SIN und Gesicht?

  • Wo ist das Problem bei obiger Auflistung? Eine offizielle SIN enthält alle diese Daten, eine schlecht gefälschte SIN (Stufe 1) nur einen Bruchteil davon.


    Wenn eine Person zwei Gesichter haben soll prüft das System eben anhand weiterer Kriterien welche Person es vor der Nase hat, das geht bis zum DNA Vergleich. Bei einer Stufe 1 SIN ist schon nach der Augenfarbe das Ende der Fahnenstange erreicht. Offiziell ist eine Reihe von Nachfragen vorgesehen. Welche Schule? Geburtstag der Eltern? Jahr des Schulabschlusses? Die letzten drei Adressen? Etwas was ich persönlich für reichlich unzuverlässig (lässt sich problemlos in jeder Form von Cyberware speichern) und vor allem zu zeitaufwändig halte.


    Wer eine Ahnung bekommen will mit welchen Problem man bei Biometrie zu kämpfen schaue mal nach Indien, die versuchen gerade ihre gesamte Bevölkerung biometrisch zu erfassen. Die haben eine halbwegs willige Bevölkerung, nur ein System, kein abgefahrene Tech aber dafür haufenweise Leute ohne Fingerabdrücke (von harter Arbeit abgeschliffen) sowie schlechten (durch Krankheiten veränderte) und schlicht fehlenden Augen bzw. Fingern.
    Bei SR sind ungleich mehr wahrscheinlich weniger Menschen, in hunderten Systemen - System die tw. gründlich gegeneinander abgeschottet sind, mit abgefahrener Tech und Mutanten zu überprüfen. Da ist eine ganze Menge Luft.


    Mit einer, falschen, Renraku-SIN von einem Renrakusystem auf Herz und Nieren geprüft zu werden ist hingegen eine ganz andere Geschichte.

  • "Narat" schrieb:

    Mit einer, falschen, Renraku-SIN von einem Renrakusystem auf Herz und Nieren geprüft zu werden ist hingegen eine ganz andere Geschichte.

    Das lässt naürlich zwei Schlüsse zu:
    1. Man sollte immer eine ausländische falsche SIN benutzen.
    2. Ausländer sind per se verdächtig.


    Das Problem an der Liste ist auch, dass Du mit einem Stufe 1 voice analyzer SINs der Stufgen 1-3 praktisch ohne Probe auffliegen lassen können müsstest. Wie einfach SINs nach RAW so schon auffliegen, sollte bekannt sein.


    Eine oder mehrere gute falsche SINs sollten für einen Runner Pflicht sein. Der Quatsch aus Spy Games macht dann auch noch Eidetisches Gedächtnis Pflicht, falls der Überprüfer mal fragt, wo man vor vier Jahren gearbeitet hat. Was ihn das angeht, bei einer Überprüfung ist eine ganz andere Frage. Natürlich können all diese Daten mit der SIN verknüpft sein, aber sie müssen es nicht und der Überprüfer sollte nicht zwingend Zugriff auf diese Daten bekommen. Warum sollte z.B. Renraku Knight Errant (also Ares) mitteilen, dass Person 375270-Q der Chef ihrer F&E Abteilung in Seattle ist?

    Zu Oldschool für SR5 und viel zu Oldschool für SR6 - Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle meine Beiträge auf SR4.

  • @ Cajun:


    Klar, sind ja letztendlich auch nur Datenbanken.


    Nehmen wir die Beschäftigungsgeschichte, die steht in der SIN und wird mit Hilfe einer oder besser mehreren Xing-Entsprechung gegengeprüft. Oder wenn die SIN behauptet das man vor zwei Jahren einen Studienaufenthalt in den CAS hatte, dann sollten sich bei Facebook 2070 entsprechende Hinweise (,Freunde' in der CAS, entsprechende Posts, *hier Entsprechung von IP-Adressen einsetzen* in der CAS, verweise auf Einrichtungen in der CAS) darauf finden lassen. Gleiches Spiel wenn die SIN behauptet das man schon seit Jahren in der Stadt wohnt, dann schaut man in Konsumentendatenbanken ob diese SIN in diesem Zeitraum überhaupt etwas eingekauft hat.


    Das schreibt eigentlich nach eine Hausregel das gefälschte SIN durch längeren Gebrauch besser werden. Ebenso wie der Mechanismus zur Überprüfung von SINs nach einer Hausregel verlangt.


    "LeChuq" schrieb:


    1. Man sollte immer eine ausländische falsche SIN benutzen.
    2. Ausländer sind per se verdächtig.


    Der detailverliebte SL mag die Mindestwürfe entsprechend anpassen. Ist ja heute auch so das die Flughafensicherheit arabisch aussehenden Passagieren anders begegnet als den großen, blonden Blauäugigen.


    "LeChuq" schrieb:


    Das Problem an der Liste ist auch, dass Du mit einem Stufe 1 voice analyzer SINs der Stufgen 1-3 praktisch ohne Probe auffliegen lassen können müsstest. Wie einfach SINs nach RAW so schon auffliegen, sollte bekannt sein.


    Wie gesagt, die Regeln sind Schrott. Aber das man mit einer spottbilligen SIN nicht weit kommt sollte eigentlich kein Problem sein.


    "LeChuq" schrieb:


    Eine oder mehrere gute falsche SINs sollten für einen Runner Pflicht sein. Der Quatsch aus Spy Games macht dann auch noch Eidetisches Gedächtnis Pflicht, falls der Überprüfer mal fragt, wo man vor vier Jahren gearbeitet hat.


    Nicht wirklich, Speicherplatz ist billig und fast überall, wie gesagt ich halte die Form der Überprüfung für ungenügend. Wenn man auf dem Niveau der direkten Interaktion angekommen ist hat man es mit dem menschlichen Faktor zu tun. Überprüfer kann man verzaubern, bequatschen, bestechen, bedrohen, umgehen oder sind selbst übermüdet, unter Drogen, abgelenkt, mit dem Verstand woanders usw.


    "LeChuq" schrieb:


    Was ihn das angeht, bei einer Überprüfung ist eine ganz andere Frage. Natürlich können all diese Daten mit der SIN verknüpft sein, aber sie müssen es nicht und der Überprüfer sollte nicht zwingend Zugriff auf diese Daten bekommen. Warum sollte z.B. Renraku Knight Errant (also Ares) mitteilen, dass Person 375270-Q der Chef ihrer F&E Abteilung in Seattle ist?


    Gar nicht, aber damit das SIN-System überhaupt funktioniert müssen bestimmte Daten ausgetauscht werden. Daten die in bestimmten Fällen so allgemein gehalten sind das sie nur in Verbindung mit anderen Daten brauchbar sind. Bei Person 375270-Q sollte nicht mehr rumkommen als das sie von bis bei Renrako Seattle gearbeitet hat. Da damit nicht allzu viel anzufangen ist wird in anderen Datenbanken gekramt ob sich das bestätigt. Oder man setzt die Fehlertoleranz ordentlich herauf.


    Leute die praktisch nur in internen Systemen auftauchen, also der Dauerbewohner einer Ark, die keine Kontakte zu Nichtkonbürgern unterhalten fallen auf, die haben aber auch eine echte SIN und können einen DNA-Vergleich gelassen entgegensehen.

  • "Narat" schrieb:

    Leute die praktisch nur in internen Systemen auftauchen, also der Dauerbewohner einer Ark, die keine Kontakte zu Nichtkonbürgern unterhalten fallen auf, die haben aber auch eine echte SIN und können einen DNA-Vergleich gelassen entgegensehen.

    Da es, im Gegensatz zu den Regeln, vom Fluff her möglich sein sollte, gute falsche SINs zu kreieren (siehe Spoofing Life), spricht nichts dagegen, eine solche Vita zusammenzuschreiben.


    Biometrische Daten, die mit der SIN verknüpft sind, stellen ein immenses Problem für die Spielwelt dar IMHO. Mit einer gefälschten SIN können also entweder echte oder falsche biometrische Daten verknüpft sein. Sind sie falsch, fliegt die SIN bei jeder Überprüfung auf, sind sie echt hat der Überprüfer die echten Werte. Warum er mit diesen keine Inverssuche anstellt, weiß ich nicht. Man kann natürlich mit Aufwand, technischer Problem und Balkanisierung der Datenbanken argumentieren, aber für mich bleibt es eine binäre Situation. Entweder ein solcher Abgleich funktioniert, und SR ist praktisch beendet, oder er funktioniert nicht und die biometrischen Daten sind schlichtweg unnütz. Verbindet man diese Situation mit den überall vorhandenen Kameras, praktisch umsonst arbeitenden Agenten und dem unbegrenzten Speicherplatz, kann man davon ausgehen, das ein Satz biometrische Daten, über Jahre hinweg zurückverfolgt werden kann, und das ohne viel aktives Zutun von Menschen.

    Zu Oldschool für SR5 und viel zu Oldschool für SR6 - Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle meine Beiträge auf SR4.

  • "LeChuq" schrieb:

    Warum er mit diesen keine Inverssuche anstellt, weiß ich nicht.


    Die Lösung steht im RC: Masse der Daten + Fragmentierung der Daten.


    SYL

  • Na ja, die Daten über die SIN können eigentlich nicht besonders fragmentiert sein, denn die müssen ja bei jedem SIN-Check abgefragt werden. Und da - *hust* - täglich dutzend mal geprüft wird, wäre das sonst irgendwie komisch.

  • "Narat" schrieb:

    Wo ist das Problem bei obiger Auflistung?


    Dass eine ID ohne Datenbankreferenzen dasselbe wie ein Perso ohne Nummer ist - es fehlt einfach ein zwingendes Merkmal.

    "Narat" schrieb:

    Eine offizielle SIN enthält alle diese Daten


    Nein, tut sie nicht - siehe FC.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • "LeChuq" schrieb:

    Verbindet man diese Situation mit den überall vorhandenen Kameras, praktisch umsonst arbeitenden Agenten und dem unbegrenzten Speicherplatz, kann man davon ausgehen, das ein Satz biometrische Daten, über Jahre hinweg zurückverfolgt werden kann, und das ohne viel aktives Zutun von Menschen.


    Nicht wirklich, die Menge an Daten ist praktisch unendlich, da nützt die durch Prozessorkraft begrenzte Arbeitskraft von Software nur begrenzt was.
    Kameras sind überall, produzieren 24 Stunden, 365 Tage im Jahr Daten und nur weil sie überall sind heißt das noch lange nicht das jeder Zugriff darauf hat. Lonestar will an die Daten von Knight Errant? Viel Spaß.


    "Irian" schrieb:

    Na ja, die Daten über die SIN können eigentlich nicht besonders fragmentiert sein, denn die müssen ja bei jedem SIN-Check abgefragt werden. Und da - *hust* - täglich dutzend mal geprüft wird, wäre das sonst irgendwie komisch.


    Wie gesagt, die öffentlich verfügbaren Daten sind nicht notwendigerweise in allen Fällen ausreichend um eine Person zweifelsfrei zu identifizieren. Für die allermeiste Zwecke reichen die Daten aber um hinreichend genau zu sein.


    "Rotbart van Dainig" schrieb:


    Dass eine ID ohne Datenbankreferenzen dasselbe wie ein Perso ohne Nummer ist - es fehlt einfach ein zwingendes Merkmal.


    Eine Datenbankreferenz findet immer satt. Für den Alltag reich die Erfüllung der hinreichende Bedingung.Warum zweifeln wenn Geschlecht, Rasse und Name stimmen? Wenn zweifel dann wird Augenfarbe, Größe, Stimme, Fingerabdruck usw. gegengeprüft.


    "Rotbart van Dainig" schrieb:


    Nein, tut sie nicht - siehe FC.


    FC? Und wenn eine echte SIN keine der in Spy Games genannten Daten enthält warum dann eine Gefälschte?

  • "Irian" schrieb:

    Na ja, die Daten über die SIN können eigentlich nicht besonders fragmentiert sein, denn die müssen ja bei jedem SIN-Check abgefragt werden. Und da - *hust* - täglich dutzend mal geprüft wird, wäre das sonst irgendwie komisch.


    Ich kenne jetzt das Spybook nicht, insofern kann ich nur nach Unwired/GRW gehen und wenn mich nicht alles täuscht:


    Ein normaler Sin-Check fragt bei Datenbank X an, ob SIN-Daten Y vorhanden ist, Datenbank X gibt Ja oder Nein zurück. Ende. Ein einfacher SIN-Check überprüft NICHT, ob Y jetzt die gleiche biometrischen Daten wie A, G, K, und M hat. Letzteres wäre aber die inverse Suche (wenn ich Dich korrekt verstanden habe) und das sollten ganz außergewöhnliche Maßnahmen sein, wenn eine Datenbank selber auf Konsistenz überpprüft wird.


    Beispiel:
    SIN checker 829A (mit Zugangsstufe 7: "Jau, habt ihr für John Smith - 7802778292 - einen biometrischen Eintrag vom Typ 82KGH?"
    Ares Datenbank: "Jau, haben wir, ist valide und grün, schönen Tag noch".


    Und eben nicht:
    SIN checker 829A (mit Zugangsstufe 7): "Jau, was habt ihr den alles für biometrischen Eintrag vom Typ 82KGH?"
    Ares Datenbank: "Wir haben 4 verschiedene Einträge auf 3 verschiedene Namen und 2 unterschiedliche Geschlechter und einer davon ist tot".


    Wenn letzteres der echte Standard wäre, würde es keine gefälschten IDs geben können. Angesichts der Beschreibunngen, wie es um die SIN-Datenbanken steht und wie "gut" sie funktionieren, wäre Fall 2 auch kaum praktikabel.


    SYL

  • "Narat" schrieb:

    Eine Datenbankreferenz findet immer satt. Für den Alltag reich die Erfüllung der hinreichende Bedingung.


    "apple" schrieb:

    Ich kenne jetzt das Spybook nicht, insofern kann ich nur nach Unwired/GRW gehen und wenn mich nicht alles täuscht:


    Ein normaler Sin-Check fragt bei Datenbank X an, ob SIN-Daten Y vorhanden ist, Datenbank X gibt Ja oder Nein zurück. Ende.


    Nein - WoT nach UW brauchen mehrere Datenbanken.

    "Narat" schrieb:

    FC?


    Feral Cities.

    "Narat" schrieb:

    Und wenn eine echte SIN keine der in Spy Games genannten Daten enthält warum dann eine Gefälschte?


    Weil die Autoren von Spy Games offenbar nicht richtig mit dem bisher für Shadowrun veröffentlichten Material vertraut sind.


    Und auch nicht mit dem üblichen Layout für Regeln...

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • "apple" schrieb:

    Ein normaler Sin-Check fragt bei Datenbank X an, ob SIN-Daten Y vorhanden ist, Datenbank X gibt Ja oder Nein zurück. Ende. Ein einfacher SIN-Check überprüft NICHT, ob Y jetzt die gleiche biometrischen Daten wie A, G, K, und M hat.


    Bis hierhin völlige Zustimmung.


    "apple" schrieb:

    Letzteres wäre aber die inverse Suche (wenn ich Dich korrekt verstanden habe) und das sollten ganz außergewöhnliche Maßnahmen sein, wenn eine Datenbank selber auf Konsistenz überpprüft wird.


    Hier ist die Stelle, wo man, damit das Shadowrun-Universum funktionieren kann, die reale Logik in die Tonne treten muss. Eine Suche nach Fingerabdrücken in ner Datenbank ist heute schon kein Problem mehr, sondern völlig normal. Da kann man einfach wenig mehr sagen als "Augen zu und durch" denn durch Versuche, das zu erklären, wird es nur schlimmer.

  • "Irian" schrieb:

    Eine Suche nach Fingerabdrücken in ner Datenbank ist heute schon kein Problem mehr, sondern völlig normal..


    Richtig, aber nicht ganz. Man erstellt bei einer Fingerabdrucksuche ein Grundmuster von einzelnen Merkmalen und diese werden überprüft. Es findet kein Vollabgleich statt, sondern nur eine (umfangreiche) Stichprobe von, ich meine mich zu erinnern, 10-20 Markmalen. Jetzt nimmt man noch den ganzen anderen Schmus von SR dazu (Daten-Overkill) und kombiniert das mit den fragmentierten Dateien und den SR spezifischen Eigenarten (Gen-Datenbanken etc) und schon sieht das ganz anders aus. Für die große Masse von ID-Abfragen ist eine Wartezeit von über 10 Sekunden nicht mehr praktikabel, wenn man noch irgendeine Form von effizienter Massenbewältiung haben möchte.


    Dann kommt noch ein Punkt. In SR sind die Daten nicht mehr rein statisch (aka keine Exceltabelle). Da die großen Datenbanken sowieso manipuliert werden müssen, um hochwertige SINs zu erstellen, spricht auch nur wenig dazwischen, daß die Einträge der Datenbank an sich angepasst werden, im Stile von "Wenn Anfrage X auf Datensatz Y zugreift, gebe Anwort "Eintrag grün, keine weiteren Einträge zurück, beende Abfrage mit Erfolgsmeldungs".


    Natürlich kann man sich ewig darüber streiten wie futuristische ID Systeme im Detail funktionieren - das Spy macht es offenbar nicht leichter. Allerdings müssen die ID-Abfragen funktionieren, und zwar auch für Runner, ergo müssen zwar in der Theorie inverse Vollsuchen etc perfekt funktionieren und jede gefälschte biometrische ID aufspüren, aber offenbar sind in der SR-Spielrealität Dinge wie Datenmasse + Fragmentierung offenbar ein so großes Hinderniss für eine effiziente Datenbankabfrage, daß inverse Vollsuchen bestenfalls so-la-la funktionieren und schlimmstenfalls einen Haufen Mist ausspucken. Das kann durchaus glaubwürdig sein - wer einmal größere Computernetze und Datenbanken betreut hat, weiß, wie schnell es da zu Fehlern kommen kann, besondres wenn es ein heterogenes und über Zeit gewachsenes System ist., welches noch mit einem Dutzend unterschiedlicher Standards zusammenarbeiten soll.


    SYL

  • "Rotbart van Dainig" schrieb:


    Nein - WoT nach UW brauchen mehrere Datenbanken.


    Fragt man eben mehrere Datenbanken ab.


    Ich betrachte das Problem mehrerer SIN inzwischen als gelöst. Werden bei einer Überprüfung doch nur die an die SIN gebundenen Daten an bestimmten Stellen nachgefragt und nicht pauschal alles nach einer Entsprechung gesucht.


    "Rotbart van Dainig" schrieb:


    Feral Cities.


    Was soll da wo stehen?


    "Rotbart van Dainig" schrieb:


    Weil die Autoren von Spy Games offenbar nicht richtig mit dem bisher für Shadowrun veröffentlichten Material vertraut sind.


    Der Widerspruch sei welcher?


    Bitte in Zukunft genauer, ich könnte ja auch schlicht sagen, ich habe Recht, siehe GRW. Eine vernünftige Diskussion kommt so aber nicht zustande. Und was bitte sei WoT, in den 210 Seiten des Unwired.


    "Irian" schrieb:


    Hier ist die Stelle, wo man, damit das Shadowrun-Universum funktionieren kann, die reale Logik in die Tonne treten muss. Eine Suche nach Fingerabdrücken in ner Datenbank ist heute schon kein Problem mehr, sondern völlig normal. Da kann man einfach wenig mehr sagen als "Augen zu und durch" denn durch Versuche, das zu erklären, wird es nur schlimmer.


    Ein Problem das sich dadurch lösen lässt indem man annimmt das in der Datenband nach Fingerabdruck A gesucht wird, welcher der SIN von Person A gebunden ist. Es wird nicht pauschal nach irgendwelchen Entsprechungen gesucht. Dies ist erst bei kriminalistischen Untersuchungen der Fall und ist dann arg beschränkt.
    Zumal der Fingerabdruck allein nicht wirklich ausreichend ist, wenn man sechs Milliarden Menschen auseinanderhalten will.

  • Vorsicht: Ich sagte nicht, dass das Problem bei der SIN-Überprüfung liegt, da kann man durchaus argumentieren, dass nur nach der SIN gefragt wird. Die Stelle, wo das System imho auseinander fällt, ist die, sobald jemand mal die andere Richtung macht, z.B. bei nem Verbrechen. Und sorry, nein, da überzeugt mich diese Pseudo-Argumentation nicht, dass einfach alles schlecht gemacht ist :-)

  • "Irian" schrieb:

    Vorsicht: Ich sagte nicht, dass das Problem bei der SIN-Überprüfung liegt, da kann man durchaus argumentieren, dass nur nach der SIN gefragt wird. Die Stelle, wo das System imho auseinander fällt, ist die, sobald jemand mal die andere Richtung macht, z.B. bei nem Verbrechen.


    Nicht wirklich, Shadowrun kennt die Balkanisierung von gewaltigen Datenmaßen. Ares hat einen Fingerabdruck, schick. Ares lässt den durch SEINE Datenbanken laufen, auch schick. Blöd nur das Aztech seine Fingerabdruckdatenbanken nicht, teilweise oder verfälscht mit Ares teilt, die haben nämlich ein paar Daten zu dem Fingerabdruck. Für kleinere Sicherheitsdienstleister wird das dann noch bitterer, Hanse Security hat nur ganz vielleicht Zugriff auf Datenbanken die auch nur ungefähr denen von KE entsprechen. Dafür sind sie billiger und nicht auf Gedeih und Verderb Ares ausgeliefert.
    Günstigenfalls gibt es die Antwort: "87,5% Entsprechung in Aztech Datenband X gefunden, keine weiteren Informationen. Ende der Suchabfrage."


    Auch ist ein Fingerabdruck bei weitem nicht genug um eine Person unter 6 Milliarden - eher mehr wenn man auch nur die Toten der letzten Jahrzehnte mit einer SIN miteinbezieht, zweifelsfrei zu identifizieren, es gibt haufenweise Leute ohne Fingerabdrücke und haufenweise Möglichkeiten beliebige Fingerabdrücke zu haben.

  • Das funktioniert nur so lange wie Du nicht mehrere falsche SINs bei der suchenden Organisation hast.
    Wenn die Balkanisierung so fortgeschritten ist, dass ein Mitglied einer anderen Organisation (Ausländer, Konzernbürger der Konkurrenz etc.) würde das fast zwangsläufig dazu führen, dass solche Leute einfach an der Grenze abgewiesen werden.

    Zu Oldschool für SR5 und viel zu Oldschool für SR6 - Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle meine Beiträge auf SR4.

  • Wenn KE offizielle Polizei von seattle ist, hat sie Zugriff auf die UCAS-Dateien - und füttert diese auch, so dass auch die Polizei von New York oder sonstwo Zugriff auf die gleichen Daten hat. Im besten Fall bedeutet das, dass man niemals zwei falsche SINs vom falschen Land haben sollte, weil die sonst bei nem Verbrechen auf einmal beide hochgehen.

  • "LeChuq" schrieb:

    Das funktioniert nur so lange wie Du nicht mehrere falsche SINs bei der suchenden Organisation hast.
    Wenn die Balkanisierung so fortgeschritten ist, dass ein Mitglied einer anderen Organisation (Ausländer, Konzernbürger der Konkurrenz etc.) würde das fast zwangsläufig dazu führen, dass solche Leute einfach an der Grenze abgewiesen werden.


    Oder, ganz shadowrunmässig, gründliche Kontrollen von allem was nicht dem Standard entspricht. Auch ist es ja nicht so das es jeweils ein Kriterium tut. Fingerabdruck falsch, sonstige Daten korrekt -> kann passieren. Erst in wirklich sensiblen Bereichen arbeitet man mit geringen Toleranzen.


    "Irian" schrieb:

    Wenn KE offizielle Polizei von seattle ist, hat sie Zugriff auf die UCAS-Dateien - und füttert diese auch, so dass auch die Polizei von New York oder sonstwo Zugriff auf die gleichen Daten hat. Im besten Fall bedeutet das, dass man niemals zwei falsche SINs vom falschen Land haben sollte, weil die sonst bei nem Verbrechen auf einmal beide hochgehen.


    Ja, klar. Als ob UCAS gleich UCAS ist alle Bundesstaaten, lokale Polizeibehörden, hunderte von Sicherheitsdienstleistern, CIA, NSA, Homeland, FBI,und das halbe Hundert andere Organisationen ihre Daten vollumfänglich, fehlerfrei, zeitnah und korrekt untereinander austauschen und diesen Datenschatz auch noch mit Fremden, wie Sicherheitsdienstleistern oder staatlichen Organisationen (lies, der Konkurrenz), vollumfänglich, fehlerfrei, zeitnah und korrekt teilen.


    Ansonsten. Immer nur dagegen sein ist leicht, leistet doch mal konstruktive Kritik. Wie funktioniert das System eurer Meinung nach?

  • Meiner Meinung nach? Gar nicht. Der Fehler ist, imho, einerseits biometrische Daten mit der SIN verknüpfen zu wollen, aber andererseits nicht zu berücksichtigen, dass dies natürlich erhebliche Probleme für falsche SINs, etc. bedeutet. Wenn die Daten mit der SIN verknüpft sind, dann BRAUCHT es keine hundert verschiedene Organisationen, denn man muß ja nur EINE Stelle fragen, nämlich dort, wo die SIN registriert sind - und das muss für die Polizei möglich sein. Dass Lone Star evtl. nicht erfährt, dass SIN xyz in Verbindung mit Geldwäsche aktuell unter Beobachtung des FBIs steht, gar keine Frage, aber die Invers-Suche nach Fingerabdrücken in der SIN-Datenbank ist nunmal nur schwer bis gar nicht wegzudiskutieren. Man kann Flickwerk drüber kleben, warum in Shadowrun alles dämlicher gebaut ist als selbst heute, aber zufriedenstellend ist das nicht.