[IP] Pemburu

  • Amaya hat sich in eine der Ecken verkrochen. Ihr Gesicht ist bleich und schweißbedeckt. Nachdem Tik eingesehen hat, dass sie Nurdi mit ihrer Magie nicht weiter helfen kann, widmet sie sich wieder der schwer angeschlagenen Japanerin. Die Asiatin ringt noch immer mit ihren Schmerzen, und Tik weiß, dass das Boot, trotz seines relativen Komforts und der modernen Ausstattung, nicht wirklich der geeignete Platz ist, um die Wunden der Pemburu genesen zu lassen. Als sich die Gestaltwandlerin umschaut, versucht sie, ihren Instinkten gehorchend, eine allgemeine Lageeinschätzung zu erstellen. Zion sieht geschafft aus, scheint aber nur eine Mütze voll Schlaf zu brauchen. Ivans Gesicht sind die Schmerzen im Bein anzusehen, aber die Wunde ist nach Tiks hervorragender Arbeit nicht mehr bedrohlich und sollte von alleine heilen können - zumal Ivan über eine für einen Menschen unglaubliche Physis verfügt. Nurdi hat es da schon schwerer getroffen. Den bruchstückhaften Erzählungen zur Folge, die die Pemburu bisher austauschen konnten, hat er eine ganze Weile lang praktisch im Alleingang gegen den ersten der Angreifer gekämpft. Sein kräftiger, großer Körper liegt erschöpft da, zu seinen etlichen Narben werden nach den heutigen Ereignissen einige schwere hinzu kommen und auch etwaige Schäden an seinen zahlreichen Implantaten sind für Tik nicht auszuschließen, entziehen sich aber für sie der Nachprüfbarkeit. Bliebe noch ihre Führerin, Amaya. Die Japanerin hat es defintiv am schwersten getroffen. Nur knapp ist sie dem Tode entronnen, und Tik ist sich nicht einmal sicher, ob sie die nächste Nacht überstehen wird. Sie weiß sehr gut, dass eine schnelle erste Hilfe entscheidend ist, manchmal aber doch nicht ausreicht, um ein Leben zu retten. Denn wenn das Adrenalin erst gewichen ist, der Körper wieder zur Ruhe kommt, erschöpft sich auch der Durchhaltewille und führt zu einem schleichenden, unbemerkten Todeskampf.


    "Wie geht es nun weiter?"


    Vernehmen die Pemburu Amayas schwache Stimme aus der Ecke. Die Asiatin hat ihre Augen noch immer geschlossen, scheint aber bei Bewusstsein.


    "Was... was sagt die Schlange dazu?"

  • Der kurze Rückweg zu ihrem Boot kommt Nurdi unendlich lang vor. Ohne die starken Schmerzmittel aus dem Medkit und Tik als Stütze an seiner Seite könnte er sich vermutlich keine drei Schritte bewegen. Erschöpft lässt er sich auf das Deck der Riverine gleiten. Er hatte bei anderen Gelegenheiten auch schon schwer einstecken müssen, doch war am Ende immer er der Sieger geblieben. Jedenfalls bei allen derart direkten Angelegenheiten. Niedergeschossen zu werden ist etwas anderes, etwas dass sich leichter verkraften lässt, zumindest innerlich.
    Durch die Sedierung spürt er nur unwirklich, wie Tik ihre Hände an seine Schläfen legt. Erst nach Minuten wird ihm bewusst, wie erschöpft sie aussieht. Als sie sich nach einer gefühlten Ewigkeit zurücklehnt fühlt er sich auch nicht besser, doch er weiß, dass sie alles versucht hat. Ihm ist bewusst, dass all die Cyberware, die ihm normalerweise hilft am Leben zu bleiben, zum Hindernis Für Tiks Künste wird.


    Erst jetzt dämmern ihm wieder die Gedanken, die er vorhin in der Unterkunft hatte. Den Weg zurück zum Boot nach der ersten Hilfe hatte er dank des innerenn Überlebenswillens wie auf Autopilot hinter sich gebracht.


    Wieso ist er überhaupt noch am Leben?


    Die Schmerzmittel machen es schwer, sich zu konzentrieren. Was war überhaupt passiert? Nurdi war aufgewacht... Kentot tot im Bett... Ruckartig aus dem Bett geschnellt... Die weiteren Erinnerungen verschwimmen zu unwirklichen Fetzen. Schmerzen in der Seite, ein harter Schlag ins Gesicht, ein Stich in die Magengegend. Kein Gegner vor ihm, sondern nur Luft, aber die so hart wie Fels.


    Nachdenklich betastet er die Verbände. Nurdi kann es drehen und wenden wie er will - er sollte nicht mehr am Leben sein. Schon vor langer Zeit hatte er sein Anrecht auf einen Platz im Paradies verwirkt. Und er war nur noch am Leben geblieben, weil es noch Verwendung für ihn gab... Noch einige Tage länger in dieser verdammten Welt und dafür erst noch einige andere Sünder zur Hölle fahren lassen. Kein gutes Geschäft, doch Nurdi hatte ihn mit grimmer Gewissheit akzeptiert. Was blieb ihm anderes über?
    Der Anblick ihres australischen Führers, Michael, zieht an seinem inneren Auge vorbei. Wie dieser gurgelnd, mit einer Kugel im Hals, zusammenbricht. Genau dafür war er noch Leben. Dafür war er gut, das konnte er. Das Schicksal hatte sie zusammengeführt, weil dessen Zeit abgelaufen war.


    Aber heute Nacht? Nurdi ist sich sicher, dass das sein Ende hätte sein sollen... Wieso sonst sollte ihn das Schicksal allein mit einem so überlegenen Gegner zusammen führen? Der Dayak hätte das für ihn das sein sollen, was Nurdi für Michael und so viele andere gewesen ist. Hatte er seit Michael eigentlich noch jemandem den Tod gebracht? Das Denken fällt schwer, die Erschöpfung und die Schmerzmittel ziehen ihn in einen angenehmen Dämmerzustand. Er kann sich nicht mehr genau erinnern. In der Stadt in der sie die Schlange gefunden hatten vielleicht? Nurdi weiß es nicht mehr... Er träumt so oft von Gewalt, dass er im Moment Träume kaum von der Wirklichkeit unterscheiden kann... In der Erinnerung ist das alles so gleichartig.


    Irgendwas hatte ihn in diesem Raum vorhin gerettet. Natürlich war Zion es gewesen, der zwischen Nurdi und seinen Gegner gekommen war, bevor dieser es zuende bringen konnte. Doch das war nicht alles... Mit seinen jetzigen Wunden hätte er tot sein können. Der Stich ein wenig tiefer, ein wenig weiter rechts oder links, die Klinge nicht zurückziehen, sondern ihn mit einer schneidenden Bewegung beim Herausziehen aufschlitzen wie einen Fisch... Nein, er hätte sterben sollen und können. Trotzdem ist er noch am Leben?


    Wäre es möglich, dass Gott doch noch seine schützende Hand über ihn hält? Nein, sowas wagt Nurdi nicht einmal zu denken. Sicherlich nicht... Oder zumindest nicht, weil Nurdi es sich verdient hätte.


    Mbah Suro... Könnte es womöglich damit zusammen hängen, wen sie jagen? Vielleicht war deswegen dieser Dayak geschickt worden. Sie kommer ihm langsam aber sicher näher. Und ein solcher Terrorist ist sicherlich ein noch viel mächtigeres Werkzeug als jemand wie Nurdi.
    Aber dann... Das passt alles nicht zusammen. Oder? Vielleicht... Vielleicht ist dieser Mbah Suro ein derart großes Übel, dass sein Verschwinden von dieser Welt wichtig genug ist, um sogar eine schützende Hand über einen verdammten Sünder wie Nurdi zu halten?


    All diese Überlegungen bereiten ihm Kopfschmerzen. Vielleicht hat er sich von dem Schlag zum Gesicht neben der gebrochenen Nase auch noch eine Gehirnerschütterung mitgenommen?
    Aber in ihm reift ein unerbittlicher Entschluss. Sein Leben ist schon lange verwirkt. Und er ist seit Jahren nur noch ein Spielstein der Kräfte die hinter den Dingen stehen. Doch er würde lieber als Figur des Guten als des Bösen sterben... Das würde ihn sicherlich nicht vor der Verdammnis retten, doch könnte er die Reise dann im Wissen antreten einmal etwas richtig und gut gemacht zu haben. Was könnte der Teufel ihm schon anhaben, wenn er im Wissen vor ihn treten würde, ihm seine bösartigen Pläne durchkreuzt zu haben? Nichts schmerzt so sehr wie das eigene Gewissen, das weiß Nurdi nur zu gut.


    Ein eigenartiges, fast erleichtertes Lächeln legt sich über Nurdis Gesicht.
    "Wie geht es nun weiter? Was... was sagt die Schlange dazu?"


    "Es wird sicherlich nicht leichter werden. Ist es das Geld wert? Ich weiß es nicht... Ich kann jeden verstehen, der lieber hier bleibt oder umkehren möchte... Ich werde jedenfalls weiter machen und diesen Mbah Suro auf eine Reise ohne Wiederkehr schicken... Oder bei dem Versuch sterben. Falls es so kommt, dann sei es so."
    Dass diese Feststellung nicht viel mit der Frage zu tun hat, scheint Nurdi in diesem Augenblick gar nicht zu merken. Er klingt, als sei das alles absolut logisch und selbstverständlich.


    Hatten sie Amaya eigentlich gesagt, hinter wem sie hier sind? Nun, jetzt hat er es ausgesprochen - was spielt das schon noch für eine Rolle?

  • Zion


    Meine Bestandsaufnahme fällt ernüchternd aus. Nurdi und Amaya sind am Ende und Ivan ist auch nicht auf der Höhe.
    @Amaya:
    Als erstes schaffen wir Euch beide zu einem Arzt oder etwas vergleichbarem, wenn es so was hier gibt. Ich habe keine Lust Eure Gräber zu schaufeln. Und dann werden wir mit den Dayak verhandeln, damit so etwas nicht wieder passiert.

  • Nach einigen vergeblichen Versuchen muss Tik eingestehen, das bei Nurdis Körper wohl ehr ein Techniker helfen könnte. Die Cyberware seines Körpers hat den Fluss der natürlichen Energie so stark verzerrt das sie nicht mehr für ihn tun kann. Und ob sie hier einen Cyberdoc finden werden?


    "Die "Schlange" sagt, das sie den Sohn ihres Herrn noch spüren kann. Aber ein fremde Magie erschwert das Aufspüren. Irgendwie. Kontakt mit den Dayak aufzunehmen finde ich gut, schließlich wollen wir in ihrem Revier wildern."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • James


    Der junge Australier hatte getan was er konnte, um nicht ganz nutzlos herumzustehen. Er war kräftig genug um beim Tragen von Ausrüstung oder oder Pempuru zu helfen.
    An Bord der Kyra machte er sich sofort daran alles zu verstauen und die Maschinen klar zu machen.


    Das Nurdi wieder irgendwelches Totengeschwätz von sich gab, war nicht neu, depremierte ihn aber immer wieder aufs neue.


    Auf Zions aussage hin blieb bloss noch eine Frage zu stellen:


    Amaya, kennst du einen Arzt, hier in der Nähe?

  • Amaya nickt unmerklich.


    "Es gab damals eine Art Krankenhaus hier. Wird von ein paar abtrünnigen Konzernärzten betrieben, die faire Preise anbieten - natürlich nur bei Vorkasse. Es... es liegt in der Nähe des Tores, vielleicht 400m von hier... ."

  • Wie es scheint werden sie vorerst hier bleiben. Nurdi, Amaya und auch Ivan müssen sich die nächste Zeit schonen. Bei Kiowa und Nu scheint dagegen alles in Ordnung zu sein. Während Tik auf Zions Rückkehr wartet teilt sie Ivan und James ihre Idee mit:
    "Während wir hier warten könnte ich doch heute Nacht mal durch den Dschungel tigern und den einen oder anderen Dayak umbringen. Nur so als Warnung."
    Als sie nicht gerade Begeisterung in den Gesichtern liest lächelt sie:
    "Als zweite Möglichkeit könnten wir natürlich eine friedliche Lösung suchen. Das ist zwar langweiliger aber es ist Buddhas Weg. Hast du nicht gesagt das ihr jemand gefunden habt der mit den Dayak Kontakt hat, Ivan?"

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

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  • Vorbei an Barracken, ähnlich derjenigen, in der die Pemburu zu ruhen versucht haben, zusammen gewürfelten Behausungen und einigen mehrstöckigen Gebäuden mit vom Wetter verwahrlosten Fassaden erreicht Zion einen Platz, der sich direkt an das Eingangstor des Außenposten anschließt. Ein einziges, frei stehendes Gebäude dominiert den Platz, auf dem Zion außerdem einige Stapel Transportkisten und sogar einige Drohnen erkennen kann. Ein rotes Kreuz prangt auf dem ehemals weißen Anstrich der Außenfassade, während über dem schleusenartigen Eingang mit seinen zwei hintereinander gestaffelten Türen ein einfaches Blechschild mit der Aufschrift "Rumah Sakit", Krankenhaus, prangt. Einen Namen scheint diese Institution also nicht zu besitzen. Als Zion durch die zweite Türe hindurch ist, trifft ihn fast der Schlag. Sofort kühlt sich der Schweiß auf seinem Körper aus und lässt ihn zittern, als die kühle Luft funktionierender Klimaanlagen ihm entgegen strömt. Das Innere des Krankenhauses macht einen beruhigenden Eindruck. Die Einrichtung scheint zwar alt, bauliche Mängel hier und dort offensichtlich, aber allem Anschein nach pflegt man hier zumindest so etwas wie die übliche und erforderliche Hygiene. Von der Rezeption, ebenfalls in einem abblätternden Weiß gehalten, schaut eine Frau, deren schwarzes Haar unter einem Netz zusammengebunden ist, zu ihm empor und lächelt.


    "Selamat sore, was kann ich für Sie tun, mein Herr?"


    Spricht sie ihn auf einwandfreiem Bahasa Indonesia an.

  • Wieder lächelt die Frau.


    "Dann sind Sie bei uns genau richtig. Am besten bringen Sie sie schnellst möglich her, oder aber Sie ordern einen unserer Transporttrupps, was Sie natürlich extra kosten wird. Für drei Personen innerhalb der Stadtgrenze berechnen wir, sofern es keine Trolle sind, 300 Nuyen. Die Bezahlung muss zudem im Voraus erfolgen."

  • "Wie Sie wüschen."


    Mit einem Lächeln nimmt die Frau den Credstick entgegen und spricht dann leise in eine Sprechanlage hinter der Rezeption. Es dauert nicht lange, bis ein Trupp aus fünf Personen im Eingangsbereich erscheint. Vier der Personen tragen eine bunt zusammengewürfelte Kombination aus Sanitäterkleidung und haben modulare, schnell zusammensetzbare Tragen dabei. Die fünfte Person trägt einen Kittel und hat ein Medkit geschultert. Der Mann reicht Zion die Hand.


    "Selamat sore, mein Name ist Dr. Yeyet. Bitte bringen Sie mich zu den Verwundeten."


    Begrüßt der Arzt Zion und lässt sich dann von diesem nach draußen begleiten. Einige Minuten später erreicht der Trupp das Boot der Pemburu. Der laue Wind am Ufer des reißenden Kapuas verschafft Zion wieder ein wenig Abkühlung, während er Dr. Yeyet und sein Team bei der Arbeit beobachtet. Die Männer sind ein eingespieltes Team und erledigen ihre Aufgaben mit einer Professionalität, die Zion an diesem entlegenen Ort nicht erwartet hätte. Nachdem sich der hochgewachsene, schlanke Arzt auch bei den anderen Pemburu vorgestellt hat, widmet er sich den Verletzten. Anerkennend kommentiert er die gute, bisher erfolgte Versorgung, die den Verwundeten sicherlich das Leben gerettet habe. Dann, nach einem kurzen Check, werden Nurdi und Amaya auf die aufgebauten Tragen gelegt, und der Trupp macht sich auf den Rückweg zum Krankenhaus.


    "Kommt einer von Ihnen mit?"


    Erkundigt sich Dr. Yeyet, bevor er das Boot verlässt.

  • "Ich würde gerne kurz mitkommen um zu sehen wo meine Freunde untergebracht sind. Haben Sie auch Medikamente zu verkaufen, Dr. Yeyet?"Als sie ein leises Zischen unter der Bank hört fügt sie in Gedanken hinzu:
    Keine Panik, ich komme gleich wieder und bring dir was zu Essen mit, Nislim.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Dr. Yeyet nickt zustimmend.


    "Selbstverständlich. Aber wir akzeptieren nur Nuyen als Währung. Also dann, wir sollten los."


    Mit diesen Worten schließt sich der Mann wieder seiner Truppe an. Nach einigen Minuten Fußmarsch ist der Platz vor dem Eingangstor erreicht. Nurdi, Amaya, Ivan und Tik blicken auf das freistehende Krankenhaus-Gebäude, dessen Fassade zwar keinen neuen Eindruck mehr macht, das aber ansonsten stabil und gut instandgehalten scheint. Durch eine Art Schleuse, versehen mit einem doppelten Eingang, betreten die Pemburu und das Sanitäterteam das Innere des Hospitals. Die Rezeption ist geräumig und verfügt sogar über einen alten Getränkeautomaten. Dr. Yeyet weist seine Crew an, Nurdi und Amaya in eines der Behandlungszimmer zu bringen. Dann widmet er sich Tik und Ivan.


    "Das Bein muss noch ein bisschen warten, mein Herr. Sie können aber gerne hier Platz nehmen."


    Meint der Arzt und deutet dabei mit einer fast unscheinbaren Handbewegung auf eine lange Reihe festmontierter Sessel mit gepolsterten Sitzflächen, welche sich entlang der Wand erstrecken, die schließlich zur linken Seite eines weiterführenden Ganges wird.


    "Wenn Sie Medikamente kaufen möchten, kann Ihnen die Dame an der Rezeption gerne weiterhelfen."


    Dann verschwindet Dr. Yeyet mit wehendem Kittel in den besagten Flur, um sein Team einzuholen.


    Das Behandlungszimmer, in dem sich Nurdi letztendlich wiederfindet, ist ein Raum mit zwei Betten, einer Arbeitsecke und einem übergroßen Medikamentenschrank. Vorsichtig wird er von den Helfern auf einen OP-Tisch gelegt. Mittlerweile hat Dr. Yeyet für die nötige Hygiene gesorgt und einige mobile Medtech-Instrumente herangerollt, auf denen Nurdi das Renraku-Logo prangen sieht.


    "Wir erstellen zuerst ein medizinisches Profil, hauptsächlich wegen der Implantate, über die sie ja vermutlich verfügen. Die Daten werden hier im System zwischen gespeichert, aber wenn Sie es wünschen, kann danach natürlich alles wieder gelöscht werden."


    Informiert der Arzt Nurdi.

  • Tik wendet sich an die Rezeptionistin: "Selamat sore, ich sollte mich an Sie wenden. Ich brauche ein Ersatz-Verbandsmaterial und Antibiotika für mein Medkit. Ausserdem eine wirksame Prophylaxe gegen die hiesige Malaria, da wir vorhaben in den Dschungel zu gehen."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Die Frau entschuldigt sich kurz, steht auf und öffnet mit einer Magschlosskarte die Tür zu einem Raum, der sich direkt hinter der Rezeption befindet. Kurze Zeit später kommt sie mit einer Box zurück. Es ist ein Kunststoffbehälter, auf dem Tik das Renraku-Logo eingraviert sieht. Die Frau öffnet den Behälter und entnimmt ihr ein eingeschweißtes Patch mit Originalaufdruck. Tik erkennt schwarze, fein säuberliche japanische Schriftzeichen auf einem hellblauen Untergrund.


    "Das hier ist aller beste Medtech. Sie wurde direkt in Chiba, in den Laboratorien der Renraku-Kliniken entwickelt und hergestellt. Wenn Sie in Kalimantan Barat bleiben, ist dies das beste Mittel, das ich Ihnen empfehlen kann. Außerhalb des erweiterten Flussdeltas gibt es jedoch auch Malariavarianten, die bisher unerforscht sind. Aber wir haben mit diesem Wirkstoff sehr gute Erfahrungen gemacht. Er ist sehr resistent und seine Wirkung hält, je nach Körperzustand, bis zu mehreren Wochen an. Eines dieser Patches kostet allerdings auch 600 Nuyen."


    Informiert die Rezeptionistin Tik mit einem gleich bleibenden Lächeln.

  • "Machen sie nur.", kommentiert Nurdi den Hinweis des Arztes. Alternativen hat er sowieso nicht. Und ob die Leute hier seine Daten löschen oder nicht kann er sowieso nicht kontrollieren. Entsprechend fehlt ihm gerade Kraft und Lust lange über diesen Punkt zu sprechen. Eigentlich müsste ihn das Ergebnis der Untersuchung dringend interessieren, aber noch immer unter dem Einfluss der Schmerzmittel ist ihm das schon fast gleichgültig. Er ist noch am Leben, nur das zählt...

  • Ivan


    Noch vor dem Gang zum Arzt.

    Zion, kannst Du vielleicht mit James nochmal zu dem Händler gehen? Wir brauchen wohl den Kontakt zu den Eingebohrenen, und James kann in der
    Zwischenzeit vielleicht noch ein paar von den Sensoren organisieren.


    Dann humpelt der große Russe dem Krankentransport hinterher.