333 Abenteuerideen - Diskussionen über die Qualität

  • "Papillon" schrieb:

    Bitte persönliche Differenzen anders klären und wieder zum Thema zurück kommen.


    glaube nicht das DAS funzt...
    ----------------


    421:


    die Idee kam mir gestern Nacht. Wer also dazu noch Vorschläge hat...

  • Die Idee und der Plan dahinter sind ok, jedoch sind die Maßnahmen dazu etwas fragwürdig. Ich hatte in der Vergangenheit ein wenig mit Geologen, deren Arbeitsweise und das Vorgehen bei der Erschließung von Rohstofflagerstätten zu tun, deswegen ein paar Anmerkungen dazu:


    Eine Bergbaufirma oder Ölmulti oder irgendwas, was mit Abbau von Bodenschätzen zu tun hat, unterhält in der Regel (je nach dem, wieviele finanzielle Ressourcen sie haben) einen ganzen Stab von Geologen (teilweise bis mehrere Hundert). Das hat einfach damit zu tun, daß - obgleich die Methoden immer moderner und besser werden - die Geologie nichts anderes als eine moderne Form von professioneller Kaffeesatzleserei ist.
    In der Regel - wenn ein Vorkommen erschlossen werden soll - wird als erstes eine sog. "Seismik" geschossen, d.h. man geht auf besagtes Feld, platziert in einem Raster um einen bestimmten Punkt Erschütterungssensoren und veranstaltet an dem (zentralen) Punkt ordentlich Lärm - entweder per Explosion, oder durch den Einsatz eines Vibrators (ja, die Dinger heißen wirklich so - das ist ein Lastwagen mit einem mechanischen Stampfer).
    Diese Erschütterungswellen, die man in den Boden schickt, werden von den einzelnen Schichten unter der Erde reflektiert und abhängig davon mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung wieder oben bei den Sensoren gemessen.
    Als Ergebnis davon bekommt man lange Papyrusrollen mit Wellenlinien, die den örtlichen Verlauf der reflektierten seismischen Wellen darstellen (z.B. entlang einer Linie von Sensoren). (In SR dürften es dann einfach 3D-Darstellungen sein)
    Danach werden diese 100-200 Geologen mit diesen ganzen Papyrusrollen in einen Raum gesperrt und jeder gibt seinen Senf ab, wo er - anhand der Muster auf den Rollen - vermutet, daß eine Lagerstätte sein könnte. Das macht jeder Geologe und deren Aussagen werden dann nach einem (geheimen) Gewichtungsschlüssel bewertet. Das was am Ende als die höchsten gewichtete Meinung ist, wird dann hergenommen und dann legt der Kon erst los.
    Ansatzpunkt 1: Runner sollen einbrechen, das File mit den Gewichtungsschlüsseln finden und entsprechend dann 1-10 der renommiertesten Geologen zur "Kooperation" überreden. Diese werden bei der Bewertung der Seismik entsprechend Blödsinn erzählen, was den Kon entsprechend Geld kostet
    Ansatzpunkt 1b: Die Runner sollen die Geologenparty mit ein paar Roofies sprengen (schöne lustige Linien :mrgreen:)
    Ansatzpunkt 2: Die Gerätschaften der Seismik (am besten den Rechner, der am Empfang der Sensordaten sitzt) so präparieren, daß er Blödsinn ausspuckt
    Ansatzpunkt 3: In einem öffentlichen Verzeichnis gefälschte Papyrusrollen deponieren und den Kon darauf stoßen.
    Ansatzpunkt 4: In einer verlassenen Mine echte Proben von Gold/Orichalkum etc. deponieren (Narrengold ist zwar fein, wird aber bei der ersten chemischen Untersuchung - und die führt der Kon auf jeden Fall zuerst durch - auffallen (natürlich könnte man auch hier wieder nachhelfen, aber es gibt auch Leute, die nur durch Hingucken Narrengold von echtem Gold unterscheiden können (Narrengold ist härter+spröder) - insofern recht unsicher)) und dann den Kon darauf stoßen. Um den Punkt etwas komplexer zu gestalten, müssen die Runner den richtigen Gold-typ (die unterscheiden sich weltweit ein wenig aufgrund der Verunreinigungen) verwenden und ggfs. noch den Punkt 3 mitnehmen.
    Und natürlich der ganze Rest, der bei solchen Aktionen anfallen kann: Unfälle, Sabotageakte, revoltierende Arbeiter etc.pp.

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

  • Ja ich hab mir ja fast gedacht, dass das so nicht haltbar ist mit den Geologen :P man kann ja nicht alles wissen, aber danke für die Info.


    "Credstick" schrieb:

    (Narrengold ist härter+spröder)


    heißt auf Schlau übrigens Pyrit
    http://de.wikipedia.org/wiki/Pyrit
    hab irgendwann mal Mineralien und so gesammelt ;)
    War aber von mir mit "Katzengold" gar nicht direkt gemeint, vielmehr war das als Synonym für "Fälschung" von mir gemeint und bezog sich in erster Linie auf das Orichalkum, was meine erste Idee war. Denn das ist verdammt teuer um es "mal eben so" in der Gegend zu verstreuen. Bei Gold könnte ich mir das schon eher vorstellen und da könnte Kon A das Material auch zur Verfügung stellen, die wissen schließlich am besten über die Gegend bescheid.


    Ist die Frage ob ein kleiner Kon wirklich 100-200 Geologen beschäftigt, wenn ich klein sage meine ich auch wirklich nicht groß... könnte vielleicht auch ein externes Unternehmen sein.


    Vielleicht kann man auch "einfach" das File mit den Daten (glaub nicht, dass das in SR noch Papier ist) durch ein anderes -gefälschtes- ersetzten lassen. Wär was für ne Gruppe mit Decker

  • "Blue_Dragon" schrieb:


    Ist die Frage ob ein kleiner Kon wirklich 100-200 Geologen beschäftigt, wenn ich klein sage meine ich auch wirklich nicht groß... könnte vielleicht auch ein externes Unternehmen sein.


    Es gibt natürlich externe Dienstleister, die geologische Dienste anbieten - aber die werden natürlich um ihren eigenen Ruf besorgt sein - aber selbst wenn die Ressourcen knapp sind, 1-10 Geologen wird eine Bergbaugesellschaft auf jeden Fall haben - alleine schon um die ganzen Papyrusberge zumindest grob auswerten zu können. Und ja, in SR werden das natürlich eher 3D-Modelle sein, die man aufm Rechner/Holodisplay/AR bestaunen darf.


    Was zur Unterscheidung von Pyrit (FeS) und Gold (Au) auch ganz schnell dienen kann ist deren Dichte - zu deutsch: Ein Kilo Pyrit wird einen ca. 3x größeren Haufen bilden als ein Kilo Gold.

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

  • Zitat

    Was zur Unterscheidung von Pyrit (FeS) und Gold (Au) auch ganz schnell dienen kann ist deren Dichte - zu deutsch: Ein Kilo Pyrit wird einen ca. 3x größeren Haufen bilden als ein Kilo Gold.


    im gesäuberten Zustand ist auch die Farbe ganz klar nicht identisch. Pyrit ist viel matter und nicht so golden, also weniger gelb... besser kann ichs nicht erklären.


    Zitat

    1-10 Geologen wird eine Bergbaugesellschaft auf jeden Fall haben


    ja aber 1-10 klingt schon viel besser handle bar als 100-200 ;)

  • der Trick bei den 100-200 liegt in ihrem Renomee und in der Gruppendynamik. Wenn die renommiertesten 10 gemeinsam eine bestimmte Position vertreten (die haben auch die höchsten Gewichtungsfaktoren), dann werden viele andere schon alleine deswegen sich kaum/nicht dagegenstellen, weil sie Angst um ihren eigenen Ruf haben. Außerdem wird man dann 50-100 Leute, die anderer Meinung sind, benötigen, um die Aussagen der ersten 10 soweit zu relativieren, daß die Gesamtaussage kippt. Hier bietet sich z.B. eine Möglichkeit an, einen Runner mit entsprechenden Wissensfertigkeiten als einen "Geologen" auf sone Party einzuschmuggeln und mittels gut platzierter "Verhandeln"-Proben versuchen, die Meinungen zu kippen. Auch die renommiertesten Geologen sind sich nie 100%ig über ihre Position sicher und entscheiden vieles über Erfahrung/Instinkt.

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

  • Aber die Quintessenz bleibt doch, dass man irgendwie dieses Analyse-Papyrus-File-3D-Dings verfälschen muss und wenn sich die Runner für das "bestechen" der Geologen entscheiden, sie ~10 Leute "überreden" müssen.


    Das mit dem einschmuggeln eines Runners gefällt mir zwar gut, aber wer hat schon einen Runner mit entsprechendem Wissen in der Gruppe? Ich hab zwar Runner mit Biologie und Chemie Kenntnissen, aber Geologie? Vielleicht mit nem verdammt guten Chip und jemanden mit Wissensoftverbindung...


    Die Wahl der Mittel würde ich den Runnern überlassen

  • hmm also Magier/Schamanen, die nebenher Taliskrämerei betreiben, haben Geologie oft als Wissensskill - ansonsten war das nur eine Idee für eine mögliche Vorgehensweise, kein "so und nicht anders" :wink:

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

  • "Credstick" schrieb:

    hmm also Magier/Schamanen, die nebenher Taliskrämerei betreiben, haben Geologie oft als Wissensskill - ansonsten war das nur eine Idee für eine mögliche Vorgehensweise, kein "so und nicht anders" :wink:


    hab ich auch nicht anders verstanden ;)

  • Credstick
    Das nenn ich mal saubere Arbeit.
    Klar und sachlich beschrieben, zudem noch mit derzeitigem Wissen untermauert.
    Nur weiter so.


    Aber dennoch habe ich etwas an einer deiner Vorrangegangen Aussagen zu bemängel (klar erst das Lob und dann die Kloppe)
    Es ist viel vorteilhafter die Ideen nicht vollständig ausgereift zu posten, da man so mehr Optionen erhält wie und was man besser machen kann. Ein perfekter Plot würde allenfalls ein "gut gemacht" bekommen und vergessen werden.


    Nebenbei weiß ich nicht obs im Original stand oder in einem meiner Edits, aber ich hatte bei meinem Plot hinzugeschrieben das a) das Abendteuer nicht von mit stammt und b)das ich den weiterverlauf selbst noch nicht kenne. (da ich dabei Spieler war und die Sache mit der persönlichen Motivation selbst erlebt habe)


    Betreff: Katzengold/Gold
    In der verunreinigten form ist auch Gold nicht gelblich. Das Erz aus dem es gewonnen wird kann durchaus sehr stark "verunreinigt" sein. Das ist dann wieder so einge Sache der Gewinneinschätzungsabteilung.
    Welche ja auch sich auf gefundenes Mineral und vorgegebenen Zahlen berufen muss. (nur um noch einen Ansatzpunkt zu nennen.)

  • "Ferio von Cefiro" schrieb:


    Es ist viel vorteilhafter die Ideen nicht vollständig ausgereift zu posten, da man so mehr Optionen erhält wie und was man besser machen kann. Ein perfekter Plot würde allenfalls ein "gut gemacht" bekommen und vergessen werden.


    Zwei Dinge dazu:
    1. Am Plot muß erkennbar sein, daß er viele Optionen beinhaltet. Wie das aussieht, kann man sehr schön an der 416 oder 420 sehen. Ansonsten sollte man vielleicht irgendwie es kenntlich machen, daß man noch Input für seine Idee benötigt. Ich gehe i.d.R. von fertigen Ideen aus (also "fertig" im Sinne von: Der Ersteller findet seine Idee soweit spiel- und spielleitbar)
    Bei einem Konzept (also quasi der Vorstufe) würde entsprechende Diskussion auch völlig anders verlaufen, weil alle Teilnehmer dann davon ausgingen, daß diese Idee eben noch nicht ausgereift/fertig sei.
    2. Das ist der Punkt, den ich vor 4-5 Seiten bereits angesprochen hatte: Der Thread hat keine Struktur, deswegen werden unweigerlich insbes. die sehr guten Ideen irgendwann in der Versenkung verschwinden.


    Zu guter Letzt: Auch ein perfekter Plot kann durchaus Ideen seitens der Diskussionsteilnehmer erhalten - ich kenne niemanden, der so gute Runideen produziert, als daß nicht noch irgendwem dazu eine gute Idee einfallen würde.

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

  • @ 422)
    Wegen dem Thema will ich nicht sagen schöner Run, aber er ist gut durchdacht und kann an vielen Stellen noch ein bischen abgeändert und an die Gruppe angepasst werden.
    Gute Arbeit!

  • Die Grundstruktur von 422 ist sehr nett, allerdings sollte an den Konsequenzen noch gefeilt werden:

    "Vaine" schrieb:

    Wenn die Runner ein paar Beweise ermittelt haben, wird sie ein freundlicher Konzernmitarbeiter darum bitten, die Vergangenheit ruhen zu lassen.


    Natürlich ist das nur möglich, wenn diese sich beim Ermitteln erwischen lassen und die Identiäten der Runner bekannt werden. Wenn sie beim Fälschen von Beweisen erwischt werden, wird wohl kurzer Prozess gegen sie und Rodbury gemacht werden - den müssen sie nicht einmal verpfeifen, da er seine Motive ja offengelegt hat.

    "Vaine" schrieb:

    Unabhängig vom Ausgang des Verfahrens, wird sich der Konzern allerdings lange Zeit an die Neugierde der Runner erinnern!


    Wiegesagt: Dazu muss der Konzern erst einmal von den Runnern wissen. Sobald das passiert haben sie bereits dann echte Probleme und kaum noch Chancen auf Erfolg.


    Auf jeden Fall wird Rodbury kein schönes Leben mehr führen, da es einfach völlig offensichtlich ist, aus welcher Ecke das kam.

    "Vaine" schrieb:

    Dafür erhalten sie neben einem ordentlichen Taschengeld allerdings das zukünftige Wohlwollen des Konzerns.


    De facto haben die Runner, so sie denn erwischt und umgedreht wurden, ein gravierenderes Reputations-Problem, da sie einen Johnson an die Cops verraten haben - viele Leute werden nicht mehr mit ihnen arbeiten wollen, sobald das bekannt wird.


    Dafür werden sie nun eher die Haushunde des Konzerns, der sie als Troubleshooter einsetzt... unter anderem, um Rodbury umzulegen, wenn dieser immer noch keine Ruhe gibt. Tatsächlich wird ihnen der Konzern klar machen, dass genau das auch in ihrem eigenen Interesse ist, da Rodbury sicherlich bei den vermittelnden Kontakten den "Vertrags-Bruch" melden wird...

    "Vaine" schrieb:

    Sorgen die Runner für Gerechtigkeit, indem sie Woods einfach töten, werden sie von Rodbury keine Bezahlung erhalten.


    Rodbury ist beim Tod von Woods der Hauptverdächtige - er hat schließlich deutlich Motivation gezeigt, Vergeltung für den Tod seiner Verlobten zu bekommen. Die Geld-Bewegungen für den Vorschuss der Runner machen seine Lage nicht gerade besser, und diese können Beweise gegen ihn viel leichter fälschen... von der Miet-Polizei hat er sowieso keine Unterstützung zu erwarten.


    Die Runner können ihn also mit einer Mischung aus Erpressung und Reinemache-Service ziemlich einfach ausnehmen.

    "Vaine" schrieb:

    Darüberhinaus wird man sie anschließend wegen Mord an einem Cop suchen!


    Natürlich kann Rodbury dann versuchen die Schuld auf die Runner abzuwälzen, dazu müsste er allerdings ihre echten Identitäten kennen (s.o.)
    Leider gräbt er sich damit selbst ein Grab, weil er damit als Mord-Verdächtiger zeigt, dass er zu illegalen Mitteln greift und wird unabhängig von den sonstigen Ermittlungen wegen eines Auftrag zum Mord verfolgt. Dass er die Runner nur auf Beweis-Suche geschickt hat, wird ihm zu dem Zeitpunkt niemand mehr glauben.



    Insgesamt kann man sagen, dass, egal was mit Woods passiert, der Kampf gegen die Windmühlen nur tragisch für Rodbury ausgehen kann.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • "RvD" schrieb:

    Insgesamt kann man sagen, dass, egal was mit Woods passiert, der Kampf gegen die Windmühlen nur tragisch für Rodbury ausgehen kann.


    Nicht ganz, das kommt ganz darauf an, ob die Runner die Rolle von Sancho Pansa oder von Sanco dem Panzer einnehmen, will sagen, ob sie wirklich nur seine Aufträge ausführen oder ob sie ein Gerechtigkeitssinn packt und sie sich Mühe geben, ihm wirklich komplett zu helfen und die Reste seines Lebens zu schützen. Hier stellt sich eben wieder die moralische Frage, denn jeder Runner sollte wissen, welche Konsequenzen das für Rodbury hat (und wer weiß, vielleicht ist es ihm ja auch bewusst, aber es ist ihm egal?).

  • Danach helfen kann man Rodbury eigentlich nur, indem man ihn tötet.
    In der gut gemeinten Variante nur vorgetäuscht und man verpasst ihm eine neue Identität - in der gut gemachten Variante ändert man auch noch seine Erinnerungen.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

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    Donald Rumsfeld

  • So ich habe meinen Beitrag um ein kleines FAQ ergänzt. Sobald ich weitere Infos habe werde ich das Szenario weiter ergänzen.
    Zudem werde ich (so hoffe ich) die Teile 2-5 in den Thread ergänzen.
    Sollte mir das nicht gelingen (aufgrund von Zeichenmangel) werde ich sie als Teile 418 b- (welchen Buchstaben auch immer ich brache) Eröffnen und im Hauptthread verlinken.


    Spezial THX to all who helped.
    (for the Future, please keep it straight)

  • "Ferio von Cefiro" schrieb:

    So ich habe meinen Beitrag um ein kleines FAQ ergänzt.


    Leider wurden dabei einige Punkte missverstanden: Sowohl die Fragen selbst, als auch die Meta-Frage, warum der Run zwangsläufig so festgelegt sein muss: So wirkt die FAQ nur wie eine Rechtfertigung, dass es genau so passieren muss, komme was wolle. Vor allem war das Ziel keine direkte Antwort im FAQ-Stil, sondern eine plausible(!) Einarbeitung in das Abenteuer, auch als Einschränkungen (siehe erster Punkt). Es geht vor allem darum, was sich durch die Entscheidungen der Spieler im größeren Zusammenhang ändern und ergeben kann - und ein kategorisches "Nichts!" ist hier die falsche Antwort.


    Da das Ganze etwas komplexer wird, nochmal die Aufschlüsselung:

    "Ferio von Cefiro" schrieb:

    Sie haben keine Wahl, denn sie werden nicht als Team angeheuert sondern als Einzelpersonen. Daraus ergibt sich das die Runner nicht erkennen KÖNNEN ob der Decker als Einzelperson angeheuert wurde oder ob er direkt mit dem Johnson zusammenarbeitet.


    Das ist etwas anderes als "Sie haben keine Wahl" und ist natürlich für diese Prämisse eine Lösung, allerdings schränkt sie das Publikum ein:


    Sie funktioniert eben nur genau in dem Fall, in dem kein festes Team angeheuert wird - und das muss eben prominent am Anfang eingearbeitet werden, mit Motivation dahinter.
    In anderen Fall werden viele Teams den Deal platzen lassen.

    "Ferio von Cefiro" schrieb:

    Eure Runner haben entweder den Run hier im Nexus schon gelesen oder sind Wahrhaft der Telepathie begabt.


    Letzteres ist in der Sechsten Welt nun nicht ungewöhnlich: Da Cyrus von Anfang an plant den anderen zu schaden, enttarnt ihn z.B. bereits der Feinde erkennen des Magiers im Einsatz.

    "Ferio von Cefiro" schrieb:

    Die Charaktere können durchaus misstrauischer sein als zuvor. Jedoch sollte den Spielern klar werden das ein Runner allein nichts erreichen kann.


    Sind sie ja nicht, sie sind immerhin ein (zusammengestelltes) Team mit Kontakten. Mal abgesehen davon, dass die gesamte Prämisse des Runs ja ist, dass ein Runner allein (Cyrus) so einiges erreicht.

    "Ferio von Cefiro" schrieb:

    Falls die Spieler dieses Verhalten auf andere Charaktere übertragen wollen gilt die Regel: Spielerwissen ist nicht Charakterwissen.


    Die "Schlechtes Rollespiel"-Keule auszupacken wird den SL ab dem Zeitpunkt keinen Meter weiter bringen, im Gegenteil. In den Charakter-Hintergrund ist so ein Erlebnis übrigens schnell geschrieben.

    "Ferio von Cefiro" schrieb:

    Das kann durchaus geschehen, jedoch sind sowohl Justiz alsauch die Medien derzeit darüber informiert das die Runner die Schuldigen sind. Alle Bemühungen von Runnern/Connections werden innerhalb weniger Stunden wieder aufgehoben.


    Mangels Hardcopy-Backups werden diese Bemühungen scheitern und Cyrus kann nur mittels Matrix manipulieren - selbst GOD hat diese Probleme mit Chaos Engine, und das ist eine völlig andere Liga: Die Matrix-Spezialisten unter Kontrolle des Konzerngerichtshofes verzweifeln an einer Matrix-Gang und beginnen erst später mit Hardcopy zu arbeiten, als es offensichtlich wird, dass etwas schief läuft.
    Sollten die Runner diesen Weg wählen gilt also eher: Zu dem Zeitpunkt ist das Interesse der Medien bereits versandet, das Thema ein Gerücht und die Kosten-Nutzen-Rechnung der Polizei-Konzerne schiebt beliebigem Aktionismus schnell einen Riegel vor.


    Insgesamt muss man als SL auch akzeptieren, dass eine konzentrierte, effektive Löschaktion bis Yesterdays News eine Lösung des unmittelbaren Problems darstellen kann, genauso wie eine ausreichende Maskierung:

    "Ferio von Cefiro" schrieb:

    Sicher hätte er das. Wenn das ein echtes Üerwachungsvideo wäre. Aber das dies ein von einem Meisterdecker geschaffenes Werk ist bringt auch diese Bsonderheit nichts. Im Gegenteil man könnte sogar den Wandlungs/Maskierungsvorgang auf dem Band sehen. (aber nur wer es wirklich extrem mag)


    Tatsächlich können die Runner diese Identitäten bereits angenommen haben bevor sie sich mit dem Johnson und damit auch mit Cyrus treffen - egal ob sie als Team auftreten oder einzeln. Insofern hat Cyrus die notwendige Information über das echte Aussehen erst gar nicht, oder nur von einzelnen, zu wenig paranoiden Charakteren. Diese müssen dann eben nachträglich ihr Gesicht ändern lassen.
    Natürlich könnte man das jetzt mit vorrausgehender wochenlanger Oberservation erklären wollen... landet dann aber im Endeffekt nur bei SL-Dekreten, das einen nicht über das Facelifting hinausbringt:
    Genau diese sind beim Entwerfen eines Abenteuers tunlichst zu vermeiden - es ist ein wichtiger Schritt als SL zu akzeptieren, dass ein Abenteuer eben nicht so ablaufen muss, wie man es geplant hat.


    Und hier kommt die Motivation ins Spiel: Wenn Cyrus nur vor hatte, die Runner als Ablenkung und Sündenböcke zu opfern, dann haben sie diesen Zweck ja auch bei erfolgreicher Löschung und Maskierung voll erfüllt. Bei einer anders gelagerten Motivation wird er vermutlich versuchen, den Charakteren weiterhin das Leben schwer zu machen, hat erstmal allerdings dafür wenig Anhaltspunkte - die klassische Nemesis eben, die man langsam aufbaut.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Die Grundstruktur von 422 ist sehr nett, allerdings sollte an den Konsequenzen noch gefeilt werden:


    Stimmt, die Konsequenzen hängen halt stark davon ab, wie viel Aufmerksamkeit die Runner bei ihren Ermittlungen auf sich ziehen. Sofern sie völlig unerkannt bleiben, brauchen sie hinterher wenig zu befürchten. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass der Konzern ihre Nachforschungen früher oder später bemerkt.


    Das Gleiche gilt für Rodbury. Kommt heraus, dass er der Presse getürkte Beweise geliefert hat, steht es schlecht um ihn. Wird Woods seinetwegen der Vergewaltigung überführt, sieht es schon besser aus. Wenn er dabei in die Öffentlichkeit tritt, würden schnell unliebsame Fragen laut, wenn ihm anschließend irgendwelche schlimmen Dinge passieren.


    Da der Run recht offen gestaltet ist, gibt's unzählige Möglichkeiten, wie die Sache ausgehen kann. Okay, einvollkommenes "Happy End" ist wohl eher unwahrscheinlich ...