In verschiedenen Threads sind hier in der letzten Zeit hauptsächlich negative Meinungen über deutsche Universitäten und das Studium erschallt. Ich für meinen Teil hatte nicht viele Probleme im Studium. 80 Leute im Studiengang pro Jahr, 5 Professoren im Institut und eine Vielzahl von Privatdozenten machten die Betreuungsituation sehr gut. Die ständige Rückmeldung des kontinuierlichen Assessments hat für Motivation gesorgt. Das Vorlesungsverzeichnis und die Studienordnung haben große Freiheiten erlaubt und die Atmosphäre unter den Studenten war super. Sehr viele Freaks, aber im positiven Sinne.
Das Leben war erschwinglich dank kleinerer Studienjobs und insgesamt fand ich es eine super Zeit. Es gab zwar immer viel zu tun, die kontinuierlichen Assessments (Übungszettel, Essays etc) hielten einem in der Vorlesungszeit auf Trab, und Übungen, Kompaktseminare und Hausarbeiten blockierten die sogenannten Semesterferien (Vorlesungsfreie Zeit), also habe ich diese Ewigurlaube nie gehabt, aber auch nicht wirklich vermisst. Ach ja, ich habe in einem BA-Studium studiert und zwar deutlich vor Bologna.
Genervt hat mich dann aber ein wenig mein Master-Studium, weil es mir ein wenig zu verschult war, zumindest im ersten Jahr. Das war vermutlich das Zugeständnis daran Leuten mit vielen verschiedenen BA-Abschlüssen den Zugang zu erlauben. Das 2. Jahr war dafür aber komplett praktisch und bestand nur aus Praktika und der Masterarbeit.
Andere sehen das offenbar anders oder glauben, dass es anders sein wird. Woran liegt es? Was habt ihr so erlebt, gesehen oder von Freunden gehört?
Da sich die Diskussion in eine völlig andere Richtung entwickelt hat habe ich den Threadtitel soweit angepasst. Sind Lehrer in D schlecht ausgebildet, sind sie schlecht oder machen die Rahmenbedingungen sie zu schlechten Lehrern? Ist das dt. dreigliedrige Schulsystem hilfreich für die Schüler, oder eher hinderlich?