"MACHINE²°°³" schrieb:Im großen und ganzen haben meine Runs politische, wirtschaftspolitische oder globale Hintergründe und entsprechende Folgen.
Das stell ich mir in SR ehrlich gesagt sehr schwierig vor. Nicht, weil ich deinen Fähigkeiten misstrauen würde, da hab ich kaum eine Bewertungsgrundlage. Eher weil das Setting an sich politisch und wirtschaftlich nicht funktioniert, und so gut wie keine Zusammenhänge exisitieren.
"MACHINE²°°³" schrieb:Wir haben das mal mit dem "Realismus" im SR ausprobiert, alle Waffenwerte und Panzerungen angepasst und zu guter Letzt auch noch mit Lowlevel-Charakteren angefangen. Wir haben dann schnell, sehr schnell die Lust verloren, als man bei einer Schießerei bei Nacht und Regen mit der Pistole drei Magazine verfeuern musste, um einen Gegner nur zu verletzen. Nach dem die Munition verschossen war, sind alle brav nach Hause gegangen
Und das sagt was aus? Dass das, was ihr als realistisch empfunden und in das unelegante SR-Regelsystem gepresst hat, nicht funktioniert hat.
Aber wenn man davon ausgeht, könnte ich auch sagen, dass wir bei uns den SFD verwenden, auf Glaubwürdigkeit spielen, in der vergangenen Kampagne nur Mid-Power gespielt haben, und trotzdem was getroffen haben, und damit deine These "widerlegen".
"MACHINE²°°³" schrieb:Für mich darf SR gerne unrealistisch sein. Ich halte viel mehr von ausgefallene Aktionen, vergleichbar mit Actionfilmen. Ich mag das nicht nur als eSeL so, ich spiele auch so. Schon mal die Szene in der Eingangshalle aus dem Film "Matrix" nachgespielt?
Ich hab's ein einziges mal InGame angeboten. Hielten die Chars für Selbstmord. Haben's gelassen.
Und um nochmal darauf zurückzukommen...
"Worldeater" schrieb:Wenn ich Realismus will, gehe ich zur Fremdenlegion.
Wenn ich billigen, effekthaschenden Schwachsinn will, seh ich fern. Mein Bedarf an Superhelden-Cineastic in einer Welt ohne dauerhafte Naturgesetze ist bereits durch unzählige Filme und PC-Spiele gedeckt.
"MACHINE²°°³" schrieb:Wenn ausgefallene Aktionen von den Spielern kommen, dann honoriere ich das auch mit Mindestwürfen, die dann nicht ganz utopisch ausfallen.
Wenn euch wirklich was an dem Stil liegt, würde ich eher zu Wushu raten, als zu Shadowrun. Also als Regelsystem, nicht als Welt.
"MACHINE²°°³" schrieb:Mir ist es mal mehr, mal weniger wichtig, während und zwischen den Runs die Kontakte mit den Connections und dem sozialen Umfeld auszuspielen. Wer von meinen Spielern das nicht machen will, der bekommt dann solche Sachen zu hören wie "Du meldest Dich auch nur, wenn Du was von mir brauchst, ich hab grad keine Zeit für Dich".
Das klingt für mich wie ein InGame-Umbruch zwischen den Spielstilen. Im Film treffen sich die Protagonisten im Grunde genommen auch nur mit ihren Bekannten, wenn sie irgendwas brauchen.
"MACHINE²°°³" schrieb:Sehr gern eingesetztes Mittel: Wenn die Gruppe am nächsten Tag in den Medien sieht, was sie die Nacht zuvor angestellt haben soll. Beispiel: Ein Gruppe Runner flieht von einem Konzerngebäude und wird von zwei Citymaster und einen Yellowjacket verfolgt. In einer Tunneleinfahrt sprengen die Runner einen der verfolgenden Citymaster mit einem Raketenwerfer in die Luft, eine weitere Verfolgung ist den Widersachern nicht mehr möglich. Der Yellowjacket feuert noch eine Rakete hinterher, verfehlt aber und trifft einen Bus voller Nonnen. Schlagzeile in den Medien am nächsten Tag (nein, nicht "Nonneneintopf"): Runnergruppe (oder besser: Terroristen) sprengen Bus mit Nonnen in die Luft. Zu sehen ist dann das Abfeuern der Rakete aus deren Fahrzeug (aus einer Überwachungkamera) mit anschließender Explosion des Busses. Schon haben die Jungs ein Problem mehr am Hals, müssen nun an die Originalaufzeichnungen rankommen (vielleicht bietet der Konzern diese im Austausch gegen die gestohlenen Informationen) und müssen einen Sender finden, der an der "Wahrheit" interessiert ist.
Ach komm, eher das Gegenteil wird der Fall sein. Straßengewalt gehört in SR doch zum Alltag, und der Einsatz von Raketenwerfern dürften da auch keine Seltenheit mehr sein. Viel seltener dagegen dürften die Berichte über blutgierige oder unfähige Sicherheitskräfte sein.
Und wenn diese Raketen-Amokschützen nicht gerade LoneStar selbst waren, wird auch irgendwann deren Untersuchung belegen, von wem die Rakete wirklich stammt. Es ist ja wohl nicht so, dass jetzt plötzlich alle zusammenarbeiten würden um ein paar unbedeutende Kriminelle zu bashen.