[IP] Pemburu

  • Während Tik sich um Ivan kümmert und Kentot Zion versorgt schafft Nurdi wieder ein wenig Ordnung an Deck. Als erstes munitioniert er die verschiedenen Feuerwaffen an Bord wieder auf, dann sammelt er die herumliegenden Patronenhülsen ein und wirft sie ins Wasser. Immer wieder blickt er dabei über den Fluss, doch tatsächlich bleibt alles ruhig.
    Als Ivan sich wieder rührt geht er zu diesem hinüber, überlässt das Reden allerdings dankbar Tik...

  • James :


    Amaya antwortet nicht, doch kann James ihrem Blick entnehmen, dass seine Worte so bei ihr angekommen sind, wie er es beabsichtigt hat. Dann nimmt die Asiatin wieder rechts von ihm Platz und mustert in völliger Ruhe, fast so, als hätte der überraschende Angriff niemals stattgefunden, wieder den Kartenschirm. James spürt, dass es für Amaya damit nicht einfach getan ist. Obwohl sie ihre Gedanken und Gefühle stets gekonnt hinter einer wirkungsvollen Fassade zu verbergen weiß, glaubt James hinter ihren dunklen Augen ein tiefer sitzendes Gefühl eigenen Versagens auszumachen, mit welchem sie zweifelsohne ringt. Aber ganz sicher ist er sich nicht, so wie es generell schwierig ist, diesen Schlag Mensch und seine Gedankenwelt zu beurteilen. Oft vergisst man bei dieser Art von Typisierung auch das einzelne Individuum, welches sich hinter diesen Verallgemeinerungen immer auch verbirgt. Immerhin hat James in den beiden weiblichen Pemburu dafür das perfekte Beispiel. Obwohl sowohl Kiowa als auch Tik Asiatinnen sind, sind sie doch von ihrer Persönlichkeit her grundverschieden.


    "Sollen wir die Fahrt wieder aufnehmen? Wenn wir Glück haben, erreichen wir bei Morgengrauen Sanggau."


    @Tik:


    Ich glaube, du unterschätzt meine Fähigkeiten, mich zu verteidigen. Aber wie dem auch sei, ich bin davon überzeugt, sie wollten uns warnen. Dies ist ihr Fluss, und wir sind hier als Fremde unterwegs...


    Hört Tik wieder Nislims Stimme in ihrem Kopf.

  • Tik


    Das dies ihr Revier ist haben sie deutlich gemacht. Aber wir sind die stärkeren Raubtiere. Also dürfen wir es durchqueren. So einfach ist das Gesetz des Dschungels.

    Sie nährt sich Kentot und Zion. Kentot hat gute Arbeit geleistet. Und obwohl er theoretisch ihr Gefangener ist hat er den Test mit der AK-97 bestanden. Aber es wäre auch unklug sich hier im Urwald auf die Seite der Nagas zu stellen. Wie er sich jedoch verhalten wird wenn sein alter "Freund" Hantu auftaucht wird sich zeigen.
    "Ich denke wir sollten dir die AK vorerst lassen. Du hast ausnahmsweise mal gute Arbeit geleistet und wir brauchen hier jeden der schießen kann." wendet sie sich erst an Kentot und dann an Zion:
    "Was meinst du, Zion?"

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • James


    Er nickt nur und bringt das Boot wieder auf Kurs. Da er bei sowas nicht besonders gut ist fällt ihm nur noch ein Satz zu dem Thema ein, den er Amaya zwar leise aber etwas direkter in ihre Richtung sagt.


    Dinge passieren.


    Damit fokusiert auch er sich wieder voll und ganz auf den Fluss.

  • Ivan


    Ivan überlegt kurz, dann antwortet er Tik:
    Ich hatte etwas Ungewöhnliches auf dem Wasser gesehen, so wie ein Wirbel oder eine Spiegelung oder so ... und dann war ich plötzlich wütend,
    sehr wütend, über die ganze Situation hier, kann ich eigentlich gar nicht verstehen, ist ja nicht das erste Mal, daß wir im Dschungel sind ...

    bei seiner Beschreibung nocheinmal über das Erlebte nachdenkend, wird Ivan immer leiser, bis er kaum noch zu verstehen ist ... als ihm das
    auffällt, schüttelt er kurz den Kopf um seine Gedanken zu klären, was ein kurzes Stöhnen hervorruft. Dann fährt er fort:
    Und plötzlich hatte ich eine Art "Eingebung", daß das Alles die Schuld der Schlange ist, ich glaube ich hab auf sie geschossen, und dann versinkt
    alles in Dunkelheit und Schmerz

    Etwas betreten schaut sich der Russe auf dem Boot um, aber anscheinend hat es keine Verluste gegeben. Kaum hörbar setzt er hinzu:
    Tut mir leid ...

  • Langsam nimmt das Boot wieder Fahrt auf. Kentot hat Tik nicht widersprochen und die AK um die Schulter gehangen. Mit einem seltsamen Grinsen mustert er Ivan, klopft dem Russen auf die Schulter, während er es sich auf dessen Bootsseite erneut bequem macht.


    "Kein Ding, ich nehm's dir nicht übel. In diesem Urwald sind schon so einige Sicherungen durchgebrannt, und hey, wir leben ja alle... noch... ."


    Meint er beiläufig, bevor er an die ganze Gruppe gewandt fortfährt:


    "Sagt mal, von euch hat nicht jemand zufällig 'was hochprozentiges dabei!?"

  • Kentots Grinsen wird noch breiter, als es jeder der Pemburu für möglich gehalten hätte.


    "Na, dann ist das ja wohl der richtige Anlass, es auszupacken. Immerhin haben wir die erste Begegnung in diesem grünen Loch mehr oder weniger heil überstanden."

  • "Auch wenn ich das nicht gerne zugebe: Kentot hat Recht. Wir sind erst am Anfang unserer Reise und wenn wir uns jetzt schon Sorgen machen brauchen wir gar nicht weiterzufahren."


    An Ivan gewand: "Mai pen rai, nicht alle Critter sind so nett wie ich. Ruh dich ein wenig aus wir halten bis zum morgen Wache."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Nurdi ist froh, dass es Ivan wohl wieder gut geht - jedenfalls wenn man von den Blessuren der Gelmunition absieht. Aber aus so einem Kampf nur mit blauen Flecken herauszugehen klingt mehr als verkraftbar.
    Dass Tik Kentot die AK überlässt ist wohl die richtige Entscheidung, doch wohl fühlt Nurdi sich nicht damit. Der Typ ist einfach nicht normal... Und sie dürfen auf keinen Fall vergessen ihm die Waffe rechtzeitig wieder abzunehmen. Wer weiß schon, auf wessen Seite er sich stellen würde wenn sie ihr Ziel erstmal gefunden haben?

  • Die Nacht auf dem Kapuas scheint endlos. Nachdem die Gespräche an Bord langsam wieder abgeebt sind, obwohl der Überraschungsangriff der Critter den Pemburu noch lange im Gedächtnis bleiben wird, haben die allgegenwärtigen Laute des Dschungels die Geräuschkulisse wieder an sich gerissen. Es vergeht ungefähr eine weitere Stunde, als den Pemburu gewahr wird, dass sich die Laute des Urwalds verändert haben, oder besser gesagt, bereichert wurden. Ein grausiges Heulen, eine Symbiose aus menschlichem Schlachtruf und animalischen Lauten, hallt unbestimmt durch die nächtlichen Wälder. Die Pemburu sind auf der Hut, und doch können sie sich der Wirkung der immer wieder aufbrandenden Laute kaum entziehen. Niemand kann genau sagen, aus welcher Richtung die Geräusche kommen oder wie weit sie wohl entfernt sein mögen, auch Kiowas Drohnenvorhut, welche nicht von menschlichen Gedanken genarrt werden kann, scheint blind zu sein. Das Heulen zerrt an den Nerven von jedem im Boot, selbst Kentot kauert still in seiner Ecke, während Ivan, so gerne er auch schlafen und damit ruhen würde, kein Auge zu bekommt. Amaya, an James Seite, flüstert kurz "Dayak", als die Laute zum ersten Mal zu hören sind, doch ist ihre Stimme so leise und tonlos, dass nur Tik und Ivan, in ihrer unmittelbaren Nähe sitzend, etwas davon mitbekommen. Sechs Stunden lang wird die Fahrt der Pemburu von den Lauten begleitet. Obwohl körperlich größtenteils noch immer durchaus fit, sind die Pemburu, als der Morgen graut, psychisch gesehen, am Rande ihrer Kräfte angelangt. Erst nach einigen Minuten fällt ihnen auf, dass die Geräusche, welche sie die ganze Nacht über begleitet haben, verschwunden sind. Die ersten Sonnenstrahlen durchbrechen das Grau des Himmels und verwandeln den vor ihnen liegenden, ruhigen Abschnitt des Flusses in ein Glitzermeer. Dann sind in der Ferne erste Gebäude zu erkennen. Kiowas Condor erspäht eine Reihe von Piers, an welchen ein gutes Dutzend verschiedener Bootstypen sowie zwei kleine Frachtschiffe festgemacht sind. Hinter der Hafenanlage befindet sich, umringt von einer grünen Barriere undurchdringlich scheinenden Urwalds, eine Ansammlung von vielleicht dreißig oder vierzig Gebäuden: Lagerhallen, alte Schuppen, einige Wohnhäuser, Wachtürme sowie eine Art Pallisadenwall, welcher Sanggau von der wuchernden Vegetation de Urwalds abgrenzt. Dann vernimmt James die kisternde Stimme der Hafenkontrolle.


    "Riverine, hier spricht die Hafenkontrolle von Sanggau. Wollen Sie bei uns anlegen oder sind sie auf der Durchfahrt? Sorgen Sie bitte dafür, dass sich Ihre Drohne uns nicht weiter nähert, ansonsten besteht die Gefahr, dass sie abgeschossen wird."

  • Jame


    @ Kiowa: Deine Drohnen haben über dieser Siedlung flugverbot, also halt sie besser außer Reichweite.


    An Amaya gewandt


    Ich bekomme gerade über Funk die Hafenaufsicht einer vor uns liegenden Siedlung herein. Empfiehlst du einen Landgang oder sollten wir lieber weiterfahren?

  • "Roger"


    Einen mentalen Befehl später schwenkt die Wolfhound von der Siedlung weg, um das Boot auf der Wasserseite zu umrunden und an ihrem zugewiesenen Platz zu landen. Das Runterdrehen der leise surrenden Triebwerke zeugt kurze Zeit später davon, daß die Drohne befehlsgemäß zurück in den Standby-Modus wechselt.


    Die Condor hingegen wird nicht landen. Stattdessen steuert sie das Aufklärungsgefährt steil nach oben, wo es - den Luftraum über der Siedlung als strenge Sperrzone betrachtend - mit seinen guten Sensoren weiterhin durch die Beobachtung von Fluß und Boot seinen Beitrag leisten kann.

  • James :


    Amayas Blick geht vom Kartendisplay in Richtung James, als dieser sie anspricht. Oberflächlich betrachtet macht ihr Gesicht den selben Eindruck wie auch schon zuvor, doch erkennt James hinter ihren dunklen Augen die aufkeimende Müdigkeit, und auch er muss sich eingestehen, dass das Navigieren auf diesem Fluss, und vor allem auch noch bei Nacht, seine Konzentration enorm gefordert hat.


    "Bis Sintang gibt es soweit ich weiß keine Ruhemöglichkeit mehr, und bis dahin sind es noch gute 12 Stunden Fahrt, sofern wir gut durchkommen. Ich denke, eine Rast kann nichts schaden, sofern ihr die Zeit erübrigen könnt."


    Antwortet ihm Amaya. Auch sie muss gesehen haben, dass an James langsam aber sicher die Müdigkeit zu zerren beginnt, doch kann James sie mittlerweile gut genug einschätzen, um zu wissen, dass sie niemals direkt aussprechen würde, dass sie ihm eine Fahrt bis nach Sintang nicht mehr zutrauen würde. Stattdessen hat sie ihn einfach darüber informiert, wie lange eine solche Fahrt vermutlich dauern würde und fast schon vorsichtig vorgeschlagen, dass eine Rast ratsam wäre. Auch hierin erkennt James erneut das subtile Taktieren asiatischer Kommunikation, welches es im Allgemeinen so schwer macht, die wahren Absichten des Gegenübers zu erspüren.

  • Obwohl Nurdi sich in seinen Bewegungen äußerlich keine Erschöpfung anmerken lässt liegen tiefe Schatten unter seinen Augen. "Wir werden bestimmt noch länger unterwegs sein und unsere Kräfte brauchen... Vielleicht sollten wir die Zeit erübrigen... Ob wir das können? Wer weiß das schon im Voraus..."
    Die Aussicht auf die enorme Belohnung spricht dagegen Zeit zu verschwenden. Und unmöglich können sie wissen, ob ihnen jemand voraus ist. Doch die ganze Lage fühlt sich noch nicht nach Entspurt an... Eher, als hätten sie noch viel vor sich...

  • Obhwoh Ivan von Kiowas "Gelisierung" noch sehr angeschlagen ist hat er die restliche Fahrt das MG bemannt. Auch er wäre zu stolz um eine dringend benötigte Rast zu bitten.
    "Wir sollten auf jeden Fall Treibstoff aufnehmen. Vielleicht werden wir auf der Rückfahrt verfolgt, da kann jeder Liter nützlich sein. Ausserdem erfahren wir vielleicht was über die Trommel-Therapie-Gruppe die wir gehört haben."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

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  • James


    Mit einem Nicken quitiert er die Meinungen der Anderen.


    Hafenkontrolle Sanggau, hier Riverline Kyra. Wir würden gerne bei Ihnen festmachen und Ressourcen auffrischen wollen. Erbitten Zuweisung zu einem Anlegeplatz, kommen.

  • James :


    Just in dem Moment, wo der Mann am anderen Ende der Leitung davon erfährt, dass die Pemburu gekommen sind, um Ressourcen aufzufrischen, ist der eher formelle Ton der ersten Kontaktaufnahme schnell verschwunden. Stattdessen weicht er dem üblichen Geplänkel, welches James an Mompracen und andere Söldnernester erinnert.


    >>Alles klar, Kyra, dann kommt mal rein. 'Ne feste Anlegeordnung gibt es nicht, macht einfach fest, wo noch Platz ist. Ach ja, wilkommen in Sanggau.<<



    Damit hat sich die Sache auch schon erledigt. Schnell hat James einen Platz zum Anlegen ausgemacht, zumindest rein visuell. Anders gestaltet es sich da schon mit der Anfahrt selbst, da Sanggau im ersten Drittel einer 180-Grad Kurve liegt, die zudem dadurch geprägt ist, dass sich das Flussbett des Kapuas ab hier um einige Hundert Meter verbreitet, so dass gewaltige Wassermassen gegen die Kyra andrängen, um in den engeren Flussabschnitt zu gelangen, aus dem sich das Boot gerade fortbewegt. Um dem Wasser weniger Widerstand zu bieten, bleibt James deshalb so lange wie möglich auf Frontalkurs, bevor er wendet und die Anlegestelle direkt ansteuert. Einmal mehr werden die Pemburu Zeuge von James' meisterlichen Fahrkünsten, auch wenn James nach diesem Manöver und angesichts der hinter ihnen liegenden Fahrt fast schon zu müde ist, um die anerkennenden Blicke der anderen zu bemerken. Dann ist es endlich geschafft. Das Riverine liegt sicher in dem - im Verhältnis zu Pontianak - winzigen Hafen Sanggaus. Kentot reckt sich die Glieder und gähnt offensichtlich. Als er aufsteht schweift sein Blick über die tristen Gebäudefassaden und Lagerhallen des Hafens und weiter zu dem tief gestaffelten Netz weiterer Gebäude im Hinterland. Neben den Pemburu laden gerade einige drahtige Gestalten eine Minigun aus einem Motorboot auf die offene Ladefläche eines alten Toyota Geländewagens und schauen nebenbei neugierig in Richtung der Neuankömmlinge.