Quarantäne einer Stadt darstellen

  • In der Kampange die ich z.Z. leite, werden die Spieler demnächst versuchen wieder nach Seattle zurückzukehren. Die Stadt ist aber jetzt unter Quarantäne vom Militär gestellt. Wie kann man sowas am besten darstellen und was kann man für nette Kniffe einbauen, mit denen sich dann die Spieler rumschlagen dürfen, wenn sie sich am Überwinden der Quarantäne abarbeiten.
    Im Moment habe ich lediglich die Bilder aus Resident Evil Teil 2 (dem Film) vor Augen...

  • Wer will die Quarantäne durchsetzen? Welche Mittel stehen dazu zur Verfügung? Weswegen soll die Quarantäne verhängt werden? Wie stabil/geordnet sind die Verhältnisse in der Stadt normalerweise? Kann/muss man den Bewohner versorgen? Wie viel Vorbereitungszeit gibt es?


    3 Millionen + Einwohner - die z.T. schwer bewaffnet und unkontrollierbar sind, unübersichtliche Geographie, verschiedenste Jurisdiktionen, militanten Nachbarn. Vergiss es, unterhalb einer gepflegten Generalmobilmachung der UCAS-Armee, die dann die diversen Anrainer auf den Plan ruft, nicht zu machen. Zumindest wenn die Quarantäne nicht nur den Namen nach eine sein soll. In Zusammenarbeit mit diversen Megas und Nachbarstaaten ist vielleicht was zu machen, aber eher friert die Hölle zu.
    Zumal rein entschieden leichter sein dürfte als raus.


    In Sarajevo hat das funktioniert oder in Berlin, aber da war die geographische und politische Situation jeweils eine ganz besondere.

  • Speziell für Seattle ist ja die Metroplex Guard als Territorialverteidigung fest stationiert (Collotons Truppe).
    Die haben sich bei der Rückeroberung der Renraku Arkologie durchaus einen Namen gemacht.
    Mit Truppen die den lieben langen Tag im Urban Combat Simulator trainieren und dem einzigen Westküstenhafen in den UCAS (Pacific Command dort stationiert, inklusive seiner SEALs), sollten die UCAS Streitkräfte durchaus eine Quarantäne durchsetzen können.


    Die Frage wäre warum?
    Seattle ist als wirtschaftliche Transitweg durchaus wertvoll, ein Lockdown solltenicht mal nebenher stattfinden!


    Gruß H

  • "Harbinger" schrieb:

    Speziell für Seattle ist ja die Metroplex Guard als Territorialverteidigung fest stationiert (Collotons Truppe).
    Die haben sich bei der Rückeroberung der Renraku Arkologie durchaus einen Namen gemacht.


    Es ist eine Sache ein Gebäude, wenn auch ein sehr großes, einzunehmen und eine andere mehrere tausend Quadratkilometer abzudecken. Das braucht mehrere zehntausend, eher hunderttausend, Mann. Für solche Aktionen sollte das Militär, die ja heute schon auf schnelle Eingreiftruppe getrimmt werden, schlicht keine Mittel mehr haben, schon gar keine die binnen Tage oder Wochen mobilisiert werden können.
    Punktuell ist die Truppe sicher toll, nur entschieden zu klein um die Grenzen sichern zu können. Man braucht Männer auf der Straße, an jeder Straße, jedem Waldweg, jedem Trampelpfad. Etwas was die USA im Irak und Afghanistan auf die harte Tour gelernt hat bzw. hätte lernen sollen.


    Edit: Will man einen PR-Gau verhindern kann man auch nicht einfach jeden ausgemachten Flüchtling wegballern. Die schicken Drohnen, mit denen sich ja viel Raum mit minimalen Einsatz abdecken lässt, sind also weitestgehend nutzlos.


    "Harbinger" schrieb:


    Mit Truppen die den lieben langen Tag im Urban Combat Simulator trainieren und dem einzigen Westküstenhafen in den UCAS (Pacific Command dort stationiert, inklusive seiner SEALs), sollten die UCAS Streitkräfte durchaus eine Quarantäne durchsetzen können.


    ,Humanitäre' Unternehmungen stellen aber ganz andere Anforderungen, da nützt einem der Mulitmillionen T-Bird oder das neue SOTA-Raketenabwehrsystem herzlich wenig.
    Die Rote Armee ist in Berlin damals mit 2,5 Millionen Mann eingerückt, mehrere zehntausend sind geblieben um so etwas wie Ordnung durchzusetzen. In Falludascha, zehnmal kleiner als Seattle, brauchte es 15.000 Mann um die Lage zu klären. Nur mal als unpassender Vergleich was für Zahlen es da braucht. Egal wie man es dreht und wendet deutlich mehr als die UCAS in Seattle zu stehen hat.


    "Harbinger" schrieb:


    Seattle ist als wirtschaftliche Transitweg durchaus wertvoll, ein Lockdown solltenicht mal nebenher stattfinden!


    Eben, so was braucht Zeit, (zu) viel Zeit.

  • Den Faktor Zeit sehe ich in einem von Feinden umgebenen Seattle weniger Stark, den Flughafen und die Durchfahrtsstraßen (Interstate 90) dicht zu machen dauert nicht lange, der Hafen steht unter Port Authority (Departement of Homelnad Security) bzw. zT Navy Bewachung, der gilt schon nicht als "offen".


    Redmond ist auf der Bellevueseite eingemauert und Puyallup ist ne Schlackwüste die keinen interessiert (und gut geeignet ist automatisch abgedeckt zu werden-Drohnen etc.).
    Nichts ist unmöglich... Toyoootaaa


    Edit: Ghostwalker hat Denver bei siener Rückkehr auch für die Azzies abgeriegelt, mit williger Hilfe der CAS, die Frage ist eher warum es sich lohnen sollte die unescholtenen Bürger aus Bellevue etc. mit dem Abschaum der Armenviertel zusammen einzusperren?

  • Also der film "Ausnahmezustand2 bruce willis etc... zeigt finde ich sehr schön was dann passieren kann wenn das Militär die stadt abriegelt.

    Gut geklaut ist halb selbst gemacht
    "Ah gut, mein Hund hat die Kettensäge gefunden"
    "Das Problem mit euch unsterblichen Steintypen ist, ihr seid unsterblich und aus Stein....."
    "Da hab ich ja schon bessere Schauspieler in Pornos gesehn...."

  • "Harbinger" schrieb:

    Den Faktor Zeit sehe ich in einem von Feinden umgebenen Seattle weniger Stark, den Flughafen und die Durchfahrtsstraßen (Interstate 90) dicht zu machen dauert nicht lange, der Hafen steht unter Port Authority (Departement of Homelnad Security) bzw. zT Navy Bewachung, der gilt schon nicht als "offen".


    Dann muss man nur noch den Feinden mitteilen das der ganze Aufmarsch nicht gegen sie gerichtet ist, den Bürgern muss man das auch noch klar machen, den bewaffneten Spinnern, den Megakonzernen gleichfalls. Wenn man die dann zur Zusammenarbeit bringt gibt es so viele Reibungsverluste, vor allem in der Anfangsphase, das es nur bei optimistischster Betrachtung eine Quarantäne ist.
    Zivile Schiffe zu versenken ist dann der PR-Gau. Wenn die dann noch unter der Flagge der NAN, des Tirs, eines Megakons fahren auch noch ein Kriegsgrund.


    "Harbinger" schrieb:


    Edit: Ghostwalker hat Denver bei siener Rückkehr auch für die Azzies abgeriegelt, mit williger Hilfe der CAS, die Frage ist eher warum es sich lohnen sollte die unescholtenen Bürger aus Bellevue etc. mit dem Abschaum der Armenviertel zusammen einzusperren?


    Kannst Du Großdrache sagen? Ein Gegend gegen jemand abzuriegeln der hunderte Kilometer entfernt ist, nicht mit tausenden, zehntausenden, hunderttausenden hoch Motivierten Flüchtlingen zu kämpfen hat ist auch keine Kunst.


    Der Ausnahmezustand ist nett, nur leider reitet da die gesamte US-Army nach langem Vorlauf ein und es betrifft nur eine extrem kleine Minderheit. Daher sind erst einige der von mir Eingangs gestellten Fragen zu beantworten, bevor man wirklich was dazu sagen kann. Auf einen Aufstand reagiert man sicherlich anders als auf einen Biowaffenangriff, eine Pandemie, ein Grey Goo Szenario oder eine Zombie Apokalypse.

  • "Kill Phil" schrieb:

    Die Stadt ist aber jetzt unter Quarantäne vom Militär gestellt.


    Seattle ist eine Enclave mit Grenzkontrollen von beiden Seiten gegen Schmuggel - teils bereits schon durch das Militär.

    "Kill Phil" schrieb:

    Wie kann man sowas am besten darstellen und was kann man für nette Kniffe einbauen, mit denen sich dann die Spieler rumschlagen dürfen, wenn sie sich am Überwinden der Quarantäne abarbeiten.


    Eine Quarantäne bedeutet also bloß eine Verschärfung und eben das Einstellen des regulären Grenzverkehrs.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Hm hm,


    Quarantäne & Shadowrunm, da war doch mal was.


    Da wurde doch in den 50er mal glatte ne ganze UCAS Stadt """hermetisch""" abgeriegelt.
    Keiner durfte mehr raus (mit dem reingehen war es etwas anders :roll: )


    Genauere Infos finden sich zum Bleistift in der Dracheherz Triologie und in UB-Büchern,
    nein,
    UB steht nicht für "Universitätsbibliothek".



    Back to topic: Die Abriegelung kann nur funktionieren, wenn kein Anrainierstaat diese aktive bekämpft.
    Überlege mal wieviel Firepower da in Grenznähe bewegt/verlegt wird. Wenn das dem lieben Nachbarn nicht passt, und die da auch aufmarschieren und "Übungen" abhalten, dann gute Nacht.


    CU
    Space

  • "Rotbart van Dainig" schrieb:


    Seattle ist eine Enclave mit Grenzkontrollen von beiden Seiten gegen Schmuggel - teils bereits schon durch das Militär.


    Und wir wissen alle wie sicher diese Grenze ist. Eine Grenze die man auch nicht einfach zumachen kann. Dann haben 3 Millionen Einwohner binnen Tagen, eher Stunden - so lange bis sich das Kriegsrecht rumspricht und geplündert wird, nichts zu futtern. Zumal diverse Megas und Anrainer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dagegen vorgehen werden. Selbst wenn es klappt, die 3 Millionen Einwohner wollen versorgt werden, da braucht es tausende, eher zehntausende - in jedem Fall deutlich mehr als die Seattler Garnison, Soldaten um die Verteilung zu organisieren und zu sichern.
    Massenpanik, Aufstände, Plünderungen usw. inklusive. Wenn es nicht gerade was außerordentlich fieses ist, stehen die Chancen gut, das mehr Leute durch die Quarantäne sterben als durch das was sie eindämmen soll.


    Gerade mit den Erfahrungen von Chicago im Hinterkopf, dürfte man sehr, sehr vorsichtig sein. Die zweitgrößte Stadt der UCAS zu verlieren sollte reichen.


    Wenn Qarantäne dann würde ich zu einer entschieden kleineren Stadt raten, da kann man dann aber auch aus den Vollen schöpfen. Straßenspeeren, Ausgangsspeeren, Massenuntersuchungen, Inkubationslager, Hungeraufstände, Typen die versuchen sich zu verpissen, 1001 Gerücht - einige davon wahr, Dementierung, Vertuschungsversuche, massiver Einsatz von allem möglichen und die Aussicht auf Erfolg.
    Wenn man erst mal eine Millionenstadt dicht gemacht hat ist die Sache eigentlich schon gescheitert.

  • Millionen und Abermillionen vernichten? Nur wegen ein paar Junkies? Eher nicht. Mag ja sein das Behörde XY das für sinnvoll hält, die braven Steuerzahler, lies Konzerne, sollten das entschieden anders sehen.


    Die Berliner Mauer taugt nicht wirklich als Beispiel, schon weil man zwei Armeen bei Fuß hatte.

  • Ja. Die Mauer hochzuziehen verlangte generalstabsmäßige und monatelange Planung, dafür hatte man Betriebskampfgruppen, Kasernierte Polizei und NVA zur Durchführung - kurz fast die gesamten Mittel eines zentralistischen Staates zur Verfügung, die Rote Armee in der Hinterhand.


    Wenn sich die Notwendigkeit einer Quarantäne nicht lange im voraus ankündigt, man große und größte Mittel zusammenziehen kann, dann hätte man ungefähr vergleichbare Umstände und müsste immer noch damit klar kommen das es Wochen und Monate gedauert hat die meisten Schlupflöcher zu stopfen.

  • "Cajun" schrieb:

    Seattle ist ummauert...


    Die nichts taugt.


    "Harbinger" schrieb:

    In Chicago und den SOX hat es auch zeitnah funktioniert, das Runner trotzdem gern ne Blick reinwerfen, ist ihre freie Entscheidung


    Wenn es als Erfolg betrachtet mehrere hundertausend Bürger, mehrere Milliarden an Besitz und Infrastruktur aufzugeben, dann ja. Zumal in beiden Fällen genug Personen dem ,Erfolg' entgehen konnten.