[IP] Pemburu

  • Tik nimmt Nislim wieder um die Schultern, wie eine Schlangenbeschwörerin. Dann läd sie den Revolver nach und steckt in zurück in den Gürtelhalfter.
    "Na schön, hier auszuruhen wird trotz den Gestanks bequemer sein als auf dem Boot. Hey, so ne Minigun wär doch was für dich Ivan? Vielleicht verkaufen die Typen eine."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Sanggau ist ein Außenposten, das wird den Pemburu schnell klar, als sie die Kyra verlassen und in das dichte Getümmel an Hallen, Barracken und Häusern eintauchen, die alle bereits bessere Tage gesehen haben. Jenseits der Mauer beginnt der Urwald. Einst zu großen Teilen um Sanggau herum gerodet, hat er sich im Zuge des Erwachens jeden Zoll Boden von den Menschen zurückgeholt und ist zu einem nahezu undurchdringlichen Wesen heran gewachsen, welches Tag und Nacht bedrohlich sein Haupt über Sanggau erhebt. Die Menschen in Sanggau sind wegen des Geldes hier. Niemand, so vermuten die Pemburu, wird diesen grauen Flecken Erde inmitten eines von animistischen Glaubensvorstellungen beherrschten, fremden Volkes aufsuchen, wenn er nicht irgendeinen Profit daraus schlagen kann. In den engen Straßen Sanggaus begegnen die Pemburu den üblichen Gestalten, welchen sie durchaus auch in Mompracen hätten begegnen können, doch scheinen momentan nur wenige Menscehen im Freien unterwegs zu sein, da selbst jetzt, am frühen Morgen, das schwülheiße Klima des Urwalds schier unerträglich erscheint. Verschwitzt, obwohl nur wenige Hundert Meter marschiert, erreichen die Pemburu hinter einer Reihe baufälliger Lagerhallen eine größere, halbkreisförmige Barracke, die wie ein Überbleibsel eines alten Militärstützpunktes aussieht. Auf einem Schild über dem Eingang ist das Wort "Tidur" zu lesen, welches einfach "Schlaf" oder "schlafen" meint. Zwei hagere Gestalten, das schwarze Haar militärisch kurz rasiert, sitzen auf einer mit Rost überzogenen, ehemals grün lackierten Bank im Schatten der Barracke und spielen Karten. Als sich die Pemburu nähern, blicken sie auf und unterbrechen ihr Spiel.


    "Auf der Suche nach einer Schlafstätte? Wir haben noch freie Betten, 50Nuyen pro Person und Nacht... oder Tag, je nachdem."


    Meint einer von ihnen mit einem Lächeln.

  • James


    Etwas überrascht hatte er in das eine oder andere Gesicht geschaut. Das Einparkmanöver erschien ihm als letzte Aufgabe vor dem Schlaf.
    Als die Kyra endlich angetäut war und sich die Pemburu langsam aus dem Boot schälten, blieb er noch.


    Ich werde noch ein paar Checks durchführen und dann gleich hier schlafen.


    meinte er eher wie beiläufig, während er schon damit begann alles für eine Nachbereitung zu organisieren.

  • Das Innere der Barracke entpuppt sich als das, für was die Pemburu es gehalten haben: Eine einfache Schlafstätte ohne jeden Luxus. Ein einzelner Korridor durchzieht vom Haupteingang aus das gesamte Gebäude, so dass sich rechts und links die jeweiligen Schlafräume aneinander reihen. Einer der beiden Gestalten, welche vor dem Eingang Karten gespielt haben, begleitet die Pemburu ins Innere. Ein muffiger Geruch nach altem Plastik und abgestandener Luft dringt an ihre Nasen, stört sie jedoch kaum, da sie sich sicher sind, nach der anstrengenden Fahrt auf dem Kapuas auch nicht wesentlich besser zu riechen. Ungefähr in der Mitte des Flures bleibt der hagere Mann stehen und öffnet mit einer Magschlosskarte die linke der beiden prallel gegenüber liegenden Türen. Dahinter verbirgt sich ein relativ kleiner Raum mit drei eng beieinander stehenden, massiven Hochbetten, die mit alten, ausgefranzten Matrazzen bestückt sind, ansonsten aber einen recht guten Eindruck machen. Ein einzelnes vergittertes Fenster, welches leicht angelehnt ist, ziert den ansonsten schmucklosen Raum.


    "So, da wären wir. Das Schloss lässt sich von innen problemlos öffnen. Wenn ihr raus geht und wieder rein wollt, müsst ihr allerdings bei mir vorbei. Außer ihr wollt mit entriegeltem Schloss schlafen, das ist euer Ding."


    Informiert der Mann die Pemburu, während er die entsprechenden Credstäbe einsammelt.


    "Selamat tidur."


    Fügt er noch hinzu, bevor er sich wieder in Richtung Eingangsbereich aufmacht.

  • "Zion, ich werde lieber auch auf dem Schiff ausruhen. Abgesehen von diesem Gestank hab ich James versprochen auf ihn aufzupassen. Und den Leuten hier trau ich nicht."


    Zion nickt nur und legt sich hin. Ivan schließt die Tür hinter Tik. Sie kauft bei den Händlern noch ein paar getrocknete blaue Winkerkrabben - eine Spezialität aus den hiesigen Mangrovenwäldern und ein paar Sate-Spiesse. Sie riechen nach Wasserratte was sie wohl auch sind, so gierig wie Nislim die Dinger auf dem Boot verspeißt. Tik sucht sich einen bequemen Platz unter einer Plastikplane und schließt die Augen. Soll doch die Schlange mal aufpassen, daß kein Dieb an Bord kommt.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • @Nurdi:


    Die schwül-warme Luft im Zimmer macht es nicht einfach, einzuschlafen, vor allem, weil draußen immer noch helllichter Tag ist. Kentot grummelt irgendetwas Unverständliches, bevor er mit seinem Arm in Richtung Fenster greift und den provisorisch montierten Vorhang zuzieht. Dann lässt auch er sich auf einem der Betten nieder und scheint kurze Zeit später eingeschlafen. Als Nurdi sich umblickt, bemerkt er, dass er der einzige ist, der noch nicht schläft. Zion ist schon kurz nach dem Betreten des Raumes mit seinem massigen Körper auf eines der unteren Betten gesunken, während Ivan von der Benebelung seines Geistes noch immer nicht erholt scheint und ebenfalls wie ein Stein auf die Matraze eines anderen Bettes gefallen ist. Bereits nach wenigen Minuten ist Nurdi wieder von Schweiß bedeckt, obwohl er sich diesen noch vom Gesicht gewischt hat, bevor er es sich ebenfalls bequem gemacht hat. Dann schließt er die Augen. Seine Atmung pendelt sich ein und er lässt sich einfach fallen, die Gewissheit im Hinterkopf, dass er durch den Schlafregulator nicht lange würde schlafen müssen, bis er wieder einigermaßen einsatzfähig war.


    ...


    Sein Herz geht schnell, pocht in seiner Brust. Irgendetwas stimmt nicht... Im Zimmer herrscht eine abgestandene, muffige Luft und die Körperwärme der Schlafenden hat den kleinen Raum mit den eng beieinander stehenden Betten noch weiter aufgeheizt. Wegen des dichten Vorhangs am Fenster ist es relativ dunkel, doch Nurdis Cyberaugen benötigen nur einen Herzschlag, bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt haben und die Verstärkung das Restlicht von Draußen in ein stimmiges Bild verwandelt. Dann gefriert Nurdi plötzlich das Blut in den Adern. Er selbst liegt auf der oberen Seite des mittleren Hochbettes, seinen Blick nach links und damit in Richtung Tür gerichtet. Auf dem linken unteren Bett kann er Kentot erkennen, und das Blut, welches aus seinem Hals in das ausgefranzte Betttuch sickert. Ohne sich zu bewegen gleitet sein Blick panisch hin und her, doch niemand ist zu sehen! Was geht hier vor?!

  • WAS GEHT HIER VOR???


    Nurdi mus sich zwingen weiter gleichmäßig zu atmen. Es war doch niemand herein oder heraus gekommen! Verdammt, er muss etwas unternehmen... Aber was? Könnte der Mörder noch im Raum sein? Gleich auf der anderen Seite des Bettes?
    Der Drang sich komplett umzuschauen ist fast unerträglich. Ruhig bleiben! Nichts ist zu hören...
    <<Kiowa? James? Meldet euch, wir haben Probleme! Jemand hat Kentot umgebracht!>>, sendet er auf der Frequenz der Bootsfunkgeräte. Sein ganzes 'ruhig liegen bleiben' wäre schließlich hinüber, wenn er gleich aus Zions Funkgerät zu hören wäre. Hoffentlich haben sie die blöden Teile an! Selten war Nurdi so froh über sein Transducer-Implantat.
    Trotzdem, er muss handeln - sofort! Vielleicht lebt Kentot noch... WAS IST MIT DEN ANDEREN? Soweit hatte er noch gar nicht gedacht!
    Falls der Killer noch hier drin ist gibt es nur eine Chance ihn zu überraschen.


    Mit einem Ruck reißt Nurdi seinen Körper herum. Mit einem einzigen Satz hechtet er zu der anderen Seite - die er nicht einsehen konnte - vom Bett herunter. Fast panisch sucht sein Blick noch in der Bewegung den Raum ab.
    Er greift gar nicht erst nach einer Waffe - stattdessen fiebert er darauf alles Fremde im Zimmer mit bloßen Händen totzuschlagen.

  • @Nurdi:


    Nurdi hechtet nach vorne. Trotz seines Körpergewichtes laufen alle seine Bewegungen fast gänzlich lautlos ab, aber dennoch kann er kaum etwas von dem fremden Angreifer wahrnehmen, den er im Zimmer vermutet. Dann spürt er plötzlich einen Luftzug, eine leichte, fast kaum wahrnehmbare Berührung, die über sein verschwitztes Gesicht streift wie eine Sommerbrise. Sofort springen sein Geräuschfilter und der Richtungsdetektor an, während der Reflexbooster seinen Körper zu übermenschlichem Reaktionsvermögen antreibt.
    Da! Es muss genau vor ihm sein! Nurdi holt aus, doch dann erweckt ein anderes Geräusch seine Aufmerksamkeit. Es kommt von rechts, und Nurdi weiß sofort, dass es sich um eine Klingenwaffe handelt. Sein massiger Körper weicht zurück, doch der unsichtbare Angreifer ist alles andere als ein blutiger Anfänger. Noch bevor Nurdis nächster Herzschlag getan ist, spürt er die Schneide der Klingenwaffe auf seinen Körper treffen. Es ist eine massive Klinge und doch muss sie kurz genug sein, dass der Angreifer mit ihr in den beengten Verhältnissen des Raumes ausholen kann, geht es ihm durch den Kopf. Es ist keine Stichwaffe, sondern eine Hiebwaffe. Schmerz durchfährt seinen Körper. Im Augenwinkel nimmt er die Wunde wahr, welche die Hiebwaffe in seine linke Seite geschlagen hat. Dunkelrotes Blut, sein Blut, sickert an seiner Hüfte hinab, während Nurdi eindeutig in die Defensive gedrängt wird.

  • Als er von dem Bett springt und nichts entdecken kann macht sich einen Sekundenbruchteil Enttäuschung breit. Sollte der Täter ihnen schon entkommen sein?
    Doch schon streicht ihm ein verräterischer Luftzug durchs Gesicht. Kurz spürt er Panik in sich aufsteigen. Innerhalb weniger Sekunden ist er aus dem ruhigen Schlaf in einem blutigen Albtraum gelandet. Und der Gegner ist irgendwo vor ihm und doch nicht da... Sein Herz rast.
    Das schneidende Geräusch, seine verzweifelte Reaktion und das kraftvolle Auftreffen der Klinge kommen fast in eins. Nurdi meint noch zu spüren wie die Waffe mühelos den Tarnanzug durchdringt.
    Nur der Adrenalinausstoß der plötzlichen Auseinandersetzung macht die Schmerzen in seiner Seite aushaltbar. Trotzdem muss Nurdi scharf die Luft einziehen. Alles passiert unheimlich schnell und doch auch langsam, auf eine ganz eigene Art...


    Mit dem Schmerz wird er innerlich wieder ruhig. Während sein Körper instinktiv auf die Bedrohung reagiert und sich in Bewegung setzt fallen die Puzzle-Stücke in Nurdis Kopf zusammen:
    Er ist allein, seine Kameraden schlafen... Der Gegner unsichtbar... Der Kampf in einem Gebäude, wo Kiowas Drohnen unmöglich eingreifen können... Tik, die mit ihren Raubtierinstinkten diesen Gegner vielleicht mit Leichtigkeit zerfetzen könnte, nicht da... Es passt alles so perfekt... Sollte es jetzt soweit sein? Ist es für ihn endlich an der Zeit, für seine Sünden zu bezahlen? Ein Grinsen zeichnet sich auf seinen Lippen ab. Zumindest ist es ein würdiges Ende.


    Der Schlag war von links gekommen, wohl mit einem Beil. Der Gegner müsste vor ihm stehen. Zurückweichen ist ein Fehler gewesen. Mit ausgebreiteten Armen hechtet er nach vorn, versucht irgendwo Kontakt zum Gegner zu bekommen, ihn dann zu greifen und festzuhalten. Aus einer Umklammerung heraus wäre ein Beil nicht mehr viel wert... Gleichzeitig wechselt er testweise auf IR-Sicht.
    Auch wenn er in dieser Nacht sterben muss - leicht wird er es dem anderen nicht machen. Und dann würde er dem Teufel persönlich ins Gesicht lachen.


    Einige lange Sekundenbruchteile genießt er die Vorstellung seines Abgangs aus dieser Welt geradezu. Ein letzter Kampf, eins gegen eins, das erste Mal, dass der Andere besser ist und es zuende bringen kann...
    Doch dann fallen ihm seine Gefährten wieder ein. Kann er es erlauben, dass dieser Typ sie genauso schlafend erwischt? Seine Seele mag schon lange für diese Reise vorgemerkt sein, doch wie steht es um die anderen? Darüber darf und kann er nicht urteilen...


    "ZION! IVAN! VORSICHT!"

  • Ein Schrei geht durch den Raum. Ivan und Zion reißen fast gleichzeitig die Augen auf. Auch Amaya, welche als einzige auf dem Bett ganz links im Zimmer liegt, erwacht schlagartig und rollt ihren Körper zur Seite. Doch ihre Bewegung wird jäh gestoppt, als irgendetwas - vielleicht ein zweiter Angreifer - mit ihr kollidiert und sie nach unten reißt. Doch all das nimmt Nurdi nur am äußersten Rand seiner Wahrnehmung wahr, als er mit einem Ruck nach vorne ins Ungewisse springt. Die Taktik ist richtig, sein Gegner scheint nicht mit diesem Zug gerechnet zu haben und weicht zu spät nach hinten aus, so dass Nurdis massiger Körper mit dem seinen zusammenprallt. Nurdi ist für einen Javaner weit überdurchschnittlich groß und kräftig, und er weiß, dass wenig seinen verstärkten Knochen und Muskeln widerstehen kann; doch als er nun gegen seinen Gegner prallt, scheint es ihm, als würde er gegen Beton laufen. Der andere ist kleiner als er, doch mindestens genauso zäh. Nurdis mit aller Kraft nach vorn getragener Angriff hat den anderen nur um wenige Zentimeter nach hinten gedrängt, aber immerhin erreicht, dass dessen Waffe noch einmal zum Einsatz kommen kann. Doch anscheinend weiß sich der unsichtbare Feind auch ohne Waffe zur Wehr zu setzen. Schneller als Nurdi es für möglich gehalten hätte, hat der andere auf die veränderten Umstände reagiert, Nurdi angesprungen und ihm einen festen Hieb auf die Nase gegeben. Vor Nurdis Augen zucken Schmerzensblitze, als er spürt, wie sein Nasenbein bricht, und Blut und Haut hinweg gefetzt werden.

  • Zion


    Wa... Nurdis Ruf reißt mich aus meinen Träumen. Einen Sekundenbruchteil blicke ich verstörrt zu ihm, nicht begreifend, was vor sich geht. Dann sehe ich das Blut an Nurdi und wie er scheinbar gegen die Luft kämpft, die jedoch hart zurückschlägt. Ich greife mein Laken, breite es wie einen Schirm aus und werfe mich vor Nurdis Angereifer auf den Boden, so dass das Laken diesen umhüllen muss. Dann geht mein Griff zum Messer.

  • James


    Er war gerade dabei gewesen sich einmal mehr auf einem der Bänke zu drehen. Dabei wachte er immer wieder auf.


    Egal wie lange man das macht, an manches werd ich mich nie gewöhnen.


    Ging es ihm dabei durch den Kopf.
    Dann der Funkspruch. Mitten im Schlaf dauerte es eine Weile, bis die Worte durch den Verstand entsprechend entschlüsselt wurden. Dann der Griff zur Mauser und langsam und immer noch schlaftrunken richtete er sich auf.
    Aufrecht ging er zur Konsole der Kyra ...


    Idiot


    ... und verband sich mit dem Boot. Waffen in Bereitschaft, Türme noch eingefahren, Scanner aktiv.

    Hier James, wo seid ihr und wie können wir helfen?


    Tiks Anwesenheit empfand er dabei als noch angenehmer als sonst.

  • Zielgenau lässt Zion, der gerade erst aufgesprungen ist, das Bettlaken über Nurdis Kontrahenten niedergehen. Zum ersten Mal seit Beginn des Kampfes hat Nurdi nun einen ungefähren Blick auf seinen Gegenüber. Dieser ist tatsächlich gut einen Kopf kleiner als er selbst, aber eindeutig von athletischem Körperbau. Lange wird ihn das Laken nicht behindern, geht es Nurdi durch den Kopf, als er ein wenig zurückweicht, um zion Platz genug zu geben, in den Kampf eingreifen zu können. Dann durchbricht das Geräusch zerreißenden Stoffes das Getümmel auf engstem Raum, als die unsichtbare Klinge des Angreifers von oben nach unten durch die Vorderseite des Lakens fetzt.
    Weiter hinten im Raum können Nurdi, Zion und der etwas langsamer hoch kommende Ivan einen hervor gewürgten Hilferuf von Amaya vernehmen, die anscheinend ebenfalls mit einem Angreifer ringt.

  • Auch in Menschengestalt ist Tiks "Tagesschlaf" ehr ein vor sich hin dösen als wirklich tief schlafen. Darum schreckt sie beim Ruf des Funkgeräts schnell hoch, wobei sie den alten Miniventilator auf dem Plastiktisch umwirft.
    "Arai ka? Was ist los?!"

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Zion


    Es funtioniert! schießt es mir durch den Kopf. Dann habe ich mein Messer zur Hand. Lange wird unser Vorteil jedoch nicht von Dauer sein. Der Gegner vor mir schneidet sich gerade durch sein Laken und Amayas Ruf nach zu urteilen ist er nicht unser einziges Problem. Ich reiße die Klinge nach oben, um einen geraden Stich von oben auf den Kopf des Feindes auszuführen. Ich lege all meine Karft und Entschlossenheit in diesen Hieb.

  • Das Reißen des Bettlakens erscheint Nurdi unnatürlich laut und schmerzt fast in seinen Ohren. Dann setzt der unbekannte Angreifer auch wieder zum Vorstoß an. Nurdi versucht, seinen kleineren Gegenüber zu packen, und tatsächlich gelingt es ihm den linken Arm des Angreifers in seinen Griff zu bekommen, so dass Nurdis schraubstockartige Hand einen muskulösen Oberarm zu fassen bekommt. Doch davon lässt sich der andere nicht lange beeindrucken. Noch bevor Zion sein eigenes Messer bereit gemacht hat und an Nurdis Seite eilen kann, wird der Javaner erneut von der Klinge des Angreifers getroffen. Diesmal ist es kein Hieb, sondern ein Stich. Nurdi spürt eine kurze Aufwallung von Schmerz als die Klinge seine Panzerung durchdringt und in seinen Bauch eindringt. Sein Griff lockert sich, seine Beine beginnen zu zittern und schwarze Flecken tanzen vor seinem Sichtfeld, als sein abdriftendes Gehirn nicht mehr dazu in der Lage ist, die Sinnesinformationen seiner Cyberaugen korrekt zu interpretieren. Dann bewegt sich sein massiger Körper nach hinten und er sinkt auf die Knie, ohne dass er etwas dagegen unternehmen kann. Blut läuft ihm aus Mund und Nase, und ein metallischer Beigeschmack mischt sich in seine verzerrte Wahrnehmung. Über ihm bahnt sich Zion seinen Weg, doch all das erfährt Nurdi nur noch durch einen Schleier unglaublicher Schmerzen hindurch.


    Zion stürmt vorwärts, das Messer erhoben. Der unbekannte Angreifer scheint noch immer auf den zurückweichenden Nurdi fixiert, so dass Zion seine Chance gekommen sieht. Mit erhobenem Messer dringt er auf den anderen ein. Der Angriffswinkel ist perfekt, da Zion, als größter der Pemburu, den Angreifer um gut eineinhalb Köpfe überragt. Mit einem kraftvollen, übermenschlichen Stoß rammt Zion das Messer quer in den Kopf des Agressors. Knochen bersten mit einem schauderhaften Unterton und der andere beginnt zu taumeln. Zion versucht sofort, sein Messer noch weiter in den Kopf des anderen zu treiben, doch auch dieser scheint übermenschliche Willenskraft aufbieten zu können. Ein Tritt erwischt Zion hart am Knie, so dass er, das Messer noch imer umfassend, zurückgedrängt wird. Das Messer gleitet aus dem Schädel, blutbesudelt, und der andere wirft sich mit einem heulenden Kriegschrei auf Zion. Für einen kurzen Augenblick erstarrt Zion. Es ist nicht das erste Mal, dass er einen solchen unterschwelligen, animalischen Laut hört. Die gestrige Nacht auf dem Kapuas war erfüllt von diesem markerschütternden Heulen, welches die Pemburu alle Nerven gekostet hatte. Zion wird von der Mobilisierung dieser gewaltigen Kräfte überrascht. Obwohl klieiner, drängt der andere ihn zurück und rammt ihm im Sprung sein Knie in Zions Bauch. Zion keucht und beide Kämpfenden gehen auf dem unteren Bett des Hochbettes nieder, jetzt in einen Ringkampf miteinander verstrickt. Zion versucht, das Messer hoch zu reißen, doch es will ihm einfach nicht gelingen. Mittlerweile hat sich der Griff des anderen wie eine mechanische Presse um seinen Hals gelegt. Zion spürt, wie ihm die Luft wegbleibt. Schwärze umfängt seine Augen. Wie verrückt hiebt er mit seiner linken Faust in die Seite des Mannes, doch dieser scheint im Todesrausch. Niemals zuvor hat Zion gegen einen solchen Gegner gekämpft. Selbst die Niahs sind ihm im Duell immer noch wie Menschen erschienen, doch dieser hier scheint einem wildgewordenen Dämon zu gleichen. Dann, kurz bevor Zion meint, das Bewusstsein zu verlieren, lockert sich pötzlich der Griff. Es gelingt Zion, den anderen von sich weg zu stoßen. Erst dann erkennt Zion, was ihn gerettet hat. Auf dem gegenüberliegenden Hochbett hockt Ivan, die Pistole im Anschlag. Aus nächster Nähe hat der Russe dem Angreifer zwei Kugeln direkt in das Rückgrat gefeuert. Blutüberströmt sinkt die Leiche an Zion herab und schmettert auf den dreckigen Boden.

  • Zion


    Meine Augen tränen und ehrlich gesagt brauche ich einfach die Sekunde, um wieder Luft in meine Lungen zu bekommen. *hust* *keuch* Amaya... *Keuch* mehr als dieses Wort bringe ich im ersten Moment nicht hervor, während ich mich aus dem Bett kämpfe und versuche meine schmerzende Kehle zum funktionieren zu zwingen.