Monodraht mal anders

  • Kommt wohl mal ganz stark auf den Typ an.

    aka Atargatis aka Dragondeal


    Seltsamer Plan: Sich zu träumen, diesen Traum greifbar zu machen, um dann wieder zum Traum zu werden in einem anderen Menschen. (Jean Genet)

  • Naja, eine Mine mit drei Sprengsätzen würde ich nicht gleich als "Mehrweg" bezeichnen, sondern eher als "Mehrfach" - jeder der drei Sprengsätze wirkt auch nur einmal. Ein hülsenloser 30er-Streifen hat auch keine Mehrweg-Munition.

  • Zumindest den 'Stengel', der die Elektronik enthält, dürfte man gerade modular weiterverwerten können. Immerhin ist das Ding gerade dadurch verdammich teuer.


    Aber die Dinger sind prima zur Perimetersicherung... oder um mit der Lieferrakete ganz schnell ein Gebiet in eine Todeszone zu verwandeln. ;)

  • "LeDragon" schrieb:

    Ein hülsenloser 30er-Streifen hat auch keine Mehrweg-Munition.


    Aber ein 30er Streifen Hülsenmunition hat Mehrweg-Munition. Genau sowas geht auch mit einigen Granaten und Minen. Vorwiegend mit Grasgranaten, Gas- und Leuchtminen, Richtsprengsätzen und so weiter. Die Richt-/Trägerhülse kann eingesammelt und neu befüllt werden.

  • Stellt man eine Panzerplatte unter die Mine, definiert sie als Halter, dann hat man immer "Mehrwegminen" - aber das halte ich für Blödsinn.


    Ein Minen(wurf)system ist nachladbar, aber die Mine/Sprengkopf ist immer eine Einweg-Angelegenheit. Nach meinem Verständnis ist die Traxton Trapdoor ein elektronisch-mechanisches, nachladbares Minenwurfsystem.


    Bei Hülsenmunition kann man die Hülsen wieder einsammeln. Kann man das bei explodierten Minen auch? Die Hülle darf man aus den Opfern herauspicken, aber eine neue Mine draus zu machen, wird sehr schwierig sein.

  • Um mal zurück aufs Topic zu kommen...


    Das "Problem", das ich mit Monodraht habe, ist, dass man ihn mit bloßem Auge erkennen kann. Der Durchmesser darf also nicht viel kleiner als 0,1mm sein. Das wären dann aber schon viele Millionen Molekülketten, die da verdreht werden müssen. Unter dem Gesichtspunkt müsste Monodraht praktisch unbezahlbar sein. Bei dem Durchmesser wäre er zudem nicht wirklich schärfer als eine sehr gut geschliffene Klinge, auch wenn er natürlich den Vorteil hätte niemals stumpf zu werden.


    Monodraht muss aber nicht Temperaturanfällig sein, nur weil er sehr dünn ist. Die Temperaturbeständigkeit ist lediglich vom Werkstoff abhängig, man schaue sich z.B. die Drähte in Glühbirnen an. Die sind ebenfalls sehr dünn, haben aber einen Schmelzpunkt von etwa 3400°C. Ich weiß nicht ob das auch irgendwo im Regelwerk steht, aber ich tippe bei Monodraht auf Kohlenstoff oder Siliziumverbindungen als Material. Damit würde der Schmelzpunkt definitiv weit jenseits von 1000°C liegen.


    Was die Zugfestigkeit angeht, so dürfte Monodraht schon einiges aushalten, gerade wenn er aus Kohlenstoff oder Silizium ist. Ich denke so um die 20GPa wären denkbar, damit könnte man an einen 0,1mm dicken Draht eine Last von maximal 15kg hängen. Das ist nicht die Welt, aber genug um im "Alltagsgebrauch" nicht so schnell zu reißen.
    Dies zeigt aber, dass der Draht wirklich nicht viel dünner sein darf. Wären es z.B. 0,01mm würde ihn zwar niemand mehr sehen, aber er könnte maximal noch eine Last von 150g tragen womit er praktisch nutzlos wäre. Eine Monofilamentpeitsche würde dann schon beim ersten Ausholen durchreißen... :?

  • Hm, das ist wirklich intressant.
    Das Problem ist wohl eher der Punkt, an dem der Draht brennt, oder?
    Glühbirnendrähte überleben auch nur im Vakuum...


    Warum Monodraht so verheerend wirkt, liegt unter anderem daran, das er ähnlich eines Käseschneiders keine echte Spaltwirkung hat, wie ein Messer sie haben würde. Auch gibt es keine echten Flächenreibungskräfte.

  • Ja, Oxidation bei höherer Temper ist wirklich ein größeres Problem als die reine Schmelztemperatur, zumindest bei Wolfram (Glühbirne) oder Kohlenstoff. Es gibt aber schon heute SiO2 Fasern, die eine Zugfestigkeit von 24GPa erreichen und die sind bis zum Schmelzpunkt an Luft beständig. Die würden sich dann am ehesten für Monodrähte eignen.


    Es stimmt natürlich, dass ein dünner Draht eine bessere Schneidwirkung hat als eine Klinge, weil er praktisch keine Reibungsflächen bietet. Der Vorteil verschwindet aber teilweise, da der Angriff einer Klinge weitaus mehr kinetische Energie besitzt oder zumindest besitzen kann.
    Dadurch könnte beispielsweise ein Katana durchaus die gleiche Schneidwirkung erreichen wie eine Monofilamentpeitsche. Bei sehr hoher Stärke ist das ja auch nach SR-Regeln in etwa der Fall. Eine Monofilamentpeitsche kann nur "stärker" werden, indem man das Gewicht am Ende erhöht, aber dadurch reißt sie dann schneller und wird schwerer zu handhaben.
    Daher halte ich ich klassische Klingenwaffen durchaus für ebenbürtige Angriffswaffen, zumal die Handhabung bei weitem nicht so riskant ist. Die großen Vorteile von Monodrähten liegen eher passiven Einsatz, z.B. als Stolperdrähte.

  • Also wären wir etwa bei den grob 1000°C die du für Siliziumdrähte angegeben hast? Würde sich auch mit SR decken, ein Gas- oder Laserschneider ist nötig...


    Beim Katana läßt sich dann auchnoch mit Dikotebeschichtung die Reibung reduzieren, womit ein sehr starker Mensch identische Schadenswirkung hätte - 10S bei Stärke 6 mit den (St+4)S.
    Allerdings - die Spaltwirkung, also die Kraft die nötig ist um das Material auf dem Weg der Klinge auseinanderzubiegen ist immernoch höher, und das wird bei Panzerung dann sichtbar: Volle Stoßpanzerung im Vergleich zu Halber bei Monodraht.


    Als Waffe hat Monodraht eher den Vorteil der ungeheueren Kompaktheit bei großer Reichweite und extremer Flexibilität. Blocken ist fast im gleichen Maße schwerer wie die Handhabung...


    Als dauerhafte passive Sicherheit ist er vor allem recht schnell auf Stellen limitiert, an die in Normalfall sicher niemand kommen sollte. Pyrotechnik zum Aufspannen wäre bei der geringen Belastbarkeit kaum das Mittel der Wahl, oder?

  • Richtig interesant wird das ganze erst bei halbintelligenten Systemen, die das ganze ausfahren, nachdem der erste durch ist.
    Entwerder der ganze Trupp passt nicht auf, dann erwischts eben den zweiten und nicht den ersten oder der erste sichert und dann erwischts trotzdem den zweiten vor allem weil die hinten so gelanweilt sein dürften, das sie nicht darauf achten ansonsten ist die Bewegung der Schwachpunkt des Systems.

    Erfolg bedeutet Stillstand
    Stillstand bedeutet Scheitern


    Scheitern bedeutet Reife
    Reife bedeutet Erfolg

  • Für einen absoluten Profi bzw. Spezialisten ist eine Monopeitsche sicher ideal, wenn auch immernoch mit einem gewissen Risiko verbunden. Neben der Beschaffung solch einer Waffe stelle ich es mir aber auch schwierig vor den korrekten Umgang damit zu erlernen...


    Ein Laserschneider oder Gasbrenner reicht zum Schmelzen, auch wenn der Schmelzpunkt von SiO2 deutlich über dem von reinem Silizium liegt. Müssten so um die 1500°C rum sein, bin mir da aber nicht so sicher, zumal der auch stark von der strukturellen Anordnung abhängt.


    Pyrotechnik zum Aufspannen ist problematisch, denn wenn ein Treibsatz nur eine Zehntelsekunde später zündet als der andere reißt der Draht sicher sofort durch. Genau dosierte Präzisionssysteme wären aber schon denkbar und wer sich Monodraht für solche Abwehrsysteme leisten kann hat sicher auch noch Geld dafür übrig.
    Es gibt jedoch billigere Alternativen zu teuren pyrotechnischen Systemen mit hohem Wartungsaufwand. Einfache Federmechanismen sind auch noch schnell genug im Aufspannen und wahrscheinlich deutlich zuverlässiger.


    Tiris Idee mit halbintelligenten Systemen ist gut, aber je komplizierter das System wird, desto teurer wird es. Ausfahrbare Systeme setzen ja immer voraus, dass ein Auslöser anspringt. Dieser könnte aber auch billigere Systeme aktivieren, wie z.B. versteckte Geschütze, oder (wenn Kolateralschäden vermieden werden sollen) Nervengas.
    In den meisten Fällen gibt es sicherlich zuverlässigere Verteidigungssysteme als ausfahrbare Monodrahtfallen. In einigen Fällen, wo der Einsatz von Feuerwaffen oder Gas (aus welchen Gründen auch immer) nicht möglich ist, machen solche Systeme aber schon Sinn.

  • Die Idee mit dem Mono-Netz is mir auch schonmal gekommen, mit spezial Handschuhen müsste man das sicherlich auch wieder zusammen gefaltet und in die Netzpistole bekommen. Nur, was meint ihr was son Teil für Schaden macht? Auch 10S wie die Monowhip?
    Is bestimmt net angenehm wenn man son Teil abbekommt... :twisted:


    mfg Legion

    Feel the darkness growing when we draw near
    My name is legion, for we are many in here
    Heaven shall burn accompaigned by the angels' cries
    We shall invert paradise
    DEATH TO PEACE!!!

  • "VIR2L" schrieb:

    Müssten so um die 1500°C rum sein, bin mir da aber nicht so sicher, zumal der auch stark von der struktu rellen Anordnung abhängt.


    Es gibt auch Wolframlegierungen, deren Schmelzpunkt über 3000 °C liegt. Aber ich denke, der Schmelzpunkt ist spieltechnisch zweitrangig, da, wenn der Draht entdeckt wird, die wenigstens Runner ihn schmelzen wollen und auch 1500 °C bei einem Wohungsbrand nicht so leicht erreicht wird.


    "VIR2L" schrieb:

    Pyrotechnik zum Aufspannen ist problematisch, denn wenn ein Treibsatz nur eine Zehntelsekunde später zündet als der andere reißt der Draht sicher sofort durch. Genau dosierte Präzisionssysteme wären aber schon denkbar und wer sich Monodraht für solche Abwehrsysteme leisten kann hat sicher auch noch Geld dafür übrig.
    Es gibt jedoch billigere Alternativen zu teuren pyrotechnischen Systemen mit hohem Wartungsaufwand. Einfache Federmechanismen sind auch noch schnell genug im Aufspannen und wahrscheinlich deutlich zuverlässiger.


    Pyrotechnik ist weder:
    - teuer
    - wartungsaufwändig
    - unzuverlässig
    - noch stellt die zeitgleiche Zündung ein Problem dar.


    Ich verweise hierbei auf die alltägliche Airbagtechnik, welche günstig, wartungsfrei, bis 15 Jahre zuverlässig ist und im Millisekundenbereich genau zündet.

  • Wir reden hier nicht von einer EinPunktladung die elektronisch irgendwann schnellstmöglich nach dem Aufprall gezündet wird, sondern von MehrPunktladungen, die synchron zünden sollen (weil sonst der Draht reißt), was am ehesten noch mit Detcord zu ereichen ist...
    Das würde bedeuten, das man nach erfolgter Auslösung nicht nur die Sprengkapseln, sondern auch einen Teil der Verkabelung sowie der Wände erneuern darf...


    Das ist sicher alles andere als billig, aber Wartung tritt wirklich auch hier erst nach Auslösung auf. ;)

  • Warum sollen die Monodrahtfallen eigentlich unbedingt ausfahrbar sein? Schonmal auf die idee gekommen das man bei einem gespannten Draht die Spannung messen kann? Wenn der Draht dank Spezialmaterial zu stark belastet wird oder die Spannung zu sehr nachlässt geht eben der Alarm loß.

    Kriech is die Hölle, aber der Sound is geil!
    ...
    Bis auf Rigger sind mein Stand meist die 2er Regeln. Daher bitte ich um Nachsicht.