Wege des Adepten

  • Im Sota 2064 sind ja die verschiedenen Wege der Adepten beschrieben, beziehungsweise Adepten ohne klaren Weg als "verloren" bezeichnet.
    Wo fängt bei euch ein klarer Weg an und wo hört er auf?


    Findet ihr ein Assassinen-Addy auf dem unsichtbaren Weg kann sich noch Smartlink oder Plastikknochen einbauen lassen, da er dann effizienter (smartlink) oder besser lautlos (knochen) gegner ausschalten kann? Kann sich ein kriegerischer Adept z.B. Gesichtsformung geben, womit er vielleicht auch das ein oder andere mal um einen Kampf herumkommt (ein Sun Tzu wäre begeistert)? Oder ist da ein investierter Kraftpunkt schon eine Abweichung vom Pfad - auch wenn es ihn auf seinem Pfad weiterbringt?


    Ich sehe das ja eher locker, aber ich weiß nicht wo ich eine grenze ziehen sollte.

  • Wege sind individuell. ;)

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Eingedenkt genau dieser Tatsache bin ich versucht zu sagen, dass die "Lost Adepts"-Regelung irgendwie unsinnig ist, aber ich schätze das wäre irgndwie "lächerlich" :mrgreen:

  • ..oh, ich bin mir sicher, daß 'wahre Rollenspieler' sie lieben werden - endlich gibt es eine 'schöne' Methode, einen Adepten 'herausfordernd' zu spielen...

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    George W. Bush

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  • Zumal die Beschreibung des Knochen/Smartlink-Adepten für mich eher den Pfad des Ausgebrannten zu beschreiben scheint.


    Ein 'Verlorener' wäre imo z.B. einer, der sich von seinem Totem verabscheidet hat, oder umgekehrt. Das ist dann noch was anderes als ein toxischer KiAd.

    apple zu SOTA-Regeln:
    Ich spiele Shadowrun, nicht Verwaltungsrun.

  • Rein IMO:


    Die Adeptenspieler sollten sich bei Charaktererschaffung einen ausformulierten Weg zulegen. Wie detailiert der nun definiert ist, bleibt dem SL überlassen, aber ich würde feste Zusagen zur Charakterhaltung zu Cyber/Bioware, Einsatz der Kräfte bei Wetwork und anderen Verbrechen, Training und anderen Feinheiten verlangen.


    Sollte der Spieler danach irgendwann von diesem Weg abweichen, könnte man über "Lost" sprechen. Ohne solche Zusagen ist das lediglich eine Frage wie ich welche handlung/Einbauten auslege.


    Ausserhalb einer Runde wird das allerdings recht witzlos. Besonders da das ganze ohnehin eine "freiwillige" Sache ist.
    [Wäre ja noch schöner wenn man Adepten wirklich mal zurechtstutzen würde. :? ]

  • Die einzigen Adepten, die sich tatsächlich zurechtstutzen lassen, sind die, die dem Weg des Totems folgen. Die können tatsächlich auch die Gunst ihres Totems verlieren.


    Lässt sich denn kein Regulierungmechanismus für andere Adepten finden? Dass bestimmt Kräfte einfach in bestimmten Situationen nicht funtionieren? Die Erklärung müste dann den Wert/Magievorstellungen des Adepten entsprechen. --> Buddha/Karma/Zorn Gottes/Einfach mal Pech gehabt/Psychisches Ungleichgewicht/Nicht gesund ernährt...

    apple zu SOTA-Regeln:
    Ich spiele Shadowrun, nicht Verwaltungsrun.

  • "karl_k0ch" schrieb:

    Die einzigen Adepten, die sich tatsächlich zurechtstutzen lassen, sind die, die dem Weg des Totems folgen. Die können tatsächlich auch die Gunst ihres Totems verlieren.


    Äh, warum ist es bitte eigentlich so zwanghaft notwendig Adepten "zurecht zu stutzen"? Ein Hermetiker kann auch immer zaubern, ohne irgendwelche Einschränkungen durch ein Totem oder so zu haben, warum ist das also für einen Adepten notwendig?


    Ansonsten finde ich, wenn einem das Durchsetzen des "Pfades" tatsächlich ein Anliegen ist, Cerberos Vorschlag am besten. Adepten beziehen ihre Kraft aus ihnen selbst (Naja, zumindest bis auf Schamanistische Adepten, und selbst da läßt sich drüber streiten), also macht es für mich Sinn, das es der Adept ist, der sich selbst einen Weg auferlegt und seine Macht daraus zieht, das er den selbstauferlegten Regeln folgt. YMMV.


    M

  • Ich will keine Adepten zurechtstutzen, aber zumindest eine gewisse Möglichkeit der Gleichtberechtigung gegenüber schamanischen Adepten schaffen.


    Oder siehst du irgendwelche Vorteile eines Totem-Adepten gegenüber anderen Pfaden?
    Die Nachteile eines Adepten mit Totem sind recht klar: Im Sinne des Totems handeln, sonst gibt's Ärger. :)
    Der einzige Vorteil ist die recht einfache Möglichkeit, einem Astralen Tor zu begegen, und zwar durch den Avatar.

    apple zu SOTA-Regeln:
    Ich spiele Shadowrun, nicht Verwaltungsrun.

  • "karl_k0ch" schrieb:


    Der einzige Vorteil ist die recht einfache Möglichkeit, einem Astralen Tor zu begegen, und zwar durch den Avatar.


    Na das ist ja schon mal was, oder? :wink:


    Aber es stimmt natürlich das hier ein Ungleichgewicht besteht. Es hängt allerdings sehr davon ab, wie streng man die Gebote eines Totems im Spiel wirklich durchsetzt. (Was von Runde zu Runde sehr verschieden ist.)


    Für mich ist der Weg des Schamanen eher ein geistiger, man folgt also den Geboten eines Totems so wie andere Adepten ihren eigenen Geboten folgen. Das ein Totem tatsächlich genauso hart mit einem Adepten umspringen würde wie mit einem Schamanen halte ich für unwahrscheinlich. Das hat folgende Gründe:


    1. Outgame: Ein schamanistischer Adept ist regeltechnich nicht anders als ein normaler Adept, während sich ein Schamane doch deutlich von seinen hermetischen/andersgläubigen Zunftsgenossen unterscheidet. Wenn der Adept, der einem Totem folgt, tatsächlich egeltechnische Vorteile daraus erhalten würde, wäre das was anderes, aber so sehe ich keinen Grund den schamanistischen Adepten anders zu behandeln als andere Adepten.


    2. Ingame: Schamanen sind, mehr oder weniger, Priester eines Totems, sie führend die Gemeinde, leiten Riten, "predigen" und so weiter. Sie müssen also noch fester in ihrem Glauben sein als alle anderen, denn wie sollte er sie denn sonst führen können? Ein schamanistischer Adept führt keine Gemeinden, er ist, wenn überhaupt, ein Mitglied der Gäubigen, und so sind die Anforderungen, die an ihn und seinen Glauben gestellt werden deutlich geringer.


    Ist wie gesagt meine Meinung, und sie würde anders aussehen, wenn schamanistische Adepten tatsächlich zusätzliche Vorteile durch ihren Glauben bekommen würden, aber so wie sie im Moment im Buch stehen finde ich es nicht notwendig, sie anders zu behandeln als andere Adepten.


    (Und wenn ich etwas ändern würde, dann wäre das der schamanistische Adept und nicht alle anderen.)


    M

  • Hier ist Earthdawn (ED) eine gute Referenz:


    wenn wir dort von Adepten sprechen, die von ihrem Weg abkommen, so funktioniert ihre Magie nicht mehr, weil die Magie eine Artikulation ihres Weges ist. Sie ist sozusagen die Wegmarkierung oder jenes, was die Sicht auf die Welt ausmacht.


    Also wenn bei SR ein Verlorener seinen Weg verliert, so heißt das, dass er sich nicht mehr entsprechend seines Weges verhält. Gutes Beispiel: Jemand folgt dem unsichtbaren Weg und handelt vollkommen dagegen, indem er laut ist, große Löcher in die Wände sprengt. Anderes Beispiel (aus ED): Ein Schütze wird dann bestraft, wenn er aufhört gradlinig zu sein, sondern anfängt auf verschlagenen Pfaden zu handeln.


    Hier wird die Spannbreite möglich: das eine ist konkretes RPG an der Situation gemessen, das andere ist die gesamte Art des Charachters vorzugehen/handeln. Und was genau auf wen zutrifft?
    Well, wozu gibt es Spielleiter?


    Gruß
    Catty

    In Anlehnung unsäglicher Kampfkunstdiskussionen: Those who life by the sword will be shot by those who don't.

  • "Catty" schrieb:

    Hier ist Earthdawn (ED) eine gute Referenz


    Nicht wirklich ...


    Zitat

    wenn wir dort von Adepten sprechen, die von ihrem Weg abkommen, so funktioniert ihre Magie nicht mehr, weil die Magie eine Artikulation ihres Weges ist. Sie ist sozusagen die Wegmarkierung oder jenes, was die Sicht auf die Welt ausmacht.


    Ein "Hurra" auf die Macher, die sich erst etwas von ED distanzieren und dann von hinten durch die Brust doch wieder ED zur Basis machen ...
    Der Punkt ist aber auch ausgehend von ED für die SR-Wege der selbe:
    Diese nette Wegmarkierung wird gemäß SotA durch die Selbstwahrnehmung und Weltsicht des Adepten bestimmt (und nicht umgekehrt) ...


    Zitat

    Also wenn bei SR ein Verlorener seinen Weg verliert, so heißt das, dass er sich nicht mehr entsprechend seines Weges verhält.


    Von daher kann ein SR-Adept seinen Weg eigentlich nicht verlieren, solang er sich nicht in einer absoluten Sinnkrise befindet, eben weil er solange er ein stabiles Weltbild hat, seinen Weg über dieses Weltbild definiert.


    Zitat

    Gutes Beispiel: Jemand folgt dem unsichtbaren Weg und handelt vollkommen dagegen, indem er laut ist, große Löcher in die Wände sprengt.


    Damit kein "gutes Beispiel", weil dieses Kurzbeispiel keine Angaben dazu macht, warum unser Adept nun große Löcher macht und dabei recht laut ist, noch wirklich festlegt, wo er "unischtbar" sein will.


    Zitat

    Anderes Beispiel (aus ED): Ein Schütze wird dann bestraft, wenn er aufhört gradlinig zu sein, sondern anfängt auf verschlagenen Pfaden zu handeln.


    Auch nicht besser, da bei ED die Wege umgekehrt definiert sind ...


    Zitat

    Hier wird die Spannbreite möglich: das eine ist konkretes RPG an der Situation gemessen, das andere ist die gesamte Art des Charachters vorzugehen/handeln.


    Wobei letzteres gemäß Definition gar kein fixes Verhalten ist, eben weil mehrfach betont wird, dass die SR-Wege nichts festes sind und von der individuellen Weltsicht des Adepten geprägt werden.


    Zitat

    Und was genau auf wen zutrifft?


    Letzteres kann eigentlich fast nie auf jemanden zutreffen. Es sei denn er leidet unter starken psychischen Problemen ...


    Zitat

    Well, wozu gibt es Spielleiter?


    Ganz sicher nicht dazu, um einzelne Spieler einer ganz bestimmten Charakterklasse mit erhöhten Kosten zu bestrafen ...

  • Glückwunsch zum sinnlosesten Post, den ich in den letzten Jahren gelesen habe. Hast du nichtx besseres zu tun, als einfach nur ANTI zu schreien?


    Und ich habe nicht das Gefühl, das du verstanden hast, warum diese Regel eingeführt wurde und wie sie funktionieren könnte. Wenn du also in Zukunft einfach nur ANTI schreien möchtest, ohne eigene positive Aussage die einen gewissen Inhalt hat, so überlege dir doch, ob du wirklich etwas schreiben solltest.


    Oder spare dir die Mühe und sage einfach nur, dass du mit dem Post nicht übereinstimmst.

    In Anlehnung unsäglicher Kampfkunstdiskussionen: Those who life by the sword will be shot by those who don't.

  • "Dea Indianah" schrieb:

    solang er sich nicht in einer absoluten Sinnkrise befindet


    Hm, ich bin davon ausgegangen, dass die Regel eigentlich genau für diese Situation sind...

    Ich bin der letzte Schrei der Evolution. Als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

  • "Catty" schrieb:

    Glückwunsch zum sinnlosesten Post, den ich in den letzten Jahren gelesen habe.


    Glückwunsch zu einem gelungenen Verstoß gegen die Nettiquette und einer offenen Beleidigung.


    Zitat

    Hast du nichtx besseres zu tun, als einfach nur ANTI zu schreien?


    Ich habe ganz konkret eine Meinung und die tue ich kund.
    Falls Dir das nicht passt, dann setz Dich inhaltlich mit dieser Meinung auseinander oder lass es, aber komm mir nicht mit Beleidigungen dieser Art.


    Zitat

    Und ich habe nicht das Gefühl, das du verstanden hast, warum diese Regel eingeführt wurde und wie sie funktionieren könnte.


    Ich wiederum habe nicht den Eindruck, dass Du wirklich gelesen hast, was im SotA im Hinblick auf Wege sowohl im Ingame, als auch Regelteil konzeptionell steht. Den Gedankensprung, welche Konsequenzen das auf die "Lost Adepts"-Regelung hat, verlange ich von Dir daher gar nicht mehr.


    Zitat

    Wenn du also in Zukunft einfach nur ANTI schreien möchtest, ohne eigene positive Aussage die einen gewissen Inhalt hat, so überlege dir doch, ob du wirklich etwas schreiben solltest.


    Und Du solltest Dir eventuell überlegen, ob es Dir zusteht mich dermaßen zu beleidigen, statt Dich mit meiner inhaltlich völlig korrekten Kritik an sowohl der besagten "Lost Adepts"-Regelung, als auch Deiner Ausführung dazu, zu beschäftigen. Es wäre von daher Dir zu empfehlen, eventuell zu überlegen, ob ganz konkret Du besser die virtuelle "Schnauze" halten solltest oder ich ...


    Zitat

    Oder spare dir die Mühe und sage einfach nur, dass du mit dem Post nicht übereinstimmst.


    Ich war bisher der Meinung, dass das Wesen einer Diskussion eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Fakten, Argumenten und bisweilen sogar Beweisen ist, welche schlussendlich zur Meinungsbildung führen.
    Ich habe mich mit den Fakten beschäftigt, habe sie argumentativ aufgearbeitet und eine Meinung geäußert. Was bitte verlangst Du mehr?


    ___________


    "gunware" schrieb:

    Hm, ich bin davon ausgegangen, dass die Regel eigentlich genau für diese Situation sind...


    Nun, die Regel bezieht sich aber nicht auf eine Sinnkriese, sondern auf eine (willkürliche) Verteuerung von Ki-Kräften durch den SL, sofern der Adept (bzw. dessen Spieler) eine Kraft wählt, die in den Augen des SLs vom Weg des betreffenden Adepten abweicht.
    Das Problem dabei: Wenn die Weltsicht des Adepten seinen Weg bestimmt (und genau das ist lt. SotA der Fall und das stellt eine gewisse Umkehrung der Verhältnisse aus ED dar), dann ist es verflucht schwer für einen Adepten eine Kraft zu wählen (selbst dann, wenn er sie gezielt erlernt), die nicht im Einklang mit seinem Weltbild steht. Ganz besonders dann nicht, wenn mehrfach betont wird, dass ein Weg nichts wirklich Festes ist, sondern offen und nur durch den Adepten selbst (bewusst oder unbewusst) bestimmt wird.

  • Ich will mich mal dazu äußern ohne das Sota gelesen zu haben, also reißt mir nicht gleich den Kopf ab.


    Also jeder Meister hat ne Vorstellung wie sich nen Charakter erweitern wird da er sieht wie der Spieler die Handlungen in der Vergangenheit bewältigt hat. Sollte es jetzt aber vorkommen dass der Spieler/Charakter sich outgame durch einen Film, ein Spiel oder sonstwas inspirieren lies und seinen Charakter vom einen auf den nächsten Tag radikal ändert, dann könnte man diese Regelund meines Erachtens einsetzen.


    Beispiel: Mein Ki-Adept geht den Weg des Kriegers und ich als Spieler habe ihm bewust seither keine Heimlichkeit Fertigkeit gegeben, obwohl es wohl schon öfters hilfreich gewesen wäre. Ich spiele den Charakter schon eineinhalb Jahre und habe wohl schon gut 30 Runs mit ihm erledigt. Wenn ich als Spieler jetzt plötzlich auf die Idee käme ihm die verbesserte Fertigkeit Heimlichkeit zuzulegen hätte ich persönlich nichts dagegen wenn der SL da dann diese Pfadregel anwenden würde da es halt irgendwie total unpassend wäre von Sicht des Spielleiters aus.


    Ich würde als Master jedem meiner Spieler sagen, dass ich ne inplay Wandlung über einen gewissen Zeitrahmen wünsche wenn sie eine Kraft holen die eigentlich nicht zu ihrem Pfad passt. Wer die schnellere Variante will darf dann halt Pfadlos werden.

  • "Triclops" schrieb:

    Also jeder Meister hat ne Vorstellung wie sich nen Charakter erweitern wird da er sieht wie der Spieler die Handlungen in der Vergangenheit bewältigt hat.


    Das heißt also der SL bestimmt, wie ein Charakter sich entwickelt? Komisch, ich war bisher wohl der etwas unsinnigen Annahme, dass das in den Händen des Spielers liegt ...


    Zitat

    Sollte es jetzt aber vorkommen dass der Spieler/Charakter sich outgame durch einen Film, ein Spiel oder sonstwas inspirieren lies und seinen Charakter vom einen auf den nächsten Tag radikal ändert, dann könnte man diese Regelund meines Erachtens einsetzen.


    Versteh mich da jetzt nicht falsch, aber egal wie radikal die Veränderung auch wirken mag, sie ist doch schlussendlich davon bestimmt, wie der Adept (oder sein Spieler für ihn) die Welt sieht. Da der Weg wiederum ein Produkt dieser Weltsicht ist, frage ich mich halt ernsthaft, wie jemand da seinen Weg verlieren kann ...


    Zitat

    Beispiel: Mein Ki-Adept geht den Weg des Kriegers und ich als Spieler habe ihm bewust seither keine Heimlichkeit Fertigkeit gegeben, obwohl es wohl schon öfters hilfreich gewesen wäre. Ich spiele den Charakter schon eineinhalb Jahre und habe wohl schon gut 30 Runs mit ihm erledigt. Wenn ich als Spieler jetzt plötzlich auf die Idee käme ihm die verbesserte Fertigkeit Heimlichkeit zuzulegen hätte ich persönlich nichts dagegen wenn der SL da dann diese Pfadregel anwenden würde da es halt irgendwie total unpassend wäre von Sicht des Spielleiters aus.


    Nun, wenn Du selbst nichts dagegen hast, dass ein SL willkürlich Strafmaßnahmen gegen Deinen Char verhängt, dann bitte, lass Dich nicht hindern. Aber gerade dieses von Dir beschriebene Szenario wäre für mich der Grund, eine solche Verteuerung strikt abzulehnen: Besagter Adept ist sehr wohl in der Lage zu erkennen, dass Heimlichkeit seiner Art zu leben dienlich ist. Auch als Krieger darf er sogar gesteigerten Wert auf Heilichkeit legen, denn Krieger zu sein heißt nicht automatisch, laut zu sein. Von daher sehe ich da null Abweichung vom Pfad des Kriegers, wenn der besagte Adept tatsächlich den Entschluss fasst gesteigerte Fertigkeit (Heimlichkeit) zu erlernen ...


    Zitat

    Ich würde als Master jedem meiner Spieler sagen, dass ich ne inplay Wandlung über einen gewissen Zeitrahmen wünsche wenn sie eine Kraft holen die eigentlich nicht zu ihrem Pfad passt.


    Dann muss ich Dir sagen, dass die Wahl Deines Beispiels gelinde gesagt schlecht war, denn Heimlichkeit und Kriegertum sind inherent nichts unvereinbares. Und ich kann nur wiederholen: Es ist in SR nicht der Weg, der die Weltsicht des Adepten bestimmt, sondern die Weltsicht bestimmt den Weg ...


    Zitat

    Wer die schnellere Variante will darf dann halt Pfadlos werden.


    Abgesehen von der Frage, warum nun ausgerechnet der Adept der einzige Chartyp sein soll, der mit so einer vom SL auferlegten Kostenpauschale leben muss: Was wäre denn ein angemessener Zeitraum?

  • Also...


    Nun, ich dachte prinzipiell wir reden von Individuuen (persönliche Sicht und so). Daher MEIN Ki-ADEPT lehnt Heimlichkeit ab, warum? ER hat in den letzten 30 Runs überlebt und kann daher sagen SEINE Methoden sind bewährt.


    Nun auf deine Frage zurückzukommen, DEIN Ki-Adept hat seither Vorlieben und Abneigungen gehabt nehme ich an. Wenn dem nicht so ist, tuts mir leid, dann hast wohl ein wahres soziales Chamäleon erwischt...


    Nun also die Frage, warum prinzipiell alles über Bord werfen?


    Ich möchte noch einmal ein Beispiel machen, hoffe das ist in Ordnung.
    Du bist nen Ki-Adept der bisher erfolgreich mit Einschüchterung und Folter war. Alle Leute (auch dein Schieber) wissen du bist nen Fieses Schwein und alle rechnen damit. Mr. J. kauft dich dafür ein dass du es bist, denn genau so einen will er. Nun kommt dein Char zu seiner Gruppe und meint plötzlich. Hey ich hab da so nen Traum gehabt von wegen Gewalt und so ist schlecht, deshalb hab ich jetzt ne neue Fertigkeit erlernt wie ich mit netter Befragung in Zukunft an Informationen komme. Mein liebes Foltermsser hab ich jetzt weggeschmissen denn ich brauchs ja nimmer....


    Wenn du der Master wärst, würdest du sagen, hey gut begründet klar das sieht jeder ein? Ich hoffe ich muss nicht weiter schreiben da die Intention hoffentlich jedem offen liegt.


    Inplay eine gewisse Zeit würde bei obigem Char bedeuten. Ein paar der Leute sterben vor dem Ende der Folter, er hat also nen Prob da die alte Masche nimmer zieht. etc. etc.


    oder


    Er lernt jemanden kennen der ihm Gegenargumente en masse reindrückt, am Anfang kotzt er ab und stellt sich mit Gegenargumentationen und Gegendarstellungen, dann aber irgendwann merkt er, hey vielleicht ist da doch was dran...


    oder....


    So, hier mache ich erstmal Schluss da sonst die Zitat und Rückantwortkette zu lang wird ;)

  • "Dea Indianah" schrieb:

    sondern offen und nur durch den Adepten selbst (bewusst oder unbewusst) bestimmt wird.


    Hm, ich müsste mir das nochmal durchlesen, kann sein, dass ich das jetzt falsch in Erinnerung habe.
    Jetzt die Formulierung anhand der Infos, die mir mein alter löchriger Kopf liefert - wenn ich nachgelesen habe, kann sein, dass ich meine Meinung revidieren werde...
    Wenn ein Adept einen Weg wählt (egal ob bewusst oder unbewusst) und dann sich aus irgendwelchen Gründen gegen diesen Weg entscheidet, hat er den Weg verloren und die Regel greifen; diese Gründe können z.B. Krise, Ablehnung, Neuorientierung, etc sein.
    Beispiel: eine Magierin (ist keine Adeptin, aber es geht auch um einen Charakter noch aus SR2, wo es für so was keine Regel gab) hat bei einem schiefgegangenen Zauber ihre Eltern getötet. Sie hasste dann ihre Magie und wollte sie loswerden/ausbrennen. (Wenn es Adeptin in SR3.01D wäre, wäre sie jetzt auf dem verlorenen Weg). Nach ungefähr 2 Jahren hat sie sich damit abgefunden (einige Magiesenkungen, Therapie, usw. hinter sich) und entschied sich, weiter mit ihrer Begabung zu leben und hat es akzeptiert, dass sie erwacht ist (in unserem Beipiel hätte sie den richtigen ("neuen?") Weg gefunden und die Regel des verlorenen Weges würden nicht mehr gelten.)

    Ich bin der letzte Schrei der Evolution. Als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

  • "Triclops" schrieb:

    Nun, ich dachte prinzipiell wir reden von Individuuen (persönliche Sicht und so).


    Natürlich reden wir von Individuuen. Eigentlich ist das sogar mein Hauptkritikpunkt an der "Lost-Adepts"-Regelung. Die gesamte Hintergund-Info betont an zig stellen, dass der Weg eines Adepten etwas individuelles ist. Weiterhin wird betont, dass der Weg durch die Selbstwahrnehmung des Adepten von sich und seiner Weltanschauung geprägt ist.


    Zitat

    Daher MEIN Ki-ADEPT lehnt Heimlichkeit ab, warum? ER hat in den letzten 30 Runs überlebt und kann daher sagen SEINE Methoden sind bewährt.


    Folglich wäre es wohl an der Stelle tatsächlich nicht sonderlich plausibel, wenn er jetzt Heimlichkeit zu einem neuen Fokus seines Lebens macht.
    Und genau an dem Punkt setzt dann meine Kritik an dieser Regelung ein:
    Wannimmer ein Charakter sich in eine Richtung entwickelt, die nicht mehr plausibel ist, kommt typischerweise der SL ins Spiel. Und wie bietet sich ihm die Situation nun an? Bei allen anderen Charakteren sagt er entweder "ja" oder "nein". Sollte es ihm nicht gefallen, er aber auch keinen Grund für ein Verbot sehen, dann hat er als entsprechendes "Strafinstrumentarium" die Karmavergabe (Stichwort "gutes Rollenspiel"), bei der ein betroffener Spieler wenigstens noch was rumreissen kann, eben weil er dort vom ersten Moment nach der Veränderung aktiv drauf einwirken und eine entsprechende Erklärung / Charakterentwicklung mit einbauen kann.


    Und unsere Adepten? Nun, die haben nun eine einzigartige Strafmethodik:
    Freund SL befindet etwas als "vom Weg abgekommen" und verdonnert den Spieler zu einem Mehraufwand in Kraftpunktkosten, der eigentlich nicht umkehrbar ist.


    Zitat

    Nun auf deine Frage zurückzukommen, DEIN Ki-Adept hat seither Vorlieben und Abneigungen gehabt nehme ich an.


    Konkret gibt es "MEINEN" Adepten so gar nicht ;) Ich habe Dein Beispiel nur aufgegriffen. Aber ja, auch ich habe Adepten-Charaktere und die haben durchaus ihre Weltanschauungen, Vorlieben und Abneigungen. Aber genau wie bei realen Menschen sind diese Dinge nichts, was in Stein gemeisselt wurde. Menschen ändern sich, zum Teil sogar sehr spontan ...


    Zitat

    Wenn dem nicht so ist, tuts mir leid, dann hast wohl ein wahres soziales Chamäleon erwischt...


    *Ich bin mir bewusst, dass ich diesen Satz von Dir jetzt etwas aus dem Zusammenhang reisse, den Du damit wohl hattest*


    Vorsicht, gerade solche Vermutungen führen recht schnell zu Schubladendenken. Mir fallen auf Anhieb zwei Formen von Adepten mit unterschiedlichen Wegen ein, die als soziale Chamäleons beschrieben werden können: Die Speaker und die Unsichtbaren. Und gerade weil das so ist, wäre es verflucht schwer z.B. einem Speaker vorzuwerfen, er würde seinen Weg verlassen, wenn er "plötzlich" auf die Idee käme, z.B. "Facial Sculpt" oder "gesteigerte Fertigkeit (Heimlichkeit)" zu erlernen, welche auf den ersten Blick in die Domäne des Unsichtbaren fallen. Und für praktisch jede Ki-Kraft lässt sich schlussendlich eine Erklärung finden, warum sie nun gerade in den Weg eines Adepten passt, obwohl man auf den ersten Blick der Meinung sein könnte "Nee, das passt nicht" ...


    Zitat

    Nun also die Frage, warum prinzipiell alles über Bord werfen?


    Wer sprach davon alles über Bord zu werfen? Ich sprach mich dagegen aus, eine fragwürdige Regelung (Permanenz, Willkür, Konzept), die noch dazu nur einen einzigen Charaktertypus betrifft, zu nutzen.


    Zitat

    Ich möchte noch einmal ein Beispiel machen, hoffe das ist in Ordnung.
    Du bist nen Ki-Adept der bisher erfolgreich mit Einschüchterung und Folter war. Alle Leute (auch dein Schieber) wissen du bist nen Fieses Schwein und alle rechnen damit. Mr. J. kauft dich dafür ein dass du es bist, denn genau so einen will er. Nun kommt dein Char zu seiner Gruppe und meint plötzlich. Hey ich hab da so nen Traum gehabt von wegen Gewalt und so ist schlecht, deshalb hab ich jetzt ne neue Fertigkeit erlernt wie ich mit netter Befragung in Zukunft an Informationen komme. Mein liebes Foltermsser hab ich jetzt weggeschmissen denn ich brauchs ja nimmer....


    Jetzt hast Du mit dem Beispiel sogar vollends ins Klo gegriffen: Dein Folterknecht wäre trotz Anwendung körperlicher Gewalt eine Ausprägung des "Speaker"-Weges. Die Kraft, die Du hinzufügen willst, enstammt ebenfalls dem Bereich, der auf den ersten Blick zum "Speaker" gehört. Wie soll er da also den "Speaker"-Weg verlassen, wenn er seinen Modus Operandi aufgrund einer Selbsterkenntnis ändert?


    Zitat

    Wenn du der Master wärst, würdest du sagen, hey gut begründet klar das sieht jeder ein?


    Ich als SL würde an der Stelle eventuell tatsächlich die Anregung geben, diesen Einstellungswechsel etwas besser auszuspielen, bevor er seine neue Kraft nutzt. Was ich in dem Fall keinesfalls tun würde, wäre eine 25% Strafe auf die Kraftkosten verhängen ;)


    Nicht falsch verstehen, mir geht's einzig um die Unsinnigkeit der "Lost-Adepts"-Regelung im Gesamtfeld.
    Es gibt keinen derartigen Mechanismus für irgendeine andere Form von Charakter. Nichtmal die Drohung des (zeitweiligen) Magieverlusts bei totembezogenen Magiertypen kommt in die Nähe dieser Regelung. Und diese Regelung kann Totemadepten ja zusätzlich treffen.
    Die Regelung umfasst auch Charaktere, die z.B. keinem "klaren" Weg folgen. Wäre es jetzt vermessen, wenn ich sage "Weg des Chaos"? Oder, um mal bei TV-Serien zu bleiben "Weg des Pretender". Schon beschreibe ich einen Adepten, der nach der "Lost Adepts"-Regelung eigentlich auf jede seiner Kräfte einen 25% Aufschlag zahlen müsste, mit einem Weg. Macht die Regelung dann überhaupt noch Sinn?


    @ gunware:


    Dein Beispiel ist durchaus stimmig, zeigt aber auch wieder woran die Regelung krankt: Du sagst selbst, dass am Ende eine Neuorientierung steht (eventuell mit einem "Weg", der sogar nen anderen Namen, als den ursprüngliche verdient). Jetzt kommt der Knackpunkt: Die alten Kräfte bleiben erhalten und sind zu keinem Zeitpunkt eingeschränkt. Verteurt werden sie nachträglich auch nimmer. Kräfte, die im Zuge der Umorientierung erworben werden, sind über die Regelung verteuert worden und bleiben teuerer. Selbst dann noch, wenn Du die Orientoerung als abgeschlossen betrachtest, die Kräfte, die bis dahin dazukamen sind und bleiben teurer, als wenn er sie erst erworben hätte, nachdem er sich umorientiert hat. Wie man sich allerdings umorientiert ohne dabei neue Kräfte zu erwerben, wenn die Umorientierung über neue Kräfte erfolgt, entzieht sich mir etwas ...