[IP] Electric Dreams

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    Lak war musste lächeln als Croaker mit seiner typischen Art den Orks die Meinung sagte. Obwohl er körperlich nicht sehr einschüchternd war verschafte seine Selbstsicherheit Respekt bei den Gossenpunks.


    Im Inneren des Restaurants der Hölle sah es noch schlimmer aus als erwartet. Auf der Ostschale die wie fast überall in HK neben dem Reisglas mit den Räucherstäbchen beim Eingangsbereich steht, liegen statt Früchten kleine Knochenstücke. Lak schaudert bei dem Gedanken was hier für Hausgeister herrschen, denen man Fleisch - von was oder wem auch immer - opfert.


    Auf Dexters Frage antwortet sie lachend: "Ich glaube kaum das in dieser ... Lokalität ...nenneswerte AR-Architektur vorhanden ist. Aber deine Straßenkarte können wir sicher brauchen. Lad sie doch bitte ins Guppen-PAN."Lak betrachtet angewiedert die schmutzigen Tische.
    "Lasst uns schnell einen Platz suchen an dem wir uns keine tödliche Krankheit einfangen. Wenn möglich."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

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    Toll.
    So günstig konnte ich mich noch nie mit Hepathitis infizieren.


    Nachdem er gefragt hatte, was die Anderen trinken wollten, begab er sich an die Bar.
    Mit der schrecklichen, angewiderten Faszination des Nicht-wegschauen-könnens, die man sonst eher bei Zeugen von Verkehrsunfällen fand, sah er dem Koch bei der Arbeit zu, während er darauf wartete, die Bestellung abzugeben und sich vornahm, hier nichts zu trinken, was in einem Glas statt in einer Flasche serviert wurde.

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    Mike war aus seinen Vory-Tagen einiges gewöhnt - auch in den Barrens gab es solche Drecklöcher - aber dieser Schuppen rief ihm das Elend mit voller Wucht in Erinnerung.


    Er spähte nach einem halbwegs sauberen Tisch von dem man aus die Kaschemme gut im Blick hatte und verscheuchte die gerade da sitzenden mit einem bösen Zähneblecken und Brummen. Daraufhin verzogen sich die heruntergekommenen Gestalten unter Murren in den hinteren Teil der Bar. Er schob mit dem Fuß irgendetwas unidentifizierbares, weiches auf dem Fußboden einige Schritte weg und ließ sich dann mit Blick auf den Eingang an den Tisch sinken. Obwohl er sich hinkniete, war der Tisch jämmerlich zu niedrig. Hhm, vielleicht hätte ich mir damals doch diese Symbionten einbauen lassen sollen - die sollen gut gegen diverse Krankheiten und so Zeugs wirken, dachte er sich noch, als Croaker auch schon mit den Getränken wiederkam. Gott sei dank gab es auch etwas aus Flaschen - dass nach einem kurzen Probeschnüffeln auch nicht zu schlimm roch. Des Anstands halber (und weil Mike sich sicher war, das die Flasche auch Synthohol oder so etwas enthielt) nahm er einen kleinen Schluck. Es schmeckte so ecklig wie der Laden aussah, war aber immerhin genießbar.


    "So, jetzt braucht nur noch Yu auftauchen." raunte er in Richtung Miu, die den Laden zumindest zu kennen schien, da sich der Ekel bei ihr nicht so deutlich abzeichnete wie bei den anderen.

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    Auf Mius Gesicht liegt mehrere Minuten lang ein fast schon schadenfreudiges Grinsen, als sie in aller Ruhe an den Gesichtern der Runnern abliest, wie sehr sie dieser Laden anekelt. Ihre Wachsamkeit scheint dabei jedoch nicht verloren gegangen zu sein, denn gleich nachdem Croaker sich in Richtung Bar auf den Weg gemacht hat, hat sich die junge Chinesin am Tisch direkt neben Mike postiert, vermutlich weil sie, sollte es innerhalb dieser Räumlichkeiten zu Konflikten kommen, den Troll als best mögliche Deckung ansieht. Als Croaker ihr etwas zu trinken anbietet, schüttelt sie nur verneinend den Kopf und holt aus ihrer Jackentasche einen kleinen Beutel hervor, dem sie einige Würfel entnimmt.


    "Der wird schon noch kommen"


    antwortet sie Mike über den Lärm der Bar hinweg.


    Der Tisch an dem sich die Gruppe zusammen zwängt ist umgeben von zahllosen Gestalten, die auf dem Boden hockend, irgendwelches Zeug schlürfen und ansonsten lautstark ihren Glückspielen fröhnen. Obwohl die Position des Tisches einen relativ guten Überblick über den Laden verleiht, scheint es unmöglich jede Aktivität zu überschauen.
    Mit jeder Minute in diesem Drecksloch werdet ihr ungeduldiger, scheint der chaotische Klangteppich im Shar-Pei noch intensiver und aufpeitschender zu werden. Die Blicke, die man euch zuwirft, sind alles andere als freundlich und ungefähr alle zwei Minuten rämpelt irgendein anderer Typ Lak an, um ihr an den Hintern zu gehen, verschwindet dann jedoch schnell wieder in der undurchsichtigen Menge.


    Dann, endlich, öffnet sich die Eingangstür.
    Ein kräftiger, großer Chinese mit breitem Kopf und paramilitärischer Kleidung, eine moderne Sturmschrotflinte um die Schulter gehangen, betritt den Inneraum, gefolgt von einem schlanken, aber sportlichen Mann mit einem grellroten Haarschopf und einem bunten Mix an Straßenkleidung. Yus Gesicht ist ausdruckslos, obwohl seine Augen so klar und stechend erscheinen, als würden ihre Blicke problemlos durch den treibenden Zigarettennebel hindurch dringen. Die sich betrinkenden Leute auf dem Boden und das chaotische Treiben der Glücksspieler scheinen ihnen völlig kalt zu lassen, mehr noch, scheint er sie noch nicht einmal wahrzunehmen. Alles was er zu sehen scheint, seit ihr. Seine Blicken suchen euren Tisch ab, bis sie Miu gefunden haben und es scheint, als würde sich sein Gesicht nun ein klein wenig entspannen. Tao, der massige Chinese, hat sich kurz von Yu getrennt und ist zu der Gruppe Orks hinüber geschlendert. Die Orks scheinen ihn zu kennen, es werden kurze Begrüßungsfloskeln ausgetauscht. Dann kehrt er zu Yu zurück und beide suchen sich ihren Weg durch die Menge, bis sie euren Tisch erreicht haben.
    Tao weicht keine Sekunde lang von Yus Seite und steht nun am Tisch genau neben ihn, die schmalen Augen zu Schlitzen, völlig ruhig, als wäre er ein Fels. Yu zeigt mehr Emotionen. Er blinzelt nun oft, scheint aufgeregter. Mehrmals fährt er sich mit der Hand durch sein rotes Haar, während er sich zuerst in Richtung von Lak leicht verneigt und dann jedem einzelnen ebenfalls eine begrüßende Verneigung zukommen lässt.


    "Miu hat mich wissen lassen, dass Sie sich mit mir treffen wollten. Jetzt bin ich hier und gespannt, was Leute wie Sie an einen solchen Ort führt, um mit mir, einem einfachen Mann von der Straße, zu sprechen... ."

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    Dexter folgt Mike zu dem Tisch und ist bemüht sich so hinzusetzen, daß er sich möglichst wenig dreckig macht. Als Croaker mit einigen Getränken in Flaschen zurückkommt, ist er sehr erfreut - ein Glas hätte er in diesem Schuppen nicht angerührt.


    Vom Platz aus am Tisch fährt er fort, den Laden zu mustern und dabei auch zumindest eine rudimentäre Karte vom Inneren zu erstellen, in der er für ihn wichtige Punkte markieren kann. Die Umgebungskarte hat er mittlerweile über das Team-PAN freigegeben, aktuell speist er auch die Daten seiner improvisierten Karte ins PAN.


    Als die beiden Personen, wegen derer sie hier in diesem Rattenloch waren, eingetroffen sind, mustert er sie intensiv - möglichst ohne sie dabei zu offensichtlich anzustarren.

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    Lak nimmt die angebotene Flasche an, trinkt aber nichts daraus. Als einer der schmierigen Typen sie antaschen will fährt sie ihn an: "Wo cao ni ba bei zi zu zong! Zhu tou!" Eure Kantonesich-Sprachsoftware weigert sich das zu übersetzen. Der Typ verpisst sich schnell aber Lak will sich mit einem unglückverheißenden Funkeln in den Augen gerade daran machen einen neuen Geist zu beschwören um ihn dem Widerling hinterher zu schicken.
    Doch da kommen Yu und Tao zur Tür herrein. Tao scheint die Orks zu kennen - gar nicht gut!
    Yu eröffnet das Gespräch:
    "Miu hat mich wissen lassen, dass Sie sich mit mir treffen wollten. Jetzt bin ich hier und gespannt, was Leute wie Sie an einen solchen Ort führt, um mit mir, einem einfachen Mann von der Straße, zu sprechen... ."
    Yu gleich mit dem Vorwurf auf den Angriff letzte Nacht anzusprechen wäre unklug. Zumal sie keinen Bewies für seine Schuld haben. Das können sie sich immer noch für später aufheben wenn die Verhandlungen scheitern.
    "Es ist zu gütig von Ihnen, dass Sie unserer respektvollen Einladung gefolgt sind. Ich bitte meine Direktheit zu verzeihen, aber wir scheinen das gleiche Ziel zu haben. Wir machen uns große Sorgen um den Verbleib und das Wohlergehen von Nicole Smith."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

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    Dexter, der sich für sein Cantonesisch nicht auf einen Sprachchip verläßt, schaut Lak für einen Augenblick mit einem überraschtem Lächeln auf dem Gesicht - DAS hätte er der höflichen Frau, als der er sie bislang kennengelernt hatte, gar nicht zugetraut. Wer weiß, was sich hinter dieser ruhigen und höflichen Fassade noch alles verbirgt...


    Bei dem Gespräch selber wollte er sich eher zurückhalten. Er selber war noch nicht so lange dabei, um alle Details zu kennen. Die anderen wüßten wesentlich besser, um was es überhaupt ging. Er konzentrierte sich darauf, die Situation im Auge zu behalten und wichtige Änderungen oder Ereignisse rechtzeitig zu bemerken, so daß sie hier nicht in einen Hinterhalt gerieten oder anderweitig unangenehme Überraschungen erlebten.


    Okay, ich halte mich zurück und schaue, daß ich eventuelle Überraschungen rechtzeitig entdecke. Da ich erst vor kurzem zu euch gestoßen bin, rechnet nicht mit viel Input von mir - solange ich keine eigenen speziellen Fragen habe, werde ich mich eher zurückhalten. Wenn irgendwas sein sollte, kontaktiert mich übers PAN, das ist einfacher. Lak, kannst Du kurz prüfen, ob wir irgendwie elektronisch überwacht werden? gab er über das PAN durch.

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    Bei der Nennung von Nicoles Namen zuckt Yu unmerklich zusammen, während Tao weiterhin einfach nur starr da steht und auch auf emotionaler Ebene völlig abgeschottet zu sein scheint. Yu legt den rechten Arm auf den zerkratzten und verdreckten Hartplastiktisch, ohne jedoch seine linke, geschlossene Hand zu offenbaren und lässt sich sichtlich Zeit, um auf Laks Einstieg zu antworten. Dann schaut er Lak aus seinen klaren Augen heraus an, fast so, als könne nur sie das verstehen, was er sagen möchte. Vielleicht hat er sie aber auch nur als Gegenüber ausgewählt, weil sie von der Gruppe aus den Einstieg gemacht hat.


    "Ich fürchte um sie... ich wundere mich, warum sie sich nicht bei mir meldet, nach dem, was zwischen uns geschehen ist...
    Das Sie sie suchen, ruft Besorgnis in mir wach. Bitte erklären Sie     [er stockt kurz, da er Lak direkt anspricht, ohne aber ihren Namen zu kennen, den er scheinbar jetzt verwenden wollte, um das Gespräch auf eine persönlichere Ebene zu bringen] ... mir was geschehen ist."

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    Über das PAN des Teams hält Dexter seine Beobachtungen fest und gibt diese auch an die anderen weiter:


    Markierungen der beiden Zielpersonen über die AR:
    Tao - möglicherweise eine Reflexmodifikation, die genaue Art kann ich leider nicht angeben.
    Yu - sehr wahrscheinlich eine Pistole unter dem Jacket, außerdem vermutlich ein Schalter mit Totmannschaltung oder ähnlichem Prinzip in der linken Hand - genaue Art und Auswirkung nicht bekannt.


    Nachricht über das Team-PAN:
    Lak, kannst Du rausfinden, ob das Gerät sendet und welcher Art das Signal ist, ohne es zu unterbrechen? Ebenso wäre es praktisch zu wissen, ob die beiden im Kontakt zu anderen Personen stehen - kannst Du da was machen?

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    Lak registriert Dexters Infos nur am Rande. Mit dem komischen Ding in Yu’ s Hand hat er nicht unrecht. Sie lässt unbemerkt mit einem neuronalen Befehl ihren WiFi-Scan laufen um schon mal alle fremden Signale aufzuspüren. Solange sie sich nirgends reinhackt ist dies ja ungefährlich.
    Yu’ Besorgnis wirkt echt. Da die anderen Runner schweigen bisher. Was soll sie sagen? Lieber nichts direkt von Nicoles Vater – vielleicht hat sie Yu gegenüber schlecht von ihm geredet. Farang-Kinder sind so respektlos.
    Es darf jedoch auch nicht klingen, das sie im Auftrag eines Konzerns operieren.


    Lak blickt Yu in die Augen und holt tief Luft.“Mein Name ist ... Nit-Noi. Meine Geschäftspartner und ich wurden von besorgten Freunden und Verwandten beauftragt uns nach Nicoles Verbleib zu erkunden. Als wir euch gestern aufsuchen wollten, gerieten wir in einen Hinterhalt.“
    Schnell blickt sie auch zu Tao hinüber, gespannt auf seine Reaktion.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

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    Auch die Erwähnung des Hinterhaltes kann Taos starre Mimik nicht einen Moment lang erweichen lassen. Yus Gesicht zeigt weiterhin relative Offenheit und Neugier gegenüber dem Gesagten. Wieder wartet er einige Herzschläge lang, bevor er antwortet:


    "Nit-Noi, auch ich möchte wissen, ob es Nicole gut geht. Unsere Vereinbarung war, dass sie sich bei mir meldet, spätestens, wenn sie in Seattle angekommen wäre. Ich glaube nicht, dass sie sich absichtlich nicht meldet, ich fürchte, ihr könnte etwas zugestoßen sein. Vielleicht hat sie HongKong nicht verlassen können?... ."


    Den letzten Satz formuliert der junge Chinese etwas zögerlich, sichtlich darauf hoffend, dass Lak oder die anderen diesbezüglich mehr Informationen haben als er selbst. Seine Haltung zeigt Offenheit an und er scheint bereit zu sein, mehr Informationen preiszugeben, wenn im Gegenzug auch er welche erhalten würde.

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    Taos Gesichtsausdruck kennt Mike nur zu gut - als Leibwächtersind Emotionen völlig fehl am Platz. Was zählt ist Aufmerksamkeit - die wichtige Millisekunde schneller sein als die Gefahr für den Auftraggeber.
    Yu scheint sich sichtlich auf den Schutz durch Tao zu verlassen. Zumindest lassen das seine relative Ruhe in Anbetracht der Umgebung vermuten. Entweder er treibt ein doppeltes Spiel mit ihnen, oder die kleine Nicole ist in irgendwelchen Schlamassel hineingeraten.
    Nach einen kurzem Räuspern, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, wendet sich Mike an Yu:
    "Also unseren Informationen nach muss das wohl der Fall sein. Seattle hat sie jedenfalls nicht erreicht. Auch ihre Kontaktperson hier vermisst sie - vermutlich befindet sie sich also noch hier irgendwo."

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    Yu wirkt nicht wirklich bestürzt, vermutlich hat er bereits mit Mikes Antwort bezüglich Nicoles Verbleib gerechnet.


    "Ich wusste, dass es nicht nur eine Ahnung gewesen ist... so etwas spüre ich. Aber was ist geschehen? Denken Sie sie ist entführt worden?"


    Er macht eine kurze Pause, bevor er fortfährt, während sich seine Stirn in Falten legt, als er versucht, die letzten Ereignisse gedanklich zu ordnen.


    "Ich sah sie zuletzt im Virtual Blue, an dem Tag vor ihrer Abreise. Der Abschied fiel ihr nicht leicht, doch ich bin mir sicher, sie war bereit zurückzukehren. Zuerst wollte sie nicht, hat darüber gesprochen "was wäre wenn"? Doch ich erinnerte sie an ihre Verpflichtungen gegenüber ihrem Vater und wir beschlossen in Kontakt zu bleiben."

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    Hmm ... angenommen, nur mal angenommen Yu sagt die Wahrheit.

    "Wie es scheint ist unser Schicksal und Ihres verbunden. Da wir alle nach Nicole suchen sollten wir zusammenarbeiten."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

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    Yu nickt zuerst Lak und dann auch der Runde zu.


    "Ich bin einverstanden. Unsere Chancen stehen besser, wenn wir gemeinsam nach ihr suchen."


    "Am besten... ," setzt Yu noch einmal zu sprechen an, hällt dann jedoch inne. Neben ihm spannen sich sofort Taos Muskeln, als könne der massige Chinese die leichte Veränderung in Yus Verhalten innerlich erspüren. Für einen kurzen Augenblick scheint Yus Konzentration verflogen, dann starrt er euch wieder an. Seine Stimme versucht ruhig zu klingen, doch ihr angespannter Unterton ist nicht zu überhören.


    "Wir bekommen Besuch... ."


    Yu hat den Satz noch nicht zu ende gesprochen, als Tao bereits zur Eingangstür herumwirbelt, die Sturmschrotflinte in einer flüssigen Bewegung von der Schulter gleitend. Die gute Reaktion des Chinesen spricht nicht nur für seine Fähigkeiten, sondern auch für seine Vertrauensbestätigung an euch, da er mit der Wendung zur Tür hin, der Gruppe den Rücken zugekehrt hat.

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    Drek! Das wäre ja auch zu einfach gewesen, sind Mikes erste Gedanken, als er - noch während Yu seinen letzten Satz beendet - seine Reflexbooster auf volle Leistung schaltet und über den Tisch hechtet, um Yu und Lak Deckung zu geben. Dabei zieht er in einer flüssigen, wohl viel zu oft erprobten Bewegung die Predator aus ihrem Halfter unter der linken Schulter und versucht angestrengt, den angedeuteten "Besuch" auszumachen.

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    Lak ist erst mal froh, dass ihr nicht gleich wieder eine Granate entgegenfliegt. Langsam gewöhnt man sich ja an diese Angriffe.


    Sie spürt wie sich ihr Pulsschlag durch ihre Adeptenkräfte erhöht als sie hinter Mike in Deckung geht um einen Geist herbeizurufen.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

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    Auch Azraels Reflexbooster wurden bei Yus Äußerung sofort auf volle Leistung geschaltet, und sofort wurden auch die beiden von den Gangern geerbten HKs aus den Oberschenkelholstern gezogen.


    "Verteilt Euch! LOS!"


    Der Elf kümmerte sich nicht weiter darum, ob seine aus Stadtkrieg-Erfahrungen stammende Aufforderung von irgendjemandem befolgt wurde, sondern hechtete im selben Moment ein paar Meter weit von der Gruppe weg und warf dann den Tisch um, neben dem er gelandet war. Er zuckte in die Hocke hoch, legte die Läufe der Maschinenpistolen auf die Tischkante und zielte auf die Tür. Das leise Zischen und Klicken von den Gyrostabilisatoren, die währenddessen aus seinen Unterarmen ausgefahren und aktiviert wurden, sowie das folgende leise Summen, waren in dem entstehenden Chaos wohl nur für ihn selbst hörbar. Nacheinander zuckten die Statusmeldungen seiner Cyberware- und Waffen-Systeme durch sein Bewusstsein, während er darauf wartete, dass sich der Besuch in der Tür blicken ließ.


    Reflexbooster aktiv. Waffen geladen und entsichert. Smartlinks aktiv. Salvenmodi aktiv. Gyrostabis aktiv. Licht aus, Spot an. Kamera läuft. Action... In den guten alten Zeiten waren bloß weniger Unbeteiligte auf dem Schlachtfeld...

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    Dreckige Gläser stürzen zu Boden, Würfel und Spielchips klimpern, als Azrael durch eine der Gruppen pflügt und den Tisch umreißt. Wütende Rufe und in der Luft geballte Fäuste schlagen ihm entgegen, doch die Leute verstummen, als sie Azraels beeindruckendes Waffenarsenal erblicken. Auch in der Nähe der Gruppe kommt die Menge in Bewegung. Hastig sind einige der vermummten Leute davon gekrochen, als Mike sich seinen Weg vor Yu und Lak gebahnt hat, während die Gespräche und das Gegröle in der Ecke des Shar-Peis mit einem mal absterben und sich die Ork-Gruppe wie ein Mann erhebt. Für einen kurzen Moment starren alle in Richtung der Runner. Dann schreit irgendwer auf als ein kugelförmiger Gegenstand durch das zersplitterte Fenster ins Innere der Absteige geflogen kommt. Instinktiv werfen sich die Leute zu Boden, trampeln schreiend übereinander her, doch der Laden ist viel zu beengt, als das jemand wirklich vorwärts kommen würde. Mit einem lauten Knall detoniert die Granate und eine Rauchwolke fegt durch den Raum und hüllt Tische und Personen in ihren grauen Schleier.


    Lak ist durch Mike sachte zurückgedrängt worden. Im Schatten seines massigen Körpers hat sie angefangen zu rezitieren, um einen Geist herbei zu bitten. Trotz des schlechten Karmas an diesem Ort spürt sie die Verbindung langsam wachsen und ist sich sicher, Erfolg zu haben. Sie kann die Aura des Geistes bereits spüren, als plötzlich ein Chaos durch die Menge geht. Im Augenwinkel erkennt sie nur noch flüchtig eine schnelle Bewegung, dann wird sie auch schon von Yu, der genau neben ihr stand, zu Boden gerissen, was ihre Konzentration zusammenbrechen lässt. Der Anführer der Electric Waves hat sie mit seinem Körper unter sich begraben, um sie vor der möglichen Detonation zu schützen, doch das Glück ist ihr noch einmal hold, als sie spürt, wie eine Rauchwolke sie umströmt und die befürchtete Feuersbrunst ausbleibt. Dennoch; Yu hat eindeutig sein Leben riskiert, um ihres zu retten.


    Die Metalltür der Kaschemme wird aufgerissen. Ohne Rücksicht auf Verluste wird von draußen in den Innenraum gefeuert. Das Stakatto von automatischen Waffen zereißt das Geraune der Menge. Vor ihrer cybernetischen Sicht formen sich die Umrissen mehrere bewaffneter Gestalten im Blickfeld von Mike und Azrael, die dank ihrer Reflexbooster reagieren können, bevor die Angreifer zu kontrolliertem Feuer in der Lage sind.