[IP] The chronicle of the seventh seal

  • Der Herbst vollzieht alljährlich aufs Neue sein Ritual vom Vergehen, vom Sterben, des Veränderns. So wie jeder Tag ein neues Leben mit sich bringt und die Nacht es wieder nimmt.


    Die Sonne taucht langsam zwischen den Gebäuden von Oakland im Metroplex Detroit und verschlingt mit Ihrer Leuchtkraft den letzten Rest von Dunkelheit in Gabriela's Schlafzimmer. Wenn die ersten durch das Fenster einfallenden Strahlen am Fußende von Ihr Bett angelangt sind, wurde sie wie jeden Morgen wach. Noch fehlen dazu aber ein paar Minuten und Gabriela schläft noch tief und fest in ihrem großen Einzelbett, ausgestattet nach einen Typischen Singelleben.


    Das einzig auffällige Detail in ihrem Schlafzimmer ist das auf Rollen montierte Nachkästchen am Fußende vom Bett. Da Gabriela es Leid war ständig von Freunden gefragt zu werden warum sie denn verkehrt herum im Bett schlief hat sie Rollen am Nachtkästchen montiert um es praktisch hin und herschieben zu können wenn Besuch kommt. Das Bett für sie verkehrt herum zu machen hat man sie sich schon als Kind in ihrere Heimat angewöhnt. Wenn Gabriela also das Nachtkästchen ans andre Bettende rollt sieht ihr Schlafzimmer völlig normal aus.


    Die Sonne hat es bis ans Bettende geschafft. Die warmen Sonnenstrahlen zaubern ihr noch, bevor sie die Augen öffnen kann, ein Lächeln ins Gesicht. Gabriela streckt sich kurz verschlafen und steht dann aber sofort auf, um einen Blick aus dem Fenster zu werfen und den sonnigen Tag zu begrüßen. Für manche mag diese Bild komisch wirken wie eine erwachsene Frau die verkehrt herum im Bett schläft da jetzt auf dem Bett steht und mit einem Lächeln den Blick aus dem Fenster genießt. Jedoch Gabriela hat es nie kümmert was wenig was andere Leute über sie denken.Sie spürte die Dualität des Universums, der Glaube und das Prinzip ihres Volkes. Und wie jeden Morgen nahm sie ein kleine Priese aus dem Heiligen Bündel und verstreute es vor ihrem Bett.


    „An dich Muttergöttin mit deinen gaben aus dem Tlaquimilolli, an den teil des zyklischen kosmischen Kreislauf. An Leben und Tod, Tag und Nacht, Himmel und Erde, Regenzeit und Trockenzeit in einer unauflöslichen Abhängigkeit zueinander.“ sagt Gabriela mit andacht und lässt einige Minuten vergehen.


    Kurz darauf in ihren Gedanken versunken geht die Schamanin ihr Morgenroutine nach, zu der Routine gehörte vor dem Frühstück nach dem Bett machen und Anziehen das Morgentliche Joggen.Beim Check vor dem Spiegel, nachdem der Haushaltsroboter instruiert wurde und sie ihre Laufkleidung angezogen hatte und bevor sie ihre Wohnung in Richtung Palmer Park verlässt findet sich fast immer eine Kleinigkeit die Gabriela verbessern konnte.Heute war es das Haar, zerzaust und Strähnen die wild durcheinander standen. Mit einer Spange und Gummiband bewaffnet kam man dem Problem näher, danach war alles Perfekt und Gabriela schloss die Tür schlussendlich hintersich.


    Sie überquert die Woodward Ave zum Palmer Park, der wenige Minuten von ihrer Wohnung lag.Sie läuft zuerst gemütlich los und versucht den zügigen Biswind zu ignorieren, der langsam sämtliche Blätter von den Bäumen zu wischen schien.Die Blätter hatten die herbstlichen Farben angenommen und schwebten in einen gleichmässigen und sanften Takt dem Boden entgegen, sie bedeckten so Wege , Gärten und Wiesen mit einem bunten Teppich, der knisternd raschelt wenn man darüber lief. Sie mochte dieses Gefühl im Park zu Laufen, es war als ob sie mit der Natur im einklang stand und die Natur mit duzenden Eindrücken auf einwirkte.


    Die Sonne schickte,zwischen den rot und braunen Ästen, ihre letzten milden, warmen Strahlen über diese immer trostlosender werdende Stadt. Der blaue Himmel war mit weißen Nebelartigen Wanderwolken durchsetzt und in der Luft lag ein Duft von Frische. Die meisten Baumkronen mit gleichdicken, fächerartig gespreizten Ästen waren wie riesige Sträucher und ihr ganzes Baumskelett glich einem umgedrehten roten Buschbesen. Gabriel erkannte beim Laufen dieses Baumgebilde, dass die Baumkonturen von selten gleichmäßiger Symmetrie der Blätter entsprachen.Alles war ein endloser Kreislauf, in dem nichts seine Essenz verlor sondern nur einen natürlichen Wandel nachging.


    Es war Zeit was für Ihren Körper zu tun und Gabriela beschleunigte ihr Tempo beim Laufen, ihr Herz pocht in einen schnellen stakatoartigem Taktschlag. Sie läuft in einem, beachtlichen Tempo durch den Park ,dabei konzentriert sie sich auf Ihre Bewegungsabläufe. Ihre Bewegung scheinen "harmonisch" und "effizienzt" zu wirken, gleichzeitig ohne viel Kraftaufwand. In dem Tempo und mit ihrer Kondition konnte Gabriela eine Stunde durchlaufen ohne großartig aus der Puste zu kommen.


    Nach zirka einer Stunde und zwei Runden um den Park, verfällt Gabriela langsam in ein gemütliches Lauftempo zurück und schlussendlich bleibt sie stehen.
    Sie dehnt sich und streckt sich, macht sich dabei locker. Was Gabriela direkt Auffält ist das in der nähe ein Typ auf einer Parkbank liegt, kein Squatter. Mehr von sonderlich Art,mit Spinnen-Tatoo auf seiner Glatze, einen Rollkragenpullover, mit Paar britische Armeestiefel , an der linken Hand einen dunkelblauen -fingerlosen Lackhandschuh und einer schrägen 3D-Designerbrille. Eine neuer Bewohner in diesem Palmer Park in Oakland?

  • #3


    Jeffreys Finger glitten seitlich über den roten, ausgefranzten Lederbezug des Barhockers; doch die Bewegung war nicht fließend, nicht formvollendet, sondern stockend und in Ansätzen verkrampft. Der Grund hierfür mochte in der Musik liegen, die an seine Ohren drang, den trüben Schleier seiner wie immer aufgerichteten Fassade so mühelos durchdrang, wie schon seit langer Zeit nicht mehr. Durch das dunkelblaue Licht hinweg, vorbei an Tischreihen und Stühlen mit den Schatten anderer Gäste, starrte Jeffrey auf die kleine Bühne des Clubs, dessen Namen er sich wie immer nicht merken würde. Zu den treibenden Rhythmen des elfischen Schlagzeugers und des eher filigran anmutenden Bassgerüstes einer jungen Frau mit langen pinken Haaren, durchbrach der Gitarrist der Band den wogenden Klangteppich mit den gekonnt herausgekitzelten Tönen seines Solos. E-harmonisch-Moll - Jeffreys stets favorisierte Tonleiter, wie er mit einem bitteren Beigeschmack feststellen musste, als das Solo seinen Höhepunkt erreichte. Ruckartig gruben sich seine Finger noch um ein Stück fester in den Bezug des Barhockers, so dass die Knöchel weiß hervortraten. Die Ekstase, in welche der Gitarrist verfallen war, war berauschend, aber gefährlich. Nicht etwa für das Publikum, die gesichtslose Masse an den Tischen und nahe der Bühne, deren Köpfe mehr oder weniger stark hin und her wogte, sondern für Jeffreys Geist, der nun anfing, gegen Jeffreys Willenskraft aufzubegehren. Nein..., nicht heute, nicht hier, drang der klare Hall seiner inneren Stimme durch seinen Körper, und endlich schaffte es Jeffrey, sich zu lösen, den Körper, das nutzlos gewordene Fleisch, zu erheben und dem Rausch zu entfliehen. Ein wenig torkelnd, so als hätte er einen über den Durst getrunken, schlenderte Jeffrey an der Bar entlang, passierte zwei mit Chrom verkleidete Säulen und erreichte schließlich den Toiletteneingang. Rasch, fast aggressiv, stieß er die Türe auf und trat in den Flur, während das grelle Licht der Neonröhre im Flur in seinen Augen schmerzte. Ein Typ, der gerade aus der Toilette kam, warf ihm einen fragenden Blick zu. Jeffrey ballte die Fäuste und ließ sein Gesicht, das wegen seines gesenkten Kopfes teilweise von seinen schulterlangen schwarzen Haaren verborgen war, nach oben gleiten. Seine Augen verengten sich, zeigten Zorn und einen inneren Drang, dem er kaum Herr werden konnte. Der klare, Schranken weisende Gedanke war wie weg gewischt, doch von all dem, was in Jeffreys Kopf vorging, konnte sein Gegenüber natürlich nicht das Geringste ahnen. Schnell, bevor Jeffrey die Kontrolle über sich verlieren konnte, glitt der Mann an ihm vorbei und ließ den Flur hinter sich. Jeffrey atmete zweimal tief ein und aus. Dann betrat er den Toliettenraum, beugte sich über eine der Toilettenschüsseln und erbrach sich.
    Der Abend hatte so geendet, wie er es vermutet hatte, und doch hatte er es darauf ankommen lassen. Es zeigte ihm, dass er recht gehabt hatte. Er musste einen neuen Weg einschlagen, oder die Vergangenheit würde ihn letztendlich einholen, die verzerrten Träume beginnen und die Kontrolle ihn verlassen. Endgültig.

  • #4


    Palmer Park, University District, Detroit, MI, UCAS
    Ein Wochentag, Herbst 2071, 08:43 Uhr - ca. 57 min. nach Sonnenaufgang, Teil I


    Spider erwachte zusammen gekauert auf einer Parkbank zu dem rhythmischen Knirschen von Schritten auf dem Kies-Laufmull-Gemisch mit dem die Laufrouten im Palmer Park ausgelegt waren als seine Soundfilter anschlugen. Dritter Durchlauf, selbes Schritttempo. Atem-Schritt-Rhythmus 3 zu 7 zu 10. Profisportler...Moment...Profisportlerin. Das Gewicht passte nicht zu dem Schritt. Es klang wie jemand der es gewöhnt war zu sprinten und dann noch Kraftreserven übrig haben musste.
    Spider blinzelte zuerst durch den roten, dann durch den grünen Teil seiner Brille bevor er beide Augen öffnete und der Gestalt nach schaute die in präzisen kompakten Schritten ihre Runden durch den Park drehte. Sie stach heraus. Ihre Bewegungen waren Harmonisch, im Einklang mit dem Rhythmus des Parks und seiner Bewohner.
    Er aktivierte den Sucher seiner Zeiss Augenkamera und loggte sie ein. [rec] Da er jetzt keinen weiteren Gedanken mehr daran verschwenden müsste ihrer Bewegung zu folgen, sah er sich die Frau genauer an.
    Knapp eins-achtzig. Dunkle glatte Haare, schlichter Zopf. Kurven an den richtigen Stellen. 65 bis 68 Kilo. Mit einem kurzen Gedanken legte er einen Kanal seiner AudioTek-Innenohrmodifikation auf den Rhythmus ihres Herzschlages. Stabile Frequenz. Aerober Bereich. Ich bin schon gespannt wie ihr Gesicht... Da war es doch. Sein Blick wanderte über ihr Gesicht. Die Augenpartie - braune tiefe Augen, die konzentriert funkelten. Das Gesicht der Latina, die er jetzt auf mitte Zwanzig schätzte, war weich und weiblich und er beglückwünschte im Geiste den Mann, der diese sinnlichen Lippen würde küssen dürfen, die gerade leicht auf einander gepresst waren, während ihr Atem immer noch gleichmäßig durch die Nase in den flachen Bauch lief. 3 Sekunden ein - 7 Sekunden aus. Alle 10 Schritte.


    Ein alter Reflex zuckte durch ihn. War sie auf ihn angesetzt? Wenn ja würde er es ihr leicht machen Kontakt aufzunehmen. Vielleicht konnte er dann herausfinden für wen sie tatsächlich arbeitete... Er zog eine Kopie ihres Gesichtes aus der Aufnahme, lud es in seinen Browser, während er das Comlink anwies ihres zu scannen und selbst in den passiven Modus zu wechseln. Zwei durchscheinende AR-Fenster glitten in sein peripheres Sichtfeld. Der kleine grüne Balken sammelte die Pings aus der Umgebung auf während das Scan-Programm versuchte das Link der Joggerin zu erfassen. Das bläulich schimmernde Browser-Arrow flog durch die lokalen Knoten während Spider die Suchanfrage Schritt für Schritt verfeinerte. Eigenschaften: Bild, ungefähres Gewicht, ungefähres Alter plus minus 7 Jahre, die umliegende Gegend plus 10km, sportlich, Latina. Datenhäfen: 123people, Horizon P2.0, Ho-ogle, friendfinder, SIN-Melderegister, Matrix Service Provider - Rufnummernverzeichnis und das Studentenregister. Das mal fürs erste.


    Während die Suchroutine Informationen sammelte und sortierte, spührte Spider einen krampfartigen Schmerz in der Magengegend der ihn daran Erinnerte, das er seit mehr als 12 Stunden nichts gegessen hatte. Als die Joggerin sich gegen Ende ihres dritten Durchlaufs wieder näherte schloss Spider die Augen, konzentrierte sich auf seine anderen Sinne und stellte sich schalfend während er im Geiste nochmal durchging wie er es eigentlich geschafft hatte auf dieser Parkbank zu landen...


    Colemans Celebrity Circus JoyClub, Redford, Detroit, MI, UCAS
    Die Nacht vor einem Wochentag, Herbst 2071, 04:29 Uhr - 3 Stunden und 17 Minuten vor Sonnenaufgang.


    Hey Joe, waaaruuum hass'ne keine Naaaaaaaaaase?! Spider stupste Joe Janowski den Finger in die Backe und malte eine Spirale in den drei-tage-Bart des Zwerges. Auf seiner Stirn klebte ein schon wieder halb abgelöstes Dermalpflaster das Anstelle eines Pharmakonzernlogos nur einen bunten Smiley trug.
    Welche Substanz auch immer über diese Pflaster in den Blutkreislauf entlassen würde, offensichtlich spielte sie Spiders Wahrnehmung ein paar Streiche. Die zerdrückten Zigaretten-Packungen, Energy-Drink-Dosen, Kaffeebecher, leeren Bierflaschen und leeren Schnappsgläser die sich den Tisch im schon ziehmlich verlassenen Colemans mit einer mittelgroßen Tupperware-Schale (halb gefüllt mit Stim- und Derm-Patches, mehr oder weniger bunten Pillen, ölig-harzigen Rippen die nach poröser Schokolade aussahen und einem streng riechenden Batz grüner Krautbüschel und ein paar herumrollender Betelnüsse) teilten ließen auf eine Nacht der Ausschweifungen schließen.
    Spider versuchte zitternd Whisky mit Eiswürfeln in seine halbgelehrte Bierflasche zu füllen wobei er das Gesicht zu einem falschen zähnefletschenden Grinsen verzogen hatte, in dessen Mundwinkel eine unangezündetet Zigarette steckte.
    Wir sinnn di grööößten... brummte er und spielte auf den Ausflug aufs Dach an den er und Joe unternommen hatten "um die Aussicht zu genießen". Die Northrupp-Towers waren eine teure Appartmentanlage und bei Knight Errant unter Vertrag, was bedeutete, das sich keiner traute dort was anzustellen. Außer Spider. Und Joe. Der mürrische Zwerg hatte nach Spiders befinden, wenigstens "noch einen Arsch in der Hose" und so hatten sie sich aufs Dach geschlichen und dort ein riesiges Grafitto angebracht: Anale Reaktionäre Elitäre Säcke. Spider glühte jetzt noch vor Stolz darauf wie gut ihm die jeweils ersten Buchstaben im Stil des ARES-Logos gelungen waren.
    ICH geh jetzt campen! Wir belageren heut Nacht die elitätren Erholungsgebiete der Privatunis im Universitätsviertel bei Berkley! Komm losjetzt! Spider wandte sich dem Zwerg zu, der von den Ausschweifungen des Abends erschöpft auf dem Dekolleté einer der - ebenfalls eingeschlafenen - Begleiterinnen döste. Ahh, daaa is Deine Nase... ...wo Du die auch imma reinschteckst...pruuffh.
    Spider konnte sich noch düster daran erinnern, das er es irgendwie Geschafft hatte Joe und seine "Freundin" in ein Johnny-Cab-Automatentaxi zu verfrachten, den Johnny zu bezahlen und Joe mit samt seiner Begleiterin zu einem leerstehenden Verkaufsobjekt der Ares-Remax-Gruppe zu lotsen. Der findet sicher den Weg da rein und das Bett ist immerhin gemacht, hehe!


    Kaum eine Stunde später war er selbst im Palmer Park angekommen, um aus Protest gegen die Ungerechtigkeit der Welt auf einer der Parkbänke umzukippen und einzuschlafen.


    Palmer Park, University District, Detroit, MI, UCAS
    Ein Wochentag, Herbst 2071, 08:43 Uhr - ca. 67 min. nach Sonnenaufgang, Teil II


    Nach zirka einer Stunde und zwei Runden um den Park, verfällt Gabriela langsam in ein gemütliches Lauftempo zurück und schlussendlich bleibt sie stehen.
    Sie dehnt sich und streckt sich, macht sich dabei locker. Was Gabriela direkt Auffält ist das in der nähe ein Typ auf einer Parkbank liegt, kein Squatter. Mehr von sonderlich Art,mit Spinnen-Tatoo auf seiner Glatze, einen Rollkragenpullover, mit Paar britische Armeestiefel , an der linken Hand einen dunkelblauen -fingerlosen Lackhandschuh und einer schrägen 3D-Designerbrille. Eine neuer Bewohner in diesem Palmer Park in Oakland?


    Spider klickte auf die Demoversion eines SpanAtzlan - Übersetzungsprogramms der University of Berkley, richtete sich auf während die gesammelten Informationen noch unsortiert um seine Blickfeld kreisten.
    Hola Senjorita, usted tiene fuego porfavor? Der breite Akzent und seine Körperhaltung wirkten etwas verkrampft und hilflos als er einen Schritt auf die Latina zu trat und er eine Zigarette aus dem Päckchen Pyramid Gold fischte. Drekhed! schellte er sich im Geiste. Nur weil Du in schlechtem Spanisch fragst klingt das noch nicht gleich gut! Na vielleicht tun die Pheromone ihr übriges...
    Spider zauberte ein verschmitzt jungenhaftes Lächeln auf seine Lippen, als die Joggerin sich ihm zuwandte.
    Blöde Frage, predonne ma, una Sportlerin wie usted raucht wahrscheinlich nicht, si? Sogar er zuckte kurz zusammen, so falsch wie der Satz rauskam. Uiii, eine Meisterleistung an Witz und Esprit, du solltest es vor dem ersten Kaffee nicht mal versuchen, charmant zu sein.
    Aber trinken müssen wir alle was, vielleicht einen Kaffee? Die Straße runter ist das Colombia, die haben das gute Zeug. Wie wärs?


    Da stand er also, Spider Jerusalem, ein gut eins siebzig großer, drahtiger Kerl, ein freches spitzbübisches Lächeln im Gesicht, eingerahmt von einem Spinnentattoo auf der rechten Stirn unter der Glatze und einem kanntigen Kinnpartie. Mit Kinnbart und in einem Designeranzug hätte er ausgesehen wie der PR-Sprecher von Humanis, die gezupften Augenbrauen wirkten irgendwie fehl am Platz und sein hilfloses Gestammel ließen ihn irgendwie putzig wirken.


    Da stand er also, wie eine Promenadenmischung die Dir auf der Straße zu läuft, und sich in Dein Herz stiehlt. Er stinkt, ist dreckig, offensichtlich nicht stubenrein, aber Du weißt genau, wenn Du ihn jetzt mitnimmst und fütterst, hast Du einen Freund fürs Leben gewonnen...

  • Gabriela musste sorgsam nachdenken, ehe sie zu einem Schluss kam. Sie bewegte sich vorsichtig auf Ihn zu, bis sie nicht weit von Spider stand. Sie war leicht verwundert, den Gabriela hat nicht damit gerechnet das er sie direkt ansprach. Hinter dem Auffälligen Aussehen versteckte sich mehr als ein 'Punk von der Straße'.


    "Gut erkannt ich rauche nicht. Ich habe auch nicht vor in diesem Leben damit anzufangen." Sie lächelte über diesen Schwall von Fragen und kurz Sätzen, dass er zwischen halb Englisch und halb gebrochenen Spanisch vor sich hin murmelte. Dann blickt sie an sich hinunter, ein Jogging Anzug , Laufschuhe und dazu nicht einmal geschminkt. Weniger für ein 'Guten Morgen Kaffee Date' zurecht gemacht, doch sah der Typ vor ihr auch nicht grade wie aus dem Ei gepellt aus. In den Moment spürte die Schamanin ihren gesunden Appetit und nach dem Joggen, der Frischen Luft war ein grummeln aus ihr Magengegend zu hören. Auch ein gesunde Neugier gepaart mit Vorsicht.


    "Ein Kaffee könnte ich vertragen, jedoch wüsste ich erstmal gern mit wem ich mich hier Spreche. Mein Name ist Gabriela,oder einfach für die meisten Leute Phoenix. Wie kommt es das du hier im Park übernachtest. Probleme ?" die Schamanin drehte sich in die Richtung zum Colombia. Das Colombia kannte Gabriela nicht von innen, sie ist öfter dran vorbei gelaufen. Vielleicht eine gute möglichkeit ein neues Lokal auszuprobieren, auch einen neuen Menschen kennenzuleren.

  • -6-


    Auburn am einem viel zu frühen Morgen.


    Janowski wurde mächtig verkatert von seiner neuen Freundin Sally wachgerüttelt. Erst dachte er sie wollte ficken.
    „Mmmph, Drek Baby es ist mitten in der Nacht! Wie kann man es nur so nötig haben?“
    "Joe, es ist schon halb 8! Du kommst zu spät zur Arbeit!“


    Arbeit? Ach ja, er hatte jetzt ja diesen neuen Job bei der Ares Logistic Group. Der mittlerweile dritte Job den Sally ihm durch ihre Connections vermittelt hatte. Warum verstand sie nicht, dass ehrliche Arbeit sinnlos ist? Jeden Tag können wieder die Bugs oder wer-weiß-was aus dem Astralraum auftauchen und auch diese Stadt in Schutt und Asche legen. Was waren dann noch die Nuyen auf dem Credstik wert? War es nicht viel besser jeden Tag zu feiern und seine Leber zu ruinieren?


    Wuschhhh mit einem Ruch zog das Miststück Sally ihm die Bettdecke weg.


    „Joe! Bitte! Du hast es mir versprochen.“
    Mist, er hatte tatsächlich versprochen wenigstens einen Monat durchzuhalten. Ausserdem hatte Sally erstens eine tolle Figur mit Designer-Glasfaserhaaren bis zum wohlgeformten Arsch, und zweitens war Sallys Wohnung momentan seine einzige bleibe. Und von dem praktischen, geheimen Kanalisationszugang durch die Waschküche des Mehfamilienhauses wusste sie gar nichts.
    Ausserdem war sie eine tolle (wenn auch manchmal navie) Frau die wohl an einem Helfersyndrom litt. Nur so war es zu erklären warum sie sich mit einem alten Säufer wie ihm abgab.
    Also half es nichts. Nach einer eiskalten Dusche war Janowski wieder nüchtern genug um wenigstes den Weg vom Aufzug mit der tuntigen Fahrstuhlmusik zu seinem Auto zu finden. Von Sallys Frühstück bekam er nichts runter, nach den Pillen die Spider in den Gin Tonic gemixt hatte war im trotz seiner Zwergen-Giftresistenz immer noch übel. Wo war eigentlich Spider abgeblieben?


    Der Abend gestern war irgendwie ein riesiges schwarzes Loch. Janowski konnte sich nur vage an Einzelheiten erinnern während der Autopilot den Chrysler-Nissan Jackrabbit richtung Downtown steuerte.
    Hier in Auburn einen Jackrabbit zu fahren war eine einzige Provokation nachdem Chrysler das Stadtviertel verlassen und über Nacht praktisch in einen Slum von arbeitslosen Drekheads verwandelt hatte. Doch inzwischen hatte Ares das Vakuum gefüllt und die blöden Chrysler-Lohnsklaven waren nun noch blödere Ares-Lohnsklaven.


    Nach einer viel zu kurzen Zeit – Joe hatte kaum Zeit an einem Stuffer Shak eine Flasche Scotch für die Mittagspause zu kaufen- nährte sich der Wagen auch schon den Kontrollpunkten des Ares-Gewerbeparks. Der gutgelaunte Quoten-Ork am Sichherheitshäuschen wünschte ihm einen schönen Tag und die Ares-Killerdrohnen deaktivierten ihre Miniguns als er auf den Parkplatz von der Lagerhalle zum stehen kam.


    Drek, er war wirklich zu spät dran. Die anderen Leiharbeiter, die wie er von Ares noch schlechter bezahlt wurden als die festangestellten Lohnsklaven, hatten ihre Raucherpause schon beendet. Joe versuchte unauffällig durch den Personaleingang zu schlüpfen.
    Im Zeitalter der WiFi-Komlink-Stechuhren ein vergeblicher Versuch.


    „JANOWSKIIIIII!“ brüllte die Stimme von Chief-Abteilungsleiter Steve Sanders zwischen den Nanostore Kistenstapeln.
    „Janowski! Wo waren Sie heute morgen zur Einsatzbesprechung?!“
    „Sorry, Mr Sanders. Hab ich glatt vergessen.”
    „Vergessen? Vergessen! OK, Mr Janowski, diesmal sind Sie fällig. Ich habe immer Rücksicht genommen, wegen der Geschichte mit Chicago und so. Aber was zu viel ist ist zu viel.“


    Steve Sanders war ein kleiner Mensch (klein hieß immer noch zwei Köpfe grösser als Janowski) mit Halbglatze und Bauchansatz. Seine Augen blickten stumpf aber wachsam. Obwohl auch er nicht festangestellt bei Ares war, führte er sich auf wie Knight persönlich. Sanders war der Ansicht, dass lautes Anbrüllen der anderen Lohnsklaven ihn irgendwann eine Konzernstelle verschaffen würde. Angeblich hatte er hunderte unbezahlte Überstunden aber kein Privatleben und wohnte immer noch bei seiner Mutter.
    „Janowski, Sie kleiner Pisser, hören Sie mir überhaupt zu verdammt noch mal?!“
    „Sorry, hab gerade nachgedacht.“
    „Und was denken Sie?“
    „Nichts“


    „Na schön, Janowski. Ich werde wohl die Zentrale informieren müssen wo Sie heute morgen waren.“
    „Na ja, im Bett mit meiner Kleinen. Sally aus dem Controlling.“


    Steves Augen bekamen einen verzückten Blick als er an Sally dachte. Sie war zwar einen Zwergin, aber Steve stand auch auf Standgebläse. Oder Elfinnen oder gar Orkinnen – nur leider ließ keine Frau Steve ausserhalb der Matrix mehr als 10 Meter an sich ran.
    Das würde er aber nie zugeben.


    „Oh, ja Sally. Nettes Ding, meinen Glückwunsch. Ich hatte gestern abend zwei Frauen auf meiner Matratze und bin trotzdem pünktlich gekommen. Zur Arbeit meine ich."
    „Was Sie nicht sagen Mr Sanders. Wie waren die denn?“
    „Oh, es war unglaublich! Es waren zwei Elfenmädchen. Zwillinge. Eine Mutter und ihre Tochter. Wir habes die ganze Nacht getrieben das die Wände wackelten.“
    „Wow, cool. Wir könnten ja alle mal bei Sally einladen. Gang-Bang oder Bowlen gehen oder sowas?“
    Jetzt hatte Steve ein Problem. Mit physisch nicht exisitenten Frauen kann man nicht mal zum Kaffeekränzchen kommen
    „Äh ... na ja. Also die beiden sind sehr beschäftigt. Und sie stehen nur auf mich. Und so...“
    „Klar, Mr Sanders. Welche Frau steht nich auf Sie?“
    „Stimmt ... nun ja. Wo war ich? Ach ja: OK ich geb Ihnen noch EINE Chance. In ihrer Akte steht Sie kennen sich mit Drohnen aus?“
    Die Akte war eine gute Fälschung.
    „Yup“
    „Na schön. Irgendwelche anarchistischen Wichser haben auf den Northrupp-Tower Schweinereien geschrieben. Und unsere Cleaner-Drohnen finden die verfraggten RFID-Tags nicht! Nehmen Sie diese Diagnose-Tools und den Scanner und schwingen Sie ihren Hintern zum Northrupp-Tower. Aber pronto!“
    Na das kann ja heiter werden.....

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -7-


    Auburn


    John wummerte der Kopf. Die Bettwäsche und das Laken waren völlig zerknüllt und er lag in einem vollkommen verqueren Winkel in seiner Koje.


    Scheiße! Wahrscheinlich wieder einer der Alpträume. Gott sei dank konnte er sich an diesen nicht erinnern. Erfahrungsgemäß drehte es sich aber meist um irgendwelche Käfer, Wespen oder sonstiges Insektzeugs welches irgendwelche Menschen angriff und er musste wehrlos zusehen wie sie sie umbrachten oder wegschleppten oder gleich an Ort und Stelle noch schlimmere Dinge mit ihnen anstellten. Er HASSTE das!


    Die Sonne schien in seine Bude in Auburn und so langsam fielen ein paar der Puzzleteile zum letzen Tag wieder an ihren Platz. Begonnen hatte es ganz harmlos. Ein normaler Arbeitstag. Erst im Hauptquartier einige der Hüter auffrischen und dann eine Weile die zentrale Hauptschleuse überwachen. Nichts aufregendes und wie zu erwarten gab es auch keine Zwischenfälle. Nach einem kurzen Nickerchen wegen einem der Hüter stand dann noch eine kurze Patroullie im Astralraum an und kurz vor Dienstschluss brachte ihm einer vom Sicherheitsdienst noch ein merkwürdiges Objekt ins Büro, dass irgendwo in Downtown ein Spinner in einem der Mülleimer abgelegt hatte. Die Wachen waren wegen der okkulten Zeichen auf dem ding beunruhigt, also hatten sie die magische Sicherheit verständigt und so war das Ding hier gelandet, nachdem einer der Sergants, der zumindest Astralsicht hatte, keine akute Gefährdung feststellen konnte.


    John hatte das Ding ins Quarantänezimmer bringen lassen, wo die Wurzel auf einem kleinen Tisch lag. Er rieb sich die Augen, auch wenn die Cyberaugen nicht wirklich wegen Müdigkeit brennen konnten. Aber manche Angewohnheiten legte man wahrscheinlich nicht so einfach ab. Wo andere wahrscheinlich einfach an den Tisch herangetreten wären sah er sich wie so häufig gezwungen einen Stuhl heranzuziehen und betrachtete das vermeintliche Stück Holz. Auf der mundanen Ebene sah es zumindest völlig normal aus, wenn man von den Bildern und Zeichen absah, die jemand mit wahrscheinlich Henna darauf gepinselt hatte. Der Gnom sammelte seine Gedanken und wechselte auf astrale Wahrnehmung, woraufhin die Welt um ihn herum sich wandelte. Das Zimmer verlor all seine Farbe und bis auf seine Aura legte sich Dunkelheit über den Raum. Ares leistete ganze Arbeit den Sicherheitsbereich fast steril zu halten, obwohl sie schon so oft Beschwerden gekirgt hatten, dass dies die Astralebene mit einer gewissen Unangenehmen Schwingung versah. Er spürte auch jetzt so etwas wie ein kurzes Ziehen, so als wöllte die Gaiasphere seine Aura dazu verleiten etwas von ihrer Lebensenergie in diesen toten Raum zu verteilen.


    Sein Blick fokussierte sich auf das Stück Holt vor ihm, aber selbst bei geneuester Betrachtung ließ sich nicht der geringste Anschein für magische Aktivität erkennen. Ein wenig unschlüssig wob er einen kurzen Zauber und urplötzlich tauchten zwei durchscheinde Hände auf, die nur auf der Astralebene zu sehen waren. Er vermied es das Ding direkt anzufassen und drehte es in der Luft vor ihm mittels der Zauberfinger. Kein Ergebnis.


    Nur zur Sicherheit rief er Tau, der Augenblicke später neben ihm im Astralraum Gestalt annahm. Der Geist in Gestalt eines Schwarzen musterte kurz die Wurzel, dann wandte er sich mit einem fast spöttisch zu nennenden Zug um den Mund John zu:
    "Ja Dot?"


    John hasste es, wenn sein Verbündeter ihn so nannte, aber aus irgendeinem Grund war der Geist davon nicht abzubringen ihn so zu nennen, wenn sie nur unter sich waren. Sobald jemand weiteres anwesend war, gab er ganz den beflissenen dienstbaren Geist der eigentlich sein sollte. Wahrscheinlich hatte die Formel doch einen winzigen Fehler enthalten, sinnierte John zum wiederholten Male.
    "Hi Tau. Ich würde eigentlich nur gern eine zweite Meinung hören, bevor ich das Ding auf den Müll werfe." Er wies mit seiner echten Hand auf die Wurzel. "Den Wachleuten kam das Ding spanisch vor und sie vermuteten irgendeine magische Sauerei. Aber ich habe keinerlei Spuren entdecken können."


    Tau nickte kurz, dann richtete sich seine Konzentration wieder auf die Wurzel. Seine Aura schien fast ein wenig nach dem Holz zu greifen, dann schüttelte er den Kopf.
    "Sorry Dot, ich kann da auch nada erkennen. Vielleicht irgend ein Kinderscherz ..."


    Sowas hatte John auch schon vermutet, aber wozu hatte er schließlich seinen Verbündeten. Dessen Fähigkeiten lagen eigentlich so oder so unter seinen eigenen doch es gab schon genügend Situationen, wo Tau trotz dieser Tatsache eine sehr verlässliche Hilfe gewesen war. Wahrscheinlich half es mitunter bei magsichen Phänomenen, wenn man selbst ein Wesen von den Metaebenen war.


    Egal. Das Ding war also vollkommene Zeitverschwendung gewesen, welshalb er es im Sondermüll entsorgte. Es würde untern im Plasmaofen verbrannt werden und hinterher defintiv keine Gefahr mehr darstellen.


    Später am Abend bei ihm zu Hause...


    Der Küchenautomat machte gerade eine neue Portion Taccos mit Salsa, als sein Komm klingelte. Einen kurzen Anruf später lag sein Körper auf der Couch während er in Richtung Northrup-Tower unterwegs war.


    Als ob sie nicht jemanden anderen hätten finden können ... ging ihm durch den Kopf. Irgendwelche Sensoren hatten wohl etwas verdächtiges aufgefangen und der Diensthabende des Abschnitts hatte zusätzlich magische Unterstützung angefordert. Also sollte er sich das Ganze mal aus dem Astralraum ansehen.


    Vorsichtig näherte er sich dem Turm, ohne jedoch etwas verdächtiges zu bemerken. Dann fiel sein Blick auf das Dach und zu seiner Überraschung sah er dort zwei Auren. Gerade als er sich nähern wollte, machten sich die beiden jedoch aus dem Staub, während John zu erkennen versuchte, was die beiden da oben gemacht hatten. Wieder zitierte er Tau an seine Seite und wieder erschien der Geist. Einen Augenblick später nutze John die Sinne des materialisierten Geistes um eien Blick auf die physische Ebene zu erhaschen, was ihm ein entrüstetes Geräusch entlockte. Wegen ein paar Sprayern wurden also seine Taccos kalt ...


    Sobald er seinen Körper wiederhatte rief er den Sicherheitsoffizier zurück und teilte ihm übelgelaunt mit, dass nur irgendwelche Spinner da oben ihre Interpretation des Ares-Logos hinterlassen hatte. Was er auch ohne weiteres hätte durch eine Drohne feststellen können.


    Ihm war egal, dass der andere theoretisch den höheren DIenstrang innehatte. Fähige Magier wuchsen nicht auf Bäumen und so konnte er sich manches herausnehmen, wegen dem andere schon lange gefeuert worden wären. Entsprechend milde fiel auch die Antwort des Mannes aus, dessen Verabschiedung John sich gar nicht mehr ganz anhörte sondern einfach auflegte. Zumal der andere auch diesen Anflug von "Erkläronkel" gekriegt hatte, der dem kleinen Jungen erklären wollte, wieso und weshalb er ihn gebraucht hatte. Besser dass er aufgelegt hatte, sonst wäre er vielleicht noch richtig ausfallend geworden ...


    Aus Anlass dieses vollkommen bescheuerten "Notfalleinsatzes" machte er sich eine Flasche Scotch auf, was darin endete, dass die Flasche leer und er reichlich voll war. Ab da klaffte dann ein kleineres Loch in seinem Erinnerungsvermögen, jedoch schien er keinen Blödsinn angestellt zu haben sondern war wahrscheinlich einfach auf der Couch zusammengebrichen oder er hatte sich direkt zu Bett geschleppt. Das würde auch zu dem Umstand passen, as er noch immer Klamotten anhatte.


    Nun ja, eine heiße Dusche und Frühstück mit reichlich Rührei mit Speck und einem Donut später sah die Welt schon wieder etwas klarer aus und er fragte kurz sein Comm, ob schon irgendwelche Neuigkeiten von Arbeit anstanden. Mit einer Mischung aus Belustigung und Wut nahm er dabei die Drohnenaufnahme des Ergebnis' des "Sprayer-Anschlags" zur Kenntnis. Blöder Wichser! dachte er unvermittelt an den Tyoen der seinen Abend ruiniert hatte. Und er meinte nicht die beiden Sprayer ...

  • -8-


    Es ist vielleicht 10.30 Uhr morgens, als Frank aufwacht. Genervt rollt er sich auf die Seite und zieht die verrutschte Decke wieder nach oben. Er hat noch überhaupt keine Lust aufzustehen.
    Es ist nicht so, dass er frühes Aufstehen nicht gewohnt wäre... Das Problem ist die drohende Langeweile. Er schließt die Augen und versucht einfach nichts zu denken um wieder einzuschlafen.


    Fünfzehn endlose Minuten später sieht er endlich ein, dass es keinen Sinn hat. Sein Körper ist wach, ob es ihm passt oder nicht.
    Während er sich aus dem Bett schwingt guckt er, ob neue Nachrichten für ihn vorliegen. Natürlich nicht... Sowas hatte er erwartet, deshalb hatte er direkt nach dem Aufwachen gar nicht erst nachgeschaut.
    Es ist ein wenig paradox, doch die Situation stellt Frank vor ein echtes Problem: er weiß nicht, was er mit seiner Zeit anfangen soll... Früher hatte sich immer irgendeine Beschäftigung gefunden. In diesem Lebensstil dagegen fühlt er sich mitunter richtig fremd und hilflos.
    Die Miete ist für mehre Monate bezahlt, er hat noch ein nettes Plus auf dem Konto, Essen ist in der Küche und trotzdem ist er unzufrieden... Was für ein Schwachsinn...


    Mit einem leichten Kopfschütteln durchquert er sein kleines Wohn- und Schlafzimmer und betritt das ebenfalls kleine Bad. Ein Waschbecken, eine Toilette und eine durch einen Vorhang abgeteilte Duschecke mit fest an der Decke angebrachtem Duschkopf erfüllen ihren Zweck. Die ganze Wohnung ist minimalistisch gehalten, doch der Wohnblock an sich ist nagelneu. Kein Vergleich zu den gammeligen Löchern in denen er bereits gehaust hat. Ein Hoch auf die Stadtteilreintegration...
    Frank streift seine Shorts ab und stellt sich unter die Dusche. In dieser Wohnung hat er es noch nie erlebt, kein warmes Wasser zu haben - entsprechend stellt er die Temperatur hoch. Ein wohliger Schauer zieht durch seinen Körper, während das heiße Wasser auf seinen Rücken prasselt. Gleichzeitig lässt er laufen. Kann man noch besser pissen?
    Kurz ruft er einige lokale Nachrichtenseiten auf und überfliegt die Neuigkeiten. Etwas interessantes ist seiner Meinung nach nicht dabei. Dafür merkt er einmal mehr, wie selbstverständlich es für ihn geworden ist, sein Kommlink einfach nie abzulegen. Früher hatte er Sils Begeisterung für alles was mit der Matrix zusammenhing belächelt, doch langsam versteht er, wieso Silvestre Sticheleien in diese Richtung immer kalt gelassen hatten. Wie blind er damals doch gewesen ist...
    Am Ende seiner morgentlichen Wäsche regelt er die Temperatur wieder drastisch herunter. Als er die Dusche verlässt zieht sich eine Gänsehaut über seine Arme. Nur flüchtig trocknet er sich ab. Auch der Kamm berührt nur kurz sein Haar - lediglich darauf, dass die Datenbuchse hinter seinem linken Ohr verdeckt ist, achtet er halbwegs sorgfältig.


    In der Küche stellt er den Ofen auf Turbo-Rösten und wirft einige Instant-Brötchen hinein, die 30 Sekunden später aufgebacken sind. Mit einer klebrigen Erdbeergeschmack-Paste bilden sie ein sehr annehmbares Frühstück. Dazu noch einen Saft, sogar hochwertig mit einem Teil aus echtem Konzentrat. Frank ist jedenfalls nichts besseres gewohnt.


    Unglücklicherweise endet mit dem letzten Bissen auch der geplante Teil des Tages. Eine Zeit lang hatte er sich die Langeweile damit vertrieben, das Aussehen seiner Wohnung und der Umgebung umzugestalten... Oder das wahrgenommene Wetter zu ändern. Doch diese Spielereien haben schnell ihren Reiz verloren. Inzwischen ist ihm seine anfängliche Fazination für solche Spielereien schon fast etwas peinlich. Was für Kleinigkeiten im Gegensatz zu den richtigen Möglichkeiten der Matrix...
    Eigentlich müsste er sich wohl darum kümmern Aufträge an Land zu ziehen. "Klinken putzen", wie es einer der älteren Lehrer so schön genannt hatte. Nach schlechten Matrix-Auftritten suchen, Verbesserungen vorschlagen, Angebote machen, Anzeigen schalten, solches Zeugs... Blabla... Auf Dauer wird wohl kein Weg an daran vorbei führen. Aber gähnend langweilig ist die Vorstellung trotzdem. Könnte er sich daran gewöhnen jeden Tag mit solchem Kram zu verbingen?


    Frank kennt die Antwort nicht, aber er beschließt heute nichts derartiges zu machen. Eigentlich stand dieser Beschluss sogar schon mit seinem Aufwachen. Er hatte immerhin erst vorgestern eine kurze Anzeige geschaltet die auf seine Dienste hinwies... Vielleicht würde sich ja noch jemand melden.
    Trotzdem muss eine sinnvolle Beschäftigung her. Er könnte zum Spaß versuchen irgendeinen zweitklassigen Knoten zu hacken... Das sollte keine großen Probleme machen. Die Idee reizt ihn. Wieso nicht erst den Knoten verunstalten und dann seine Hilfe beim Ausbessern der Sicherheit anbieten? Reiß dich zusammen! Die Vorzüge dieser falschen Identität sind leider viel zu groß um sie mit so einer dreisten Masche zu riskieren.


    Stattdessen legt er sich nach dem Essen wieder auf sein Bett. Ein Gedanke öffnet die Datei "Matrix-Topologie 3: Verknüpfungen zwischen WiFi-Netzwerken und Backbone-Struktur" und springt direkt auf Seite 37, wo er gestern Abend aufgehört hatte. Keine fünf Minuten später schließt er das Teil wieder. Der dritte Band der Reihe ist eindeutig der schlimmste... Und er ist heute einfach nicht in der Stimmung für diesen theoretischen Krempel. Viel zu gutes Wetter...


    Beim Stichwort Wetter ihm kommt ein neuer Gedanke: es hatte doch schon einige Tage lang nicht mehr geregnet? Ein schneller Matrix-Check bestätigt seine Erinnerung. Und sein erster Versuch dieses Päckchen zu deponieren liegt schon etwas über zwei Wochen zurück. Damit hat er wohl mehr als genug Zeit vergehen lassen. Vielleicht würde er heute ja freie Bahn haben...
    Mit neuem Elan steht er wieder auf und zieht ein Päckchen unter seinem Bett hervor. Ursprünglich hatte es sich um einen stabilen Müllsack gehandelt, den Frank sehr gründlich zugewickelt und mit reichlich Klebeband verschlossen hatte. Diesen hatte er anschließend noch zweimal eingetütet und auch jeweils wieder sorgfältig verklebt. Immerhin sollte die ganze Sache vollständig wasserdicht sein. Obendrauf hatte er noch mit einem weiteren Streifen Tape ein billiges Taschenmesser befestigt, mit dem er den ganzen Mist hoffentlich wieder aufbekommen könnte...
    Inzwischen war ihm noch eine weitere Verbesserungsmöglichkeit eingefallen. Er hatte noch ein Stück solider Schnur besorgt, dass er jetzt wie bei einem Geschenk um das Päckchen knotet. Vielleicht ein Meter Schnur bleibt noch übrig und baumelt fürs erste lose herab. Das ganze Teil stopft er anschließend in eine alte, sichtlich verdreckte Plastiktüte, die er vor einigen Tagen auf der Straße aufgelesen hatte.
    Perfekt...


    Die Konstruktion, die jetzt etwa die Ausmaße eines größeren Schuhkartons hat, verschwindet in seinem Rucksack. Zusätzlich packt er noch die Rolle Klebeband und zwei weitere leere Einkaufstüten ein.
    Danach greift er sich seine Pred IV vom Nachttisch. Zufrieden registriert er, dass die Anzeige der Smart-Verbindung wie erwünscht in seinem Blickfeld auftaucht, dann steckt er die Waffe in sein Unterarmholster und schnallt es sich um. Nicht gerade die bequemste Trageweise für so eine große Knarre, doch das Gürtelholster wäre noch auffälliger. Vier Ersatzmagazine, zwei mit normaler Munition, eins mit Gel und eins mit Ex-Geschossen wandern in die geräumigen Taschen seiner Cargo-Hose. Dazu kommen noch seine Handschuhe sowie ein hochwertiges, einhändig zu öffnendes, Taschenmesser. Ein zweites Messer steckt sowieso in der Tasche seiner dezent gepanzerten Jacke.


    Die Langeweile ist wie verflogen. Er rechnet nicht ernsthaft mit Ärger bei der heutigen Unternehmung und trotzdem ist es irgendwie etwas besonderes. Ein kurzer Ausflug aus dem Trott der letzten Zeit..


    Edit: Rechtschreibung/Grammatik

  • Irgendwo zwischen Palmer Park und dem Cafe Colombia, University District, Detroit, MI, UCAS
    Ein Wochentag, Herbst 2071, kurz vor 9 Uhr morgens


    Spider schlenderte neben Gabriele her und bemühte sich mit den langen grazilen Schritten der Latina mitzuhalten ohne zusehr zu hetzten. Klasse, die hat Selbstvertrauen, groß - sieht gut aus und lässt sich von nem Wildfremden auf einen Kaffe einladen dachte Spider bei sich, als sich auch schon wieder diese fieße paranoide Sitmme in seinem Kopf meldete Phoenix? Verdammich, ob das ne Runnerin ist? Die hat Dich erkannt, Spider! Wahrscheinlich ist sie ja Dich angesetzt! Besser ich lass die mal überprüfen...


    Kannst mich Spider nennen. er lächelte sie etwas unbeholfen an, Und was gibts so über Dich zu wissen? Er nickte kurz in Richtung des Laufmulls und sah sie dann wieder direkt an Bist Du Profisportlerin? So wie Du Dich bewegst... er zögerte etwas um nach der treffenden Formulierung zu suchen ...ist eher selten das Leute so Fit sind. Irgendwie merkte Gabriele das da ein direkteres Kompliment im Bezug auf ihre Figur kommen sollte und Spider im letzten Augenblick entschieden hatte die Konversation noch etwas unverfänglicher zu gestalten.


    „Spider, ich glaub auf den Namen wäre ich nicht gekommen“ die Schamanin schaute auf das Tatoo und grinste kurz frech. Und wieder spiegelte sich ihre Meinung, ihre Lebenseinstellung zum Prinzip des Dualismus ,selbst in diesen Menschen. Aber das Thema war jetzt Gedanklich unpassent um weiter ausbreiten. Sie ging lockern schrittes über die Straße, in Richtung vom Cafe Colombia.


    „Was es so über mich zu Wissen gibt ? Du bist ein guter Beobachter Spider, ich verbringe die meiste Zeit als Urban-Brawl Spielerin. Wenn du es genauer wissen willst , ich bin ein Jägerin bei den Detroiter Wolfs und hab so meine besonderen Problemlösungskompetenzen. Die Wolfs sind leider nicht die Nightmares, aber trozdem ein gutes Team. “ Gabriela schwieg sich lieber aus das ihr großer Traum, als Spielerin bei den Nightmares, vor zwei Jahren geplatz ist.


    Sie konnt sich noch an den Moment erinnern als sie zum ersten mal bei einen Probespiel versagt hat.In dem Augeblick wo Gabriela ihr Magie wirken wollte spürte sie ein dumpfes und drückendes Gefühl, als hätte ihr jemand Magischehandschällen angelgt. Beinahe hätte sie durch dieses Handicap mit ihrem Leben damit bezahlt. Es war zwar nur ein Probespiel, aber die Regeln waren immer noch die gleichen und bei den Nightmares war nur ein toter Gegner ein guter Gegner.


    Heute weiß die Latina, dass ihr die Heimat fehlt und ihr zweites Wesen rebelliert. Doch Gabriela war kein Mensch der vor seinen Problemen davonlief, erst recht nicht davor Schwierige Situationen zu meistern.Die nähsten 2 Jahre die du an den Veranstallter gebunden bist wirst du auch noch überstehen, dachte sich die Schamanin.


    „Spider, wie sieht es bei dir aus ? Besteht dein Leben aus Frauen zum Kaffee zu überreden und Morgens auf Parkbänken aufzuwachen?“


    Oh, die Parkbank...Spider zündete geistesabwesend die Zigarette an, mir der er seit ein paar Minuten die Finger seiner linken Hand beschäftigt hatte ...das war eine Art Protestaktion, bringt nur nichts wenn man vergisst das man seit zwei Tagen nicht geschlafen hat.
    Detroit Wolfs... Urban Brawl... gute Erklärung für den Spitznamen, den Körperbau, hm... ...beduetet auch das sie gut Kämpfen kann... ...und eine Teamspielerin ist. DAS IST EINE FALLE! Wenn Du sie jetzt von einem Hacker abchecken lässt, dann erfährt die das, und dann... ...ausserdem hat die sicher ein Team dabei! Vergiss es, es ist nur ein Kaffee! Nur Kaffee, soso - War das eigentlich meine Idee mit dem Kaffee... ...vielleicht hat irgendeine Zauberkugel mir das eingeflüstert... HA, denen zeig ichs, ich bestell einfach Tee... MOMENT, dann wüssten die das was nicht stimmt...
    Spieder blieb plötzlich wie angewuzelt stehen, nahm einen tiefen Zug von der Zigarette, funkelte Gabriele an und sagte: Ich glaub ich nehm einen Cappuchino, Double Shot, Vanilla Cream! Und Du? Er stapfte weiter auf das Cafe zu und schüttelte den Kopf, als ob er mit sich selbst sprechen würde. Es klang irgendwie versöhnlich als er mit sanfter Stimme ergänzte: Vielleicht wäre ein Bagel dazu nicht schelcht, hm?


    Er blickte sie kurz an, wieder dieser verlorene Hundeblick und grinste dann frech: Um auf Deine Frage zurückzukommen... Normaler weise besteht mein Leben daraus Frauen zu überreden..., dann neben ihnen aufzuwachen und ob es Kaffee gibt oder nicht hängt von der Nacht davor ab! Er legte den Kopf schief und sah Gabriele direkt ins Gesicht, seine Kürperhalung eine subtile Kopie der ihren Du machst mir Angst, Gabriele! Da ich aber glaube das Du im Bett eine Granate wärst, bekommst Du den Kaffee auch ohne den Beweis anzutreten... ...und einen Bagel dazu! Der Satz kam heraus, als hätte er gerade festgestellt das Detroit im Herbst auch seine schönen Seiten hat, und die spitzbübischen Fältchen um seine Augen suchten in Ihren nach dem Beleg, das sie den Witz auch als solchen verstanden hatte.


    Da Cafe de Colombia war mit verschieden Assesuars geschmükt, eine große gelb-blau-rot Fahne an der Wand, mehre Spanische Foto's von Feldarbeitern mit großen Sombreros und im Hintergrund lief passende Musik. Der duft war mit frischen Kaffee durchsetzt und in der Auslade waren mehre kleine Speißen. An der Tür war eine Dicke Kuhglocke befestigt und mit einen Auffäligen Bimmeln geht Gabriela auch mit Spider in den Laden rein. Ein paar Leute hatten sich schon zum morgigen Frühstück eingefunden, dadrunter Gabriela und Spider. Eine Angenehme Atmosphere empfand sie im Erstenaugenblick.

    „Deine Idee mit dem Bagel find ich garnicht mal so schlecht, ich hab noch nichts gegessen.“
    die Schamanin schaute auf die Anzeigetafel. „ Ich werde wohl ein staken Milch-Kaffee und Begel dazu nehmen, dass sollte vorerst reichen.“


    „Dann bist du wohl ein Gigolo, der von hübschen reichen Frauen lebt und sich von Ihnen aushalten lässt ? Gestern scheint ja wohl dann was Schief gelaufen zu sein, wenn du auf einer Parkbank eingeschlafen bist.Wieviel Verdient man so pro Tag?“ in dem Moment zwinkerte Gabriela Spider zu, sie war eine Frau und die waren von Natur aus mit einer Scharfenzunge gesegnet. Zumindest die , die es sich erlauben konnten.Zudem spürte Gabriela das Spider doch etwas hinter dem Berg frührte, was es war konnte sie bis dato noch nicht sagen.


    „Spider, ich muss dir keine Angst machen. Das tut jeder Mensch in seinem Innern ganz allein.“ bei dem Witz mit der Granate im Bett schmunzelte Gabriela. „ Ich muss dich enteuschen, Geld hab ich nicht und Gigolo's gibt es soviel wie Sand am Meer.“ Sie setzte sich gemütlich an einen Tisch nippte den ersten Schluck Kaffee und genoß einfach den Moment. „Ist die Jahreszeit nicht einfach herlich? Bei mir in der Heimat gibt es leider solche Tag nur sehr selten.Woher kommst du Spider?“ dabei schaute die Schamanin kurz aus dem Fenster, wo die Welt in einen Kastanienrot getaucht strahlt.

  • Der Northrupp-Tower auf dessen Parkplatz Joes alter Jackrabbit für einige hochgezogene Augenbrauen sorgte weckte jetzt am Tage für einen kurzen Moment ungute Erinnerungen an Chicago.
    Truman-Tower, der Stock der Wespengeister, abstürzende Militärhelicopter mit massig Rakenten an Bord, Schreie .... Janowski vertreibt schnell die düsteren Erinnerungen mit einem Schluck Scotch.


    Um seine Alkoholfahne zu verbergen kaut er ziemlich angewidert ein Minzsoygum das er den Wachen vor die sauber polierten Stiefel spuckt. Das finden sie wohl nicht komisch aber bevor sie ihre neuen Taser an ihm testen können erscheint eine (natürlich) hochgewachsene Elfen-Tussi mit modischem Kurzhaarschnitt, 2000 Nuyen-Buissnesskleidung und eingebauten Zahnpastawerbunglächeln am Eingang:


    „Halt es ist alles in Ordnung, meine Herren. Mr Janowski nehme ich an. Schön das Sie so schnell kommen konnten“ plappert sie los wie eine Warmwasserdusche. Als sie sich zu ihm runterbeugt um ihm die Hand zu geben kann Joe einen Blick auf ihr sicher nicht billig gewesenes Dekolltee werfen. Aber Joe machte sich wenig aus Elfenschnallen.
    „Yup“
    „Wunderbar, bitte kommen Sie schnell mit. Wir sind wirklich in Schwierigkeiten. Unsere Sichherheitshacker haben die Vektoren der AR überprüft es wurde nicht manipuliert. Das bedeutet es muss sich um eine Hardware-Problem mit ....“
    blablabla
    Janowski hörte ihr gar nicht zu als sie ihn zum Aufzug führte und ihm viel Erfolg wünschte als sich die Türen hinter ihm schlossen und er in einer irrsinnigen Geschwindigkeit und mit einschläfernder Musik in Richtung Dach befördert wurde.


    Oben erwartete ihn an dunkelhäutiger Norm dessen schlechten Englischdialekt er nicht zuorden konnte.


    „Halloh Mistar. Ich bin Ba. Ich hier nur Fensterputzer wo Drohnendigs nich kommt hin.“


    „Hoi Ba. Janowski. Wo is der Drek?“ Joe musste seine Baseballmütze bei dem Wind hier oben festhalten. Ba hatte mit seiner Glatze da weniger Schwierigkeiten als er ihn zu Spiders AR-Grafitto führte.
    Janowski war gestern zu voll gewesen um das obzöne AR-Kunstwerk richtig zu würdigen. Zum Glück hatte Spider auf seinen Lieblingssmily als Signatur verzichtet.


    Die Kleine Überwachungsdrohne flog wie eine verrückte Elster hin und her und scannte vergeblich nach einem Wifi-Signal was das AR-Bild in die normale Ausgabe einspeiste.


    Bestimmt hielten sie Spider jetzt für einen Superhacker. Joe musste grinsen.


    Joe liess die Drohne per Kom-Befehl auf seiner Hand landen. Er drückte hier und da ein paar Knöpfe, dekativierte sie und klaute den Akku der sich sicher leicht verkaufen lies.


    „Sach mal Ba, haste was zu rauchen? Hab meine Kippen unten glassen.“

    „Klar, Mann. Is eigenlich nich erlaubt ... aber ich hol aus Jacke.“


    Er drehte Joe den Rücken zu um seine Jacke die er vor dem Geländer zusammengerollt hatte zu holen.


    Schnell schnappte sich Joe den unscheinbaren, Kaugummi vom Boden. Unter dem Kaugummi klebte Spiders winzige RFID-Datenwanze. Das Ding war auf Signalstärke 0 runtergefahren und der Kaugummi isolierte das Signal so das es nur in Richtung Wand sendete. Die Idee war so simpel und billig, das ein Magakonzern mit zigtausend-Nuyen-WiFi-Scan Hardware daran verzwiefelte.

    „Wow, Mistar Janowski! Sie haben es geschafft! Lustiges Bild weg.“
    Gratulierte ihm Ba und bot ihm eine (igitt) Menthol-Zigarette an.


    „Yup, bei so was muss man immer Profis rufen. Ach ja, ich muss mal kurz meinen Boss anrufen.“


    Ba wirkte immer noch verzückt und bemühnte sich vergeblich die Drohne wieder hochzufahren.


    Hm, ich hab Steves Auftrag ausgeführt. Und kann mir den restlichen Tag freinehmen. Aber um Spiders Dreksding wäre es irgendwie schade wenn das Grafitti heut Nacht nicht mehr leuchtet. Man könnte es doch umprogrammieren das es bis heut abend nur nicht sendet?
    Vielleicht kann dieser Frank da helfen. Humor schien der ja zu haben, zumindest war er an dem Abend vor 2 Tagen gut drauf und er sagte doch er wäre ein Superhacker. Na OK, das sagen alle Matrix-Nerds.


    Janowski öffnet ein AR-Fester und wählt Franks Nummer an ...

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -11-


    Als Frank die Wohnungstür hinter sich zu zieht, blinkt die Kontrollleuchte am Tastenfeld daneben einmal kurz bestätigend. Noch ein Vorteil dieses neuen Wohnblocks - eine besser gesicherte Tür hatte er nur beantragen und bezahlen müssen... In anderen Häusern hätte er das alles selbst einbauen müssen. Das Schloss und die Ansteuerung über ein Nummernfeld wären wohl machbar gewesen, aber was hätte das schon ohne eine solidere Tür gebracht? Und davon, einen verstärkten Türrahmen einzubauen versteht er nun wirklich nichts.


    Zügigen Schrittes eilt er das sterile Treppenhaus herab und verlässt das Gebäude. Draußen macht er als erstes einen kurzen Gang um sein an der Straße geparktes Auto. Nirgendwo sind Schäden zu entdecken. Die regelmäßigere Präsenz von Streifen scheint Randalierer zunehmend besser fern zu halten. Frank kannn damit jedenfalls gut leben...
    Jetzt wendet sich allerdings die Straße hinab. Er wird zu Fuß gehen - das ewige Sitzen liegt ihm sowieso nicht. Natürlich ist es angenehm, nicht mehr so viel laufen zu müssen, doch an manchen Tagen fehlt ihm die Bewegung immer noch.


    Die Richtung führt ihn tiefer nach Auburn hinein. Frank braucht keine Karte, er kennt den Weg zu seinem Ziel auch so. Zu Fuß wird er eine ganze Weile unterwegs sein, aber er hat ja Zeit...


    Ungefähr eineinhalb Stunden später hat sich die Umgebung langsam aber sicher verändert. In diesem Teil des Viertels sind die Bemühungen zur Wiedereingliederung noch längst nicht so weit fortgeschritten. Natürlich kommen inzwischen auch hier manchmal Patrouillen entlang und auch Notrufe werden bearbeitet - Knight Errant duldet auch tief in Auburn keine rechtsfreien Räume mehr. Und auch Obdachlose sind kaum mehr zu sehen, dafür haben die umfangreichen Wohnungsbaumaßnahmen gesorgt. Trotzdem wirkt die ganze Gegend schmutziger und verwahrloster. Selbst mit solch massiven Investitionen wie sie in den vergangenen Jahren in dieses Viertel geflossen sind lassen sich nicht alle Ecken gleichzeitig umbauen. Oder die Mentalität der dort wohnenden Leute auf einen Schlag ändern...


    Noch einige hundert Meter weiter hat Frank sein Ziel erreicht. Zu beiden Seiten säumen hohe, mehrstöckige Betonblöcke die Straße, doch das Gebäude auf das er zugeht fällt offensichtlich aus dem Rahmen.
    Keine der düsteren Fensteröffnungen wird mehr von einer Scheibe verschlossen. Nirgendwo ist ein Vorhang, Deko oder überhaupt etwas zu sehen. Stattdessen ist die Fassade über jeder Öffnung schwarz verfärbt. Neben dem Eingang ist ein rot bedrucktes Hinweisschild an die Wand geschraubt, dass aber zur Hälfte von irgendwelchen Schmierereien überzogen ist. Er weiß allerdings auch so, was dort steht: 'Betreten verboten - Einsturzgefahr!'.


    Es ist schon eine Weile her, dass diese Ruine zu trauriger Berühmtheit gelangt war... Kurz überlegt Frank - 2057 müsste es gewesen sein. Schon 15 Jahre her... Wo ist die Zeit hin?
    Er hat keine Ahnung, wie viele Leute damals in den Flammen umgekommen sind. Manche sprachen damals von 20, andere von 200. Letzteres klingt deutlich übertrieben, doch eine genaue Zahl wurde nie ermittelt. Das war auf der Höhe der Chicagoer Flüchtlingswelle und die meisten Wohnungen waren völlig überbelegt. Damals kamen in diese Gegend jedenfalls keine Sicherheits- oder Rettungsräfte... Auch die Brandursache wurde nie ermittelt.
    Wie auch? Kaum war der Brandgeruch soweit abgezogen, dass man wieder atmen konnte hatten Leute begonnen den Brandschutt aus der Ruine zu schaffen um sich dort wieder einzunisten.


    Seitdem war dieses Gebäude lange Zeit eine beliebte Unterkunft bei Obdachlosen und zwielichten Gestalten gewesen, bis die umfangreichen Investitionen und Wohnungsangebote auch ärmeren Leuten besseres ermöglichten. Ares muss sich seine saubere Stadt wirklich einiges kosten lassen... Wichtig ist ihm von all diesen Dingen gerade nur eins: wenn das Gebäude seit 15 Jahren nicht zusammen gebrochen ist, dann wird es das so schnell wohl auch nicht mehr machen.


    Als Frank die Tür erreicht fährt er mit den Händen in die Jackentasche als sei ihm etwas frisch. Von außen unsichtbar schnappt die rechte das Messer in der Tasche auf. Nur für alle Fälle - man kann schließlich nie wissen über was für Leute man hier stolpert. Zügig verschwindet er im Gebäude und geht rasch die einzelnen Stockwerke ab. Er möchte sicher gehen, dass er allein ist.
    Als er vor zwei Wochen da gewesen war hatte eine Gruppe Jugendlicher hier heimlich irgendwelches Zeug geraucht. Nichts bedrohliches, doch bei dieser Sache wollte er jede Aufmerksamkeit vermeiden... Also war er wieder gegangen.


    Heute scheint er allerdings Glück zu haben - nirgendwo findet sich eine Spur anderer Leute. Zufrieden steigt er die Treppe aus dem obesten Stock wieder herab und dann weiter hinunter in den Keller.
    Die Stufen münden in einen düsteren Flur, doch mit der Restlichtverstärkung seiner Cyberaugen sieht er trotzdem klar. Ein modriger, stinkender Geruch liegt in der Luft. Igitt... Sowas ekeliges... Frank weiß genau wo das herkommt und dass es nur ein leichter Vorgeschmack ist.
    Am Ende des kurzen Gangs liegt eine schwere Stahltür, die allerdings nur herangeschoben ist. Er öffnet seine Jacke ein Stück weit, um notfalls an die Pistole zu kommen. Wer weiß schon was sich hier unten alles einnisten könnte. Jedenfalls nichts mit einer feinen Nase -Bäh...
    Die Tür klemmt etwas, doch mit einem groben Ruck lässt sie sich öffnen. Dahinter geht es noch einige Stufen hinab.


    Sofort schlägt Frank ein abartiger Fäkalien-Gestank entgegen. Hier unten hatten früher Gemeinchafts-Waschmaschinen gestanden und außerdem mündete hier das Hausabwasser-System in die Kanalisation. Doch irgendwann hatten Randalierer anscheinend die Leitungen zur Kanalisation hin aufgeschlagen. Seitdem drückt bei jedem Regen -die Ableitung von Regen- und Abwasser ist in diesem Viertel nicht gerade sauber getrennt- eine widerliche braune Soße in den Keller.


    Früher, als der Platzmangel noch akut war, hatten regelmäßig Leute versucht die Sache wieder dicht zu bekommen oder den Keller nach einer Überflutung zumindest wieder sauber zu machen. Heutzutage kümmert sich allerdings niemand mehr darum. Wie erwartet ist der Boden nur mit braunem Schlamm und einzelnen großen Pfützen überzogen. Hätte es die letzten Tage stärker geregnet wäre dagegen der ganze Raum bis zu den Stufen unter Wasser.


    Eilig setzt Frank seinen Rucksack ab und zieht den Inhalt hervor. In Ermangelung von Gummistiefeln zieht er sich die zwei Tüten über die Schule und klebt die oben mit dem Tape fest. Inständig hofft er, dass sie für die paar Schritte halten und nicht zerreichen werden. Dann zieht er seine Handschuhe an, greift er sich sein Päckchen, holt einmal tief Luft und betritt den Raum. Schon nach zwei Schritten fällt ihm ein Problem auf, dass er vorher nicht bedacht hatte - in diesem Matsch würde er Spuren hinterlassen...
    Unwahrscheinlich, dass bis zum nächsten Regen jemand herkommt... Aber wenn doch?
    Hastig tappst er zweimal in verschiedenen Richtungen durch den Raum, dann steuert er endlich sein Ziel an. Am hinteren Raumende stapelt sich ein großer Trümmer- und Schrottberg. Müll, Dreck und vor allem die schwarzen Gerippe der verbrannten Waschmaschinen haben die Leute dort im Laufe der Zeit hingerümpelt. Wieso hätte sich jauch jemand die Mühe machen sollen den ganzen nutzlosen schweren Krempel herauszutragen?
    Langsam spürt er, wie die angehaltene Luft knapp wird, doch hier einzuatmen ist keine Option. Oder zumindest möchte er diesen Augenblick so lange wie möglich hinauszögern...
    Zügig guckt er um den Schrotthaufen herum und versucht möglichst von der Seite heranzukommen. Endlich findet er eine passende Lücke. Möglichst tief stopft er sein Päckchen hinein. Franks Lunge brennt inzwischen wie Feuer, doch er ist noch nicht fertig. Mit zittrigen Fingern zieht der das Schnurende heraus und schlingt es wild um die umliegenden, möglichst schweren, Schrottteile. Die Tüte soll auf keinen Fall hier herausgespült werden, falls das Wasser mal wieder etwas höher stehen sollte. Luft!
    Mit dem letzten Knoten hält er es auch nicht länger aus. Gierig schnappt er nach neuer Luft. Obwohl er duch den Mund atmet ist der Gestank -oder Geschmack??- noch schlimmer als erwartet. In den alles beherrschenden Fäkaliengeruch mischt sich noch eine süßliche Note, als würden hier unten auch noch irgendwelche Kadaver verwesen.
    Während er mehrfach schnell schluckt um ein Erbrechen zu vermeiden geht beziehungsweise taumelt er noch zweimal durch den Raum, um seine Spuren noch mehr von dieser Ecke abzulenken. Dann ist er endlich wieder an der Tür.
    Vorsichtig reißt er das Tape von den Hosenbeinen und versucht die erste Tüte irgendwie von seinem Fuß zu schütteln. Erst bei der zweiten hat er eine bessere Idee und klappt sie nach unten in sich selbst zusammen. Am Ende sammelt er mit der auf links gedrehten Tüte noch die andere ein und wickelt das ganze möglichst fest zu, um die Scheiße nicht noch in seinem Rucksack zu haben.


    Als er den Keller wieder verlassen hat scheint die ganz normale Stadtluft wie der Himmel auf Erden. Trotzdem ist er froh das hinter sich zu haben. Dort unten würde bestimmt nicht so schnell jemand aus reiner Neugierde oder Langeweile rumstöbern. Ihm ist jedenfalls in ganz Auburn quasi kein besseres -so schnell zugängliches- Versteck eingefallen. Ganz schlecht kann es also nicht sein.


    Zufrieden stapft er wieder hoch in den ersten Stock, wo er vorhin eine alte ausgefranzte Matratze gesehen hatte. Falls jemand beobachtet hatte wie er hier hineingegangen war, könnte der sich wundern was er hier so schnell gemacht hatte.
    Es gilt also noch eine Weile drin zu bleiben, als hätte er einen Platz zum schlafen gesucht. Achtlos wirft er sich auf die dreckige Unterlage.
    In dem Moment informiert ihn ein aufblinkendes AR-Fenster über einen eingehenden Anruf. Joe Janowski... Was zum Teufel könnte der Zwerg von ihm wollen? Egal, immerhin muss er gerade eh Zeit totschlagen.
    "Hey Joe, Frank hier - was gibts?"
    Ach scheiße... Auf einmal fällt ihm noch etwas ganz anderes ein - er hätte die ganzen abartigen Gerüche in diesem Keller ja einfach aus seiner Wahrnehmung herauseditieren können. In mancher Hinsicht ist er anscheinend immer noch ein völliger Amateur. Idiot, heut Morgen waren diese Spielereien noch albern...

  • "Hey Joe, Frank hier - was gibts?"

    „Hoi Frank, musstest du auch so früh aufstehen? Aber Sahne, dass du schon wach bist. Pass auf: ich hätte ne kleine Bitte an dich. Nen Gefallen für einen Freund, hättest auch was gut bei mir.“


    „Soso, aber du weißt das der Spruch mit dem bei Ares reinhacken nur ein Witz war?“


    „Yeah, klar. Iss auch nix gefährliches oder so. Pass auch: ich hab aufm Kom nen Link zu ner kleinen Datenwanze. Die müsstest du nur umprogrammieren, dasse ruhig bleibt bis heute abend. So nach Sonnenuntergang soll se sich wieder neu booten und mit dem Programm fortfahren. Kannste so was machen? Ich kenn mich mit so Zeugs nich so aus?“

    „Und das Programm der Wanze bringt mich nicht gleich auf den Elektrischen Stuhl?“


    „Nee, würd ich dich in so was reinziehen?“


    "Ja"

    „OK, OK, das würde ich vielleicht, aber nur mit deiner Einwilligung. Aber hier geht es wirklich nur um nen harmlosen Scherz eines Chummers. Cooler Typ übrigends, ich stell ihn dir heut abend mal vor. Also komm schon, tutste mir den Gefallen, Chummer?“

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -13-


    "Mh - Eigentlich hab ich zu tun.", flunkert Frank ein wenig. "Also dieser Chummer ist nen cooler Typ? Naja, nen paar Minuten hab ich vielleicht übrig... Springt noch nen Bier oder zwei bei raus?"

    "Hey Mann, langsam ja? Zwei Bier? Ist doch nur nen kleiner Timer, keine große Sache... Hab ich Geld oder was?"


    "Ach, schon ok - ich werd sie einfach deinem Chummer in Rechnung stellen."
    , lacht Frank. "Also schick her den Link..."


    "Sahne, wusste doch dass ich den richtigen anrufe..."


    Einen Augenblick später gestattet Joe Frank Zugriff auf die Datenwanze. Neugierig lässt er die grobe Struktur des hinter dem Link liegenden Systems analysieren.
    Das Ergebnis ist übersichtlich: neben der Konfigurationsdatei des RFID-Tags findet sein Programm die zwei Standardmodule für Senden und Empfangen, die die Schnittstellen zur "Hardware" -falls man das bei einem RFID-Tag so nennen darf- bilden.
    Daneben findet sich nur ein weiteres Modul, dass offensichtlich mit den beiden anderen verknüpft ist und das zu sendende Signal erzeugt sowie eine schlichte Grafikdatei.
    Mhh, der Reihe nach... Wie ist das Teil überhaupt eingestellt? Sendeleistung auf Minimum, alles klar... Ansonsten nichts an der Konfiguration verändert...
    Und die Sende- und Empfängermodule? Eine genauerer Scan ergibt schnell, dass sie nicht modifiziert sind.
    Also ist nur dieses eine Modul und die Grafik für die Funktion interessant... Ui, nettes Graffiti...


    "Hey Joe - hat dein Chummer dieses Bildchen entworfen? Wird den Ares-Leuten bestimmt gefallen..."

    Ok, was macht dieses Ausgangssignal? Das Bild senden nehme ich an?
    Testweise unterbricht Frank die Verknüpfung des unbekannten Moduls mit der Sendeeinheit und leitet den Output stattdessen in eine neue Datei um. Dann ersetzt er das Graffiti mit einem anderen Bild und aktiviert das ganze. Tatsächlich taucht neben einer ganzen Menge Systembefehle für WiFi-Netzwerke jetzt auch das neue Bild in der Ausgabe aus.
    Die Funktion des Moduls auf diese Weise auszutesten ist natürlich nicht der sicherste Weg, herauszubekommen was das Teil genau macht. Allerdings ist der Programmcode an sich nicht in dem Tag hinterlegt und das fertige Programm auseinanderzunehmen wäre deutlich aufwendiger. Da er ja nur eine Zeitschaltung ergänzen soll ist ihm fürs erste also egal was dieses Modul vielleicht noch so anstellen könnte.
    Gut, das Bild wird übertragen, wohin? Und wie?
    Zügig überfliegt Frank die verschiedenen Systembefehle, die das Programm in seine neue Zieldatei geschrieben hat. Offensichtlich sind sie speziell an ein umliegendes Netzwerk angepasst.
    Was ist das eigentlich für ein Netzwerk? Mal gucken was das Empfangsmodul reinbringt... Northrupp-Towers-AR-Design-Broadcasting-Network???


    "Ähh, Joe... Wo treibt sich dein Kumpel eigentlich so rum? Nur so aus Neugierde..."


    Mit dem Namen des Zielnetzwerks und dem Inhalt des Bildes ist eigentlich schon offensichtlich, worauf diese ganzen gesendeten Kommandos abzielen müssen. Zügig scannt Frank die Befehlsliste nach einigen Schlüsselkommandos die er für diese Zwecke wohl als erstes probieren würde. Ha, Recht gehabt, ist ja fast zu einfach...
    In der Tat schleust das Programm das Bild mittels falscher Autorisierung in die AR-Darstellung des Hochhauses ein.


    Da das ja tadellos zu funktionieren scheint -immerhin hat Joe sich darüber nicht beklagt- befasst Frank sich gar nicht weiter damit. Schnell lädt er einen Standard-Timer nach und konzipiert ein simples Modul, welches das Hauptprogramm des RFID-Tags zu einstellbaren Uhrzeiten ein- und ausschalten kann.


    "So, fast fertig - wann soll das Ding an- und ausgehen?"

  • -14-


    Es war einer der Tag in den die meisten Menschen nur mit einem Kaffee bewaffnet und dazu eine Portion Ablenkung in jeglicher Form die Arbeit überstanden. Vor der Tür hatte seit Stunden ein Regen eingesetzt und dazu tobte sich der Wind aus, es war dunkel, nass und kalt. Die meisten waren, im Konzerngeschäft, froh in ihren Büro’s zu hocken und den Tag in der Matrix zu verbringen. Selbst bei Ares ging es, ohne nennenswerte Zwischenfälle, ruhiger zu.


    John hatte nur noch den Bericht über die „magische“ Wurzel fertig zu schreiben, nicht das der Gnom schon genug Zeit damit verschwendet hatte ein nutzloses Stück Holz und den Abend zuvor mit vollkommen bescheuerten "Notfalleinsatzes" zu untersuchen, nein auch der Alltägliche Bürokratie Papierkram lag vor ihm. Der Chef der Sicherheitsabteilung bestand auf eine lückenlose Dokumentation aller Zwischenfälle der ganzen Woche. Auch John hatte das Privileg sein Papierkram anzufertigen und in dieser Woche gab es eine Handvoll von Fällen die John bei Ares nachgehen konnte.


    Da war zum einen, ein Wohnungsbrand, weil ein Magier mit seiner Frau stritt und dabei ein Feuerelementar außer Kontrolle geriet. Auch ein entlaufendes Kind das per Astrale suche gefunden werden konnte. Zu guter letzt die „magische“ Wurzel mit dem am gleichen Tag Nachteinsatz "Sprayer-Anschlags". Er war also ganz in seine langweilige Bürokratie Arbeit vertieft.


    Bis ein Icon auf seinen Bildschirm aufpoppte mit den „Sie haben neue Post“ Typischen Begrüßungssound. Als John die Nachricht öffnet :


    Subject:John Miller ist Mitarbeiter des Monats!


    Zur Motivation unser Mitarbeiter hat sich Areas-Security Detroit etwas ganz Besonderes ausgedacht. Jeden Monat wählt jede Abteilung seinen persönlichen Mitarbeiter des Monats.
    Damit gratulieren wir John Miller ganz herzlich zu dem gewonnenen Abendessen mit der Charmanten Top Spielerin Gabriela Lima, der Detroiter Wolfs in der Areas Underwater Bar.


    Termin: Heute Abend 20:00 Uhr im Ares City-Center!


    Viel Spaß und weiter mit Erfolg!
    Areas Information Center


    Gabriela Lima? Kannte die jemand? die Detroiter Wolfs waren eine zweit Liga Mannschaft mit einem mittelmäßigen Ruf. Aber der Abend konnte vielversprechend werden,
    sogar mit einer Frau.



    ---


    Die Ares Underwaterbar:


    DINNER UNTER WASSER
    jeden Freitag & Samstag ab 18:00 Uhr (nur mit Gültiger Einladung!)


    Speisen und feiern Sie im nautischen Tiefseeambiente einer überdimensionalen Taucherglocke im Ares City-Center.
    Genießen Sie die Aus- und Einblicke in die Unterwasserwelt bei atemberaubender, ozeanischer, bewegter Kulisse.


    Den Abend über werden Sie musikalisch von modern Nu-Jazz Live Künstler unterhalten.
    Schlemmen und genießen Sie vom schmackhaften, maritimen DIVER´S Dinner Buffet.
    Im originellen Ambiente des Captain Nemo und seiner Nautilus
    mit seiner entzückenden Service Mannschaft werden Sie herzlich erwartet.


    Eine Besondere Atraktion, sehen sie ihn selbst, der Megalodon!


    -Ihre Ares Underwaterbar


    [IMG:http://syntaxdemon.sy.ohost.de/underwaterbar.jpg]

    [Syntax ] Node #83191:Alpha Grid

    2 Mal editiert, zuletzt von Syntax ()

  • -15-


    Frank war in der Matrix so schnell wie Joe mit seinen Fingern in der realen Welt.

    "Och, so um 3 Uhr morgens wäre ganz nett."


    Da beginnt die Schicht von diesem Arschloch Steve Sanders. Ach ja, bei dem konnte er nun ja den Auftrag als erledigt melden und sich den Rest des Tages freinehmen. Erst mal in die nächste Kneipe was trinken gehen. Nachmittgas ne Nummer mit Sally schieben und dann abends wieder was trinken gehen. Perfekter Tag!


    "Kein Problem. 0300. Sonst noch was? 1 Millionen auf nem schwarzen Konto oder so?"

    "Nee, vielleicht ein ander mal. Nochmal Danke, sach mal hast heute abend was vor? Der Chummer von mir wollte heute abend so ne Unterwasser Bar im Ares Center ein bisschen aufm... äh anschauen. Ich glaube da ist heut abend auch dieser Halbchinesisiche Musiker. Wär cool wenn du kommen kannst."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -16-


    Es war früh am Morgen als Jeffrey in Richtung Zuhause schlenderte. Noch immer rumorte es in seinem Magen, und doch wusste er, dass er spätestens heute abend wieder eine Bar aufsuchen würde. Irgendwo in der Ferne glitt sein Blick von den Neonreklamen der Straßen hin zum Northrup Tower, auf dessen Fassade ein parolenhaftes AR-Graffiti prangte. Jeffrey grinste; es war das erste wirkliche und wahrhaftige Lächeln, welches seine Lippen an diesem Tag berührte und vielleicht würde es auch das letzte bleiben. Den Kopf wieder ein wenig in Richtung Asphalt gesenkt, zog Jeffrey den Kragen seiner Jacke höher und beschleunigte seine Schritte.
    Es gab viel, über das er nach zu denken hatte, und davor fürchtete er sich. In seinem Inneren spürte er einen Wandel heranziehen, einen Wandel, den er mehr brauchte als alles andere. Er wusste nicht, wohin ihn sein Weg letztendlich führen würde, aber das war ihm egal, denn jeder Weg würde ihn von den Gedanken fortreißen, die sich seiner bemächtigt hatten.

  • -17-


    Super! Da hatte er schon mal Glück und dann gewann er sowas. Nicht dass er nicht an Urban Brawl interessiert wäre. Ganz im Gegenteil. Aber ein neuer Zauberspeicher wäre ihm lieber gewesen. In so direkter Gegenwart von Frauen - zumal wenn sie keine Zwerginnen oder Gnominnen waren - fühlte sich John immer ein wenig unwohl. Er entssprach in keinster Weise den typischen Schönheitsidealen und bereits durch seine geringe Größe fiel er fast immer durch das "Beuteraster" der Damenwelt. Aber wenigstens konnte er sich die Bar mal anschauen. Ares hatte eine ganze Menge Kohle investiert um die Illusion einer Unterwasserwelt zu erschaffen und daher war der Laden ziemlich angesagt.


    Pünktlich um acht erschien John also vor der Underwater Bar. Entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten hatte er sich für einen schlcihten aber dennoch edleen dunkklen Anzug entschieden und in Anbetracht der Lokalität auch die Panzerung zu Hause gelassen. Nur die Ares Lightfire stekcte in einem Schulterholster, das war er schon seiner Tätigkeit im Sicherheitsbereich schuldig. Die kleine Pistole zeichnete sich aber selbst an seinem ausgesprochen kleinen Körper kaum ab dank des Holsters, natürlich musste er sie trotzdem am Eingang abgeben.


    Gabriela erschien ebenfalls auf die Minute und wenn er auf Norms gestanden hätte, dann wäre das Essen bestimmt wirklich ein RICHTIGER Gewinn gewesen. Soweit er das beurteilen konnte sah die hochgewachsene schlanke Frau sehr gut aus, wenn auch eine kleine Aura der Unnahbarkeit sie zu umgeben schien. Das konnte aber natürlich auch nur Einbildung sein. Da er mit dem Gewinnschreiben auch ein Bild von ihr erhalten hatte (dass er eigentlich nicht nötig hatte - auch wenn die Wolfs nicht in der ersten Liga spielten, kannte John die Namen der meisten Spieler), wusste er genau um wen es sich handelte.


    Nachdem er sich schnell noch einmal die ganz leicht schwitzenden Hände an der Hose abgewischt hatte, trat er auf sie zu und begrüßte sie:


    "Ähem, ... Hi, ich bin John. Ich denke, wir werden heute zusammen essen!" Der Versuch eines Lächelns huschte über sein Gesicht, bevor er sich in Richtung der Empfangsdame wandte. Wut flackerte in ihm auf, als diese das ungleiche Paar kurz musterte und bereits dabei war, Gabriela anzusprechen.


    Wenn er für jedes Mal, dass ihn jemand nur für die kindliche Begleitung eines Erwachsenen hielt, einen Nuyen bekommen würde, könnte er seien Job getrost an den Nagel hängen. Na gut, er kannte das Prozedere. Mit einem kurzen Räuspern lenkte er die Aufmerksamkeit der Schnalle wieder zu ihm herunter und gönnte ihr einen seiner "du bist eine unwichtige Schnepfe"-Blicke aus den mattschwarzen Cyberaugen.


    "Hi. Es müsste ein Tisch auf mich reserviert sein. John Miller."


    Ein Teil von ihm genoss den kurzen Anflug von Panik auf ihrem Gesicht, als sie sich ihres Faux pax' bewusst wurde und dann gleich nochmal, als sie wohl in ihren Buchungsunterlagen erkannte, dass er zur Sicherheitsabteilung gehörte. Wie nicht anders zu erwarten für jemanden in ihrer Position gewann sie jedoch binnen Sekundenbruchteilen ihre Fassung wieder.


    "Natürlich Mister Miller. Es ist uns eine Freude sie und ihre Begleiterin begrüßen zu dürfen. Wenn Sie bitte Miles folgen würden - er bringt sie zu ihrem Tisch." Wie aus dem Nichts war hinter ihr Ober aufgetaucht, der ihnen in seinen an eine Uniform aus einem dieser alten 2D-Filme erinnernden Sachen den Weg zu einem Tisch direkt an einem der Panoramafenster wies. Ares hatte wohl sowohl bei der Bar als auch bei dem Abend kaum Kosten gescheut, denn neben dem piekfeinen Gedeck wartete beriets eine gut gekühlte Flasche Champagner nebst Gläsern auf sie, die Miles elegant entkorkte und ihen beiden einschenkte.


    John trank zwar sonst selten solch feingeistigen Zeugs, aber besser als nichts war es auf jeden Fall. Auch wenn sie ein wenig wie auf dem Präsentierteller saßen, was in John ein unbehagliches Gefühl erzeugte, das sich sehr erfolgreich mit seiner Nervosität wegen Gabriela zusammentat, so musste er der Atmosphäre in dem Laden doch Respekt zollen. Wenn deren Essen nur halb so gut wie die Aussattung war, dann würde er heute Abend sehr viel besser speiesen als er dies zu Hause als Single gewohnt war.


    Sich der einsetzenden Stille bewusst werden, wandte er sich an Gabriela:


    "Habe ich das richtig im Kopf und sie sind bei den Wolfs? Ich nuss gestehen, dass ich ein ziemlicher Fan von Urban Brawl bin, auch wenn ich nicht jedes Spiel verfolge."

  • Gabriela hielt seit paar Sekunden einen Ausdruck des Communiqué von ihrem Manager in der Hand. Sie wusste nicht so recht was sie damit Anfangen sollte und überflog nochmals die Zeilen des Communiqué:
    ---
    Hallo Gab,


    erschein heute Abend pünktlich um 20:00 Uhr in der Underwater-Bar im Ares City-Center.
    Du hast ein “Date“ mit einem netten Ares-Mitarbeiter, sein Name ist John Miller und du bist seine Begleitung. Sei bitte somit ein Liebes Mädchen und Repräsentiere unser Team und die Spesen gehen auf die Firma.


    Gruß,
    Steve

    ---
    Die Schamanin war verblüfft über die Vorgehensweise ihres Managers. Bisher hatte sie nur wenig PR Arbeit leisten müssen und bis auf ein Paar Foto’s und ein Lokales Interview, war Gabriela’s Medienpräsenz dürftig. Zugegeben sie wünschte sich mehr Aufmerksamkeit von der Presse, denn das war auch gleichbedeutend mit mehr Geld oder bessere Aufstiegschancen, aber Abendessen als Begleitung? War das der richtige Weg?


    Sie zuckte mit den Schultern, was soll’s der Abend kann ja nett werden, dachte sie und entschloss sich raus zu putzen. Sie schlenderte in Richtung Badezimmer, erst Duschen, dann das Haar zur einer Eleganten Frisur flechten, sich Schminken und dann zu guter letzt in Modische Kleidung werfen. All die Schritte würden paar Stunden in Anspruch nehmen, die Schamanin hatte Zeit und nutze sie um sich „Chic“ für den Abend zu machen.


    Kurz vor Acht stieg die Latina aus dem Taxi vor der Underwater Bar. Etwas mehr raus geputzt als sonst und mit dem Outfit hätte die Latina locker eine Modenshow bestreiten können. Eine hochgesteckte Frisur, dazu eine elegante Dunkle Sonnenbrille, das Gesicht in Alabasterfarben Geschminkt und sinnliche rote Lippen. Die Kleidung war Körperbetont, aber nicht zu aufreizend um abgestempelt zu werden. Sie bezahlte den Taxifahrer und ging mit einen geschmeidig Latina Schritt, in dem sie leicht ihre Hüfte hin und her bewegte, auf ihre Verabredung zu.


    "Hallo John, ich bin erfreut mit dir den Abend zu verbringen und deine Bekanntschaft zu machen!" erwiderte die Latina mit einen warmen Lächeln, ohne den Eindruck zu machen das sie überrascht war. Innerliche war sie überraschte, wie gelassen sie die Situation wahrnahm. John war ein Gnom dazu leicht Aufgeregt, was Gabriela positiv hinnahm, sogar süß fand. Sie war innerlich froh das er kein Norm war und damit verbunden hoffte sie ins geheim das er mit nicht den Versuch starten würde sie ins Bett zu kriegen. Der Abend könnte noch Interessant werden, dachte Gabriela und folgte John mit angepasstem Tempo.


    Als Gabriela die Szenerie mit der Empfangsdame sieht, setzt sie nochmals ein charmantes Lächeln entgegen. Dieses Lächeln spiegelt ein Akt von nonverbale Kommunikation –hey keep cool , alles ist bestens und entspann dich- wieder und flogt sie John mit angepasstem Tempo und gebührenden Respekt damit jeder weiß wer der Man hier ist.
    Sie war über den Platz am Panoramafenster, den Champagner und die nette Lokation sehr erfreut und das konnte man Buchstäblich an ihren Äußern Mimik erkennen. Breites Lächeln, eine offene Haltung und keine spürbare Kälte die von ihr ausging. Sie setzte sich und schaut John an.


    "Freud mich das dir das Urban Brawl zusagt, ich Spiel bei den Wolfs sein 4 Jahren als Jägerin und wir bleiben beim DU. Ich heiße Gabriela…" sie bot ihr Glass an um auf ein Freundschaftliches Miteinander anzustoßen und als John dieses erwidert. Nippt die Latina vom Champagner, der Prickelnd und herb süß ihren Mund aufblüht.
    "Nettes Zeug , dass trink ich nicht jeden Tag. Wie ist es bei dir John ? Was machst du bei Ares ? "


    [OT: Ich schreib vielleicht morgen noch was als Ergänzung, falls SCARed nicht noch was dazu Schreiben möchte]

  • -19-


    Das mit dem DU gefiel John, da es ein wenig die Atmosphäre auflockerte. Das Gabriela bereits seit vier Jahren bei den Wolfs war, hatte er jedoch nicht so richtig mitbekommen. Na ja, die Spiele der kleineren Ligen verfolgte er nicht so vehement.


    "Nettes Zeug , dass trink ich nicht jeden Tag. Wie ist es bei dir John ? Was machst du bei Ares ? "


    Er hatte der Lady zugeprostet, die Frage jedoch warf das eine oder andere Problem auf.


    "Tja, Gabriela, ich bin in der Abteilung Sicherheit tätig. Das hört sich allerdings deutlich spannender an, als es tatsächlich ist. Der größte Teil sind Routinearbeiten und hier in Detroit gibt es eh viel seltener Probleme als in anderen Städten."


    Dass er in der Unterabteilung magische Sicherheit arbeitete, erwähnte John erstmal nicht. darauf konnte man später immer noch zu sprechen kommen. Jetzt wo sie recht gemütlich hier saßen, wagte John auch einen kurzen Blick in den Astralraum um Gabrielas Aura einschätzen zu können. Er war es gewohnt sich abzusichern. Selbst wenn es nur um ein lockeres Abendessen ging.

  • - 20 -


    John konzentrierte sich in den Astralraum zu schauen und die Umgebung krümmte sich um ihn herum, es hatte den Eindruck ob man die Umwelt auf einer Weihnachtskugel gespielt betrachtete, alles unscharf und unwirklich. Eine Millionstensekunde danach war die Realität in Bunten Farben eingetaucht.
    Der Magier war im Astralraum er sah die vielen Gäste und ihre Auren, sie schimmerten wie bunte Glühwürmchen in unendlicher Farbenvielfalt.
    Für John war jedoch nur eine Aura Interessant, die vor ihm sitzende Person, seine Begleiterin für diesen Abend. Er konzentrierte sich darauf die Aura zu analysieren, er wollte mehr über sie wissen und es war schon fast alltäglich die Menschen in der Umgebung zu Askennen. So konzentrierte er seine Wahrnehmung auf die Aura von Gabriela, die Aura strahlte auf mehren Ebenen was noch nicht ungewöhnlich war.


    Die erste Aura Ebene war die Physische Ebene, sie Repräsentierte den Körperlichen Zustand einer Person. Bei Gabriela sah John eine hellblaue Aura, sie war bei bester Gesundheit und hatte keine sichtbaren schwarzen. Somit hatte Gabriela keine Cybarware in ihrem Körper oder litt unter einer Krankheit.


    Er tauchte weiter in die Aura der Latina ein, die zweite Ebene war die Mentale und Emotionale Ebene, was ebenfalls bei jeden Meta-Menschen vorhanden war. Die Farbe auf der Mentalen und Emotionalen Ebene erstrahlte von einem zarten Grün bis zu einem Goldgelb, dass zarte Grün deutete darauf hin dass sich die Person wohlfühlt und das Goldgelb war ein Aspekte von Achtsamkeit und Überlegungen.


    Mit einen konzentierten Blick schaute John sich die dritte Ebene an. Diese war die Spirituelle Ebene der Aura, nur wenige Meta-Menschen hatten diese Ebene. Sie war nur bei Magisch aktiven Personen vorhanden. Gabriela war eindeutig Magisch aktiv, die Farben und Form dieser Aura waren von einem schimmernden Regenbogen gezeichnet. Kein eindeutigen Strukturen wiesen drauf hin das sie eine Magerin war, was John mit Gewissheit sich denken konnte war, sie schien eine Schamanin zu sein. Die Ausrichtung der Magie war ungewöhnlich, die Aura schien sich über den ganzen Körper zu winden fast wie eine Schlange und obwohl John schon mal einen Schamanen bei Ares Askennt hatte schien diese Aura wesentlich anders zu sein.


    Jeder Mensch jedes Lebewesen auf dieser Erde hatte maximal die drei Ebenen. Die Physische, die Mentale und zu guter letzt die Spirituelle Ebene. John hätte beinahe das Askennen bei Gabriela für abgeschlossen erklärt. Doch mit einem Augenblick veränderte sich das Weltbild von John, er erkannte bei Gabriela eine vierte Aura Ebene. Eine neue Spähre von etwas was sehr üngewöhnlich war. Die vierte Ebene vibrierte und pulsierte in allen Farben in Gabriela, es hatte den Anschein dass diese Ebene der Aura weit über das Meta-Menschliche von Gabriela hinausragte.


    Gabriela schaute John an, er war ein wenig abwesend und es schien so ob nicht ganz bei ihr war.


    "John du wirst doch einer Lady nicht unter den Rock schauen? " sagte die Schamanin mit einen kessen Satz um John drauf aufmerksam zu machen das hier in der Realität sich alles abspielte, ohne zu wissen das der Magier im Astralraum sich aufhielt. Die Latina studierte die Karte, sie suchte sich eine Vorspeise aus, ein Hausgemachte Haifisch-Suppe und als Hautgang war der Schwertfisch in Curry
    mit Knoblauch, Chili, Ingwer, Zwiebel und Paprika in Kokusrahm. Das Wasser lief der Schamain im Mund zusammen " Die Speisen hören sich wirklich klasse an, was meinst du John? Sicherheits Abteilung bei Ares. Das ist doch kein schlechter Job und ich finds garnicht schlecht wenn man eine ruhige Kugel schieben darf. Leichtverdientes Geld, easy peasy. Bestimmt hast du aber ein paar Story's die Aufregend und Gefährlich sind!" Sie blickte auffordernt zu dem Gnome.


    ---
    OT: Für das mitbekommen das John grade abwesend ist (Astralraum schaut) (2 Erfolge)
    [IMG:http://sr.wuerfelgenerator.de/7th_Seal/Syntax/20091110110209/]