Runner: kleine Fische oder große Haie?

  • "LeDragon" schrieb:


    Und sehe ich mir den üblichen Run an, dann bleiben da zig Beweise zurück:
    - Bilder auf Kameras (meist im Eingangsbereich o.ä.)


    Skimasken, Gesichtsmasken, Verkleidung, Decker im System ... meine Güte, erlaubst du keine Glaubwürdigkeit oder Kreativität?


    Zitat


    - Fingerabdrücke (welcher Runner trägt Handschuhe??)


    Gehst Du echt davon aus,daß Runner keine Handschuhe haben?


    Jeder halbwegs intelligente Runner, der was auf dem Kasten hat und nicht geschnappt werden will, wird Handschuhe tragen und seien es nur durchsichtige Chirurgenhandschuhe. Es gibt zwar Ausnahmen, aber die sind eher selten.


    Und selbst da gibt es Möglichkeiten. Zumal in einer so abgefahrenen Welt wie SR aus heutiger Sicht ungewöhnliche Kleidungskombinationen kaum noch aussehen erregen werden.


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    - Verwendung immer derselben Waffen, Zurücklassen der Patronenhülsen und Geschosse (damit als Serientäter identifizierbar)


    Du weißt, wie einfach man das umgehen kann? Es ist ja nicht so, daß gute Waffen in SR besonders teuer wären, selbst mit XXL-Zusatzausstattung. Zumal die Polizei 2060 ein wenig mehr zu tun haben wird als heute und noch das Problem der Exterritorialität dazu kommt.


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    - Blut, Haare,... = DNA aller Art


    Der Zauber Sterilisieren, ansonsten hohe Hygiene, saubere Kleidung, das bewußte Auslegen von falschem Biomaterial, Verseuchung von Blut mit Chemikalien ...


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    Große Konzerne, die wissen möchten, wer ihnen die ganze Zeit Runner auf den Hals hetzt, werden sicherlich diese Spuren nutzen, die Runner aufspüren, "befragen", damit den Johnson aufspüren, ebenfalls "befragen" und so irgendwann wissen, wer den Auftrag gab,


    Ich komme nicht umher zu glauben, daß Du es Dir ein wenig zu hollywoodmäßig vorstellst. Zum einen zeigen die Spuren noch lange nicht auf einen halbwegs intelligenten Runner, zum anderen: wie will man da den Johnson finden? Weil er seine Visitenkarte hinterlassen hat?


    Ich meine, da sind eventuell noch der eine oder andere Schieber oder ein paar andere Instanzen dazwischen ... und jeder achtet auf Anonymität. Von Dingen mit Matrixtreffen oder so will ich mal gar nicht anfangen zu reden.


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    ihre neue Fertigungsanlage in die Luft zu sprengen und 100 MNuyen als Schaden zu hinterlassen.


    Klar. Und? Dafür spielt man halbwegs intelligente Leute, die es verstehen, Spuren zu verwischen oder erst gar nicht zu erzeugen, auf ihre Anonymität achten, auf de Gerüchte in den Schatten hören und in der Menge untertauchen können.


    Ohne Handschuhe ... ja natürlich :roll:


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    Und jemand in den Schatten aufzuspüren ist ja nicht so schwer. Runner schaffen das auch die ganze Zeit.


    Etwas, was mich persönlich ziemlich ankotzt, wenn der Spielleiter für 2000 ¥ anfängt, Adressen und echte Namen zu verteilen :evil: Und zumindest im meinem Falle halte ich es für sehr schwer. Ich halte sowas eigetlich eher für Meisterwillkür und selten vernünftig durchdacht.


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    Bild & Belohnung in der Matrix und als Steckbriefe verteilen/ankleben. Irgendwer wird schon einen 10k-Anruf tätigen.


    Und bei einem halbwegs intelligenten Runner wird man auch mit Bild & Belohnung nicht sehr weit kommen. Oder glaubst Du im Ernst, daß die FBI-Most Wanted Seiten mit 50k pro Kopf ein Garant für einen validen Hinweis sind? Wenn ja, warum gibt es dann noch flüchtige Verbrecher (von denen man sogar Name und Gesicht weiß).


    SYL

  • "LeDragon" schrieb:


    Testet man 150 Proben aus Blut (leichter zu unterscheiden, wer wo blutete) und Haare (wenn man nichts besseres hat, aber der Mensch verliert ja täglich hunderte von Haaren), dann sind die Jungs nach spätestens 24 Stunden informiert.


    Und? Heißt das, daß sie automatisch eine DNA einer ID zuweisen können. Oder dem tatsächlichen physikalischen Aufenthaltsort eines Runners? Zum einen gibt es da Probleme wie unterschiedliche Datenbanken aus anderen Ländern und Konzernen, die sich nicht unbedingt gerne in die Datenbanken gucken lassen könnten, zum anderen, wenn ich eine ID in einer Datenbank hinterlegen kann, kann ich sie dort auch manipulieren oder löschen.


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    Kann man die DNA sogar als "3D-Körper-Grundlage" nehmen, dann hat man den Runner ganz ohne Fots).


    Das wird nicht so einfach sein. Genetische Grundlagen udn das Aussehen können und werden sich durchaus unterscheiden. Sowas ist eher hilfreich, wenn man auf genetische Eigenarten (zb Bluter oder Insulin) achtet.


    Allerdings: einen DNA-Fingerabdruck ist eine andere Sache, die Analyse der Genome eine ganz andere. Sowas wird auch 2060 nicht ganz so schnell gehen.


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    Abgesehen davon ist es möglich, die Gesichtsform unter Masken durch Analyse herauszufinden (deswegen mit Eishockeymasken die Bank überfallen!).


    Gesichtsform oder Gesicht? Und sonst: dafür gibt es mehr oder weniger umfangreiche plastische Chirurgie.


    SYL

  • "apple" schrieb:

    Skimasken, Gesichtsmasken, Verkleidung, Decker im System ... meine Güte, erlaubst du keine Glaubwürdigkeit oder Kreativität


    ICH???? Himmel, ich wäre froh, wenn meine Spieler mal an so etwas denken würden, Was glaubst du, habe ich schon Verrenken hinter den Kulissen machen müssen, damit die Jungs nicht überall an ihren "Visitenkarten" erkannt werden?


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    Zum einen zeigen die Spuren noch lange nicht auf einen halbwegs intelligenten Runner, zum anderen: wie will man da den Johnson finden? Weil er seine Visitenkarte hinterlassen hat


    Naja, eine Falle kann man ihnen schon stellen. Mit den Runnern als unfreiwillige Lockvögel.


    Zitat

    Etwas, was mich persönlich ziemlich ankotzt, wenn der Spielleiter für 2000 ¥ anfängt, Adressen und echte Namen zu verteilen :evil: Und zumindest im meinem Falle halte ich es für sehr schwer. Ich halte sowas eigetlich eher für Meisterwillkür und selten vernünftig durchdacht.


    Wenn ein Kon öffentlich sucht, dann bekommen das ja auch die Runner mit und können abtauchen. Aber ich hatte auch schon einen Fall, wo der Runner sich den Steckbrief als T-Shirt-Aufdruck rausgelassen hat und damit rumlief.


    Zitat

    Und bei einem halbwegs intelligenten Runner wird man auch mit Bild & Belohnung nicht sehr weit kommen.


    Bei einem cleveren Runner nicht. Und dann gibt es noch die normalen Spieler,... :(


    Vielleicht habe ich hier den Eindruck erweckt, ich würde gerne, oft oder aus Spaß nach jedem Run einen Kon auf die Runner hetzen. Dem ist nicht so, aber meine Erfahrung als SL mit unterschiedlichen Gruppen zeigt mir, dass viele Spieler sich um Spurenvernichtung oder Untertauchen kein bißchen kümmern.
    Bsp.: keiner hat je den Lauf seiner Waffe ausgetauscht, sie arbeiten auch nicht mit hülsenloser Munition und einer der SC, ein Zwerg, wurde mal intensiv gesucht, daraufhin rasierte er sich die Haare ab und färbt sich den Bart rot. Ende.


    Ein Kon könnte jederzeit den Jungs & Mädels die Hölle heiß machen.
    Als Spieler versuche ich auch, möglichst unauffällig zu bleiben, keine Spuren zu hinterlassen etc., aber ich bin (zum Glück) nicht Maß der Dinge.
    Sicherlich wird sich der ein oder andere im Forum auch gewissenhaft um Spuren kümmern, aber es gibt sicherlich ein paar, bei denen spielen Spuren keine Rolle.

  • "LeDragon" schrieb:

    Was glaubst du, habe ich schon Verrenken hinter den Kulissen machen müssen, damit die Jungs nicht überall an ihren "Visitenkarten" erkannt werden?


    Vielleicht wäre es mal eine Idee, keine Verrenkungen zu machen. Ich mußte es auch auf die harte Tour lernen.



    Zitat


    Bsp.: keiner hat je den Lauf seiner Waffe ausgetauscht, sie arbeiten auch nicht mit hülsenloser Munition und einer der SC, ein Zwerg, wurde mal intensiv gesucht, daraufhin rasierte er sich die Haare ab und färbt sich den Bart rot. Ende.


    Das Problem dabei ist: SR geht in kaum auf die Shadowrunner un ihre Methoden und Arbeitsweisen ein, sondern oft nur auf die Möglichkeiten der Opposition. Erstm it SOTA 2063 hat sich das ein wenig geändert und möglicherweise wird es im Sprawl Survival Guide weitergeführt.


    SYL

  • Ist wohl alles eine Frage, was einem beim Spiel so Spaß macht und wie tiefsinnig oder ernst man an die Sache ran gehen will.

  • es ist defenitiv eine sache wie tiefsinnig man das haben möchte...


    ich, für meine teil, halte das so: runner mit viel rep. bekommen profi-jobs, die profi-gegner enthalten, schließlich erscheinen sind in den augen von Johnsons auch als profis.
    runner mit wenig rep. bekommen wenig kohle oder suizid-runs (das ziel heißt überleben :twisted: )
    was das beherrschen der schatten angeht: sicher haben mafia, jakuza und co das organisierte verbrechen in der hand, ABER selbst die werden sich 2mal überlegen, ob sie ein profirunnerteam auslöschen, schließlich wachsen ihre eigenen schläger ja auch nich auf bäumen...


    abundzu mal die wirklich schweren geschütze, sprich megakons, aufzufahren, ist immer wieder nett.

    "Just because your paranoid, it don't means they're not after you!" - Nirvana

  • Welcher arme lone-Star-Cop soll den durch die Redmond Barrens laufen um einen SIN-Losen Menschen zu suchen, dass ist doch Selbstmord. Schlimm wird es erst wenn mann einem Kon geschädigt hat. Entweder denkt sich der Kon die bringen wir um und dann versuchen/machen sie es oder sie denken sich, die Leute sind gut, die heuern wir nächstes mal an um den anderen eins auszuwischen.

    Wer anderen eine Grube gräbt, hat ein Grubengrabgerät.

  • Ich würde auch die Gefahr weniger in den untergerüsteten LS-Cops sehen, sondern eher bei Kopfgeldjägern, die sicherlich Runner-like organisiert sind und ähnlich agieren - nur haben sie für alles Lizensen!


    Als Deutsche unterschätzen wir gerne diese Gruppe, aber in der USA sind sie ein fester (Stör-)Faktor, da sie mehr Rechte als die Polizei und ein geringeres Unrechtsbewusstsein haben.
    Natürlich fangen sie nur lukrative Fälle.

  • Ich denke aber, dass nicht jeder Kopfgeldjäger mal eben ne Genanalyse macht oder ähnliches. Und auch solche Leute werden in den Barrens wohl wenig bis keine Infos bekommen wenn sie sich überall nach Runnern umhören. Wie es heutzutage in den USA wohl auch ist, ich hab nix gesehen und kenne auch keinen.

    Wer anderen eine Grube gräbt, hat ein Grubengrabgerät.

  • "Onkel Tom" schrieb:

    Ich denke aber, dass nicht jeder Kopfgeldjäger mal eben ne Genanalyse macht oder ähnliches.


    "Mal eben eine Genanalyse lohnt sich auch nicht. Aber bei Kopfgeldern von 50k kann man Informanten auch mal 2-3 k für gute Tipps abgeben.
    Natürlich nicht immer und nicht bei jedem Runner. Aber wer in Kneipen mit seinen Runs protzt und einem großen Kon bis zum Knie angep***t hat, der kann schnell ein paar Kopfgeldjäger auf dem Hals haben.


    Das ist eine Frage: wie schätzt der Sl die Situation ein, wie verhalten sich die Gegner (damit es spannend bleibt und es ins Abenteuer passt).

  • Wenn man einen grossen Kon angepisst hat, dann findet der einen eh, auch wenn mann keine oder kaum Spuren hinterlassen hat. Wenn ein Kopfgeldjäger dich findet hat mann ja auch immer noch Chancen sich gegen ihn oder die Truppen geschickt werden zu wehren, bzw. mann kann sich noch absetzen wenn mann weiss, dass jemand hinter einem her ist.

    Wer anderen eine Grube gräbt, hat ein Grubengrabgerät.

  • "Onkel Tom" schrieb:

    Wenn man einen grossen Kon angepisst hat, dann findet der einen eh, auch wenn mann keine oder kaum Spuren hinterlassen hat..


    Klingt ein wenig wiedersprüchlich, oder? Selbst wenn ein Kon/Staat/Organisation alles daransetzten würde, X zu kriegen, heißt das noch lange nicht, daß X auch deswegen geschnappt wird.


    SYL

  • Also wenn denen das Geld egal ist und alles daran setzen dich zu kriegen, dann schaffen die es auch, ein Runner mit seinen paar Piepen hat da doch keine Chance. Ganz ohne Spuren zu hinterlassen schafft mann meistens nicht (Nachforschungen etc.) bzw. mann entwendet etwas, was irgendwo wieder auftaucht.

    Wer anderen eine Grube gräbt, hat ein Grubengrabgerät.

  • "Onkel Tom" schrieb:

    Also wenn denen das Geld egal ist und alles daran setzen dich zu kriegen, dann schaffen die es auch, ein Runner mit seinen paar Piepen hat da doch keine Chance.


    Auf Osama Bin Laden wurden einige Millionen $ Kopfgeld ausgesetzt. Milliarden von von $ wurden für seine Ergreifung in Afghanistan ausgegeben. Dutzende, wenn nicht sogar Hunderte von Millionen von DM, ? und $ wurden in die Terrorbekämpfung von PLO, ETA, RAF und IRA gesteckt, um nur mal die bekanntesten zu nennen. Trotzdem hat es teilweise Jahrzehnte gedauert, ihre Mitglieder und die Zellen aufzuspüren, zu verhaften, zu zerschlagen, und selbst heute exisiteren diese Gruppen teilweise weiter, genau wie das organisierte Verbrechen wie Mafia, Yakuza etc.


    Selbst die Manhunts von Polizei und Geheimdiensten verschiedener Länder, die nach Jahren der Ermittlung endlich zur Verhaftung/Elimierung von spezifischen Leuten wie den Drahtziehern des ersten WTC-Anschlages, oder der Olympia-72-Terroristen führte, dauerte Jahre und verschlang Unsummen.


    Mir ist der Unterschied durchaus bewußt zwischen einer Organisation und einem Runner. Jedoch: wie die Geschichte beweist, selbst irreal große Geldsummen und die geballte Macht von Staaten haben es nicht geschafft, recht kleine Organisationen oder gar Personen, die mit einfachsten Mitteln aufgebaut und unterhalten worden sind, wirklich schnell zu zerschlagen oder ihre Mitglieder innerhalb kurzer Zeit zu verhaften, wenn diese ihren Grips angestellt haben. Warum sollte das 2060 bei Runnern, die ohne Zweifel keine alltäglichen Beutetiere darstellen, anders sein?


    Zumal "Geld spielt keine Rolle" kaum praktikabel ist, selbst für Multimilliardäre nicht, die sonst nichts zu verlieren haben. Zumindest Konzerne und Staaten haben noch sowas wie ein Budget und können wohl kaum ihr gesamte Macht auf eine Person konzentrieren. Außerdem: je größer und umfangreicher der Apparat, der eine Person verfolgt, desto schwerfälliger wird, desto mehr Bürokratie braucht er, um sich selber am Leben zu erhalten, desto mehr Informationen versickern in seinem Getriebe. Erstes Ehernes Gesetz der internationalen Bürokratie-Verordnung ;-)


    Dinge wie "wenn ein Kon Dich aufspüren will, dann schafft er es auch" sind meistens eher Spielleiterwillkür und selten wirklich überzeugend. Ein Runner, ein intelligenter Runner, der die Opposition, ihre Stärken vermeidet und ihre Schwächen ausnützt, und vor allem Fehler vermeidet, bewußt an seiner Anonymität arbeitet, hat sehr wohl eine Chance.


    Die Frage ist eher, wie gut der Runner sein muß, die zweifelsohne großen Hindernisse bei einer internationelen Menschenjagd zu überwinden, wie die Ausgangsituation ist, wieviel Glück er hat und wie groß die Chance ist. Aber er hat _immer_ eine Chance, und sei sie noch so klein.


    SYL

  • Ich finde den Vergleich nicht sonderlich.
    Runner sind keine radikalen politischen Organisationen, die von Staaten oder wichtigen Politikern und Sympathisanten versteckt bzw. gedeckt werden. Runner sind Kriminelle, das ist ein ganz anderes Kaliber.

  • "Anonymous" schrieb:

    Runner sind Kriminelle, das ist ein ganz anderes Kaliber.


    Osama bin Laden ist kein Krimineller? Wenn ein Kon keine Hinweise hat, dann hat er nunmal keine Hinweise. Keine Hinweise heißt "es könnte jeder sein". Selbst wenn es der größte Megakon der Welt wäre, könnte er sich keine eigenen Beweise erschaffen. Und wie Apple schon sagte, die Kosten einer internationalen Fahndung spielen auch für einen Megakon eine enorme Rolle. Man hat schließlich Investoren, die man zufriedenstellen muß. Und wenn ein einfacher Abteilungsleiter beraubt wird, dann wird man ihn eher feuern oder abstufen, als ihm ein hohes Budget zur Wiedergutmachung zur Verfügung zu stellen. Ein Kon ist keine Person, ein Kon ist eine Ansammlung von Personen. Und daß du es tatsächlich soweit bringst, daß der _ganze_ Kon seine Existenz essentiell von deiner Auffindung abhängig macht... dazu wäre einiges vonnöten. ;)

  • "Toa" schrieb:

    Osama bin Laden ist kein Krimineller?


    Also ich würde ihn auch nicht als Kriminellen bezeichnen. Er ist ein skrupelloser, brutaler Terrorist, aber er handelt nicht wegen des Geldes.
    Das macht seine Taten nicht besser, aber seine Motive sind eindeutig nicht monetär.


    Zitat

    Man hat schließlich Investoren, die man zufriedenstellen muß. Und wenn ein einfacher Abteilungsleiter beraubt wird, dann wird man ihn eher feuern oder abstufen, als ihm ein hohes Budget zur Wiedergutmachung zur Verfügung zu stellen.


    Eben die Investoren werden sich fragen, wer hinter dem Run steht. Ein wichtiger Konkurrent? Kommen noch mehr Runs? Ist dies die Vorbereitung einer feindlichen Übernahme? Geht mein Vermögen den Bach runter? Wie rechtfertige ich mich gegenüber ungnädigen Geldgebern, z.B. Lowyr, dass ich zugesehen habe, wie sein XY-Aktien wegen Runner-Attacken 50% an Wert verloren?? Was macht er dann mit meinem Kopf?


    Kein Kon verfolgt Runner wegen des von ihnen angerichteten Schadens. Es geht ihm die wirtschaftlichen Folgen. Wenn ich als Investor sehe, dass Unbekannte meine Geldanlage (zer)stören, dann frage ich mich doch wer, warum und was kommt noch? Sind weitere Attacken geplant und wie wehre ich sie ab? Und plötzlich lohnt sich die Jagd - eine feindliche Übernahme abzuwehren kostet leicht mehrere zig-Millionen (siehe Mannesmann - und da war alles erfolglos), da sind die Kosten für eine Runnerjagd eher Taschengeld.


    Vielleicht geht es auch nur sekundär um den Erfolg, primär geht eventuell auch um Abschreckung. Welcher Runner macht gerne einen Run auf einen Kon, wenn er sicher sein kann, dass ihn der Kon danach jagen wird? Das triebt die Preise für Runs in die Höhe und kostet so den Gegner mehr Geld (und dann wird die Auswahl der feindlichen, potentiellen Auftraggeber kleiner).


    Die Rechnung "Jagd: ja oder nein" wird von mehr Faktoren bestimmt als vom Schaden/Aufwand-Verhältnis.


    Zitat

    Ein Kon ist keine Person, ein Kon ist eine Ansammlung von Personen.


    Lest ihr mal die Wirtschaftsnachrichten? Sind meist stinklangweilig, aber viele Wirtschaftsentscheidungen sind Richtungsentscheidungen von Vorständen o.a. Erinnert ihr euch noch an den harten Kampf von VW und BMW um Rolls-Royce/Bentley im Jahre 1998?? Die beiden Vorstandsvorsitzende Piech und Pischetsrieder konnten sich beide nicht ausstehen und haben sich da auch assu persönlichen Motiven bekriegt. Das erste Angebot von BMW lag bei 400 M€, die Kaufsumme von VW war dann aber mit 650 M€ deutlich über dem Wert von Rolls-Royce/Bentley (ca. 500 M€).
    Und das soll rein betriebswirtschaftlich entschieden sein?


    Nach Vorstandswechseln ändert sich oft der Kurs eines Unternehmens (Bsp.: Robert Bosch GmbH, BMW, VW,...) Und untereinander herrscht meist auch ein erbitterter Machtkampf. Manager denken selbst als Gruppe erstmal an sich, ihre Erfolgsbeteiligung und ihre Dividende und erst dann an das ganze Unternehmen.

    A lack of ammunition proves mistakes in planning!

    Einmal editiert, zuletzt von LeDragon ()

  • Hinter den Runnern steht aber meistens nicht ein ganzes Volk und eine Regierung. Angenommen Osama währe in einem dritten Land, da kann Amerika ja nicht einfach 100 Soldaten oder FBI Leute hinschicken und ihn da suchen.
    Zum zweiten Punkt: Ein Runner wird auf jeden Fall Spuren hinterlassen, wenn diese nicht am Tatort sind, dann z.B. in der Matrix bzw. bei der Beinarbeit. Und diese Spuren kann mann nicht so leicht verwischen, da mann ja sonst bei jedem Run neue Connections brauch.

    Wer anderen eine Grube gräbt, hat ein Grubengrabgerät.

  • "Onkel Tom" schrieb:

    Hinter den Runnern steht aber meistens nicht ein ganzes Volk und eine Regierung.


    Viele Topverbrecher und Terroristen auch nicht. Und es hat trotzdem Jahre gedauert, wenn sie überhaupt geschnappt worden sind.


    Außerem, er hat teilweise ähnliches, wie Shadowlands, Schiebernetzwerke, im Falle von Amerika (Als Grundlage von SR) einen zersplitterten, teilweise miteinander verfeindeten Kontinent, recht leichte Verfügbarkeit von guten SINs ...


    Zitat


    Ein Runner wird auf jeden Fall Spuren hinterlassen, wenn diese nicht am Tatort sind, dann z.B. in der Matrix bzw. bei der Beinarbeit. Und diese Spuren kann mann nicht so leicht verwischen, da mann ja sonst bei jedem Run neue Connections brauch.


    Nicht zwingend. Und selbst wenn: ist das eine Garantie, daß die Runner immergschnappt werden?


    Man sollte zb nicht vergessen, daß die Vebrechensrate gewaltig angestriegen ist und das somit Staat, Konzerne, Polizei, Geheimdienst, Militär etc ihre Ressourcen an immer mehr Fronten zum Einsatz bringen müssen.


    SYL

  • Die erste Frage sollte doch sein,warum ein Kon einen Runner jagen sollte ?


    Runner sind nur das Medium,der eigentliche Akteur meist ein anderer Konzern (o.ä.) und wenn sich die Runner unprofessionell verhalten,sprich: zu viel Kollateralschaden verursachen,werden sie eher nicht mehr angeheuert,als gejagt.


    Die zweite:Wie... ?


    Für das Spiel lassen sich zwecks Dramaturgie natürlich immer Gründe finden,aber bevor ein Konzern zugibt,dass "niedrige Lebensformen" wie Shadowrunner ihm überhaupt Schaden zufügen könnten,wird er das naheliegendste tun:andere Shadowrunner anheuern oder ein Kopfgeld aussetzen (oder beides).


    Die dritte:Hat der Runner eine Chance ?


    Ja,die hat er wohl,aber er wäre dann wortwörtlich ein Shadowrunner.


    Zum Mann mit dem Turbo-Turban:


    Kein Megakon im Jahr 2063 hat die gleiche Machtfülle zur Verfügung,wie die USA derzeit,aber es wird auch kaum ein Runner die Mittel eines OBL besitzen (eine beinahe unmöglich zu penetrierendes,weltumspannendes Netzwerk mit unbekannter Anzahl von Mitgliedern und Sympathisanten,etc.).


    Im Endeffekt würde ich sagen,dass Runner immer eine Chance haben sollten zu entkommen (es sind schließlich die Helden),aber keineswegs eine Garantie:Ich kann mich noch gut erinnern,dass ich in ein SR-Quellenbuch vertieft, im Radio die Meldung hörte,im Jemen wäre eine Anzahl mutmaßlicher Terroristen durch eine Kampfdrohne vom Typ Predator "zur Strecke gebracht worden"(oder "der Gerechtigkeit zugeführt",whatever ),ich mußte daraufhin noch einmal den letzten Absatz lesen,um mich zu versichern hier Realität nicht mit Fiktion zu vermischen. 8O