[IP] Krakatau

  • -21-


    „Prayudha ist angebrochen – der Krieg vor dem Krieg. Aber der Status Quo wird nicht mehr lange währen. Selanis Netzwerk erstreckt sich über das gesamte Archipel. Hunderte oder vielleicht gar Tausende von Menschen arbeiten direkt oder indirekt dafür. Meine Aufgaben hier in Mompracen sind nur ein kleiner Teil dieses undurchsichtigen Gebildes. Aber es gibt dennoch eine Quelle der Macht, so habe ich vernommen. Das einflussreichste Geschäft, die Basis der Organisation, liegt in der Bezugsquelle seltener erwachter Pflanzen aus dem Dayak-Konzil. Es muss irgendeine Übereinkunft zwischen den Dayak und Selani geben, die tief in den Schatten liegt. Ein Geheimnis. Wer auch immer, nach Selanis Ableben, über dieses Geheimnis verfügen würde, könnte es wagen, den verwaisten Thron zu besteigen. Und die Position derjenigen, die dem neuen König zur Macht verholfen haben, wäre nicht nur gefestigt in der neuen Ordnung, sondern privilegiert. Um das Geheimnis zu lüften, wäre eine Reise nach Makassar nötig, in den Kraton selbst. Ich verfüge über einen loyalen Kontaktmann in Makassar, aber er steht mehr oder weniger auf verlorenem Posten. Die Informationen, die von Sulawesi hier her dringen, sind verworren und uneindeutig. Nur eine Erkundung vor Ort, und ein letztendliches Eindringen in Selanis Bergfestung im Toraja-Hochland kann die Gewissheit bringen, die in dieser Sache benötigt wird. Es gibt nur Wenige, denen ich eine solche Aufgabe zutrauen würde.“


    Mit übereinander gefalteten Händen beendet Radil seine ruhig und distanziert vorgetragene Rede und verfällt erneut in Schweigen. Sein Blick sucht nicht denjenigen der Versammelten, sondern blickt ins Leere. Dennoch ist sich jeder aus der Crew sicher, dass der Mann jedes gesprochene Wort aufmerksam in sich aufnehmen wird.

  • -22-


    Nach kurzem Zögern ergreift José das Wort
    "Es gibt nur wenige, denen ihr diese Aufgabe zutrauen würdet... Da ihr uns das sagt vermute ich, dass wir gemeint sind. Korrigiert mich, wenn ich mich irre. Wir sollen also die Verbindung zwischen den Dayak und unserem verstorbenen Freund finden. Das könnte in der Tat eine schwierige Aufgabe werden. Die Frage ist, was wir davon haben, abgesehen von Ruhm, Ehre und eurer Wertschätzung. All diese Dinge sind zwar erstrebenswert, allerdings..."

  • -23-


    Mellow ist über die Offenheit Radils erstaunt. So direkt zum Punkt zu kommen und so deutlich auszudrücken, dass er vorhatte an Selanis Stelle zu rücken war recht seltsam. Nur wo war der in Aussicht gestellte Handel? Radil sagte, was er von der Besatzung der Shiva wollte, aber nicht, was er dafür anbot. Während Mellow noch überlegt, wie er es ausdrücken soll, setzt José bereits an. So bleibt Mellow erst einmal stumm.

  • -24-


    José's Frage nach einer offensichtlich finanziellen Belohnung zeigt mal wieder wie kurzsichtig der Troll denkt. Sollten sie es schaffen Radil als neuen "Boss der Bosse" einzusetzten wären sie in indonesien sowas wie die rechte Hand Gottes. Oder des Teufels. Wer sagt das Radil sie als Mitwisser des Geheimnisses nicht umbringen lässt? Oder - Redjack wagt kaum die Konsequenzen zu bedenken - warum sollten WIR nicht ein Abkommen mit den Dayak treffen? Klar wir haben nicht die Connections zum Militär und dem Drogenbaronen. Aber die anderen Piraten würden sich uns sicher anschließen wenn wir die Kontrolle über die Erwachten Drogen haben.
    So oder so Radil wird unser Glück oder unser Unglück sein. We zien wel waar het schip strandt.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Ray


    Den Weg zum Tulang kannte warscheinlich jeder der Crew der Shiva in und auswendig, trotz der unuebersichtlichichen Struktur in Momprance. Dort angekommen wurden sie recht direkt, zu Rays verwunderung in das ihm Unbekannte, Hinterzimmer gefuehrt.
    Dort setzt er sich ein wenig abseits. Die Verhandlungen mit den Einheimischen lagen ihm nie wirklich so, er sie nie gut lesen, ihre staendige Froehlichkeit und das Laecheln verschleierte ihm was sie wirklich dachten. Er setzte sich aber nah genug an die anderen um nicht unhoeflich zu wirken, soviel hatte er schon auf die harte Tour lernen muessen.


    Radil kam sofort zur Sache und was er sagte war unheimlich Interessant und gleichzeitg Erschreckend. Es wuerde mehr oder weniger unweigerlich ein Krieg ausbrechen. Entweder unter der hand in Form von Intrigen, oder offen. Ein Krieg der viele Tote bringen konnte. Was Radil ihnen eroeffnete war unglaublich.
    Ray ist erstmal sprachlos, fast entgleitem ihm seine Gesichtszuege und in ihm arbeitet es. Verdammte scheisse. Wenn Radil das Geheimniss lueftet, koennte er selber den Platz des Koenigs einnehmen. Als seine Gehilfen in der Sache haetten wir einige Macht und einigen Einfluss. Aber verdammtnochmal ist es das Wert? Wir wuerden das geheimniss kennen, er koennte uns umbringen lassen, oder seine maechtigen Feinde tun es. Je groesser die Dinge sind in die man sich einmischt desto verherrender koennen sie sein. Mir waere das fast ein wenig heikel. Mit so einer Sache sind wir unweigerlich mit dem Radil auf ewig verbunden. Dann wars das mit jeglicher Unabhaengigkeit. Wir waeren ein Teil von der drekigen Geschichte. Ein grosses Angebot, aber wir Zahlen den Preis im Vorraus und verrichten die Arbeit.

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
    Bonepicker: Aelterer leicht desillusionierter ehemaliger Militaerarzt. Hinkt leicht.
    Vagabond: Junger Squatter und Rumtreiber, immer auf Achse, ehemals in einem Zirkus als Messerwerfer aktiv.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Datenschützer sind empört, die Regierung aber beschwichtigt: Das alles geschehe sowieso längst.

  • -26-


    Radils Lächeln hat zugleich etwas Geheimnisvolles und etwas Herausforderndes an sich. Dennoch ist seine Stimme stets gefasst und kontrolliert, fast so, als würde er etwas Belangloses erzählen und nicht über die Zukunft des gesamten Archipels sprechen.


    "Das Wayang Kulit lehrt, dass es nicht nur Schatten und Licht gibt, sondern viele Facetten zwischen ihnen, Facetten, die sowohl das Licht als auch die Schatten durchdringen. Aber wo wird man letztendlich stehen? Wo werdet ihr stehen? Es gibt keinen Platz außerhalb des Schirms. Wir alle sind Teil der Lakon. Wir alle werden einem bestimmten Weg folgen. Die Frage ist, auf welche Weise sich unsere Wege kreuzen werden. Ich werde nicht vergessen, wohin ihr mich gebracht habt, wenn die Reise zu Ende ist, genauso wenig wie ihr sicherlich vergessen habt, wohin ich euch gebracht habe. Aber ihr seid noch nicht am Ende eures Weges. Es wird noch viel geschehen. Es ist jetzt die Zeit, da die Welt erschüttert wird, sich darüber bewusst zu werden, wo man steht. Und der Zyklus nimmt seinen Lauf - nichts wird ihn stoppen. Aber vielleicht sind wir schneller und können davon profitieren - gemeinsam."

  • -27-
    Redjack muss Radil recht geben. Indonesien wird ins Chaos versinken ... aber das war schon oft sein Schicksal.
    Doch diesmal sind wir Teil des Spiels.
    Zum ersten mal richtet Redjack direkt das Wort an Radil.
    "Zumindest wissen wir woran wir bei dir sind. Viele andere die Selanis Erbe antreten wollen sind wirklich üble Typen. Selani kannte wenigstens Gnade. Doch sie kennen nur Gier und werden die Inseln ausbluten lassen. Ich finde wir sollten unser Schicksal annehmen. Was meint ihr?"
    Diese letzte Frage galt den anwesenden Trollen, Elfen und Menschen der Shivabesatzung.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -28-
    José


    Der Troll wirkt sehr nachträglich. irgendetwas scheint ihn zu beschäftigen. Dann spricht er, ruhig aber anscheinend doch erregt.
    "Ihr habt Recht. Von diesem Standpunkt aus habe ich das noch gar nicht betrachtet. Wie ihr wisst, bin ich erst seit kurzem in Mompracen, aber es ist mir eine Heimat geworden. Ich will nicht, das alles hier im Chaos versinkt und allein deshalb werde ich euch helfen. Ich werde tun, was für meine neue Heimat, und damit für mich, das beste ist.
    Oder seht ihr das grundlegend anders und wollt mich umstimmen?
    ", fragt er die anderen.
    "Denn bei allem hat für mich die Crew Vorrang."

  • -29-
    Ray


    Ray hoert Radil aufmerksam zu, auch wenn er nicht all die Wendungen genau verfolgen kann, so gut kann er weder die Sprache noch die hiesige Mythologie, glaubt er einigermassen den Punkt verstanden zu haben. Ein wenig Besorgt vernimmt er die Meinungen von den anderen Crew Mitgliedern.
    "Also ich weis ja nicht. Wir zahlen den Preis unserer Unabhaengigkeit, natuerlich wissen wir dann wo wir stehen und an wem wir sind. Aber wollen wir das Wissen? Der Preis der Unabhaengigkeit ist gross, und wir verlieren sie ein fuer alle mal. Ist es das Wert?"


    Die andere Frage ist, ist Selani wirklich so viel besser als die anderen? Die ganze Situation ist unmoeglich einzuschaetzen und kann jede erdaenkliche Wendung nehmen. Ohne uns werden andere den Job uebernehmen, moeglicherweise fuer eine ander Seite. Uebernehmen wir den Job koennen wir uns sichersein das ihn auch andere ubernehmen auf anderen Seiten. Der Krieg wird ausbrechen, erst im Geheimen wo wir die Krieger waeren. Dann, wenn alle Seiten dabei Scheitern und es zu keinem Ergebniss kommt im grossen wo Indonesien im Chaos versinken wird. Waere sich Rauszuhalten nicht die bessere Moeglichkeit? Vielleicht ist das Chaos garnicht schlecht und eroeffnet ganz neue Moeglichkeiten. Es wuerde alte Machtstrukturen brechen. Die Fronten waeren aber erstmal undruchsichtig, das kann Nachteil oder Vorteil sein. Jedes Eingreifen oder nichteingreifen wird zu einer Situation werden die ein Vorteil oder ein Nachteil sein koennte.

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
    Bonepicker: Aelterer leicht desillusionierter ehemaliger Militaerarzt. Hinkt leicht.
    Vagabond: Junger Squatter und Rumtreiber, immer auf Achse, ehemals in einem Zirkus als Messerwerfer aktiv.
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    Datenschützer sind empört, die Regierung aber beschwichtigt: Das alles geschehe sowieso längst.

  • -30-


    Was ist dabei für uns drin. War die entscheidende Frage. Geld, Einfluß, Macht. Darauf ließ es sich reduzieren. Scheiße verdammt, dieses rumgeeiere hilft keinem.


    Also tritt Mellow vor und baut sich vor der Mannschaft auf. Man war eine ziemlich demokratische Truppe, aber der demokratische Prozess der Entscheidungsfindung war nichts, was man aussenstehenden Antun wollte. Es wirkte unorganisiert, und vor allem uneins.


    "Om, Haben sie etwas dagegen, wenn wir uns beraten? Dann werden wir unsererseits ein Angebot unterbreiten." dabei verwendet er das höfliche Saudara.

  • -31-


    Radil lächelt wissend, als sich Mellow vor die Gruppe stellt und sich anschließend in höflichster Form an ihn wendet. Der Blick des Mannes überzeugt den Troll davon, dass er richtig gehandelt hat. Die Zurschaustellung der Uneinigkeit innerhalb der Gruppe, in javanischen Augen eine Störung im Mikrokosmos, ist fast schon ein Bruch der Etikette und verhilft keinesfalls dazu, das Ansehen der Shiva-Crew vor Radil zu vergrößeren. Allerdings ist sich Mellow sicher, dass der andere es angesichts der Brisanz der Informationen und der daraus resultierenden enormen Veränderung der Lage nicht allzu förmlich mit der Etikette nimmt. Radil nickt unmerklich und erhebt sich in einer fließenden Bewegung, die kaum Falten in seinen Sarong treibt. Dann zieht sich der Mann lautlos zurück und lässt die Truppe im dämmrigen Vorführraum alleine zurück. Als das Geräusch der schließenden Türe verklungen ist, ist sich die Crew sicher, alleine zu sein. Alleine mit den aufwühlenden Informationen, die Radil ihnen offenbart hat.

  • -32-
    José


    Als Radil gegangen ist, wendet sich José an die anderen.
    "OK. Meine Haltung dazu ist klar, und ich stehe dazu. Ich finde, wir sollten mitmachen. Klar, das ganze ist riskant, aber... Mal ehrlich, wenn ihr kein Risiko wolltet, hättet ihr euch einen anderen Job besucht. Wenn wir das Geheimnis finden, haben wir auf jeden Fall etwas davon. Wenn wir es behalten, haben wir ungeahnte Möglichkeiten, wenn wir es abgeben, steigen wir in der Gunst von Radil. Das ganze ist unser Untergang. Oder unser Weg zu Macht und Reichtum. Ich bin dagegen, diese Chance ungenutzt zu lassen. Ganz abgesehen davon: Wenn wir nichts machen, geht hier vielleicht vieles zum Teufel. Vielleicht auch dann, wenn wir uns einmischen, aber dann können wir das ganze wenigstens etwas beeinflussen.
    Wir haben keine Möglichkeit, uns nicht einzumischen. So sehe ich das.
    Ach ja, eins hab ich vergessen: Solltet ihr alle, oder ein Großteil von euch, nicht meiner Meinung sein, werde ich mich nicht gegen euch stellen. Immerhin sind wir ein Team. Aber ihr solltet das ganze sehr gut überdenken.
    "
    Danach sieht er die anderen erwartungsvoll an.

  • -33-
    Ray


    "Ja, es waere der Untergang unsere Unabhaengigkeit. Also ich fuer meinen Teil sehe das ganze sehr Kritisch. Die Situation ist in keinster Weise einschaetzbar. Ich glaube, wir haben ebensoviele Moeglichkeiten das Geschehen zu beeinflussen wenn wir uns nicht in dieser Art und Weise einmischen. Mit einem solchen Auftrag sind wir unweigerlich auf eine Seite festgeschrieben, egal was passiert. Ich habe kein Problem einzelne Auftraeger zu uebernehmen, solange wir dabei unsere Unabhaengigkeit bewahren. Das ist hierbei einfach nicht der moeglich. Sobald wir das Geheimniss rausbekommen sind wir unweigerlicher Teil davon. Das ist was anderes als fuer eine bestimmte Gruppe oder Person einen Auftrag auszufuehren oder einen Vertrag mit ihnen zu haben und dafuer Informationen zu bekommen. Wenn wir diesen Auftrag annehmen oder durchfuehren sind wir mehr oder weniger Teil dieser Gruppe und damit in der jetzigen Form nicht mehr Existent. Natuerlich wuerden wir moeglicherweise reich und maechtig sein. Ich bin mir zwar nicht sicher ob das letzte letztendlich so erstrebenswert ist, aber ok. Allerdings bin ich irgendwie noch nicht bereit unsere oder meine unabhaengige Existenz dafuer aufzugeben." Ray hat leise gesprochen aber mit einem bestimmten Ton. Er ist wirklich nicht bereit sein jetziges Leben jetzt schon aufzugeben. Er meinte es wie ers gesagt hatte. Zu sehr liebt er seine erst vor einigen Jahren gewonnene Unabhaengigkeit und die damit zusammenhaengende Freiheit. Auch sie hatten Verpflichtungen und wirklich Frei wahren sie warscheinlich auch nicht, aber als Mitglieder oder sogar fuehrende Personen in einem Drogenkartell wahren sie mit Sicherheit nicht mehr unabhaengig und auch nicht mehr Frei. Macht, so verlockend sie auch eigentlich ist, fuer Ray ist sie momentan nicht das was er sich unter seinem restlichem Leben vorstellt. Es geht seinem Willen nach Freiheit und unabhaengigkeit entgegen.
    Allerdings ist er in anbetracht der Situation nicht so sicher wie er rueberkommt. Noch ein wenig leiser fuegt er seiner doch recht langen Rede noch hinzu:
    "Wenn ihr aber alle dafuer seid, ich wuerde euch unterstuetzen."
    Wirklich gegen die Gruppe stellen will er sich nicht, da ihm die momentane Crew dafuer zu wichtig ist. Auch wenn der Auftrag ihm nicht wirklich geheuer vorkommt und irgendwie gegen sein Gefuehl, seine Vorstellungen und seine Wuensche spricht.

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
    Bonepicker: Aelterer leicht desillusionierter ehemaliger Militaerarzt. Hinkt leicht.
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  • -34-


    Mellow hört sich das die Meinungen an und nickt an dieser oder jener Stelle.


    "Wenn wir es ehrlich betrachten ist die Zukunft nach Selanis Ableben sowieso nicht einschätzbar, oder?


    Die wirkliche Frage die sich also gerade stellt, ist: Wollen wir die Gelegenheit Geld und Einfluß zu gewinnen wahrnehmen, oder nicht? Wenn wir es tun, bedeutet es stärkeres Commitment, aber so eine Gelegenheit wird sich so schnell nicht wieder ergeben. Wenn wir es nicht tun, stehen wir in den unruhigen Zeiten ohne Verpflichtungen, aber auch ohne Rückendeckung da."


    Mellow grinst in die Runde.


    "Und wenn wir das entschieden haben überlegen wir, was wir dafür verlangen?"


    Er schaut in die Runde und zeigt auf jeden einzeln


    "Also: Wer ist dafür dass wir diese Gelegenheit wahrnehmen?"


    Redjack, du warst dafür,
    Jose, du warst, ja was...
    Mellow wackelt mit der Hand mit gespreizten Fingern dafür?"
    Ray, du bist dagegen?
    Ich selbst bin auch dafür.


    Wie schaut es mit euch aus? Fragt er die anderen und schaut sie direkt an.

  • -35-


    Die Diskussion unter der Shiva-Crew nimmt ihren Lauf. Das Thema ist heikel. Vielleicht ist es sogar die wichtigste und folgenreichste Entscheidung, die man bisher als Gruppe hat treffen müssen. Aber eine Entscheidung muss fallen - egal ob für oder gegen Radils Angebot. Und die Zeit drängt - das weiß jeder der hier Versammelten nur allzu gut. Darüber kann selbst die typische indonesische Gelassenheit nicht wirklich hinweg täuschen. Mellow wendet sich gerade an den Rest der Crew, der noch uneins in seiner Meinung verharrt, als plötzlich der alte Holzboden erzittert und ein Grollen über Mompracen hinwegrast, das eindeutig keine Begleiterscheinung des Sturmes sein kann. Die Geräusche, die von draußen in den Vorführraum dringen, sind wegen der massiven Türe und den Bootswänden nur gedämpft zu hören, und doch ist der Tumult von außerhalb deutlich zu vernehmen. Ist der Krieg doch schneller nach Mompracen gekommen, als von Radil vermutet? Ganz egal, was es auch ist, aber niemand von der Shiva vermutet etwas Gutes dabei.

  • -36-


    Redjack spuckt die Reste der Betelnuss aus die er sich vor einer Minute erst in den Mund gesteckt hat und zieht seine mit APDS geladene Schnellfeuerpistole. Nervös versucht er über seine AR-Brille ein Videosignal von der Shiva oder den Masterservants zu erhalten. Kanjeng Ratu Kidul scheint es auf diesen Schandfleck im Meer abgesehen zu haben.
    "Drek, ich habe da ein ganz mieses Gefühl." zitiert er einen alten 2D-Film

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -37-
    "Ich auch, mein Freund. ich auch."
    José zückt seine Remington und lädt sie durch. Als Zweitwaffe müssen ihr Knauf oder seine Fäuste herhalten.
    "OK. Wir sollten uns jetzt entscheiden. Und wenn wir dagegen sind, hauen wir einfach ab. Sonst sehen wir noch nach Radil. Und ich bin immer noch dafür."
    Und ich wäre noch überzeugter, wenn ich eine gute Schicht Kevlar zwischen mir und was-auch-immer-Radau-macht hätte...

  • -38-
    Ray
    "Mieses Gefuehl ist noch mild ausgedrueckt."
    Ray behaelt Aufmerksam die Eingaenge im Auge und greift nach seiner Waffe. Aber er zieht sie nicht. Er vergewissert sich nur ob sie an Ort und Stelle ist, auch wenn er sich dem eigentlich Sicher ist. Ein kleines Zeichen seiner Nervoesitaet. Anstatt der Pistole zieht er eine Zigarette aus einer kleinen Schachtel und zuendet sie sich an. Du wolltest nicht so viel Rauchen... Ach scheiss drauf, man lebt jetzt. Er zog einmal an dem Glimmstaengel und wendet sich mit einem deutlichem Unbehagen im Gesicht zu den anderen.
    "Ich habe ein verdammt beschissenes Gefuehl bei der Sache. Bei der ganzen Sache. Wenn ihr das aber wirklich wollt, dann machen wir das. Was danach kommt ist erstmal noch Zukunft. Sehen wir zu, das wir erstmal unseren Arsch dorthinbewegen und sehen dann wie es dort aussieht. Aber wie gesagt, ich waere dafuer erstmal abzuwarten."
    Dort? Ob die Zunkunft wohl ein Ort ist, ein "Wo"? Eher ein "Wann", aber ein "Wann" ist scheisse zu fassen. Was ist schon ein "Wann"? "

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
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  • -39-


    Siorc nickt, doch Mellow und Siorc werden von dem Grollen unterbrochen bevor Siorc eine Antwort geben kann. Im Gegensatz zu seinen Mitstreitern bleibt er allerdings ruhig. Er scheint eher dem Grollen nachzulauschen. Ein ungutes Gefühl macht sich zwar auch in ihm breit, aber offenbar ein anderes als bei den anderen. Denn wenn man es als Ohmen sehen wollte, dann war es kein gutes. Er klinkt sich bei der Shiva ein und startet ihren Motor. Unmittelbar darauf erhebt sich auch seine Kull Drohne um sich einen Überblick zu verschaffen. Sie steuert in Richtung Sumbawa. In der Aufzeichnung schaut er sich das Grollen aus Sicht der Shiva an und läßt es von der Sensorsoftware analysieren.


    "Die werden euch nicht helfen." offenbar bezieht er sich dabei auf die Waffen. "Das Grollen kommt nicht von Menschenhand und die Feuerberge Sumbawas lassen sich nicht erschießen." Seine größte Sorge galt einer Gefahr, viel größer als die durch Menschen. Wenn der Zorn Kanjeng Ratu Kiduls in Form einer Wasserwand über Mompracen hinweg fegen würde, wären sie alle verloren. Und dass die Feuerberge eine solche Welle auslösen konnten hatte er selbst schon gesehen. Damals hatte es nur ein paar Dörfer in der Nähe weggespült. Aber so dich wie sie an Sumbawa waren und bei der Heftigkeit der Eruption die solch ein Grollen hervorrufen konnte war mit schlimmem zu rechnen.

  • -40-
    Ray


    Die Vulkane - Ausbruch - Erdbeben - Seebeben. Der Troll hat recht. Da muss etwas wirklich sauer auf uns sein, aber nein.
    "Das koennte verherrend sein."
    Das Meer wuerde seinem Groll gegen diese Stadt nachgeben, sie verschlingen und zerstoeren.

    Auch er sprach nicht wirklich aus, was er damit genau meinte, aber es war ja auch eigentlich offensichtlich.
    In einem wieder sehr viel gefassterem Ton versucht Ray in der Diskussion weiter zu kommen.
    "Wir sollten zu einer Einigung kommen, wie auch immer sie Aussieht, wir sollten Radil nicht so lange warten lassen."

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
    Bonepicker: Aelterer leicht desillusionierter ehemaliger Militaerarzt. Hinkt leicht.
    Vagabond: Junger Squatter und Rumtreiber, immer auf Achse, ehemals in einem Zirkus als Messerwerfer aktiv.
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