Medizinische Technik 2073

Wusa,

Medizinmann :

Die Rekonvaliszenz einer Muskelstraffung (und damit auch deren "Reperatur") ist länger als ein paar Tage, basierend darauf WAS dabei eigentlich passiert. Bei einer Muskelstraffung werden die Muskeln komplett von den Knochen gelöst und neu fixiert, wobei auch neues, gezüchtetes Gewebe eingebracht wird. Das wird mit Sicherheit bedeutend länger dauern bis eine Einsatzfähigkeit gegeben ist die den Eingriff nicht nachträglich noch gefärdet als zB tödliche Schusswunden, da die Regenerationsfähigkeit des Körpers durch verschiedene Mittelchen unterstützt werden kann. Den Vorgang das ein Muskel an einen Knochen anwächst und der Bindepunkt stark genug für Belastung ist lässt sich aber nicht wirklich beschleunigen meiner Auffassung nach, da es sich dabei nicht um einen konservativen Heilungsprozess handelt, sondern um völliges Neuwachstum, das ja in dem Fall nichtmal nur körpereigene Zellen betrifft sondern auch körperfremde Zellen, was wiederum Immunsupressiva erfordert etc.

Und auch Dinge wie Reflexrekorder die direkt in das Nervensystem des Charakters eingreifen dürften mit Sicherheit mehr Zeit zur gänzlichen Integrierung in den Körper brauchen als ein paar Tage. Von Modifikationen wie Knochenverstärkung etc mal ganz abgesehen, welche wirklich umfassende Operationen darstellen die zum Teil ein tagelanges Koma erfordern.
Wenn es medizinische Hilfsmittel in Form von Medikamenten oder Ähnlichem gibt, welche soetwas so massiv verkürzen und die Selbstheilungskräfte des Körpers über alles "Normale" hinweg boosten, dann frage ich mich wieso es das eben nicht als Gear gibt a la Stimpacks wie zB im Fallout Universum. Denn das was es an medizinischer Ausrüstung gibt, ist weit davon entfernt solche Eigenschaften zu bieten, andernfalls wäre ein S6 MedKit in der Lage jemandem mit einem Bauchschuss der grade verblutet nahezu instant wieder voll einsatzfähig zu machen.

Im Übrigen bedeutet "einsatzfähigkeit" nach Wareeinbau nicht: "So, alles verheilt, lass knacken"
Viele Vorteile die man von Ware bekommt sind Vorteile mit denen man lernen muss zu arbeiten. So zB auch bei Muskelstraffung, Muskelverstärkung oder dem Knochenüberzug, sie beeinflussen massiv körperliche Merkmale wie Stärke, Schnelligkeit und Gewicht, jeder der sich schonmal das Sprunggelenk verstaucht oder gebrochen hat wird bestätigen können das es mit "Alles wieder verheilt" längst nicht getan war, da der Körper sich erst wieder auf diese "Neuerung" einstellen muss und mehr oder minder "lernen" den Fuss nun beim gehen und insbesondere beim steigen von Treppen zu heben, was bis zu diesem Zeitpunkt der Gips bzw im späteren Verlauf die Stützbandage übernommen hat.
Einige Tage, je nach Modifikation sogar Wochen, an Rehabilitationszeit muss man also auch noch bedenken, zumindest bei Ware welche sich direkt auf körperliche Eigenschaft auswirken.
Sehr massiv dürfte das auch bei Augenmods der Fall sein. Selbst wenn jemand schon über Jahre ein ganzes System drin hat, wenn er sich dazu nun noch Thermalsichtsensoren einsetzen lässt istdas Gehirn erstmal vollkommen überfordert mit dieser neuen Art der Wahrnehmung, es muss lernen diese Darstellung zu lesen.

Splinter :

Mir gefällt es ehrlich gesagt auch wie mein Meister das handhabt, mir fiel lediglich auf das eben solche Dinge die Schwund und Verbesserungsfähigkeit der Runner bisher gänzlich aussen vor gelassen wurde.

Wusa, Oro.

Wusa,

gut möglich das ich das Ganze nochetwas weniger komfortabel sehe aber das liegt eben auch daran das das Leben eines Runners und eben auch die Welt in der die Runner leben erst dann komfortabel wird wenn man genug Geld hat sich nichtmehr mit ihr abgeben zu müssen (also ungefähr ab der Mitte des Oberschicht-Standarts).

Die Erklärungen wie wo was passiert stammt aus dem Bodytech, ja, allerdings ist es zum Teil auch hören-sagen da ich selbst das Buch nicht habe sondern nur mein SL.

Wusa, Oro.

Hmm ich finde die Werte nicht schlecht. Wenn man gut zerschossen wurde, braucht man je nach Konstitution, Ware/Magie/Technomancie und Qualität der Klinik so 1-4 Tage um wieder auf die Beine zu kommen und ohne Klinik etwas länger, das finde ich eigentlich passend.
Bioware wird bei mir gar nicht repariert, die heilt und Cyberware ist relativ leicht zu reparieren, wenn nicht gerade ein angepasstes DNI kaputt geht. Man muss es nicht komplizierter machen als es ist und Steine in den Weg legen um des Steines Willen.

Log 7, Erste Hilfe 5, Medkit 6 + Cyber/Bioware, die Erste HIlfe unterstützt (Reflexrekorder oder sowas)+2= 20 Würfel -> 5 Erfolge -> 3 Kästchen Instantheilung
KO 5*2+5 (Erfolge des Arztes, ausgehend von obigem Arzt, der auch Medizin auf 5 hat)=15 -> 3-4 Kästchen pro Tag

Nach etwa 2 Tagen ist jemand, der stabilisiert werden musste wieder vollständig geheilt und voll einsatzfähig. Keine Erholungszeit, keine riesigen Krankenhauskosten (immerhin habe ich keinen Mod für Krankenhausumgebung mit reingenommen sondern bin von einer sauberen Mittelschichtswohnung ausgegangen, also +/-0), einfach nur 2 Tage Betreuung durch einen fähigen Mediziner in einer annehmbaren Umgebung und er kann sich gleich wieder in den Kampf stürzen.

Wie geht denn überhaupt Cyber- oder Bioware kaputt? Doch nur über SL-Willkür. Wenn man schon so anfängt, kann man die Heilungszeiten auch willkürlich festlegen.

Nach RAW gibt es IIRC keine festen Rekonvaleszenz- oder Gewöhnungszeiten. Lediglich der Schaden durch die Implantation wird festgelegt. Den kann man dann entweder mit oder ohne Hilfe heilen. Für richtig große Operationen sind es 7K, denen ganz normal widerstanden werden kann. (Augmentation S. 125 ff.) Muskelstraffung oder Knochenverdichtung muss also minimalinvasiv durchgeführt werden und/oder der Patient nachher mit diversen Mitteln zur Unterstützung der Wundheilung vollgepumpt werden.
Joe Average sollte auch die schwerste Operation nach 3 Tagen überstanden haben (-1 durch Schadenswiderstandswurf, 3*-2 durch Ausruhen). Der Kampftroll sollte schneller auf den Beinen sein.

Jaja, fiese, fiese SL Willkür.
Wäre auch recht unwahrscheinlich das ein Implantat kaputt geht, wenn man vollständig zerschossen wird

Ansonsten gibt es die optionale Regel von schwerem Schaden im Augmentation, da können auch mitunter Implantate beschädigt werden.

Übrigens find ich es Schwachsinn das ein Kamptroll schneller heilt. Nur weil er widerstandsfähiger ist heilt er auch schneller seinen Schaden?
Ahja.
Bei Toxinen versteh ich das noch, weil man bei großen Kerlen vielleicht die Dosis nicht genau bestimmt und eig etwas mehr bräuchte, bei Krankheiten ist da schon wieder Unsinn.

Seit wir die Heilungsregeln "gehausregelt" haben erholt sich mein Agent gar nicht mehr...

Es lebe der "Realismus".

"Trollballerina" schrieb:

Jaja, fiese, fiese SL Willkür.
Wäre auch recht unwahrscheinlich das ein Implantat kaputt geht, wenn man vollständig zerschossen wird

Ich habe nicht gesagt, dass das fies ist, sondern nur, dass es nach Gutdünken des Meisters passiert oder eben nicht. Man kann auch einfach sagen, dass Schaden an den Implantaten in den erlittenen Schadenskästchen subsumiert ist und in Medkits auch entsprechendes Werkzeug/Material vorhanden ist. Da es auch Nanoforges gibt, halte ich das für nicht so abwegig.

"Trollballerina" schrieb:

Ansonsten gibt es die optionale Regel von schwerem Schaden im Augmentation, da können auch mitunter Implantate beschädigt werden.

Ich sehe mehrere Probleme mit diesen Regeln:
a) Es ist Willkür, ob ein Implantat beschädigt wird und wenn ja welches.
b) Es gibt keine Regeln für Kosten oder Zeitdauer einer solchen Reparatur.
c) Der Spielleiter hat keine Möglichkeit nachvollziehbar zu entscheiden, welches Implantat betroffen ist, da es keine Trefferzonen gibt.

"Trollballerina" schrieb:

Übrigens find ich es Schwachsinn das ein Kamptroll schneller heilt. Nur weil er widerstandsfähiger ist heilt er auch schneller seinen Schaden?
Ahja.
Bei Toxinen versteh ich das noch, weil man bei großen Kerlen vielleicht die Dosis nicht genau bestimmt und eig etwas mehr bräuchte, bei Krankheiten ist da schon wieder Unsinn.

Dann lies Dir mal die Beschreibung von BOD durch:

"SR4A p. 67" schrieb:

The Body attribute determines a character’s resistance to outside forces. It represents the character’s cardiovascular fitness and endurance, immune system, how well she heals, her tolerance for drugs and alcohol, and, to some extent, her muscle and bone structure and weight.

Da es Leute gibt die unterschiedlich stark von Krankheiten beeinträchtigt werden und unterschiedlich schnell heilen, muss dies in den Attributen abgedeckt sein. Man kann natürlich streiten, ob ein Attribut diese beiden Eigenschaften und auch noch die Ausdauer regeln soll, aber irgendwie müssen diese Werte vermerkt sein. Wenn man das nicht möchte, sollte man sich aber auch bei den anderen Attributen fragen, ob man sie nicht noch weiter differenzieren will. Irgendwann wird es unübersichtlich. Für Teilaspekte gibt es immer noch Vor-/Nachteile.

Zum anderen reden wir von einer Welt 60 Jahre in der Zukunft, in der es Magie und Drachen und elektronische Lebewesen gibt. Wer weiß, wie genau die Medizin/Cybertechnologie dort funktioniert. Vielleicht sind in jedem Implantat auch genügend Naniten enthalten, die das Teil reparieren. Ein Auffrischen des Bestandes wird einfach über den Lebensstil abgedeckt.

LeChuq : Nicht wenn mit SotA Hartwurst gespielt wird...

Häh, SotA wurde doch mit SR4 abgeschafft bzw. gilt nur für geklaute Software.

Mir war so, als wäre das bei optionalen noch dabei, muss ich wohl die Tage mal nachschauen.

Wusa,

was hat es mit SL-Willkür zu tun wenn, bei bestimmten Bedignungen (zb 10K Bruttoschaden) zusätzliche Hausregelwurfrunden folgen die bestimmen ob aus dem Nettoschaden eine schwere Verletzung bzw durch diese eine Warebeschädigung hervorgeht? Ich finde dieses System sogar sehr nett.

Wusa, Oro.

Von zusätzlichen Hausregeln oder gar Würfen hat niemand gesprochen. Es ging darum, dass die Spielgruppe die optionalen Regeln für schwere Verletzungen (Augmentation S. 120) nutzt. Da gibt es leider nur drei Listen aus denen der Spielleiter willkürlich auswählen kann.

Wenn die Hausregelwürfe sinnvoll geregelt werden hat es nichts mit Willkür zu tun, sondern damit ob es die Welt plausibler macht. Aber es ist und bleibt eine Hausregel und hat außerhalb eurer Runde keine Bedeutung. Die Augmentation-Regeln sind Rotz!

Zitat

Log 7, Erste Hilfe 5, Medkit 6 + Cyber/Bioware, die Erste HIlfe unterstützt (Reflexrekorder oder sowas)+2= 20 Würfel -> 5 Erfolge -> 3 Kästchen Instantheilung
KO 5*2+5 (Erfolge des Arztes, ausgehend von obigem Arzt, der auch Medizin auf 5 hat)=15 -> 3-4 Kästchen pro Tag

Nach etwa 2 Tagen ist jemand, der stabilisiert werden musste wieder vollständig geheilt und voll einsatzfähig. Keine Erholungszeit, keine riesigen Krankenhauskosten (immerhin habe ich keinen Mod für Krankenhausumgebung mit reingenommen sondern bin von einer sauberen Mittelschichtswohnung ausgegangen, also +/-0), einfach nur 2 Tage Betreuung durch einen fähigen Mediziner in einer annehmbaren Umgebung und er kann sich gleich wieder in den Kampf stürzen.

Fähig ist leicht untertrieben (der Mediziner ist ein Runnertraum) und Konsti von fünf ohne Ware, Magie und Technomancie ist ein sehr sehr seltener Fall!
Im Normalfall fallen alle Pools kleiner aus und aus 2 werden eher 3-4 Tage. Weiter tut es mir mal wieder Leid, dass ich die Spielflusskeule rausholen muss, aber ein Runner der für Wochen außer Gefecht ist, nervt extrem.
Ich mag die Heilungsregeln. Wer überlebt ist zeitnah zurück - angenehm für Spieler und SL. Schiebt es, für den Realismus, auf 60 Jahre medizinischen Fortschritt und ab die Post.