SR4 Unterbrechende Handlung

  • Gibt es eine unterbrechende Handlung in Shadowrun?


    Hatte ein konkretes Beispiel im Kopf, das mich zur allgemeinen Frage führte.


    Das Beispiel:


    Einen Magier, z. B. in einer offenen Verhörsituation davon abzuhalten seine kompplexe Handlung zu nutzen klappt nur, wenn man den Magier vollends unterbricht. Solch klassische Sachen, wie im Keim ersticken ist nach den Regeln, wie ich sie kenne nicht möglich.
    Zurück zu dem Magier. Hatte da eine tolle Situation aus einem Film im Kopf, wir sind uns nicht sicher, aber es scheint Lethal Weapon zu sein, da hatte der Befragte den Stuhl an die Kehle des Befragten gestellt. Wenn es so eine Situation in SR gibt, dann kann der Frager nichts tun, um den Magier von seiner komplexen Handlung abzubringen. Auch bei herausgezögerter Handlung und Multitasking zum Erkennen der magischen Handlung. (Wegen Freie statt Einfache Handlung)


    Ist das soweit richtig?


    Und wenn es ist das ist...


    ...ist es dann soweit richtig?

    Be polite, be professional, but have a plan to kill everybody you meet
    - J.N.M. -

  • Magiermaske kommt mir in den Sinn, da steckt aber mehr drin als die "gute" alte gimp Maske.


    Beatmung über nen Schlauch und Whitenoisegenerator für die Beschallung.
    Ist wohl bewußt so gewählt (bezüglich fehlende unterbrechende Handlung), damit die Schlägeradepten die Magier nicht hinterrücks dominieren.
    Ob es denkbar wäre subduing Combat dafür heranzuziehen halte ich für fragwürdig, da MA damit nur vorschub vor Magie geleistet würde.

  • Ich hab ihn so verstanden, dass er eine Handlung die eine komplexe Handlung benötigt countern möchte. Im konkreten Beispiel den Zauber des Magiers verhindern bevor dieser ihn zu ende wirken kann. Sowas kenn ich aber nur von z.B. D&D mit den Intercept-Abilities aber nicht von SR...

  • Ach so. Man kann bei SR überhaupt nicht countern. Nichtmal eine zweite Einfache Handlung, weil beide in direkter Folge abgehandelt werden. Und da man seine Handlung ja auch nicht mehr in umgekehrter Folge ankündigt gibt es auch keine Präkognition.


    Allerdings wird gerne vergessen, dass man bei einfachen Handlungen beide zu Beginn seines Inidurchganges ankündigen und dann auch so durchführen muss.


    Medizinmann : Weil er entweder vorher handeln muss (da hat B aber noch nichts gemacht), oder danach (da ist es zu spät). Zwischendurch geht nicht. Jemand mit einer aufgesparten Handlung kann zwar vor B handeln, aber dann hat B auch noch nix böses gemacht. Das ist das übliche Dilemma.

  • Wäre das nicht ne aufgesparte Aktion, die dann bei Handeln des anderen in Kraft tritt.


    So ähnlich dem sie zielen mit ihren Waffen auf dich. Wenn du dich bewegst drücken sie ab.


    Analog hier der Magier, er hat den Stuhl erhoben, wenn der Magier irgendwas Magiemäßiges zu machen scheint, kriegt er eins über den Schädel. Problem hierin ist eher das das wahrnehmen des zauberns schwieriger ist, als das wahrnehmens einer dummen Aktion eines Streetsams.

  • Das Ausschalten des Gegners führt aber nur indirekt dazu dass die Handlung unterbrochen wird. Was hier aber gefragt wird, soweit ich den Ausgangspost richtig verstanden hab, ist eine Handlung die konkret das Zauberwirken countert.
    Eine aufgesparte Aktion kommt dem aber wohl am nächsten, da die ja dann im gleichen Ini-Zeitpunkt stattfindet aber eben vor dem jeweiligen Trigger...

  • "Warentester" schrieb:


    Medizinmann : Weil er entweder vorher handeln muss (da hat B aber noch nichts gemacht), oder danach (da ist es zu spät). Zwischendurch geht nicht. Jemand mit einer aufgesparten Handlung kann zwar vor B handeln, aber dann hat B auch noch nix böses gemacht. Das ist das übliche Dilemma.


    Ich bin jetzt etwas verwirrt von deiner Interpretation der Regeln .Es liest sich für Mich
    als ob da der GMV fehlt .
    Wenn Char A eine aufgespart Handlung hat und sieht das Char B zaubern will (oder irgend etwas machen will das eine komplexe Handlung ist,z.B. einen Nahkampfangriff auf C)
    dann unterbricht er Ihn mit seiner aufgesparten Handlung. Ganz Einfach (eigentlich) *Schulterzuck*
    zumindestens kann A das versuchen !
    Obs wirklich klappt entscheiden dann die Würfel
    ....Jetzt nach etwas Nachdenken Ahne Ich ,wo dein Problem liegt.
    A hat eine Aufgesparte HAndlung
    B will in ID 2 in Iniphase 10 handeln (Zaubern)
    jetzt denkst Du das die Regeln so unflexibel interpretiert werden müssen (was falsch ist) und
    A entweder nur in Iniphase 11 handeln kann und mit seiner Handlung in 11 durch sein muß
    und dann B in Iniphase 10 dran ist. oder erst in Iniphase 9 ,wenn der Zauber schon durch ist.Das ist aber falsch.A kann natürlich auch in Iniphase 10 handeln !
    Sowas ist......wie sage Ich es freundlich...... ein Denkansatz der zu unflexiblem Spiel ohne Spielspass führt :!:
    der ImO weitaus bessere Ansatz ist die Rundes fliessend zu interpretieren
    A (aufgesparte Handlung) macht seine Komplexe Handlung gleichzeitig mit B in Iniphase 10
    Wer dann seine Aktion durchführen kann entscheidet ein vergleichender Wurf


    mit flexiblem Tanz
    Medizinmann

  • Ich argumentiere hier nur nach RAW, nicht nach GMV. Die Regeln zu den aufgesparten Handlungen sagen aber, dass man vor einem Charakter handelt, der jetzt eigentlich dran wäre (im konkreten Beispiel in Aktionsphase 10, aber trotzdem vorher), man ihm aber auch den Vortritt lassen darf (wenn man normalerweise vor ihm dran ist, was meistens der Fall ist). Gleichzeitige Handlungen werden im Regelwerk auch explizit aufgeführt, aber IIRC nur, wenn beide Charaktere aufgesparte Handlungen ausführen.


    Aber selbst wenn die Handlungen gleichzeitig sind, beeinflussen sie sich nach RAW nicht, da beide Würfe unabhängig abgehandelt werden. D.h. beide Handlungen entfalten ihre Wirkung erst, wenn die andere Handlung bereits vollendet ist. Das steht sogar explizit so im Regelwerk, IIRC.


    Das Problem tritt daher auf, da Handlungen bei Shadowrun keine Zeitliche Ausdehnung haben. Sie sind instantan, unabhängig von der Art der Handlung. Selbst Bewegung funktioniert in Sprüngen von Bewegungsweite/ID Metern. Es ist daher nach RAW, nicht möglich, das jemand eine Handlung beginnt aber jemand anderes später anfängt und früher fertig ist. Dadurch wird die absurde Situation geschaffen, dass besagtes
    "Wenn X sich bewegt, dann schieße ich" dazu führt, dass X womöglich gar nicht mehr zum Bewegen kommt, wenn man mit dem Schießen erfolgreich war, und somit die Vorraussetzung, dass X sich bewegt negiert wird, und man dadurch auch gar nicht geschossen hätte, wodurch sich X aber wieder bewegen könnte. Das ist Paradox.

  • Erstmal es gibt Handlungen, die Voraussetzungen haben die erfüllt sein müssen. z.B. Essenzentzug (als Critterkraft), so bald man bei dieser Handlung (die über mehrere KR geht) unterbrochen wird, bricht der komplette Vorgang ab und muss gegebenen Falls neu gestartet werden.
    Im Eingangs genannten Beispiel ist es ein wenig schwieriger, andererseits auch einfach, wenn man es aus der Fluff-Perspektive anschaut. Zaubern braucht Konzentration und meistens das Sichtfeld hat man diese nicht kann man nicht zaubern. (Magiermaske ist ja genau das, der Zauberer ist Blind und seine Konzentration wird durch ein fieses Rauschen gestört). In den meisten Fällen spiegelt man das in Regeln durch ein Aufschlag wider (Würfelpoolabzug). Ganz konkret kann jeder Charakter von einem anderen an allem gehindert werden, so fern der andere Charakter schneller ist und ihn bevor er handeln kann, handlungsunfähig macht. Beispiel Zauberer wenn der Zauberer eine Initiative von z.B. 9 hat kann jeder der schneller ist den Zauberer ausschalten so das er nicht mehr zaubern kann. Wie er das bewerkstelligt ist dem Handelnden überlassen, und reicht von passivem Blocken/Antimagie über aktive Gewalt: Kopfschuss, Kopfnuss, KO-Schlag u.ä. bis hin zu anderen Ablenkungen (wie Unsichtbarkeitszauber) oder Entscheidungswandlern (die bewirken das der Zauberer doch lieber nicht zaubert sondern eine andere Handlung ausführt).

  • "Warentester" schrieb:


    Aber selbst wenn die Handlungen gleichzeitig sind, beeinflussen sie sich nach RAW nicht, da beide Würfe unabhängig abgehandelt werden. D.h. beide Handlungen entfalten ihre Wirkung erst, wenn die andere Handlung bereits vollendet ist. Das steht sogar explizit so im Regelwerk, IIRC.


    "Wenn X sich bewegt, dann schieße ich" dazu führt, dass X womöglich gar nicht mehr zum Bewegen kommt, wenn B erfolgreich war, und somit die Vorraussetzung, dass X sich bewegt negiert wird, und man dadurch auch gar nicht geschossen hätte. Das ist Paradox.


    So hab ich die Regeln auch verstanden. Und selbst wenn er handelt nachdem der Trigger ausgelöst wurde, hindert es den Magier z.B. nicht daran danach einfach trotzdem zu zaubern sofern er noch dazu in der Lage ist. Die ursprüngliche Frage zielte daoch darauf ab gezielt Handlungen zu verhindern und zwar nicht durch einfaches Ausschalten des Gegners.
    Es geht somit um gezieltes Reagieren auf eine Handlung um diese zu unterbinden, und sowas is nach den Regeln zumindest mMn nicht möglich bei SR.
    Wobei der Effekt mit einer verzögerten Aktion durchaus gleich ausfallen kann, wenn der Gegner ausgeschaltet wurde mit der verzögerten Handlung...

  • Dadurch wird die absurde Situation geschaffen, dass besagte
    "Wenn X sich bewegt, dann schieße ich" dazu führt, dass X womöglich gar nicht mehr zum Bewegen kommt, wenn B erfolgreich war, und somit die Vorraussetzung, dass X sich bewegt negiert wird, und man dadurch auch gar nicht geschossen hätte. Das ist Paradox.

    Sorry, aber das einzige absurde und Paradoxe ist deine Interpretation des ganzen ( :) )
    Wenn B seine aufgesparte Handlung hat und "Wenn X sich bewegt, dann schieße ich"
    Sagt, und sich dann X bewegt (sagen wir in Iniphase 10) dann schießt B auch in Iniphase 10 genau dann , wenn sich X bewegt hat,wenn er das Bein hebt um den ersten Schritt zu machen.

    mit freundlichem Tanz
    Medizinmann

  • "Stoke" schrieb:

    Es geht somit um gezieltes Reagieren auf eine Handlung um diese zu unterbinden, und sowas is nach den Regeln zumindest mMn nicht möglich bei SR.


    Doch jede Vergleichende Probe ist so etwas. Wo vom einen direkt auf den anderen reagiert wird. Im Fall des Magiers kann man wie ich schon sagte durchaus den Einsatz von Antimagie als solches sehen, aber auch das Blenden des Magiers (oder Sack über den Kopf), sowie die durch Fluff geregelten Sozialen Skills, wie Verhör, Einschüchterung und Überreden u.ä. eben alle Aktionen die den Magier daran hindern sein Zauber zu wirken.


    Edit: Sei es durch einen Würfelpoolmodifikator (Schadenmodifikator, Ablenkung, Sichtmodifikatoren usw.), ein Verlust an Handlungen (der Magier verliert einen Teil seiner Handlungen und hat keine Komplexe für den Zauber übrig) oder technische Voraussetzungen (Konzentration, Sicht auf das Ziel, Berührung zum Ziel usw.) und ganz zu letzt Fluff-Interpretation einer Situation (z.B. der Magier wurde eingeschüchtert oder überredet es nicht zu tun).

  • "Medizinmann" schrieb:

    Sorry, aber das einzige absurde und Paradoxe ist deine Interpretation des ganzen ( :) )


    Ich stimme dir ja zu. Nur die Regeln tun das nicht.


    "Medizinmann" schrieb:

    Wenn B seine aufgesparte Handlung hat und "Wenn X sich bewegt, dann schieße ich" sagt, und sich dann X bewegt (sagen wir in Iniphase 10) dann schießt B auch in Iniphase 10 genau dann , wenn sich X bewegt hat,wenn er das Bein hebt um den ersten Schritt zu machen.


    Leider eben nicht. Bei Shadowrun werden gleichzeitige Aktionen nunmal voneinander unabhängig durchgeführt.

  • Leider eben nicht. Bei Shadowrun werden gleichzeitige Aktionen nunmal voneinander unabhängig durchgeführt.
    Aber wenn die eine Aktion dazu benutzt werden soll um eine andere zu verhindern ,dann eben nicht.Ich meine,wenn Du das so siehst wie Ich,dann mach doch einfach
    GMV geht immer über RAW.Einfach mit der Gruppe absprechen und machen(und sich damit das Spiel einfacher machen :wink: :) )


    mit einfachem Tanz
    Medizinmann

  • Ich finde die Regeln gar nicht so schlecht.


    Eine Mensch braucht Minimum 0.112 Sekunden (Laut Google) um zu reagieren.
    Somit führt er sein Countern immer min. diese Zeit zu spät aus.


    Somit wären die Regeln wieder vertretbar.


    Der Adept der Counternt könnte aber versuchen die Handlung des Magiers zu erahnen,
    wenn dieser sich Innerlich darauf vorbereitet. (z.B. mit Menschenkenntnis)
    Und auf Verdacht einen Erstschlag durchführen.


    Sicherer und einfacher ist aber immer noch die Lösung den Magier ganz die Möglichkeit zum Zaubern zu nehmen.

  • Hihi ihr seid echt gut.


    "Mach doch einfach nach GMV."


    "Will ich ja, aber das doofe RAW kommt immer dazwischen."


    Lass niemals zu, dass irgendjemand trotz GMV eine regeltechnisch korrekte Aktion durchzieht, sonst landet man immer bei dem: "Ich überleb das schon, hab genug soakwürfel." Und das macht meistens keinem mehr Spaß.


    Wir sind immerhin in einem RPG bei welchem der SL (in Absprache mit der Gruppe!) "Gott" ist. Und nicht in einem Tabletop wo die Regeln Gott sind (und dort machen bei weiten nicht alle Regeln Sinn).

  • "Bloodmage" schrieb:


    Eine Mensch braucht Minimum 0.112 Sekunden (Laut Google) um zu reagieren.
    Somit führt er sein Countern immer min. diese Zeit zu spät aus.


    Bei der Quelle würde ich nicht meine Schwester verwetten...


    "Bloodmage" schrieb:


    Der Adept der Counternt könnte aber versuchen die Handlung des Magiers zu erahnen,
    wenn dieser sich Innerlich darauf vorbereitet. (z.B. mit Menschenkenntnis)
    Und auf Verdacht einen Erstschlag durchführen.


    Es gibt Wahrnehmung für magische Handlungen. Das ist schon soweit geklärt.


    Wie ich sehe, hab ich tatsächlich keine Regel übersehen. Ja, es wird auf GMV hinauslaufen, aber da ist dann das Jammern vorprogarmmiert. NSCs haben auch sowas wie Reflexe und Wahrnehmung.
    Danke erstmal soweit. Ich beobachte weiter...

    Be polite, be professional, but have a plan to kill everybody you meet
    - J.N.M. -