskitos, hat zugenommen. Durch enge Gassen, getaucht in schummriges Licht altersschwacher Lampen oder Neonröhren, führt der Javaner in Begleitung einiger anderer bewaffneter Männer, die Pemburu in den Norden des Außenpostens. Tik, die sich Zion und James angeschlossen hat, schnuppert in das Zwielicht düsterer Gassen und größerer, beleuchteter Straßen. Die Dunkelheit hat etwas Unwirkliches an sich. Der Urwald, der den Außenposten umgibt, erscheint bedrohlich und fremd, obwohl Tik sich ihm auf eine gewisse Art und Weise auch verbunden fühlt. Dann erreicht die Gruppe eine Hütte, eingeschlossen von einem undurchsichtigen Wulst anderer Gebäude. Der Geruch von Holz und altem Metall steigt den Pemburu in die Nase. Die verwinkelte Baustruktur erzeugt dermaßen viele uneinsichtige Bereiche, dass sich die Pemburu auf ihren Instinkt verlassen müssen, nicht in einen Hinterhalt zu geraten. Die Hütte besitzt ebenso wie Soegiartos Lagerhalle eine offene Front, vor der zwei Dayak-Krieger Wache stehen. Sofort spüren Zion und die anderen, wie sich ihre innere Anspannung noch einmal vergrößert. Trotz des Fehlens jeglicher moderner Bewaffnung, verbreiten die Dayak eine Aura von Bedrohlichkeit, die selbst Tik und Zion unterschwellig Respekt einflößt. An den nackten Schenkeln mit Ledergurten befestigt, können die Pemburu die Mandau erkennen - tödliche Klingenwaffen, deren Form an große Macheten erinnert, und die, wie die Pemburu am eigenen Leibe erfahren mussten, tödliche Wunden reißen können. Die stark tätowierten Körper der beiden Dayak sind mit allerlei Kriegsschmuck behangen und erst bei näherem Hinsehen können die Pemburu erkennen, dass es sich bei diesem um eine Zusammenstellung menschlicher Knochen handelt. Dann tritt ein dritter Dayak aus der heruntergekommenen Hütte.Die Ohrläppchen des Mannes sind aufgrund des schweren Ohrschmucks, den er trägt, fast bis auf die breiten Schultern des Dayaks hinab gezogen. Die wachsamen, dunklen Augen mustern zuerst James, aber nur für einen Herzschlag lang, bevor sie Zion eine längere Zeit Aufmerksamkeit zukommen lassen und bei Tik am längsten verharren. Doch ganz egal, wie kurz der Mann sie auch angeschaut hat - sie alle haben das Gefühl, dass er direkt in ihre Seelen geblickt hat. Dann macht der Dayak einen Wink. Soegiarto und seine Truppe nicken, zuerst in Richtung der Dayak, dann in Richtung der Pemburu, und ziehen sich zurück. Beim Gehen drückt der Javaner Zion noch einen Datenchip mit den Worten "Unser Deal" in die Hand.
    Dann sind die Pemburu mit den Dayak alleine. Der Mann bittet sie ins Innere. Gemeinsam setzen sich die Pemburu mit dem Dayak auf eine Strohmatte. Eine einzelne alte Lampe erhellt die brüchige Hütte, deren Inneres größer ist, als die Pemburu zuerst vermutet haben. Im hinteren Teil, auf mehrere Tische verteilt, liegen die Waren der Dayak: Hölzer, Talismane, Kunstgegenstände, Pflanzenteile und etliches mehr.


    "Ich bin Pa'an Tugk."


    Beginnt der Dayak in einem recht gut verständlichen Bahasa Indonesia.


    "Mir wurde gesagt, ihr möchtet mit uns sprechen."

  • Zion


    Ich beginne mich zu fragen, wann diese zwielichtigen Begegnungen aufhören werden. Aber jetzt habe ich ein anderes Problem zu lösen.
    Seid mir gegrüßt, Pa´an Tugk. Meine Begleiter heißen James und Tik. Mich nennt man Zion. Wir sind hier, weil wir jemanden suchen. Und wir hoffen, das Ihr uns helfen könnt.

  • Pa'an Tugks Gesichtszüge verhärten sich. Im unbeständigen Schein der Lampe erinnern sie an eine grob gehauene Statue.


    "Ein Fremder ist in den Urwald gekommen. Die Stämme dies- und jenseits des Flusses sind in Aufruhe. Er kam alleine, doch seine Macht zu manipulieren scheint groß. Er schart junge Dayak-Krieger um sich, um einen Plan auszuführen, von dem wir nichts wissen. Aber die Dayak sollen niemals für eine fremde Macht kämpfen, so ist es unser Brauch."

  • Tik respektiert besonders Menschen die entweder totale Pazifisten sind, wie die Mönche im Kloster, oder totale Jäger und Killer.
    Die Dayak sind letzteres. Mit ihrer für Menschen ungewöhnlichen Wildheit, der Ortskenntnis im Dschungel, magischen Kräften und sicher ein paar Waffenfoki sind sie ihr im Kampf mehr als ebenbürdig.
    Tik versteht Pa`an Tugks Zorn, falls der Eindringlin Hantu ist.
    "Vielleicht ist euer Feind der den auch wir suchen? Vielleicht haben die Geister uns darum zusammen geführt? Leider wurden wir bereits ohne Kreigserklärung angegriffen, wissen aber nicht von welchem Stamm."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • "Ich habe davon gehört, dass die Söldner Sanggaus in Aufruhe sind, weil einige Dayak mit kriegerischen Absichten sich in die Stadt geschlichen haben. Ich habe ihnen gesagt, dass es niemand aus meinem Stamm gewesen sein kann. Wir sind zum Handeln hier und habe unsere Waren mitgebracht. Die Zeit des Krieges ist noch nicht gekommen. Aber die fremde Macht sammelt immer mehr Krieger um sich. Wenn du sagst, dass wir möglicherweise das selbe Ziel haben, dann scheint diese Macht von euch zu wissen und hat die jungen Dayak-Krieger gegen euch aufgehetzt. Sie muss in euch mächtige Kämpfer sehen, wenn sie zu solchen Mitteln greift. Ein Bündnis zwischen euch und uns könnte zum Ziel führen."


    Ohne dass Pa'an Tugk irgendein offensichtliches Signal gegeben hätte, betritt einer der draußen Wache stehenden Dayak-Krieger die Hütte, schreitet an den Pemburu vorbei und kniet sich auf den Boden. Aus einem Lederbeutel holt er zwei hölzerne Schalen hervor, die er an den seitlichen Rand zwischen Tugk und die Pemburu stellt. Wortlos erhebt er sich wieder und verschwindet. Pa'an Tugk mustert die Pemburu und wartet auf eine Antwort.

  • Tik weiss nicht genau was von ihnen mit den leeren Schüsseln erwartet wird. Wären sie voll Reis würde sie Räucherstäbchen hineinstecken. Also tut sie erstmal nix um nicht das Gesicht zu verlieren. Sicher kennt Zion sich mit deratigen Bräuchen besser aus.
    Woher weiss diese "Macht" von der Ankunft der Pemburu? Vielleicht weil Hendras Fluch auf ihr lastet den er damals auf Gerampi ausgestossen hat. Obwohl dann ja doch Janus dann das nächste Opfer wurde.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Das kurze Schweigen der Pemburu scheint Pa'an Tugk als Zustimmung zu werten. Der Dayak zieht ein Messer, das an seiner Körperseite befestigt gewesen ist, und schlitzt sich damit den Unterarm auf. Dunkelrotes Blut rinnt über seine Haut und perlt Tropfen für Tropfen in eine der beiden Schalen, die Pa'an Tugk vor sich bereits gestellt hat. Als die Schale halb gefüllt ist, presst er seine andere Hand auf die Wunde am Arm und summt leise ein Lied auf einer den Pemburu unbekannten Sprache. Seine Hand beginnt zu glühen und kurze Zeit später ist die Wunde verschwunden. Dann nimmt er die zweite Schale und reicht sie Tik zusammen mit dem immer noch blutbesudelten Messer.

  • Erst der Schlangenmensch und jetzt der nächste Blutpakt? Wenn die alle eine rituelle Verbindung zu ihr herstellen wird sicher das Astrale Telefonnetz überlastet.
    Mei pen rai, wenn sie so Stammesverbündete werden soll es recht sein. Tik ritzt sich ebenfalls den Unterarm auf wobei sie ein Lied in einer Pa'an Tugs Unbekannten Sprache summt (das thailändische Kinderlied mit dem kleinen Elefanten) und das Blut in die leere Schale fließen lässt. Ihre Hand glüht zwar nicht dabei aber die Wunde schließt sich ebenso schnell. Soll sie nun Zion oder James die Schale reichen?

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Zion


    Ich nehme Tik nach der Verrichtung des Blutopfers die Schale und das Messer ab, um dann selbst meinen Teil des Pakts zu besiegeln. Nach dem mein Blut in die Schale geflossen ist nehme ich mir eine dünne Rolle Verband aus meiner Westentasche und beginne mir die Wunde zu verbinden, während ich die Schale und das Messer an James gehen lasse.