Sätze, die man in einem Kauf-Abenteuer nicht lesen will...

  • Menschlichkeit ist eine Voraussetzung für einen professionellen Shadowrunner? Also für einen professionellen Entführer, Dieb, Saboteur und ... Mörder?


    SYL

  • Vorraussetzung natürlich nicht, und das weißt du auch. Die Vorraussetzung ist es, genau das zu tun, was der Auftraggeber gewollt hat. Und nicht mehr, siehe Fleddern.
    Dass auch ein Attentäter Menschlichkeit besitzt scheint zu überraschen, aber eben das haben sie. Naja, zumindest sollten sie, da sie sonst zu hirnlosen Killermaschinen werden. Was natürlich super ins SR-Spiel passt, wie auch die Gruppen-Harmonie stützt.

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    - J.N.M. -

  • "Cajun" schrieb:


    Dass auch ein Attentäter Menschlichkeit besitzt scheint zu überraschen, aber eben das haben sie. Naja, zumindest sollten sie, da sie sonst zu hirnlosen Killermaschinen werden.


    "Wir sind alle Individuen!"
    "Ich nicht!"

  • "Cajun" schrieb:

    Die Vorraussetzung ist es, genau das zu tun, was der Auftraggeber gewollt hat.


    Wenn das der Auftraggeber so spezifiziert hat, ist dsa sicherlich so umsetzbar. Und wenn der Auftraggeber mit den Schultern zuckt und sagt "Schlachtet sie ab, der Rest ist mir egal?"


    Zitat

    ie. Naja, zumindest sollten sie, da sie sonst zu hirnlosen Killermaschinen werden.


    Du setzt also Menschlichkeit mit Intelligenz gleich? Ich zb würde es eher mit Moral und Gewissen gleichsetzen.


    SYL

  • Auftrag und Runner sollten zusammenpassen. Ein Auftrag, der Schlachtet sie alle ab beinhaltet, würde ich sowieso ablehnen, aus genannten Gründen.


    Interessant finde ich nur, dass es tatsächlich diskussionswürdig ist. Integrität sollte essenzieller Bestandteil eines Profis sein, nur werde ich hier gerade davon überzeugt, dass dies nur meine Meinung ist. Jedem sein Spiel, das ist mir klar. Wundern würde dann wohl nur ich mich, wenn die Wildcats dann mal Skalpieren und mit einem Bowie-Messer anfangen die Deltaware aus ihren Gegnern zu filetieren...

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  • "Cajun" schrieb:

    Auftrag und Runner sollten zusammenpassen. Ein Auftrag, der Schlachtet sie alle ab beinhaltet, würde ich sowieso ablehnen, aus genannten Gründen.


    Daß Du ihn als Charakter und Spieler ablehnst, mag ja sein, aber es ging um Professoinalität und nicht um Ethik/Moral. Unmoralische Runner (meist eher NPCs dann), welche auch mit Auftragsmord/vergewaltigung keine Probleme haben, können sehr wohl Profis sein. Auch die von Dir angesprochene Integrität kann ohne Probleme bei einem Runner vorhanden sein, welcher gerade ein Kleines Mädchen im Auftrag eines Drogenbosses vergewaltigt. Das macht diesen Runner jetzt nicht gerade zu einer netten Person, aber nicht desto weniger kann er ein Profi sein als Runner.


    Wildcats sind militärische Spezialeinheiten. Die haben ein festes Einkommen und erhalten ihre Ausrüstung vom Staat. Wir reden hier über Runner, welche selber gucken müssen, wie sie am Monatsende die Rechnung bezahlen.


    Außer natülich der Auftrag der Wildchats ist es, einen bestimmten Gegner zu filetiren, damit man den neuesten Prototypen eines MbW-4 erhält. Dann werden auch diese zum Bowie-Messer greifen. ;-)


    SYL

  • "Profi" ist ein ziemlich beliebiges Wort, da "professionell" stark davon abhängt, von welchem Blickwinkel aus man es sieht. Für manche sind manche Sachen inakzeptabel und daher "unprofessionell", für andere ist "professionell" alles, was man für Geld tut. Leider sind beide Definitionen so extrem schwammig, dass man daraus eigentlich nichts ableiten kann.


    Der ursprüngliche Gedanke war ja, dass ein Profi nicht fleddern darf, was Profi in die Richtung des "netten Hollywood-Killers" steckt, also jemand, der zwar toll alles tötet, für das man ihm Geld gibt, außer sie sind rothaarig. Oder sonst irgendeine blödsinnige Einschränkung, so als wäre ein Psychopath was anderes als ein Psychopath, nur weil er nur Männer tötet.


    Die Frage, die ein "qualitativ hochwertiger" Runner sich eher stellen dürfte, lautet: "Welche negativen Konsequenzen hat es, wenn ich fleddere? Was kann ich gewinnen? Wiegt der potentielle Verlust das das Risiko der Konsequenzen auf?". Zu den negativen Konsequenzen zählen auch das Risiko auf einen schlechter Ruf, etc. Zu sagen, dass so jemand nie fleddert, ist natürlich so falsch: Er fleddert nie, wenn es den Auftrag zu stark gefährdet oder wenn er einen Ruf aufrecht erhalten will, etc. Denn natürlich ist es für den Ruf eher positiv, wenn man weiß, dass sich jemand zu 100% auf den Auftrag konzentriert und nicht nebenher noch abräumt (denn Vorteile für den Auftraggeber bringt das letztere eher selten - und wenn, wird der es einfach dazu sagen).

  • Exakt.


    Siehe auch

    "Apple" schrieb:

    Man muß natürlich auch die jeweiligen Vor/Nachteile kennen


    SYL

  • "Irian" schrieb:

    Die Frage, die ein "qualitativ hochwertiger" Runner sich eher stellen dürfte, lautet: "Welche negativen Konsequenzen hat es, wenn ich fleddere? Was kann ich gewinnen? Wiegt der potentielle Verlust das das Risiko der Konsequenzen auf?". Zu den negativen Konsequenzen zählen auch das Risiko auf einen schlechter Ruf, etc. Zu sagen, dass so jemand nie fleddert, ist natürlich so falsch: Er fleddert nie, wenn es den Auftrag zu stark gefährdet oder wenn er einen Ruf aufrecht erhalten will, etc. Denn natürlich ist es für den Ruf eher positiv, wenn man weiß, dass sich jemand zu 100% auf den Auftrag konzentriert und nicht nebenher noch abräumt (denn Vorteile für den Auftraggeber bringt das letztere eher selten - und wenn, wird der es einfach dazu sagen).


    Da kann ein Ausrufezeichen hinter. Ich würde weiter sagen, einen "Profi" zweichnet nur aus, dass alle auftragsgefährdenden Kriterien automatisch KO-Kriterien sind, wenn der Gewinn nur finanzieller Natur ist (also kein positiver Effekt auf den Auftrag).

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  • Ich würde hier mal den Versuch einer Beschreibung eines "echten Profis" wagen. Profis werden für gewöhnlich für einen präzise formulierten Auftrag angeheuert. Der Auftraggeber der einen Profi anheuert will sich darauf verlassen können, dass der Auftrag wie vereinbart ausgeführt wird. Der Profi führt diesen Auftrag aus und nur diesen. Der Profi weiss das er nur ein Werkzeug ist. Es ist ihm aber egal wofür, seine Bezahlung deckt seine Ignoranz bereits ab. Ebenso wird ein Profi mMn keine Extratouren machen weil er nicht weiss welchen Zweck der Auftrag dient und Extratouren diesem entgegenwirken könnten (dh alle Extratouren wie fleddern sind potentiell Auftragsgefährdend). Seine Opportunitätskosten deckt der Profi aber auch in seinem Preis bereits ab

  • IMHO zu sklavisch formuliert. Wenn Johnson möchte, daß ich nach exakt seinem Verständnis arbeite, soll er mir das auch definieren und mitteilen (damit mein Preis hochgeht). Ansonsten bin ich noch immer ein unabhängiger Freelancer mit meiner Arbeitsweise, der auftragsorientiert arbeitet. Ich würde es eher allgemein definieren "ein Profi, egal welcher Job, zeichnet sich dadurch aus, daß er seinen Auftrage gewissenhaft und kompetent vorbereitet, durchzieht und nachbereit, im Rahmen des Vereinbarten."


    Eventuell wäre auch die Wiki-Definition von "Profi" interessant


    http://de.wikipedia.org/wiki/Profi

    Zitat


    Als diesbezügliche Charaktereigenschaften werden bisweilen Verlässlichkeit, Anstand, Fairness, Loyalität, Integrität oder Pflichtgefühl genannt


    Wobei hier natürlich eher von "legalen" Berufen gesprochen wird, nicht von Auftragsverbrechern. ;-)


    SYL

  • Die Wiki-Definition ist leider arg schwammig, denn entweder trifft sie auf alle Shadowrunner zu ("machts für Geld") oder sie sagt effektiv nix aus ("höhere Qualität").


    Persönlich würde ich aber auch sagen, dass ein absolutes Verbot für andere Tätigkeiten extra erwähnt - und damit auch entlohnt - werden sollte. Natürlich ist DAS dann ein klares InGame-Problem, denn während Johnson A das für total normal hält, ist Johnson B der Meinung, dass ein "wahrer" Profi sowieso NIEMALS irgendwas anderes mitnehmen würde. Auch inGame darf so eine Definition schwammig sein, wenn sie es schon OutGame ist.

  • Ein Johnson der Profis als Profis anheuert braucht Verbote nicht extra auszusprechen. Er rekrutiert in einer Preisklasse in der es selbstverständlich ist. Will er aber das weniger Professionielle sich professionell verhalten wird er es erwähnen und entlohnen.


    Für jede Spielgruppe heisst das, dass man sich vorher darauf einigen sollte auf welchem Level die chars spielen.

  • Klar, nichtmal hier im Forum kann man sich einigen, was "professionell" nun genau heißt, aber in irgendeiner mysteriösen Preisklasse soll das auf einmal selbstverständlich sein :-) Ich denke, da muss mehr als die "Klasse" stimmen. Ein professioneller Yakuzza-Killer wird sich so verhalten, ein professioneller Konzern-Spezialeinheiten-Soldat evtl. auch völlig anders.

  • Ich denke vor allem, dass ein Johnson, welcher einen Profi anheuert, ein gewisses "Portfolio" über eben jenen Runner besitzt.
    Sei es dass er Verhandlung mit vielerlei Schieber augenommen hat und die eben ihre besten "Pferde im Stall" anbieten oder sie persönlich sich ein Bild machen (Verpflichtungen, "Gefallen" oder auch indem man einem bekannten "feindlichen" Runner die Pistole auf die Brust setzt (aus Sicht des Auftraggebers)).


    Wenn ein Job zu erledigen ist, welcher gegen die Handlungsweisen des Runners laufen (welche gerade bei Profis gerade dem Schieber bekannt sein sollten und, so sie für den Job kompatibel und brauchbar sind, auch dem Johnson),
    so wird der Johnson auch die Spezifikationen erwähnen, denn auch der will ja, dass der Job möglichst effizient durchgeführt wird.


    Wenn in dem Job zum Beispiel ein schweres Feuergefecht zu erwarten sein kann und alles möglichst ohne wildes Rumgeschlachte zugehen soll wird der Johnson das wohl auch dem Fast-Cyberzombie-runner als Auftragsbedingung mitteilen.


    Wenn Johnson und Runner so gut wie möglich mitteinander kommunizieren kann dass auch nur gut für den Run sein... gerade wenn beispielsweise irgendwelche besonderen Ganger als Runner dabei sind muss man ihnen vielleicht Handlungsvorschriften machen... der Erfüllung wird es wohl nicht entgegenstehen.





    sagt der Spieler von nem noch ziemlich menschlichen, fast 500 Karma-Streetsam, welcher (auch durch persönliche Spieler-Vorlieben) durch fast jede Gosse und moralische Zwangslage von Seattle und der Geisterkartelle-Kampagnie durchgeschleift wurde.

  • Lingua vera veritatem non efformat.


    Duden.de sagt für "Profi":


    professioneller Sportler, professionelle Sportlerin; Berufssportler[in]
    Beispiele


    ein hoch bezahlter Profi
    wie ein Profi spielen


    jemand, der etwas professionell betreibt
    Beispiele


    den Einbruch haben Profis verübt
    eine Kamera für Profis





    und Duden.de sagt für "professionell":


    (eine Tätigkeit) als Beruf ausübend
    Beispiele
    ein professioneller Sportler
    <in übertragener Bedeutung>: professionelle (wie es eine bestimmte Situation [z. B. Beruf, Position o. Ä.] erfordert, zur Schau getragene) Freundlichkeit
    als Beruf betrieben
    Beispiel
    professioneller Sport
    fachmännisch, von Fachleuten anerkannt, benutzbar, erstellt o. Ä.
    Beispiel
    ein professionelles Urteil





    Daraus:
    Ein Profirunner ist jemand, der professionell Shadowruns macht, also entweder auf berufsmäßige oder fachmännische Art.
    Ersteres dürfte auf die meisten Shadowrunner zutreffen, was Letzteres bedeutet, darüber scheiden sich (wie sich mal wieder zeigt) die Geister. Meine Meinung:
    Fachmännisch ist ein Shadowrunner dann, wenn er den Job so erfüllt, wie der Johnsson ihn im vorgibt. Wenn der J Diskretion ordert und der Runner durch Unachtsamkeit Spuren zu sich, und damit eventuell zum J, führen lässt, dann ist der Job nicht gut erfüllt. Wenn also der Runner eine Waffe lootet, die dann zu ihm zurückverfolgt wird, dann war seine Arbeit nicht fachmännisch. Wenn der Runner die Waffe so lootet, dass er nicht damit gefunden werden kann (Tags entfernen, WiFi aus etc.), dann war seine Arbeit fachmännisch. Wenn der Runner den Bullen ein Muster vorgibt (der Kerl, der immer die Cyberarme klaut), dadurch erwischt wird und auf seinem Komm die Nachforschungen zum J bleiben...
    Solange der Runner also vorsichtig und umsichtig lootet ist das auch keine Einschränkung der Professionalität.

    "Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor
    älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten.
    Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."
    Sokrates (470 - 399 v. Chr.)

  • "Irian" schrieb:

    ... ist Johnson B der Meinung, dass ein "wahrer" Profi sowieso NIEMALS irgendwas anderes mitnehmen würde. Auch inGame darf so eine Definition schwammig sein, wenn sie es schon OutGame ist.


    Richtig. Denn IP darf auch ein Johnson ab und zu mal was dazu lernen. Macht ihn nur ... professioneller. :mrgreen:


    "Warentester" schrieb:

    Ein Johnson der Profis als Profis anheuert braucht Verbote nicht extra auszusprechen. Er rekrutiert in einer Preisklasse in der es selbstverständlich ist.


    Ausnahmen sind dabei aber die Verbote, die nicht selbstverständlich sind. Und falls du es nicht gemerkt hast: die Uneinigkeit herrscht hier bzgl der Frage, auf welche das zutrifft. :P

    "As the sagest of sages have said: Not attempt to male-bovine defecate unto a male-bovine defecator!"
    -the fusion-phallused violator of worlds
    "Oil the squids, I'm going in!"
    -the dreaded captain Fang

  • Agree to diagree?
    Denke hier wird es keine gute Klärung geben. Vermutlich wäre es in einem Spiel, wo sich alle gegenüber sitzen und man auch sieht, wie sie ihre Handlungen kaschieren oder rechtfertigen, nur halb so wild. Das Netz, als Übermittler von Nachrichten scheiter an dem Transferieren des Subkontextes...

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    - J.N.M. -