[IP] Pemburu

  • Kiowa hat mit Karten und Strichzeichnungen am Monitor neben dem Chart recht aktiv an der Planung teilgenommen - ganz so, wie ihr sie kennt. Immer ein bisschen techniklastiger als nötig, immer ein wenig zum Overkill tendierend. Aber durchaus geübt und mit einer gewissen Erfahrung bei der Sache, die - das erkennt man immer wieder - in einem etwas anderen Umfeld gesamment wurde.


    So ist sie schon ein klein wenig enttäuscht, als der Plan vom Haupttor zum Seiteneingang verlagert wird. Die Aufzeichnungen vom Angriff innhalb der Halle mit der Shepherd hätte sie ziemlich sicher für gutes Geld verkaufen können. Den garantiert nicht ganz synchronen Beschuß mit Gasgranaten würden FDDS und IVIS Drohnen so viel spektakulärer hinbekommen, daß sie dafür eher ein müdes Lächeln ernten würde. Vielleicht konnte man mit der Gesamtaktion noch etwas anfangen, wenn man auf dem Rückweg auf Gegenwehr trifft... mal sehen.


    "Klar, ich muß das Rudel für den Einsatz eh refitten." bestätigt sie den Wunsch nach den Nahaufnahmen und befiehlt eine verdeckt Route, mit entsprechenden Aufnahmesequenzen an die Shepherd. Da sie die beiden eh nur nacheinander ausrüsten kann, ordert sie diese auch gleich zurück zum Schiff...

  • Zion


    Grübelnd blicke ich über den Chard. Von Kiowas Technikaltar halte ich meine Augen meist fern, da mir das doch ein paar zu viele Informationen auf einmal sind.
    In die Runde werfe ich dann meine Frage:
    Wie sieht die Teamaufteilung denn jetzt genau aus?

  • "Wie lange braucht ihr, bis wir hier ablegen können? Am besten wir gehen jetzt zu diesem Sartoro, dann ist das abgehakt... Kommt jemand mit?"
    Waffen und Ausrüstung vorbereiten würde bei Nurdi nicht lange brauchen. Das gleiche gilt für das Präperieren einiger Türladungen - und damit möchte er noch warten, bis Kiowa die passenden Bilder hat.
    Eigentlich findet er das selbst etwas lächerlich, denn am Ende wird er sie sowieso größer dimensionieren als nötig und auf Nummer sicher gehen - aber wo es die Möglichkeit schon gibt...


    "Wie sieht die Teamaufteilung denn jetzt genau aus?"
    Nurdi zuckt nur mit den Schultern: "Wir beide und Tik mit Ivan? Oder andersherum, mir egal..."
    Es scheint ihm in dieser Sekunde tatsächlich ziemlich unwichtig zu sein. Der Tonlage nach beruht die vorgeschlagene Aufteilung vor allem daruf, das Zion gefragt hat...

  • Tik


    Tik hat zwar nicht alle Einzelheiten mit den Drohnen verstanden, aber der Plan der Jäger klingt ganz gut. Von komplizierter Ausrüstung hällt sie auch nicht viel - zu oft hat sie Ausrüstung zurücklassen müssen wenn sie sich doch verwandeln musste.


    Hendra sollte lebend gefangen werden und so war sie beschäftigt die Trommel ihres schweren Magnum-Revolvers mit Gel-Munition zu laden.
    Den Roomsweeper in ihrem anderen Gürtelhalfter ließ sie mit Schrotladungen. Man kann ja nie wissen wie sich ein Kampf entwickelt.
    Ihr Medkit würde sie sich über die Schulter hängen.


    Die Sache mit dem Gas gefiel ihr nicht so. Das erinnerte sie wie der Giftschamane und die Nagas sie damals in Kambotscha betrogen hatten. Das Gas hatte ihrem Team die Lungen weggeätzt! Nur sie und Sirut hatten dank ihrer Regenerationskräfte den Anschlag überlebt.


    Aber wenn die Pemburu ihr versicherten, dass dieses Gas ungefährlich war wird das schon stimmen.


    "Wir beide und Tik mit Ivan? Oder andersherum, mir egal..."


    Tik ist am liebsten mit Zion unterwegs - beide haben dieselbe Anschleich-Jagd-Taktik. Aber sie sieht ein, dass es besser ist wenn in jedem Team ein Spezialist mit Automatischen Waffen dabei ist.


    "Mei pen rai - kein Problem. Nicht wahr Ivan? Diesmal versprech ich auch keine Extratouren im Alleingang. So wie damals auf Timor. Obwohl das doch auch ganz lustig war."


    Dabei schenkt sie dem Russen ihr nettestes Thai-Lächeln.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Zion


    Ich nicke.
    Halte ich für angemessen. Tik und ich können uns den jeweiligen Positionen nähren und uns einen ersten realen Eindruck verschaffen. Nicht das ich Dir oder Deinen Fähigkeiten nicht vertrauen würde, Kiowa, aber ich sehe die Dinge gerne mit meinen eigenen Augen.

  • K hatte ohnehin noch keine Bilder aus dem Inneren der Halle liefern können, so daß sie zwar die Nettigkeit in Zions Entschuldigung erkennen konnte, den Sinn dahinter jedoch nicht so recht verstand.


    Anstatt sich damit weiter zu beschäftigen, legt sie lieber die neuen Aufnahmen von der Tür auf den Monitor...

  • Gerampi am späten Abend ist wie jede indonesische Stadt vor allem eines: geschäftig. Die Jalan Pasar, auf welcher sich der alltägliche Nachtmarkt tummelt, ist eine größere Straße, welche direkt vom Hafen weg ins Stadtzentrum führt. Zu beiden Seiten der Straße haben die Händler ihre diversen Stände aufgebaut, an denen sie Obst, Gemüse, Elektrowaren, Tiere, Fahrzeugteile, Schmuck, Kleidung und etliche andere Güter lautstark verkaufen. Zwischen den einzelnen Ständen baumeln alte Lichterketten an Plastikkordeln und erzeugen ein Meer aus dämmrigen Licht, welches gerade ausreicht, um die Hauptstraße zu beleuchten, aber bereits vor den schmalen Gassen an ihrer Peripherie versiegt. Der Markt ist regelrecht überfüllt mit Menschen, hält die Leute aber nicht davon ab, mit ihren Mofas oder Kleintransportern auch weiterhin die Straße zu befahren. Der Geruch von Erdnusssauce steigt euch in die Nase, als ihr an einem Sate-Stand vorbeikommt, paart sich jedoch bereits im nächsten Moment mit den beißenden Dünsten von kretek-Schwaden, die sich über die Straße ergießen. Doch nicht nur die Gerüche treiben ihr Spiel mit euren Sinnen, auch der wogende Klangteppich aus Motorengeknatter, Trommelschlägen aus dem Affen-Zirkus, säuselnder Dangdut-Musik aus einem vorzeitlichen Radio und das Gelärme der Menschenmasse zieht euch in seinen Bann. Es dauert fast eine halbe Ewigkeit, bis ihr die Seitenstraße erreicht habt, in der ihr Sartoro zu finden hofft. Die Gasse ist unbeleuchtet, so dass die kleine Neonreklame von Sartoros Geschäft nicht zu verfehlen ist.

  • Tik


    Der Lärm und Geruch der Straßen ist immer überwältigend. Tik ist dies zum Glück seit ihrer Kindheit gewöhnt aber die intensiven Düfte haben eine fast berauschende Wirkung auf sie.


    Als sie an dem Affenzirkus vorbeikommen geraten die Affen in Panik so das ihre Besitzer, zur Freude der Kinder, Schwierigkeiten haben sie wieder unter Kontrolle zu bekommen.


    Obwohl Tik wie eine harmlose junge Asiatin wirkt (harmlos, wäre da nicht ihr Waffengürtel) und ihre wahre Aura stets maskiert, spüren die Affen dennoch das Raubtier in ihr.


    Vermutlich halten die meisten Bewohner die Pemburu für Piraten, was sie aber nicht davon abschreckt ihnen alle möglichen und unmöglichen Waren anzubieten, als sie aus dem Jeep aussteigen und Janus zu dem kleinen Laden folgen.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • James


    Der Jeep hatte ja schon seine Grobinspektion hinter sich, sodass es technisch kein Problem war, ihn als Taxi für die anderen durch die Straßen der Stadt zu benutzen.
    James hatte sowieso anderes zu tun. Mindestens zwei Kisten wollte er mit der Munition aus dem Schiffsturm laden um sie für den Einsatz nachher am Jeep zu haben.
    Die Bügelkopfhörer auf den Ohren tänzelte er den Munitionsgurt, den er vorher zu einer schön langen Schlange verbunden hatte, mit scheinbar höchster Konzentration in den Kasten, genauso wie es die Bedienungsanleitung im Kasten vorgab.

  • Zion


    Wenige Meter vor der Gasse hüpfe ich vom Jeep, der in dem Gedränge eh nur wenig mehr als Schritttempo fährt.
    Werde mal die Augen nach Ärger offen halten.
    Mit diesen Worten tauche ich in die Masse "Mensch" ein. In der Deckung dieser Masse mache ich mich zu einem gut besuchten stand an der Gassenmündung und stelle mich mitten hinein ins Gewusel und halte die Gasse im Auge.

  • Ivan


    Nachdem der Wagen zum Stehen gekommen ist, springt Ivan hinter Tik heraus und folgt
    den anderen in den Laden. Dabei sichert er, ganz wie ein Leibwächter, Janus und Tik nach
    hinten ab und versucht alle möglichen Verstecke zu überblicken.

  • Kiowa ruft inzwischen nacheinander die Drohnen zurück und stattet sie mit der benötigten Bewaffnung und Munition aus. Sie holt diese dafür jeweils unter Deck - immerhin muß nicht die ganze Nachbarschaft sehen, daß sie mit schwerer Bewaffnung ausgestattet werden.


    Der Hubschrauber war ohnehin bereits aufmunitioniert, so daß sie hier nichts zu erledigen hat. Das Gurtnetz wird sie erst unmittelbar vor dem Start mit der Winde verbinden - nicht, daß sich das ganze Geflecht hier an Deck verheddert...

  • Janus hat darauf bestanden, die Verhandlungen mit Sartoro selbst zu führen. Sartoro ist ein fülliger Mann mit schwarzem, zerzaustem Haar und einer hohen, schweißbedeckten Stirn. Im Raum befinden sich noch zwei weitere Personen, die zusammen mit euch auf Matten um einen niedrigen Tisch herum sitzen. In der Ecke knattert eine alte Klimaanlage, die aber kaum dazu in der LAge ist, die schwülwarme Luft zu kühlen.
    Natürlich hat man euch zum Essen eingeladen. Schalen mit Reis, Sambal, Ayam und Plastikbehälter mit Kroepoek stehen auf einer verwaschenen Kunststoff-Tischdecke auf dem Tisch verteilt und warten darauf, verspeist zu werden. Bedächtig verfolgt ihr das wogende Hin und Her zwischen Sartoro und Janus. Ein Lächeln zieht auf das Gesicht des Anderen, als der Elf einen unverschämt niedrigen Preis in den Raum wirft, was Sartoro natürlich bereits erwartet hatte. Der Mann scheint das Feilschen zu genießen und beide Parteien ziehen alle Register, so dass jede nur erdenkliche Markt-Floskel, vom empörten "saya rugi" bis hin zum entsetzten "terlalu mahal!", zum Gebrauch kommt. Am Ende ist man sich einig und das Gespräch hat lange genug gedauert, damit ihr von den Speisen am Tisch kosten konntet. Bevor ihr den kleinen Keller-Raum wieder verlasst, überreicht Sartoro der Gruppe eine Metallbox mit den in Plastiktüten verpackten Patches und verabschiedet sich von euch.

  • Auf dem selben Weg, wie ihr gekommen seid, macht ihr euch auch wieder zurück zum Hafen auf. Als hättet ihr das Gedränge der Menschen niemals verlassen, taucht ihr erneut in den Strom aus Seeleuten, Schmugglern, Frachtarbeitern und Einheimischen ein, und fahrt im Schritttempo die Jl. Pasar in Richtung Süden entlang.
    Als sich die Straße in den Ausläufern der Dockanlagen verliert, nehmen auch die Menschenmassen ab, und verschaffen euch genügend Platz, um den restlichen Weg zur "Star of Sumbawa" in größerem Tempo zurück zu legen. An Bord hat man anscheinend bereits alles für ein baldiges Ablegen vorbereitet, so dass ihr euch beeilt, den Jeep wieder auf Deck zu bringen, damit die SoS Fahrt aufnehmen kann.

  • Nach dem Verladen des Jeeps holt sich Nurdi von Kiowa die Detail-Aufnahmen der Nebentür. Von den Möglichkeiten ihres Maschinen-Aufgebots ist er immer wieder beeindruckt - beim Militär hatte er nur selten mit Drohnen zu tun gehabt und nie in so einem Umfang.
    Jedenfalls hat Nurdi seine Zweifel, dass es in der indonesischen Armee viele Einheiten gibt, die für so einen Einsatz aus der Luft aus Granaten in eine Lagerhalle schießen lassen könnten. Sicherlich einige Spezialeinheiten, aber der große Rest kann von so einer Unterstützung nur träumen.
    Vermutlich würden sie Granaten vom Boden aus und per Hand durch die Fenster schießen. Oder ganz darauf verzichten, aber Nurdi hatte ähnliches auch schon mit Granaten erlebt. Zeitweise selbst als Schütze.
    Damals hätte er womöglich sogar noch vorher gebetet. Dafür, dass alles glatt läuft, dass alle gesund zurück kommen... Dafür, dass er sauber traf oder ähnlicher Unsinn? Nurdi ist sich selbst nicht ganz sicher wofür eigentlich, aber er verspürt auch keine Lust sich genauer zu erinnern. Irgendwann zahlt jeder seine Rechnung, so oder so...
    Wobei das damals auch schon gegolten haben muss, denn an sowas wie Gel-Mun oder Stun-Granaten kann er sich jedenfalls nicht entsinnen...


    Mit dieser Überlegung erreicht er seinen kleinen Bastelraum, in dem er auch den Sprengstoff deponiert hat. Alle anderen Gedanken sind wie weggeblasen, als er sich endlich den herrlich hochauflösenden Bildern und der neuen Arbeit widmen kann. Sorgfältig sucht er die Tür nach Hinweisen auf eine besonders solide Konstruktion oder anderen Tücken ab. Dann schätzt er anhand eines Rasters, dass ihm Kiowa in einigen Bildern eingeblendet hatte die Gesamtmaße der Tür und die Strecken zwischen den verschiedenen Fixpunkten ab und macht sich daran eine geeignete Sprengladung zu entwerfen.

  • Ivan


    Nach dem sie wieder an Bord sind, läd Ivan die benötigte Ausrüstung in den Jeep. Zuerst
    das MG, dann einen Rucksack mit Kleinkram für den Notfall. zum Schluß kommt noch das gute
    Ares Alpha in die entsprechende Ablage neben dem Sitz. Entspannt eine kleine Melodie pfeifend,
    wird dann abschließend nocheinmal der Ladestand der Magazine geprüft, natürlich zur
    vollsten Zufriedenheit des Russen.


    Die ganze Vorbereitung wirkt wie eine Meditation auf Ivan, er wird ruhig und etspannt sich,
    jetzt erst merkend, daß er während der Wartezeit sehr angespannt war. Aber so war es schon
    immer, erst wenn man weiß "jetzt geht es los" konzentriert man sich nur noch auf die
    bevorstehende Aufgabe.


    In bester Laune geht er in seine Kajüte, um sich umzuziehen und die letzten Kleinigkeiten, wie
    zum Beispiel die Pistole und ein Medkit einzupacken. In voller Montur wird er pünktlich am Jeep
    stehen, wie er es auch nicht anders von sich erwartet.

  • Anhand der guten Aufnahmen entscheidet Nurdi sich zügig, wo und wie er die Sprengladung an der Tür anbringen möchte. Da die Ladung schnell angebracht werden können soll, bleibt sowieso nicht viel Spielraum für Raffinesse.
    Die benötigte Sprengstoffmenge schätzt er anhand von Erfahrungswerten ab. Anschließend schlägt noch ein wenig drauf, schließlich könnte hinter der Tür auch noch ein Riegel oder ähnliches angebracht sein. Die Stärke der Tür und ihrer Sicherungen kann er sowieso nur grob einordnen, da wäre auch eine Berechnung nach Tabellenbuch nur besseres raten. Dennoch versichert er sich mit einigen Überschlagsrechnungen, nicht aus versehen viel zu viel vorgesehen zu haben.
    Bevor Nurdi sich an die Umsetzung macht, geht er die gesamten Notizen noch ein letztes Mal von vorn bis hinten durch.
    Eigentlich sind ihm Sicherheitsfanatiker, die bei jeder Kleinigkeit penibel sind zuwider, aber die Arbeit mit Sprengstoffen ist noch etwas anderes, als ohne Schwimmweste in einem Schlauchbott zu sitzen oder sowas...
    Zumindest, solange er selbst daneben stehen soll wenn das ganze hochgeht.


    Gerade will er sich an die Arbeit machen, als ihm die beiden kleinen Sprengladungen einfallen, die er nach dem Anlegen im Hafen ausgelegt hatte. Zwar enthalten beide nur wenige Gramm Sprengstoff, aber um die Zünder wäre es schade. Schnell verlässt er die SoS noch einmal und sammelt die beiden unscheinbaren Tape-Klumpen wieder ein.


    Kurz nachdem er wieder an Bord ist beginnt ein leichtes Vibrieren und Grollen das ganze Schiff zu durchlaufen, als James die großen Schiffsdiesel startet. Es wird offensichtlich nicht mehr lange bis zum Ablegen dauern, aber Nurdi bringt das nicht aus der Ruhe - seine anderen Vorbereitungen werden nicht lange brauchen und damit hat er gefühlt immer noch alle Zeit der Welt...
    Dank der Unterbrechung geht er jetzt noch einmal seine Notizen durch und erst danach macht er sich daran die Sprengladung vorzubereiten.
    Er plant, diese später mit Sprühkleber an der Tür festzumachen und mittels eines Knopfs an einem Kabel von der Seite zu zünden.
    Die Zündkapsel selbst bettet er zwar schon in die Ladung ein, so das nur ein Kabel aus der fertigen Ladung heraussteht, aber zuvor trennt er das Kabel durch und lötet an jedes Ende einen Stecker.
    Auf diese Weise vollständig getrennt kann nichts passieren, falls aus Versehen beim Transport etwas auf den Auslöseknopf kommt. Der mitgelieferten Schutzkappe allein traut er in solchen Sachen nicht solange er es vermeiden kann.

  • James


    Die Turbinen röhren als James sie anwirft und plötzlich aufkommendes Zittern durchläuft das ganze Schiff, zuerst sehr stark, dann pegelt es sich auf einer niedrigeren Stufe wieder ein.
    Er hatte zuvor geprüft, ob wieder alle an Bord sind und Ivan und Nurdi gebeten, sich wieder um die Taue zu kümmern wenn es soweit ist. Das starten der Motoren war ein unverkennbares Zeichen dafür und er konnte von der Brücke aus beobachten wie die beiden sich an ihre Positionen begaben.
    Etwas Zeit hatten sie noch, schließlich musste ein so großer Motor ersteinmal etwas an Temperatur gewinnen.
    Der Zottel nahm einen letzten Schluck aus seiner Teetasse, stellte diese in den dafür entsprechenden Halter und setzte sich auf den Thron, wie er den Hauptsitz hier oben gern nannte. Die beiden Muskelpakete signalisierten ihm, dass sie ihren Teil der Aufgabe erledigt hatten, nun kam sein Teil.
    Er nahm ein entspannte Position in dem übergroßen Schalensitz ein und verband sich mit dem Schiff. Augenblicklich durchströmte ihn ein Strom, voll mit Informationen und Gefühlen. Er spürte das Wasser unter seinem Bauch, prüfte die Beweglichkeit der Steuerelemente und der Schiffsysteme. Als er keinen Mangel feststellen konnte schob er das Schiff ganz langsam rückwärts aus dem Anlegerbecken. Dabei bemühte er sich, so wenig wie möglich mit der Kraft der Maschine zu spielen, um den Fahrkomfort so hoch wie möglich zu halten.
    Die Star drehte sich langsam nach verlassen der Anlegerstelle Richtung Meer. Fast ohne es kenntlich zu machen, wechselte sie dabei von der Rückwärts in die Vorwärtsbewegung und schob sich friedlich aus der Hafenanlage.

  • Während die Star of Sumbawa durch das Wasser gleitet, stellt Nurdi in Ruhe die Sprengladung für die Tür fertig. Zusammen mit dem Zünder sowie einer Flasche Sprühkleber nimmt er sie anschließend mit in seine Kabine. Es wird Zeit den Rest der Ausrüstung zusammenzustellen.
    Als erstes munitioniert er die Magazine für MP und Pred auf. Um die mit Gel-Mun klebt er unten jeweils einen blauen, um die mit ExEx einen roten Streifen Tape. Auch über die Sicherungen der Schockgranaten kommt ein dünner Streifen Klebeband. Das alles sortiert er dann direkt in die bereitliegende Kampfmittelweste.
    Nachdem dies geschehen ist greift er sich seine Frenchi-Schrotflinte. Gewohnheitsmäßig lässt er kurz das Smart-System durchtesten, dann lädt er die Waffe mit Türknackergeschossen.
    Zusammen mit der Sprengladung samt Zubehör und einer Blendgranate verstaut er das Gewehr in einer größeren Tasche. Obenauf legt Nurdi die Weste. Den Klettergurt stopft er seitlich dazu, so dass er nicht im Weg liegen kann.
    Als nächstes schnappt er sich seine MP. Hier lässt er sich mehr Zeit für eine letzte Kontrolle, dann legt er ein Magazin mit Gel-Mun ein und klippt ein zweites daran fest. Auch diese Waffe landet in der Tasche.
    Der Rest seiner Ausrüstung verschwindet in den verschiedenen Taschen seines Tarnanzugs.
    Das ganze ging wie erwartet zügig und er hat immer noch etwas freie Zeit. Anstatt ruhelos darauf zu warten, dass es endlich losgeht legt er sich noch etwas hin und versucht einige Minuten zu dösen...


    Es ist eine mondlose Nacht, keine Wolke am Himmel. An einem anderen Tag würden sich die Sterne vielleicht in dem scheinbar schwarzen Wasser spiegeln, als würden sie auf den sanften trägen Wellen schwimmen. Zumindest könnte man sich dieses Bild gut vorstellen, zu anderer Zeit.
    Hier leuchtet das Meer stattdessen orange, dort wo es die lodernden Flammen reflektiert. Vielleicht zweihundert Meter weit draußen auf dem Wasser umfassen sie die Konturen eines alten Frachtkahns, schlagen hoch in den Himmel. Ihr Fauchen ist über die Entfernung gut zu hören, genauso wie man Schreie zu hören scheint - wer kann sich schon sicher sein, ob es wirklich welche sind oder reine Einbildung?
    Das Flammeninferno wird immer größer, kommt immer näher heran... Oder besser gesagt nur sein Anblick, denn dieses Schiff selbst wird sich nirgends mehr hin bewegen...
    Eine Gestalt taucht auf einmal an Deck auf, wohl aus einer Luke nach unten ins Innere. Ihre Kleidung scheint bereits Feuer gefangen zu haben. Eindeutig Schreie, nicht nur Einbildung...
    Sie stolpert auf die Reling zu, dann sackt sie plötzlich zusammen. Es sind nur noch die lodernden Flammen und das leise Platschen der Wellen zu hören...


    Nurdi ist froh schnell wieder aufzuwachen. Ohne auf die Uhr gucken steht er wieder auf. Egal wie spät es ist, er hat für seinen Geschmack lange genug gelegen... Und erholter fühlt er sich jedenfalls nicht...
    Zügig zieht er sich seine Sachen wieder an und geht auf Deck. Vielleicht würde ihn der Wind wieder richtig wach machen. Leider weht nur eine leichte Brise und die Luft ist immer noch stickig-feucht und viel zu warm. Lange blickt er durch die Dunkelheit zu der Küste hinüber, doch die Bilder lassen ihn nicht mehr los... In solchen Momenten trägt die Entfernung zum Ufer nicht unbedingt zu seiner Beruhigung bei...

  • Die "Star of Sumbawa" ist wieder unterwegs. In gemächlichem Tempo, ohne Aufsehen zu erregen, hat sie die Hafenanlagen von Gerampi verlassen und entfernt sich von den nächtlichen Lichtern der Stadt, um ihre Warteposition in etwa 10Km Entfernung einzunehmen.
    Der Schleier der Dunkelheit ist schnell über den Horizont hereingebrochen. So wie für Indonesien typisch ist der Wechsel der Lichtverhältnisse von Tag zu Nacht nur von kurzer Dauer, so dass eine längere Dämmerungsphase ausbleibt. Abseits der Schiffsrouten nach Gerampi bezieht die SoS Position und ist aufgrund abgeschalteter Bordbeleuchtung - zumindest visuell - auf dem dunklen Spiegel der Meeresoberfläche nun kaum noch zu erkennen. Langsam wird der Jeep zu Wasser gelassen, was aber reibungslos vonstatten geht, obwohl sich diesbezüglich noch keine Routine bei der Truppe eingestellt hat. Nach gelungenem Manöver macht sich die Truppe auf zur Küste. Eine kleine Bucht liegt vor euch, umringt von steilen Felsklippen, die die Küste auf der Länge etlicher Kilometer hin beherrschen. Nach einer kurzen Überwasser fahrt, setzt der Jeep sacht auf dem weichen Sand auf, und rollt landeinwärts zur Überlandstraße nach Gerampi. Erneut umhüllt euch die tropische Luft des Regenwaldes, welcher sich um euch herum erstreckt und mit Blicken nur schwer zu durchdringen ist. Die schmale Straße - eigentlich nur festgetretenes Bett härteren Gesteins - ist gut befahrbar, da es relativ trocken ist und der Boden die gestrigen Regengüsse bereits wieder verkraftet hat. Glücklicherweise liegt euer Operationszeitraum gegen Hendra außerhalb der Regenzeit, die sämtliche Aktionen noch um einiges erschwert hätte - zumindest ein Befahren dieser Straße, wäre zu dieser Zeit unter keinen Umständen denkbar. Ihr braucht einige Zeit, bis ihr an die äußersten Ränder von Gerampi kommt, einem ebenen Küstenstreifen mit Feldern, Stroh- und Wellblechhütten. Einzelne Fahrzeuge kommen euch entgegen und entlang der Straße könnt ihr zahlreiche Einheimische erkennen, die durch die Nacht streifen oder in kleinen Gruppen um Imbissstände herum hocken und Sate-Spieße verzehren. Dann erhebt sich die graue Wand aus Lagerhäusern vor euren Augen und ihr schaut in das düstere Labyrinth aus verwinkelten Gassen und kleinen, staubigen Hinterhöfen, welches sich zwischen den zahllosen Gebäuden entlang windet.