Railroading: ein immer wiederkehrendes Thema

  • Aus dem Grunde (und aufgrund meiner Definition von vorhin), zähle ich dann das tatenlose Herumstehen als Railroading.
    Ich stimme dir da völlig zu,auch für mich ist es extrem wichtig, wenn die Welt logisch reagiert.Ich würde nur nicht von Railroaduing sprechen. Kidnapping ist kein Mord (beides sind schlimme verbrechen,habe aber nichts miteinander zu tun)
    Das ist aber (im Grunde ) nur eine "Definitionspräferenz"(genauso wie ich sehr viel Wert auf dem Unterschied zwischen Powergaming und Min/Maxing lege....da kommt halt meines Großvater's Gene durch, der durch&durch ein akribischer Buchhalter war)


    mit Zustimmungstanz
    Medizinmann

  • "Medizinmann" schrieb:

    Das ist aber (im Grunde ) nur eine "Definitionspräferenz"(genauso wie ich sehr viel Wert auf dem Unterschied zwischen Powergaming und Min/Maxing lege


    Wahrscheinlich. Denn die anderen Definition lassen in meinen Augen viel zu viele Fälle zu, die in meinen Augen kein Railroading sind. (So wie bei Dir die Fälle, die gar kein Powergaming sind, sondern nur einfaches Min/Maxing. (Selbstverständlich kann es aus der Sicht eines "Bauern"-Spielers (oder wie war Dein Name für die, die sich unnötige und sinnlose Einschränkungen verpassen?) powergamisches Verhalten sein, nur weil man min/maxt. Aber nur weil die Leute ein bisschen verklärten Blick darauf haben, macht es dann nicht zu einer Tatsache, sondern nur zu einem gefühlten Missstand, den es eigentlich gar nicht gibt. Und es wäre schön, wenn man das gleiche über Railroading sagen könnte und die "gefühlten" Missstände einfach da einordnen könnte, wo sie hingehören - in die Ecke der Übertreibung. Das ist aber ohne eine vernünftige Abgrenzung nicht so ohne weiteres möglich, deswegen mag ich Definitionen, die es klar stellen.)


    Und deshalb habe ich auch kein Problem damit, wenn ich sage, dass bei uns kein gewöhnlicher Railroading stattfindet, sondern nur und ausschließlich der "Bullettrain Railroading" (ich mag diese Wortschöpfung), weil wir uns leider nicht so oft treffen können und dann werden die Charas der Spieler, die nicht kommen konnten, von den anderen und dem SL übernommen (selbstverständlich nicht dann, wenn der Spieler anwesend ist, dann kümmert sich gefälligst der Spieler um seinen Chara) - aber nach der Definition ist es bereits das so schön genannte "Bullettrain Railroading", denn die Gründe warum etwas passiert sind für die Definition egal.

    Ich bin der letzte Schrei der Evolution. Als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

  • (Selbstverständlich kann es aus der Sicht eines "Bauern"-Spielers (oder wie war Dein Name für die, die sich unnötige und sinnlose Einschränkungen verpassen?)
    Stimmt schon ,Bauerngaming,
    aber der Begriff ist nicht von Mir .....oO( Ich denke den hab Ich damals im Grofafo aufgeschnappt....)
    oooohhh,Moment
    wenn der SL die Chars übernehmen muss weil die Spieler nicht anwesend sind und es keinen logischen Grund gibt ,warum die
    Chars jetzt nicht verschwinden.....das hat auch nix mit Railroading zu tun,auch nicht mit Bullettrain Railroading,denn das wäre es wenn der Spieler da ist und der SL (ohne Intimebegründung wie Drogen,Magie oder Gedankenkontrolle) einfach so bestimmt ,was der SC macht .



    mit kurzem Tanz in die Mittagspause
    Medizinmann

  • "Medizinmann" schrieb:

    wenn der SL die Chars übernehmen muss weil die Spieler nicht anwesend sind und es keinen logischen Grund gibt ,warum die
    Chars jetzt nicht verschwinden.....das hat auch nix mit Railroading zu tun,auch nicht mit Bullettrain Railroading,denn das wäre es wenn der Spieler da ist und der SL (ohne Intimebegründung wie Drogen,Magie oder Gedankenkontrolle) einfach so bestimmt ,was der SC macht .


    Ich weiß, aber in meiner Definition kommt keine Abfrage, ob Spieler anwesend oder nicht, deswegen wird dieser Fall als Railroading eingestuft - und ich meine auch zurecht, weil der Chara nicht 100% so handelt (nicht handeln kann), wie er gehandelt hätte, wäre der Spieler da. Das kann ruhig unter Railroading fallen, damit habe ich kein Problem.

    Ich bin der letzte Schrei der Evolution. Als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

  • Zitat

    für die, die sich unnötige und sinnlose Einschränkungen verpassen?


    mmh und Vampire glitzern im Sonnenlicht... schon klar :-}{


    Zitat

    "Bullettrain Railroading"


    das hör ich jetzt zum ersten mal... aber das:

    Zitat

    wenn der SL die Chars übernehmen muss weil die Spieler nicht anwesend sind und es keinen logischen Grund gibt ,warum die
    Chars jetzt nicht verschwinden...


    mach ICH nicht mehr. Das hat beim letzten Mal zu einer erbosten Spielerin und einem Char weniger geführt (nein, er ist nicht gestorben, die Spielerin hatte danach keinen Bock mehr auf ihren Char, weil sie selbst keinen Ausweg aus der Situation gefunden hat...)

  • Bullettrain Railroading hab Ich letztens erfunden,kannst Du Hier im Thread nachlesen :mrgreen:
    Ist mir vor ein paar Monaten passiert,da meinte der SL: " ok und dein Ork ist jetzt von dem Footballspiel auf der Leinwand abgelenkt,deshalb bekommt der das Gespräch am Nachbartisch nicht mit" und ich so :"Was ,wieso bestimmst Du, was mein Char macht,das bestimme immer noch Ich !...."
    Mit Hilfe einer Mitspielerin haben wir dann dem SL erklärt das das ,was er machen wollte nicht richtig ist


    Das kann ruhig unter Railroading fallen, damit habe ich kein Problem.

    JaJa aber mit der richtigen Definition hast Du eine,sonst würdest Du ja nicht nachfragen :lol:
    Du bist mir schon einer :D


    mit Grinsetanz
    Medizinmann

  • Medizinmann

    Zitat

    ok und dein Ork ist jetzt von dem Footballspiel auf der Leinwand abgelenkt,deshalb bekommt der das Gespräch am Nachbartisch nicht mit" und ich so :"Was ,wieso bestimmst Du, was mein Char macht,das bestimme immer noch Ich !...


    Wobei ich so etwas in abgewandelter Form machen würde und auch mache.
    Spieler geht an Ort A um ABC zu machen. (Am Besten Adept mit Gedächtnissfähigkeit)
    Macht A und B vergisst aber C.
    Spieler sagt: Ich gehe nach Hause.
    Hier würde ich als Meister eingreifen und ihm entweder sagen, dass er C macht oder (um Zeit zu sparen sagen).
    Nach dem du C erledigt hast, gehst du zurück.


    Ich sehe als Meister keinen Sinn darin, Spieler unnotweniger Weise zu quälen ala du wolltest doch noch was machen, oder?
    Hast du nicht etwas vergessen?


  • Wieso sollte ein Char nicht auch Ingame mal was vergessen? Ich würde den Spieler für seinen Char höchsten eine Erinnerungsprobe würfeln lassen, und sollte diese erfolgreich sein, ihn darauf hinweisen, das er was vergessen hat.

  • Es kommt etwas auf den Char an.
    Ein Adept mit den Gedächtnissboni oder ein Magier mit entsprechend hohen Werten würde die Probe so oder so schaffen.
    Dann schließe ich die Szene lieber ab, als das ich den Rest sinnlos warten lasse.


    "Ich gehe nach Hause"
    "Hast du nicht etwas vergessen"
    "Was?"
    "Würfel eine Erinnerungsprobe"
    "*12 Würfel herauskram und würfel* schön 5 Erfolge*"
    "Dir fällt ein, Einschub aufgrund der genauen erinnerung, noch C machen wolltest?"
    "Ah, klar. Ja, ich mache noch C"
    "Ok du machst C und gehst danach nach Hause.


    Wenn man als Meister einigermaßen mitdenkt kann man sich hier 5 Minuten absolut langweilige und überflüssige Interaktion sparen.
    Falls man sich als Meister, unerwarteter Weise, geirrt haben sollte, so hat der/die SpielerIn noch immer Möglichkeit zum Einspruch.


    Ich bin kein Großer Fan von allgemeinem gesagt getan, nicht gesagt nicht getan. Außer in wirklich kritischen Situation oder bei wichtigen Entscheidung. Aber wegen jeder Kleinigkeit wäre mir das zuviel.


    PS: Nachtrag zum Beitrag des Medizinmanns
    Ob sein Ork etwas mitbekommt oder nicht, wird durch eine Probe auf Wahrnehmung geprüft. (Bzw ob er dem Gespräch beachtung schenkt über eine Probe auf Intuition.)
    Solche Proben würde ich als Meister würfeln und davon nichts sagen.

  • Die Frage ist doch, hat Medizinmann vorher gesagt: "Ich kucke jetzt fernsehen!" ODER hat der Meister einfach bestimmt: "Dein Ork kuckt gerade fern!"... das geht aus dem Beitrag nicht so 100% hervor.


    Zitat

    Solche Proben würde ich als Meister würfeln und davon nichts sagen.


    Ich würfle prinzipiell NIE für die Spieler

  • "Mercenario" schrieb:

    Blue_Dragon


    Passive wahrnehmung ist bei mir die große Ausnahme.
    Weil es manchmal einfach bescheuert ist.
    "Du bemerkst, äh ach ja die Vögel singen heute aber schön"


    damit kann ich jetzt gerade irgendwie nichts anfangen...

  • Er meint, es kommt ziemlich doof, wenn die Runner passive Wahrnehumg selber Würfeln und bei Misserfolg der SL sich in irgendwelche Ausreden flüchten muss. Das warnt die Spieler und beeinflusst ihre Reaktionen.

  • @ Blue_Dragon

    Zitat

    Ich unterstelle meinen Spielern, dass sie in der Lage sind ihre Ahnungen im Reallife und die Wahrnehmung ihres Chars ingame zu trennen


    Sorry, aber das ist unmöglich. Man kann so tun, man kann es versuchen aber eine Information, welche du hast, wird dich beeinflussen. Auf die eine oder andere Weise.


    Angenommen das Runnerteam will sich in einer alten Lagerhalle mit einem Hehler treffen.
    Die Wahrnehmungsprobe war dazu da, ob die Runner einen Heckschützen bemerken.
    Die Probe scheitert aber und es gibt keine Information.
    Natürlich wissen die Spieler, dass es wohl ein Anzeichen für einen Hinterhalt war (oder sie gehen davon aus).
    Wie sollen sie sich verhalten?
    Sollen sie ihre Waffen entsichern? Ein Schutzzauber wirken? Oder sollen sie so tun, als würden sie glauben, dass alles in Ordnung ist?
    Alle 3 Optionen wirken jetzt irgendwie künstlich. Schon als die Runner in die Lagerhalle gekommen sind, glaubten sie wahrscheinlich nicht, dass alles glatt über die Bühne geht.
    Also warum sollte der Magier nicht denken "Vorsicht ist besser als Nachsicht?". Aber natürlich könnte man auch argumentieren, dass man nur aufgrund der Wahrnehmungsprobe so handelt. Und wenn man nur darüber nachgedacht hat, so hat die Information dich schon beeinflusst.
    Du hast nur ein Gehirn und das wird nunmal durch alle Informationen beeinflusst.

  • "Blue_Dragon" schrieb:

    Die Frage ist doch, hat Medizinmann vorher gesagt: "Ich kucke jetzt fernsehen!" ODER hat der Meister einfach bestimmt: "Dein Ork kuckt gerade fern!"... das geht aus dem Beitrag nicht so 100% hervor.


    Er hat es einfach so bestimmt
    (was denkt Ihr denn weshalb Ich mich so dagegen wehrte ;)
    Wir ware in unserer Lieblingsbar und der SL "fremdbestimmte " einfach über meinen Char
    Etwas ,das ImO ein No-Go ist


    mit selbstbestimmtem Tanz
    Medizinmann

  • "Blue_Dragon" schrieb:

    Wie wäre es mit: "Nix... absolut nix... alles ruhig und friedlich..."
    Ich unterstelle meinen Spielern, dass sie in der Lage sind ihre Ahnungen im Reallife und die Wahrnehmung ihres Chars ingame zu trennen


    Wenn ich verdeckt für die Spieler würfele (was fast ausschließlich für passive Wahrnehmungsproben passiert, manchmal auch Heimlichkeit oder andere Dinge, über deren Erfolg der Char sich nicht unbedingt sicher sein kann), sag ich ihnen das meistens nicht mal. Es geht nicht um das Trennen von ingame-und outgame-Wissen bei mir, sondern darum, die Spannung zu erhalten.
    Manchmal würfele ich hinter dem SL-Schirm völlig sinnlos und grinse.
    Das ist gut, um etwas Paranoia unter den Spielern (nicht Chars) zu fördern. :-)

    "Er hat nie die Liebe gelernt!"
    SL zu meinem "leicht" modifiziertem Zwergen-Sam

  • Erstens nimmt ihnen das die Möglichkeit ggf. Edge einzusetzen und zweitens ist Paranoia bei den Spielern nichts erstrebenswertes. Es führt nur irgendwann zu lächerlichen Aktionen.
    Ein Beispiel dazu: Ich habe mal L5R gespielt, hatten eine tolle Gruppe aus echt erfahrenen Leuten zusammen. Der Plot hatte Detektivelemente. Wann immer eine Situation kam das die Charaktere sich besprechen wollten kam der Spruch "würfelt Wahrnehmung". Wir würfelten immer brav und bekamen immer gesagt, "da ist nichts". So weit so gut. Nur nachdem ich zum achten oder neunten Mal in Folge ein abartig hohes Ergebniss auf dem Wahrnehmungswurf erzeilt hatte, war die Paranoia der Spieler so weit gediehen, dass sie auf die Charaktere übergriff. Es stand also eine Gruppe Samurei, die einfach nur privat reden wollte, in einem Reisfeld aus dem sie alle Bauern verscheucht hatten im Kreis und hakten während des Gesprächs in die Luft, damit keine fliegenden Lauscher ankamen. Am Ende des Abens sagte der SL, dass nie irgendwas dagewesen wäre.
    Ich habe da weit besser Erfahrungen damit gemacht die Spieler selbst würfeln zu lassen, und dass sie bei einer verpatzten Probe ihre Charaktere passend weiter spielen.

    Be professional, be polite.. but have a plan to kill everyone you meet.

  • Ich halte es mal so, mal so... mal würfel ich um zu gucken, ob der Charakter was mitkriegt, mal lass ich den Spieler würfeln. Ich hab auch Spieler, die gerne mal würfeln wollen, ob sie was entdecken, wenn es gar kein Grund dazu gibt.
    Was die Paranoia angeht... wenn ich merke, dass die Spieler zu paranoid werden und das auf die Charaktere übergreift, obwohl es eigentlich für die Charaktere dafür keinen Grund gibt, lass ich die Spieler gerne ein paar Mal sinnlos Proben würfeln. Meist kommt die Frage, warum sie nun würfeln sollten und sie kriegen die Auflösung... das haben bisher auch alle verstanden und hat dann die Spannung doch noch gelockert.