@Zion:
Nachdem Ronald ein unschönes Ende gefunden hat, widmet sich Zion rasch der Gestalt im Käfig. Kentot wurde von Ronalds Schuss in die Brust getroffen. Der Söldner liegt schmerzerfüllt und zusammengekauert im Käfig, während ein Strom aus dunkelrotem Blut langsam aber stetig den Käfigboden füllt. Den Regungen nach zu urteilen ist der Mann noch bei Bewusstsein, doch das könnte sich schnell ändern, wenn ihm nicht schnellst möglich medizinische Hilfe zukommt.
Hinter Zion kommt Nurdi in Raum. Regungslos mustert er Ronalds Leiche. Sein Schicksal hatte sich erfüllt, wie es seit seinem Verrat abzusehen gewesen war. "Durchsuchst du ihn dann noch? Ich werde mir Michael ansehen.", spricht er den Jäger der bereits nach ihrer Zielperson guckt. "Kiowa, was machen die Niah?"
Während er den Funkspruch absetzt, eilt er bereits zurück in den Vorraum. Falls noch möglich würde er die Leiche am liebsten allein durchsuchen. Noch immer spürt er wie weiteres warmes Blut aus seiner Verletzung hervorquilt, vor allem weil die Bewegung und die scheuernde Kleidung sie zusätzlich offen halten. Ohne große emotionale Regung ist Nurdi jedoch zu der Ansicht gekommen, dass das ganze nicht lebensgefährlich ist und noch einige Minuten warten muss. Und solange er nicht weiß, wie die Niah das ganze hier auffassen werden sind ihm Schmerzen lieber als Betäubungsmittel.
"Die haben sie bisher nur zusammengerottet... etwas über 20 Mann, von Beilen bis AKs sehe ich etliche Waffen. Der Boss scheint seine Truppe aber unter Kontrolle zu haben."
Einen Moment später...
"Ich korrigiere - sie machen sich auf den Weg. Der Häuptling ist dabei und scheint sein Rudel unter Kontrolle zu haben.
Wie weit seid ihr?"
Tik
Mit einer Schrotladung beim Käfig zu schießen wäre nicht anzuraten. Also steckt sie den Roomsweeper weg und zieht den erbeuteten Manhunter hervor mit dem sie das Vorhängeschloß aufschießt.
Zion reißt die Bambustür auf wobei er einen kleinen Geko in der Käfigecke verscheucht.
Kentot liegt auf dem Boden. Im Gegensatz zu Tik hat er seinen Brusttreffer nicht so leicht wegstecken können. Jetzt heißt es schnell handeln.
@Tik und Zion:
Kentot hat es übel erwischt - soviel erkennt Tik bereits aus einiger Entfernung. Vorsichtig hebt Zion den Mann aus dem Käfig, wobei er diesem ein schmerzerfülltes Stöhnen entlockt. Trotz der Tatsache, dass Kentot bereits seit einiger Zeit in diesem Käfig zu hocken scheint, erkennt Tik sofort, dass die Niah - wenn man von der wucherhaften Behaarung des Mannes absieht - Kentot wohl genährt erhalten haben. Nachdem eine halbwegs günstige Lage gefunden ist, macht sich Tik sofort an die Behandlung, und hat ein gutes Gefühl dabei. Obwohl Kentot - genau wie Ivan - stark vercybert zu sein scheint, muss sie sich um Langzeitschäden diesmal keine Sorgen machen. Ihr einziges Ziel, ist das reine Überleben des Mannes - zumindest für die nächste Zeit.
@Nurdi und Ivan:
Es gelingt Nurdi nur, den Mann oberflächlich zu durchsuchen, bevor er auch schon die Geräusche der sich annähernden Niah vernimmt. Ivan, welcher sich ebenfalls im Vorraum befindet, stellt sich an Nurdis Seite, um ihm im Notfall Deckung geben zu können. Gefolgt von zwei mit Sturmgewehren und umgehangenen Streitäxten bewaffneten Kriegern betreten Häuptling Bilihato und sein namenloser Sprecher das Gebäude.
Für einen kurzen Moment lang, fixiert der Niah-Häuptling Michaels Leiche im Durchgang. Nurdi steht direkt daneben, hat seine Durchsuchung aber schnell genug abgeschlossen, um es nicht zu einem Missverständnis kommen zu lassen.
"In welchem Verhältnis steht ihr zu diesem Mann?"
Fragt nach einem Moment der Stille Bilihatos Sprecher mit neutraler Stimme Nurdi und Ivan, wobei seine Hand beiläufig auf den toten Australier deutet.
Zion
Ich überlasse Kentot Tiks kundigen Händen.
Wenn Du hier fertig bist, dann schau mal, ob Du bei ihm noch etwas Interessantes findest.
Dabei deute ich auf die Leiche.
Ich wende mich dem Eingangsraum zu, als der Häuptling eintrifft.
Erlaubt Ihr mir auf Eure Fragen zu antworten?
Frage ich ehrerbietigst und stecke die Pistole weg.
@Zion, Nurdi und Ivan:
Das eher missmutige Gesicht des Häuptlings zeigt das Aufflackern eines Lächelns, als Zion den Raum betritt. Anscheinend liegt es mehr in Bilihatos Vorstellung, mit einem Gleichrangigen zu kommunizieren, als über seinen Sprecher mit Untergebenen.
"Häuptling Zion, natürlich dürft Ihr sprechen."
Ivan
Nach dem Zion wieder in den Vorraum zurückgekehrt ist, macht ihm Ivan Platz, damit er
bis zu den Niah vortreten kann. Dabei bewegt er sich so, daß die anwesenden Pemburu
ein überlappendes Schußfeld auf die Niah und den Eingang haben, ohne sich gegenseitig
zu gefährden. Gleichzeitig versuch der Russe, möglichst wenig berohlich auszusehen, falls
die Verhandlungen doch zu ihrem Vorteil verlaufen ...
Als Zion den Raum betritt weicht Nurdi ein Stück von der Leiche weg auf die andere Seite von Zion. Gespannt wartet er ab, wie die Dinge weitergehen werden.
Zion
Vielen Dank, Häuptling. sage ich bevor ich weiter ausführe.
Alles, was ich Euch bei unserem ersten Gespräch gesagt habe entspricht der Wahrheit. Diese beiden Männer hier haben uns in einer Bar am Hafen angesprochen. Als wir sie fragten, ob sie wüssten, wo wir auf Angehörige Eures Volkes treffen könnten boten sie sich uns für eine entsprechende Belohnung als Führer an. Sie sagten, dass sie einige Dörfer kennen würden und uns zu einem Dorf bringen würden, welches uns mit Gastfreundschaft begegnen würde. Von irgendwelchen hintergründigen Interessen haben sie uns nichts gesagt und wir hatten keinen Grund so etwas zu vermuten. Sie haben uns wohl als Alibi missbraucht, um unbeobachtet ihr schändliches Werk tun zu können. Ich erbitte Eure Verzeihung für unsere Unkenntnis.
@Pemburu:
Bilihato nickt anerkennend, bevor er Zion und die anderen bittet, ihm zu folgen. Wortlos durchqueren er und seine Gefolge, begleitet von den Pemburu, den Zentralraum, bis sie schließlich den Lagerraum erreichen, wo Tik sich gerade in voller Konzentration um den schwer verwundeten Kentot kümmert.
"Kommt sie zurecht? Ansonsten könnte sich unser Dukun um die Verletzungen kümmern."
Fragt Bilihatos Sprecher Zion, bevor er fortfährt:
"Ihr habt Mut und Ehre bewiesen. Häuptling Bilihato ist dazu bereit, Euch seine Trophäe (dabei weist der Mann auf Kentot) zu überlassen, ohne dass der letzte Kampf stattfinden muss.
Einst kam er hierher, und er berichtete von einer Vision, die er gehabt hat, und dass es sein Schicksal sei, Häuptling Bilihato im Kampf herauszufordern. Es kam zu einem mächtigen Ringen zwischen Häuptling Bilihato und dem Fremden, doch trotz des unerschüttlichen Willens des Fremden, unterlag er und wurde von uns fortan als Trophäe gehalten."
Erläutert der Mann in kurzen Worten die Begebenheiten um Kentot.
Tik
Kentots Wunde ist leider kein Durchschuß. Tik zereißt die Schutzfolie der sterilen Instrumente des Medkits die sich Tentakelartig in die Wunde winden und die 9mm Kugel hinausziehen. Ein Hoch auf die Smart-Technik. Obwohl sie keine Zeit hatte Kentot ein Schmerzmittel zu geben stönt er kaum - ein schlechtes Zeichen.
Nachdem sie die Wunde verbunden hat legt sie ihre Hand auf Kentots Brust.
Sie schließt die Augen und konzentriert sich darauf seinen schwachen Herzschlag mit ihrem Herzen zu synchronisieren.
Nach kurzer Zeit spürt sie wie die Magie zu fließen beginnt. Nun spürt sie starke Schmerzen während es Kentot langsam besser zu gehen scheint.
Kentots Herzschlag stabilisiert sich und er schlägt verwundert die Augen auf. Auch Tiks Schaden heilt nach wenigen Sekunden, so wie damals bei Zion nach dem Kampf gegen die Chinesen.
Kentot blickt Tik verwirrt an.
"Selamat malam! Du hast dir wohl mächtige Feinde gemacht, wenn jemand den weiten Weg bis hier auf sich nimmt um dich zu töten."
Zion
Ich bin für einen Moment sprachlos. Dann senke ich mein Haupt.
Eure Großzügigkeit beschämt uns, großer Häuptling. Ich wünschte, es gäbe einen Weg Eure große Geste zu erwidern. Letzteres, muss ich mir selbst eingestehen ist eher halbherzig gemeint. Mein Körper fühlt sich an, als hätte eine Horde Ochsen mit mir als Ball Rugby gespielt. Mein Durst nach Abenteuern ist eher gering.
@Pemburu:
Häuptling Bilihato lächelt. Mit dieser Antwort hat er anscheinend gerechnet. Beschwörend zögert er die Stille im Raum noch ein wenig hinaus, um durch diese Geste deutlich zu machen, dass er sehr wohl in der Lage dazu wäre, von den Pemburu eine Gegenleistung zu fordern. Dann nickt er Zion allerdings zufrieden zu, so dass dieser weiß, dass es nicht zu einer weiteren Forderung kommen wird. Innerlich muss Zion vor Erleichterung seufzen.
"Man wird Euch Schlafplätze zuteilen. In Kürze wird es auf dem Dorfplatz ein gemeinsames Essen geben, zu dem Ihr herzlich eingeladen seid."
Verkündet nun wieder der Sprecher. Dann verlassen die Niah das Gebäude und lassen euch mit Kentot alleine zurück. Zwei der Niah-Krieger bemächtigen sich allerdings der beiden Leichen, ohne dass die Pemburu vorher noch die Gelegenheit dazu bekommen, die toten Australier weiter zu durchsuchen.
Erst als Bilihato mit seinem Gefolge verschwunden ist, erwidert Kentot Tiks Blick. Die Augen des Mannes zeugen von einer eigenartiger Ambivalenz. Einerseits meint Tik, in ihnen berechnende Intelligenz zu erkennen, doch andererseits hat sie ebenso das Gefühl, dass sich noch etwas anderes, unberechenbares hinter ihnen verbirgt.
Langsam erhebt sich Kentot.
"Ich danke dir."
Sagt er auf Javanisch zu Tik.
"Und euch auch."
Fügt er einen Moment später an den Rest der Pemburu gerichtet hinzu.
Zion
Als der Häuptling weg ist, atme ich tief aus. Die Sache ist noch mal glimpflich verlaufen.
Ich wende mich an Nurdi und Ivan:
Passt auf unseren Jackpot auf. Vielleicht wäre es sinnvoll gewisse Einrichtungen weiter zu verwenden.
Mein Blick richtet sich auf den Käfig.
Ivan
Danke uns nicht zu schnell, wir haben dein Leben nicht uneigennützig gerettet. Aber dazu später, erstmal
darfst du wieder in deiner Datscha hier platznehmen.
Mit sanfter Gewalt drängt Ivan ihr Zielobjekt wieder in den Käfig hinein. Falls kein funktionierendes Schloß
in der Nähe ist, bittet er Tik darum, daß sie mal ein Paar Handschellen holt, un den Käfig zu verschließen.
Von einen auf den anderen Moment ist von Kentot ein eigenartiges Kichern zu hören, welches einige Sekunden lang anhält. Dann zuckt der Javaner scheinbar gleichgültig mit den Schultern und nimmt anschließend, ohne Widerstand zu leisten, im Käfig Platz.
"Erst holen sie mich hier raus, und jetzt darf ich wieder rein... verrückte Welt... ."
Sinniert Kentot mit sich selbst, während er in den Schneidersitz geht und wie bei einer Meditation die Handflächen aufeinander legt.
Mit etwas lauterer Stimme fügt er noch hinzu:
"Bleibt wenigstens jemand von euch hier, den ich ein wenig bequatschen kann?!"
Zion
Wir haben Dich nicht rausgeholt, sondern nur Dein Leben gerettet. Ob wir Dich auch noch rausholen steht auf einem anderen Blatt.
"Na ja, wenigstens hab' ich mal den Käfig verlassen."
Meint Kentot mit seltsam leichtfertigem Tonfall, bevor er urplötzlich wieder in eine kurze Phase des Kicherns übergeht.
"Und das ist die WAHRHEIT. Jeder hier kann es bezeugen. Ja, die Wahrheit... die Wahrheit.. die... ."
Kentots letzte Worte, bei denen es sich vermutlich einfach nur um eine Wiederholung der vorherigen handelt, verschwinden in einem stetig leiser werdenden Gemurmel, bis der Mann plötzlich seine Augen schließt und den Kopf sinken lässt, so als würde er schlafen wollen.
Tik
Das man in einem Käfig eingesperrt verrückt werden kann hat Tik bereits am eigenen Leib erfahren.
Was für ein Tag. Erst wird das halbe Team zusammengeschlagen und dann wird sie von einem Verräter erschossen.
Als Zion sich vom Käfig abwendet bittet sie ihn:
"Diese Nah-Toterfahrungen ziehem mich immer ziemlich runter. Ich ... ich würde gerne heute Nacht ein bisschen durch den Dschungel jagen. In meiner wahren Gestalt. Einfach mal wieder ich selber sein. Vielleicht könntest die Häuptling Bilihato für mich um Erlaubnis fragen, er scheint dich ja zu mögen."
Zion nickt verständnisvoll.
"Natürlich muss ich mich erst nochmal um ein paar Verletzungen kümmern," lächelt Tik.