Nebeneffekte bei Schießereien

"Goronagee" schrieb:

Und die Realität liefert dir auch keine schriftliche Erklärung, warum du im Lotto gewinnst, oder eben nicht.

Dann lies mal ein paar Bücher über Stochastik. Da wirst Du finden, warum man meist nicht im Lotto gewinnt, es aber doch passieren kann. Wenn es Dir um den Gewinn in einer spezifischen Ziehung geht, dann ist es ganz einfach, Du gewinnst, weil Du die gleichen Zahlen auf dem Tippschein markiert hast, wie die, die gezogen wurden.

"Goronagee" schrieb:

Wichtig im P&P ist doch der Aufbau von Spannung und Spaß an der Sache und nicht die Regelhaftigkeit, mit der eine Kugel weiterfliegt, nachdem sie ein Ziel verfehlt hat, oder? :wink:

Das stimmt natürlich, aber wenn (gefühlt) meistens bei einem einfachen Misserfolg furchtbare Kollateralschäden auftreten, ist das dem Spielspaß ziemlich abträglich. Wenn es zusätzlich noch jemand abkriegt, der, zumindest nach Meinung einiger Spieler, am falshcen Ort stand, läuft das Spiel noch unrunder. Diese Fälle gibt es leider nach RAW auch schon (z.B. Granaten, die hinter dem Werfer liegen bleiben bei erfolgreichem Wurf )

"Goronagee" schrieb:

Mit dem Versuch immer alles bis ins letzte Detail abzuregeln, stellt man sich meist selbst ein Bein und sollte sich fragen, ob man nicht lieber nen naturwissenschaftliches Studium beginnt, anstatt seine Zeit mit was "kreativem" wie Rollenspiel zu verdaddeln.

Du wirst Dich vielleicht wundern, aber viele Rollenspieler haben einen naturwissenschaftlichen Hintergrund. Künstler sind eher die Ausnahme, habe ich den Eindruck.

Ja, in diesem Thread kann sie dich ja nicht nerven, denn das Thema interessiert dich doch nicht, oder?

Es geht hier garnicht um die "Ausrottung der Meisterwillkür in allen Runden der Welt, auch deiner", sondern nur um eine Hausregel für diejenigen, die in diesem Fall gerne etwas mehr Regeln, aber dafür weniger Meisterwillkür hätten. Ist Geschmackssache. Spielstil. Denkweise. Whatever.
Natürlich ist Spannung und Spaß die Hauptsache. Und für mich persönlich ist es nunmal so, dass eine solche Regel eben mehr Spaß bringt, als wenn der SL das einfach so entscheidet.
Bei dir mag das anders sein, bei mir ist es aber so.

Also lass mich mir selbst ein Bein stellen, und im nächsten Semester ein naturwissenschaftliches Studium beginnen, okay? Denn stell dir vor, auch solche Leute spielen gerne Rollenspiele.

Also es gibt durchaus Rollenspiele die solch en System haben. Bei Deadlands z.b. gibts Regeln dafuer wann z.b. einge Geisel getroffen wird, oder jemand der neben dem Ziel steht. Leider kommt das zusammen mit einem Treffermodell und es gibt in diesem System keinen Ausweichwurf (ausser bei voller Abwehr) also entweder der Schuetze trifft, oder er schiesst daneben.

Ich gebe ja zu, daß ich vielleicht auch in einer besonderen Situation stecke (ich spiele seit 20 Jahren mit den gleichen Leuten) und es anders ist, wann man sich nicht so gut kennt.

@LeChuq:Das erklärt warum meine Zahlen gewinnen, aber nicht warum ich ausgerechnet diese tippe. Abgesehen davon ploppen diese Bücher nicht auf und erklären meinen Gewinn, nachdem ich ins Universum gebrüllt habe, daß ich gefälligst die Regel hinter meinem Gewinn erklärt haben will, weil ich den Gewinn sonst nicht antreten kann, weil ich ihn für Realitätswillkür halte. :wink:
Sowas geschieht aber leider manchmal in Rollenspielrunden und ist völlig unangebracht und macht meist das Spiel kaputt.

Cuttohulu : Natürlich spielen auch Naturwissenschaftler Rollenspiel. Ich wollte auch auf keinen Fall eine Front zwischen Naturwissenschaft und "Künstlern" aufbauen. Es ging mir eigentlich eher darum, daß Rollenspiel in meinen Augen eben keine exakte Wissenschaft ist und auch nicht zu sein braucht. Jeder kann sich natürlich die gewünschte Regeldichte aussuchen. Meiner Erfahrung nach ist es nur wichtig, daß man sich innerhalb der Gruppe einig ist über die Art und Weise des Spiels.

Warentester : Man beginnt das nächste, bis man ein gelehrter weiser Mann/Frau ist und das Universum als Ganzes erklären kann. :wink:

Warentester : Ich habe über das Kugelproblem auch schon gegrübelt und würde die Fragestellung zB um Granaten erweitern, die mit ihren Explosionen mehr als nur einen kurzen schmerzhaften Blitz erzeugen sollten, sondern auch eine gewisse Rauchentwicklung beinhalten, sowie das Zielgebiet in schwieriges Terrain verwandeln sollten etc...

Für Deckung wäre mein Vorschlag Schüsse ohne Trefferwahrscheinlichkeit (keine Erfolge, oder Patzer) für die Gallerie sind und hier ihren Schaden anrichten.
Während Schüsse denen "aktiv" ausgewichen werden muss zB die Deckung des Chars beeinflussen können (Barriere abtragen), aber den Charakter noch nicht gefärden (vorrausgesetzt, das er/ sie ausweicht).
Gerade wenn die Gruppe APDS- oder AF Muni benutzt würde ich die Barriereregeln auch für Durchschüsse heranziehen, um zu sehen ob hinter dem Getroffenen auch noch Schaden entsteht.

Gruß H

Edit: Für Standartmunition sehe ich mir immer die Panzerung des Ziels an, ein Streifschuss kann auch noch andernorts Schaden anrichten, während zB eine leichte Pistolenkugel ab Panzerung 5 stecken bleiben können sollte(direkter Schuss).

"Warentester" schrieb:

Ich stelle jetzt 3 Leute in die Reihe. Schieße ich regulär auf den ersten und er weicht aus, muss der zweite nicht ausweichen. Auf ihn wurde ja nicht geschossen.

Japp, eine wahre Regellücke. Aber:
Wir hatten mal einen äußerst ausweich-starken Charakter, in dessen Hintergrundgeschichte dann der Schützling getroffen wurde.
Und auch der SL forderte beim ausweichen des ersten auch einmal dass der hinter ihm stehende auch noch ausweichen sollte, wenn der ankommende Feuerstoß denn das Wegrecht haben soll.
In einem Flugzeug sagte ich auch einmal: ich weiche der Salve mit vollem Pool aus. Ach nein Moment, ich versuche alle Kugeln zu fangen, voller Kampfpool (SR3) zum Schadenswiderstand...

Gehört das nicht irgendwie dazu? Klar gibts keine Regeln dafür aber dafür hat man ja den fairen SL, der Kämpfe auch mal ähm dynamisch gestaltet wenn die Situation sich anbietet. Regeln die alle Möglichkeiten abdecken gibt es bislang nur in einem Spielsystem und das heißt Realität.
Spielen wir nicht auch manchmal einfach um dieser zu entfliehen?

ich handhabe dieses problem mit dem GMV ab.
meine spieler sind realitätsbezogen genug, dass sie akzeptieren können, wenn kugeln was anderes treffen als das gewünschte ziel. was genau wie getroffen wurde, hängt von einem oder mehreren umständen ab: szene, meine laune, spielweise der spieler, etc.
mit einem gewissen mass an willkür seitens des SL ist zu rechnen . es geht mal gegen einen, mal arbeitet die willkür für einen. zuckerbrot & peitsche sind doch funktionierende spielmechanismen .

da bei uns der grossteil der gruppe ab und an meistert, hat jeder theoretisch die möglichkeit seine willkür auszuleben, was das ausleben der SL-willkür wieder wesentlich einschränkt .

Das mit der Spielleiterwillkür irritiert mich hier massiv. Für mich ist doch klar, dass eine verschossene Kugel irgendwo landet. Wenn es wichtig ist, wo sie landet, wird es angesagt. Wenn sie in irgendeiner Wand oder ähnlichem steckenbleibt, eben nicht.
Wenn ich auf jemanden schieße, derjenige ausweicht und direkt dahinter steht noch jemand, sagt doch der GMV, dass Nummer 2 ebenfalls ausweichen muss oder getroffen wird.

Ich frage mich grade, wie manche Runden spielen, wenn bereits so etwas als Spielleiterwillkür gehandhabt wird?

Läuft es dann so:

SL: Dein Charakter stellt fest, dass er langsam Hunger kriegt
Spieler: Das ist Willkür, du kannst nicht einfach entscheiden, dass er Hunger kriegt.
SL: Das Kommlink von Charakter X klingelt.
Spieler: Wo steht denn in den Regeln, dass es ihn jemand anrufen darf/kann. Das ist Willkür!

"Darkcyde" schrieb:

Wenn ich auf jemanden schieße, derjenige ausweicht und direkt dahinter steht noch jemand, sagt doch der GMV, dass Nummer 2 ebenfalls ausweichen muss oder getroffen wird.

Die Regeln sagen aber leider nicht, dass das zweite Ziel ausweichen darf/muss. Die Regeln sagen aber noch nicht mal was bei einem erfolgreichen Schuss passiert. Wie soll dann ein SL gerecht entscheiden, was bei einem Fehlschuss passiert?
Nehmen wir mal an, der Schütze erwürfelt fünf Erfolge, und das eigentliche Ziel auch. Was passiert dann mit einem Ziel, das in der (weiteren) Flugbahn steht? Bekommt es einen Volltreffer oder nur einen Streifschuss. wie sieht es aus, wenn der Schuss von Anfang an ein Fehlschuss war?
Ohne Miniaturen kann man das nicht einmal annähernd beurteilen. Mit Miniaturen ist die Skala sicher zu klein, um es gut beurteilen zu können. Weiterhin hast Du das Problem mit den normalen Regeln, wenn Du das zweite Ziel ausweichen lässt: Man bekommt -1 auf jedes Ausweichen nach dem ersten. Wird das zweite Ziel dann weiter penalisiert, weil es einmal mehr ausgewichen ist?

Noch erschwerend kommt hinzu, dass die Regeln noch nicht einmal sagen, wo ein erfolgreicher Schuss trifft. War der Schuss nun ein Beinschuss, der die Femuralarterie durchtrennt hat, oder hat das Projektil dem Ziel den Kiefer weggerissen? Ist es ein Steckschuss oder ging das Geschoss durch? Im letzten Fall müsste man auch wieder die Diskussion von oben führen, wenn man nicht einfach bei RAW und dem Spielaspekt des Rollenspiels bleibt, und sagt, das kommt nicht vor, weil es nicht in den Regeln steht.