[ST] Aussteigen - geht das überhaupt?

  • >>>C: Also ehrlich gesagt halte ich deine Ansicht für Blödsinn. Du hast schon momische Vorstellung vom eigenen Leben und von dem der Konzerner. Wir sind doch kein bißchen freier als die. Wir springen wie sie für Geld durch Reifen (und das kleine bißchen mehr an Entscheidungsfreiheit erkaufen wir mit einem großen Mehr an Gefahr). Wir ändern das System so wenig wie sie und dienen wie sie denen, die die ganz große Knete machen. Ja, wir pinkeln denen auch mal in den Trinknapf, was der kleine Konzerner nie kann. Aber wir machen dass nur, damit der andere große Hund sich einen ablachen kann und besser fährt, nicht für einen guten Zweck.


    Meine Familie waren Staatsdiener, und obwohl irgendwelche weichhirnigen "Menschenrechtler" was von Diktatur flennten, waren meine Leute glücklich. Ich glaube nicht, dass ich jetzt besser dran bin als sie - bevor alles schief ging. Ja, es wäre ein Verlust, wenn ich ein paar Leute nicht kennengelernt habe, die mir so über den Weg gelaufen sind. Aber habe ich nicht das Kennenlernen anderer Menschen dafür versäumt und eine andere Art von Glück? Mit Sicherheit. Ich habe mir dieses Leben ja auch selbst zuzuschreiben, und ich komme damit klar, aber als großen Treffer in der Lebenslotterie betrachte ich es auch nicht...<<<Wilk

  • "Radioactive Turtle" schrieb:

    Ich liebe diese verblendeten Typen, die tatsächlich glauben sie wären was besonderes und umgehen das System. Wir können uns gar nichts aussuchen.


    >>>Habe nie behauptet, dass ich was besonderes bin. Trotzdem suche ich mir meine Jobs aus. Kommt mir was nicht koscher vor: lehne ich ab. Bin ich von blutigen Anfängern umgeben: lehne ich ab. Werden meine Konditionen nicht akzeptiert: lehne ich ab. Kommt schon mal vor, dass ich deshalb ein paar Monate keinen einzigen Job erledige. Was soll's? Wer sich nur halbwegs clever anstellt, kann immer irgendwo ein paar Nuyen verdienen. Musst halt nur genügsam sein. <<<

    "Wilk" schrieb:

    Also ehrlich gesagt halte ich deine Ansicht für Blödsinn.


    >>> Das trifft mich hart. Kann ja sein, dass mache im Konzernleben den Gipfel der Glückseeligkeit sehen. Ich würde binnen Wochen dran ersticken. Natürlich sind die Schatten nicht das Schlaraffenland, auch ich habe schon viel Drek erlebt. Das ist der Preis der Freiheit. Wir ticken halt verschieden, aber ich könnte mir kein anderes Leben vorstellen.<<<
    -- C.

  • <<<Klar kann man aussteigen. Da gibt es viele Möglichkeiten:
    -Nuckel an deiner Predator.
    -Benutz deinen Toaster als Gummiente.
    -Trink den blauen Saft unter dem Spülbecken. Sagrotan soll am besten schmecken.
    -Jongliere mit Kettensägen.
    -et cetera...>>>
    -Boom-Man

  • >>>

    "Fallefüralle aka Prankmaster" schrieb:


    Labjack redet aber nicht vom typischen Exec sondern von der handvoll Individuen, die vllt irgendwo existiert in Sphären die Starßenabschaum nie zu Gesicht bekommt. Und dass das über "der Welt stehen" ein seltener Zustand ist, der ganz sicher nicht auf Runner zutrifft, war vermutlich seine Kernaussage, omae. :wink:
    Die Welt ist viel zu klein, um allzuviele Leute in einer Weise zu tragen, bei der sie über ihr, statt in ihr stehen.


    Frag mal Dunkelzahn, wie das ist, über der Welt zu stehen und einen Kon fast alleine zu besitzen und zu leiten. Das ist übrigens auch eine schöne Art, auszusteigen. Etwas schmerzhaft, aber was solls?<<<
    -Jack the Rigger


  • << Sorry, wenn ich mir den ganzen Dinosaurier-Thread nicht angetan habe, aber warum soll es bitte unmöglich sein, das man aus den Schatten rauskommt? Vom Nervenkitzel abgesehen - bei einem meiner letzten Runs wäre ich um ein Haar auf ner Autobahn verreckt, bei einem anderen war die Sicherheit dermaßen hart, das meine Lebenserwartung auf höchstens 30 Sekunden gesunken wäre, hätten wir Alarm ausgelöst. Ich hatte Glück, beide Male - ich will aber nicht dabei sein, wenn es mal anders läuft. Wie man ein ganzes Leben aufgeben kann für 30 Sekunden Todesangst und Todesqualen, ist mir persönlich definitiv schleierhaft. Persönliche Freiheit? Vielleicht hat so eine Kon-Drohne nicht die absolute Freiheit, ich weiß jedoch aus eigener Erfahrung, das es noch weit schlimmer sein kann. Klar, als Runner ist man besser dran - man kann tun und lassen, was man will. Doch trotzdem leben wir nur solange wie wir unsere Ärsche für anderer Leute Profit in die Schußlinie hängen - wirklich frei sind wir auch nicht, also ich zumindest nicht, solange sich das nicht ändert. Es sei denn, man lebt von Luft und Liebe allein, und brauch die Kohle vom Schmidt dafür nicht. Meine Idee von Ausstieg wäre aber zugegebenermaßen auch nicht ein Leben als Kon-Drohne, ich hätte schon was Eigenständiges im Sinn. Klar ist man dann nicht frei von Pflichten - aber diese Pflichten werden definitiv nicht beinhalten, das ich mein Leben für anderer Leute Profit aufs Spiel setze.


    Was für Gründe gibt es in euren Augen sonst noch, weshalb man nicht aussteigen können sollte?
    >> 24

    Alle meine Postings (Fragen & Hinweise) beziehen sich im Normalfall immer auf Shadowrun 4.

    "Irian" schrieb:

    "Nur weil du auch Shadowrun spielst, spielen wir noch lange nicht das gleiche Spiel!"

  • "Jack-The-Rigger" schrieb:

    Frag mal Dunkelzahn, wie das ist, über der Welt zu stehen und einen Kon fast alleine zu besitzen und zu leiten. Das ist übrigens auch eine schöne Art, auszusteigen. Etwas schmerzhaft, aber was solls?


    >>> Been there - done that. War im Übrigen eine sehr hilfreiche Inspirationsquelle für meinen eigenen "Ausstieg" <<< - Calimero

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

  • "C." schrieb:

    Habe nie behauptet, dass ich was besonderes bin. Trotzdem suche ich mir meine Jobs aus. Kommt mir was nicht koscher vor: lehne ich ab. Bin ich von blutigen Anfängern umgeben: lehne ich ab. Werden meine Konditionen nicht akzeptiert: lehne ich ab. Kommt schon mal vor, dass ich deshalb ein paar Monate keinen einzigen Job erledige. Was soll's? Wer sich nur halbwegs clever anstellt, kann immer irgendwo ein paar Nuyen verdienen. Musst halt nur genügsam sein.


    +++Ist das nicht irgendwie das Gegenteil vom Sinn von Shadowruns? Schnelles, großes Geld? Wenn ich "sicher 'n paar Nuyen haben" und "genügsam sein" will, dann kann ich auch Autoknacker sein. Aber jeder wie er will.
    +++Radioactive Turtle

  • "Calimero" schrieb:

    Been there - done that. War im Übrigen eine sehr hilfreiche Inspirationsquelle für meinen eigenen "Ausstieg"


    >>>WTF? 8O
    Nicht dein Ernst, oder?
    Und ich dachte, ich hätte viel erlebt....<<<
    -Jack the Rigger

  • "Radioactive Turtle" schrieb:

    Ist das nicht irgendwie das Gegenteil vom Sinn von Shadowruns?


    >>> Echt?! So ein Mist, hatte doch schon die ganze Zeit das Gefühl, irgendwas falsch zu machen. Hätte ich doch bloß das Runner-Handbuch genauer gelesen ... <<<
    -- C.

  • >>>C: Klingt für mich ziemlich nach "die Trauben sind ja eh sauer". Daran ersticken?`Also ich ersticke lieber an Langeweile, als an Blut in meiner Lunge. Ich bin nur in den Schatten, weil ich das Geld liebe, das ich hier verdiene, und weil ich ein paar Dummheiten begangen habe, die mir noch auf die Füße fallen könnten. Wenn man erst mal genug Zaster zusammen hat...


    Boom-Man: Also das ist auch Blödsinn. Wieso soll nur der Tod ein Ausstieg sein? Ein bißchen mehr Phantasie hätte ich den hier anwesenden schon zugetraut. So lange man nicht wirklich jemanden an den Haxen hat, der einem um jeden Preis ans Leder will, kann man mit moderatem Aufwand die Verbindungen zu den Schatten (und eventuell noch laufenden Strafverfolgungen) kappen. Umoperieren, Gencode ändern etc. Eine neue SIN mit einem Hintergrund, der zu den eigenen Fähigkeiten passt, wenn man nicht ganz mit der Arbeit aufhören will - nicht ganz billig, aber noch bezahlbar, selbst die praktisch unknackbaren.
    Ein ehemaliger Streetsam kann ins Sicherheitsgewerbe gehen (wenn er allergisch gegen Blei ist, eben als Ausbilder, Berater oder so), ein Hacker, Rigger oder Magier findet noch viel leichter was. Wenn er/ sie sich Mühe gibt. Ja, es kostet Zeit und Geld und etwas Bemühungen. Aber es ist machbar.


    Jack: Halt dich doch an den Love-Wurm. Dem scheint es nicht schlecht dabei zu gehen... :wink:
    Muss ja nicht jeder Präsident werden wollen.<<<Wilk

  • "Wilk" schrieb:

    Also ich ersticke lieber an Langeweile, als an Blut in meiner Lunge


    >>>Wahre Worte.<<<
    -Hao tse Tod


    "Wilk" schrieb:

    Jack: Halt dich doch an den Love-Wurm. Dem scheint es nicht schlecht dabei zu gehen... :wink:


    >>>Mit dem Love-Wyrm würde ich auch nicht tauschen wollen. Der tut mir eher Leid. Viel zu beschäftigt. Viel zu wenig Spass. Der kann sicherlich noch schwerer Aussteigen, als alle Runner der Welt zusammen.<<<
    -K-oz

    "As the sagest of sages have said: Not attempt to male-bovine defecate unto a male-bovine defecator!"
    -the fusion-phallused violator of worlds
    "Oil the squids, I'm going in!"
    -the dreaded captain Fang

  • >>>Weiß ich nicht. Er ist immerhin ein Drache und vermutlich ein Multi-Tasking-Genie. Ich denke, Macht kann auch was sehr befriedigendes sein. Aber sicher, "aussteigen" kann man in so einer Position auch kaum. Es soll allerdings auch einige Drachen geben (einige von denen haben sogar dicke Konzernanteile), die eher einen auf Sonnenschein und das Leben genießen machen - obwohl sie nötigenfalls auch zulangenkönnen. Ich glaube, da waren Nebelherr im Gespräch, einer der sich mitunter Daemon oder so nannte, glaube ich, und einer der Perinwyr oder so ähnlich hieß. Aber ich bin kein Dracologe und mag mich irren - ich wette aber, es gibt noch mehr als die drei.<<< Wilk

  • <<

    "Wilk" schrieb:

    >>>C: Klingt für mich ziemlich nach "die Trauben sind ja eh sauer". Daran ersticken?`Also ich ersticke lieber an Langeweile, als an Blut in meiner Lunge.


    Definitiv. Wobei man gegen Langeweile noch eine Menge tun kann - ich gehöre zumindest nicht zu den Leuten, die sich Langeweile nur vertreiben können, wenn sie anderen Leuten wehtun, sie umbringen oder ihnen was wegnehmen müssen.

    "K-oz" schrieb:

    >>>Mit dem Love-Wyrm würde ich auch nicht tauschen wollen. Der tut mir eher Leid. Viel zu beschäftigt. Viel zu wenig Spass. Der kann sicherlich noch schwerer Aussteigen, als alle Runner der Welt zusammen.<<<


    Sicher, das der nicht mächtig Spaß bei seinem Job hat? Glaub nicht, das Goldie die selben Interssen wie unsereins.
    >> 24

    Alle meine Postings (Fragen & Hinweise) beziehen sich im Normalfall immer auf Shadowrun 4.

    "Irian" schrieb:

    "Nur weil du auch Shadowrun spielst, spielen wir noch lange nicht das gleiche Spiel!"

  • >>>Dem Love-Wyrm geht's doch gut. Der hat 'nen guten Job, massig Geld, 'ne hohe Lebenserwartung und kann so ziemlich jedem, der ihn Verraten oder geeken will den Stinkefinger zeigen. Mit ihm würde ich definitiv tauschen wollen, alleine wegen der Sicherheit, die er hat.
    Und den Mädels :mrgreen: <<<
    -Jack the Rigger

  • >>>
    Das mit dem Aussteigen frag ich mich auch manchmal..es kursieren ja immermal..ich nenns mal Gerüchte, herum wo es heißt das ein Runner den Jackpot geknackt hat und sich dann angeblich komplett aus den Schatten verabschiedet mitsamt Luxusvilla und allem drum und dran, unbehelligt von allem üblem was ihm vorher an den kragen wollte.


    Wie geht denn das bitte schön? Mir wird ständig erzählt die Schatten sind ein unbarmherziger Moloch welcher einen mit seinem Tentakeln immer tiefer in die Scheiße zieht :o
    Hat mich einfach mal neugierig gemacht
    <<<
    Lain

    A flat chest is a status symbol!- Konata Izumi


    Furcht vor dem Bösen nährt die Religion, diese nährt den Hass, der Hass nährt das Böse und das Böse nährt die Furcht der Masse. Das ist ein Teufelskreis- und wir haben dem Teufel in die Hände gespielt

  • >>>Und am besten hat man alle gegeekt, die einem an den Kragen wollen, sonst holt einen die Vergangenheit wieder ein. Du musst quasi alle Brücken abbrechen, so dauerhaft wie möglich. Das ist ein großer Schritt und die meisten, die Aussteigen wollen, scheitern daran...<<<
    -Jack the Rigger

  • >> Da sagt Jack was Wahres. Aussteigen ist nicht mehr so leicht, nachdem man in den Schatten erst mal wem ans Bein gepinkelt hat, und das passiert verdammt schnell. Musste ich vor kurzem erst am eigenen Leib erfahren.
    Aber ich hoffe trotzdem, dass... dass er irgendwann wieder aus dem ganzen Drek rauskommt.


    - Da Feng

  • >>80% der Runner sterben früher oder später, 10% landen bei irgendwelchen Organisationen wie Kons oder Syndikaten, 5% fangen aus irgendwelchen Gründen unter neuem Namen und Gesicht von Vorne an und etwa 5% schaffen es vielleicht wirklich den großen Traum des Luxuslebens zu erkämpfen und danach vielleicht sogar zu erhalten.
    Und 90% der Runner glauben sie gehören zu den 5% die den Jackpott knacken werden. :wink: <<
    -Al-

  • :arrow: Meiner Erfahrung nach stirbt jeder früher oder später.
    :arrow: C¥N

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld