Auftrag ablehnen

  • @ RvD
    Solltest du da weiteren Diskusionsbedarf sehen, schreib ne pm.

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  • "Rotbart van Dainig" schrieb:


    Halte ich wie gesagt für einen Fehlschluss - die Zone ist das, was außerhalb des Zaunes eine Rolle spielt, innerhalb des Zaunes ist es in SR oft ein eigenes Land.
    ...
    Nonsens ist es lediglich, von der Zonen-Einteilung auf den Werkschutz zu schließen...


    Du bist witzig. Auf die Idee, das wenn das in Doc's Runde so üblich ist, das nicht jeder deine etwas kleinkarierte Sichtweise hat, kommste von alleine auch nicht, oder? Davon ab, wenn wir schon haarklein diskutieren, ist die Aussage "B-Zone" als LS-Sicherheitseinstufung eine Aussage, das das Gelände wohl von LS beschützt wird - somit nicht exteritorial ist und auch keine extra Sicherheit gewährleistet. Sonst wäre LS dort nicht zuständig, d.h. es wäre kein Run in einer B-Zone. Heißt, 50K für nen simplen Run.


    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Und auf einmal klingen 50 Grand gar nicht so viel, selbst wenn es gute Start-Informationen gibt (zum Beispiel die Zone, in der die relevante Niederlassung steht) - danke dass Du mir da zustimmst.


    Brauchst dich nicht zu bedanken, einfach nur mal richtig lesen was gemeint ist: Das Ziel eines Runs muß schon eine Menge einbringen, damit er sich rechnet. Mal eben mit 50K pro Person rumzuschmeißen kann den Job da schon schnell verhageln. Es sein denn natürlich, man spielt Duplicity nach...


    Nun BTT. Generell zum Thema: Aus diesen Gründen verstehe ich Doc's (IT)-Entscheidung da vollkommen - wenn jemand 50K dafür bietet, ohne das da entsprechender Aufwand für entgegensteht (hattest du ja zugestimmt - B-Zone sagt nix über die Opposition beim Datenklau aus), schreit das nach nem Trick vom Johnson. Wir hatten einen Job, bei dem 40K pro Nase, komplett bei Lieferung, fällig wurden. Der Run war nachgerade eher ungefährlich und der Job vermutlich auch die Hälfte wert. Wir haben hier als gesamtes Team den Verdacht gehabt, das es eine Falle ist, uns aber doch darauf eingelassen. Dafür haben wir bei der Übergabe an Schmidt entsprechend Paranoia geschoben.


    Wir hätten genausogut absagen können, doch hatten wir IT durch verdammt leere Kassen genug Grund, etwas mehr zu riskieren. Bei nem späteren Run hatte einer der SC's (der Sam) aus heiterem Himmel Schmidt beim Gespräch abgesagt - 2 der Mit-Runner waren reichlich durchgeknallt und kamen nur mäßig professionell an, der Run war als Ablenkungsmanöver angekündigt und der Sam sollte als Teamleiter Verantwortung für die Geschichte übernehmen. Da der betreffende SC gerade >100K auf der hohen Kante hatte, hat er entschieden, auf die Kohle zu verzichten. Das Risiko, das da was gewaltig schief lief und er es ausbaden müsste war ihm einfach zu groß - und er hatte recht gehabt.

    Alle meine Postings (Fragen & Hinweise) beziehen sich im Normalfall immer auf Shadowrun 4.

    "Irian" schrieb:

    "Nur weil du auch Shadowrun spielst, spielen wir noch lange nicht das gleiche Spiel!"

  • Zu viel Geld (und ich halte jegliche Diskussion über absolute Beträge für überflüssig, da das von Runde zu Rund und Situation zu Situation zu stark variiert) kann kein direkter Grund (IT) sein einen Auftrag abzulehnen. Der wahre Grund ist das man den Auftrag für eine Falle hält und da ist eine übermäßige Bezahlung ein Hinweis (und noch nichtmal ein besonders guter).
    Es gibt genügend Gründe warum ein J. für einen Job mehr zahlt als üblich.

    • Unerfahrener J der die (örtlich) üblichen Preise nicht kennt.
    • Zugriff auf Schattenresourcen durch den J stark eingeschränkt (er hat nur Zugriff auf wenige Runner und der Auftrag ist wichtig).
    • J will sich nicht weiter exponieren (also weitere Treffen mit andern Runner vermeiden) und will sicher gehen das der Auftrag erledigt wird.
    • J gibt gerade nicht sein Geld aus und bekommt eine prozentuale Provision.
    • Der Auftrag ist so wichtig (aber einfach) und J will verhindern das die Gegenseite die Runner abgewirbt.


    Alles Gründe für mehr Bezahlung man als Runner dann gerne einstreicht. Es bedarf also noch anderer Hinweise die auf eine "Falle" hindeuten um ein Auftragsangebot abzulehnen.


    Und das Ablehnen hat auch eine negative Seite ... je mehr Aufträge man ablehnt, um so seltener wird man neue angeboten bekommen. Dabei spielt der Grund der Ablehungen selten eine Rolle (da man die passenden Details weder hinausposaunen kann um sich zu rechtfertigen, noch sich die Schattengemeinde für sowas sonderlich intressieren würde). Außnahmen sind natürlich notorisch unzuverläßliche Js (die dafür auch in den Schatten bekannt sind).

  • "Grey Ice" schrieb:

    Davon ab, wenn wir schon haarklein diskutieren, ist die Aussage "B-Zone" als LS-Sicherheitseinstufung eine Aussage, das das Gelände wohl von LS beschützt wird [...]


    Nein, sondern nur dass es sich in einer B-Zone befindet für die LS den Kontrakt hat. Über Extra-Territorialität des Grundstücks selbst macht es auch keine Aussagen.

    "Grey Ice" schrieb:

    Das Ziel eines Runs muß schon eine Menge einbringen, damit er sich rechnet. Mal eben mit 50K pro Person rumzuschmeißen kann den Job da schon schnell verhageln.


    Unsinn, es ist ein OP-Budget unter 300 Grand gesamt - das ist nicht wirklich viel, wenn man die gesparten Entwicklungskosten für übliche Sachen dagegenrechnet.


    "rainmaker" schrieb:

    Und das Ablehnen hat auch eine negative Seite ... je mehr Aufträge man ablehnt, um so seltener wird man neue angeboten bekommen. Dabei spielt der Grund der Ablehungen selten eine Rolle (da man die passenden Details weder hinausposaunen kann um sich zu rechtfertigen, noch sich die Schattengemeinde für sowas sonderlich intressieren würde).


    Och, wenn es bekannt wird, dass man Jobs ablehnt weil es einem zuviel Geld war, dann interessiert das doch alle Beteiligten - wissen Johnsons, dass sie dort ein Team von armen Irren haben, die man mit Unterbezahlung blind fliegen lassen kann - und auch noch Geld spart. ;)

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Wenn es bekannt wird, hat der J es rumerzählt. Bei so einem bin ich nur froh, wenn ich nicht mit ihm zusammen gearbeitet habe. Und man lehnt ja auch nicht jeden 2. Run ab. Und man nennt auch möglichst keine Gründe. Ich sehe nicht, warum ein Problem daraus entstehen sollte, das man einem J sagt, man wäre nicht der Richtige für den Job? Wenn überhaupt, dann riecht das IMO erstmal nach gesunder Selbsteinschätzung.
    Und wenn es andere Gründe für ne übermäßig hohe Bezahlung gibt, die kann man das als J ruhig sagen. Oder man riskiert eben, das die anderen merken, dass man diesbzgl was verbirgt und daher glauben, man wolle sie reinlegen. Ist halt die Frage (auch eine der Spielweise*, versteht sich) ob man dass dann als ungeschicktes Vorgehen des J oder als übertriebene Paranoia der Runner betrachtet.


    *Spielweise deshalb, weil manche Spieler eben ein paar mal zu oft unter SLs gelitten haben, die der irrigen Meinung waren, bei mindestens jedem 2. Runn müsse der J versuchen, die blöden Runner zu verarschen und in den sicheren Tod zu schickten.

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  • "doc damnij" schrieb:

    Wenn es bekannt wird, hat der J es rumerzählt.


    Natürlich gibt der J Rückmeldung an den Schieber - insbesondere wenn die Leute den Job ablehnen oder in den Sand setzen.

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  • Das bringt mich auf eine Frage die letztens Aufkam. Welche Mittel hat der Runner, wenn der J. sich entgegen der Absprache, oder es einfach anders sieht, nicht zahlt?

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  • Genausowenig wie der Johnson: Beim Schieber jammern.


    Und wenn es dreist genug ist, eben ein Exempel statuieren.

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  • Dem netten Herren einen Besuch abstatten und freundlich frgaen, ob er nicht zahlen möchte. Und/ oder alle eigenen Connections anrufen und den Ruf des Johnson gründlich ruinieren.

  • "allanlaigh" schrieb:

    Und wie Identifizierst du den Johnson gegenüber deinem Schieber? Johnson heißen die ja alle. :)


    Kluge Runner askennen den Kerl, machen Fotos, besorgen sich ein Dossier über ihn, Fragen ihren Schieber ob der Kerl vertrauenswürdig ist, gehen seiner Datenspur nach, checken seine gefälschte SIN, suchen ein unachtsam fallen gelassenes Haar für eine Ritualprobe, etc. etc. etc.. Da gibts einige Mittel den Johnson ausfindig zu machen und ihm ans Bein zu pinkeln.

  • "allanlaigh" schrieb:

    Und wie Identifizierst du den Johnson gegenüber deinem Schieber?


    Das ist sehr einfach: Der, zu dem Du uns als letztes geschickt hast.

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  • "doc damnij" schrieb:

    Wenn es bekannt wird, hat der J es rumerzählt.


    Das sehe ich anders. Das ein Runnergruppe ein Treffen mit einem J hatte werden noch einige andere auf der Straße mitkriegen, vor allem wenn es das "übliche" Hinterzimmertreffen ist. Neben den üblichen beteiligten (Runner und J) wissen von dem Treffen noch die vermittelnden Schieber, der "Vermieter" des Treffpunkts, zufällige Gäste der Hinterzimmerkneipe (wenn das ein beliebterer Runnertreffepunkt ist sind genug Schattenmitglieder anwesend um zu wissen was da abgeht), die Connections der Runner die über Mr.J befragt wurden, die Connection des J die über die Runner befragt wurden ...
    Genaues wissen die natürlich nicht, nur das ein Treffen stattfand. Aber wenn die Runner nach dem Treffen noch offensichtlich auf Jobsuche sind oder der selbe J sich mit anderen Runner trifft, wird die Info irgenwann mal auf der Straße landen.
    Viel wichtiger ist der Schieber der Runner. Dessen Ruf unter den J.s wird unter der Aktion leiden und wird entsprechend angesäuert sein. Und er wird dazu übergehen wichtige Jobs nicht mehr an die Runnergruppe zu vermitteln. Das gilt natürlich nicht für jeden abgelehnten Job, aber der falschen Job (wichtiger Kunde des Schiebers, einflußreicher J etc.) den man ablehnt reicht schon, um die entsprechenden Konsequenzen nach sich zu ziehen (neben der notorisch Ablehnerei natürlich (aber das macht ja keiner))


    "doc damnij" schrieb:

    Und wenn es andere Gründe für ne übermäßig hohe Bezahlung gibt, die kann man das als J ruhig sagen.


    Mein angeführten Gründe würde ich als Mr. J den Runner nicht auf die Nase binden. Wenn sie nachfragen vieleicht, aber warum sollte ich meine Verhandlungsposition noch weiter schwächen.


    "doc damnij" schrieb:

    Spielweise deshalb, weil manche Spieler eben ein paar mal zu oft unter SLs gelitten haben, die der irrigen Meinung waren, bei mindestens jedem 2. Runn müsse der J versuchen, die blöden Runner zu verarschen und in den sicheren Tod zu schickten.


    Da stimme ich Dir zu, Js sind i.A. zuverlässiger als ihr Ruf. Und solange die Truppe nicht "betrüg mich" auf der Stirn stehen hat sollte das selten passieren. Andererseits welche Filmstory verzichtet auf solche (im normalfall seltenen) Wendungen und deren "Spannung".

  • Aber wer sieht SR als einen Film? Bei uns geht es selten um das Hollywood-Gesülze und in der Regel sind wir auch nicht wirklich die "Guten" wie das in Filmen immer ist. Eigentlich sind wir sogar ziemliche Arschlöcher, neimand mit dem man sich identifizieren kann...

  • Also spielt Ihr wie im realen Leben auch die 99% tot langweilige Zeit die Eure Chars erleben aus? Wir nicht, als SL sehe ich mich als Geschichtenerzähler der versucht ein spannende Story zu erzählen, und das Terry-Pratchett-Narrativum funktioniert bei mir (also eine Chance von 1:1000000 ist ein gute Chance wenn sie in die Story paßt).
    Dabei finden Elemente von Film- und Bücherstory's Anwendung, ohne das die Chars zwangsläufig gut sein müssen, sie sind nur die Hauptdarsteller.

  • Ja, schon, aber in Filmen gibt es immer diese unbesiegbaren Actionhelden, bzw. die, die einen heldenhaften Tot sterben... Die Art, wie wir Shadowrun spielen ist wesentlich realistischer (denke ich) und vor allem weniger heroisch. Wenn überhaupt, dann ist unsere Spielweise mit einem guten Antikriegsfilm zu vergleichen, nicht mit James Bond.

  • "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Das ist sehr einfach: Der, zu dem Du uns als letztes geschickt hast.


    Ja klar, ich bezog mich eigentlich auf Jack-The-Rigger's Aussage, dass man alle seine Connections anrufen soll, und den Ruf des Mr.J ruinieren soll. Hatte ich wohl vergessen dazuzuschreiben.


  • Ein wichtiger Grund, übertrieben hohe Summen zu bieten, ist aber auch, das J die Summe gar nicht zahlen will. In Anbetracht dessen, das die meisten J's eigentlich ziemliche Profis auf ihrem Gebiet sind, finde ich diesen Grund wahrscheinlicher wie die meisten oben genannten. Besonders wenn ein Großteil der Bezahlung oder gar alles erst bei Abschluß gezahlt werden soll steigt die Möglichkeit, das es eine Falle ist, enorm.


    Ich stimme aber zu, wenn es so wirkt, als ob der J sehr unsicher bei den Verhandlungen ist, oder wie ein auswärtiger wirkt, und vieles beim Treffen eher improvisiert wirkt, würd ich mir weniger Gedanken um eine Falle machen als um jemanden, der einfach nur wenig Optionen hat. Wenn der J mit Profis arbeitet, die sich einen Ruf von gewisser Zuverlässigkeit erarbeitet haben, würde es mich auch verwundern, wenn diese Profis für ihre übliche Arbeit enorm gut bezahlt werden, nur damit sie den Job auch erledigen und sich nicht kaufen lassen. Einfach aus der Gewissheit heraus, das weit mehr als 9 von 10 J's nicht mehr Kohle ausgeben als sie müssen würde ich mir bei so großen Summen 3 x überlegen, ob J wirklich vorhat, die Summen zu bezahlen. Alleine nur um das zu verhindern macht es Sinn, das J solche Gründe nennt, wobei ich dabei bleibe, das man 1 & 2 eigentlich erkennen sollte und 3 & 5 so klingen, als ob er damit rechnet, das die Runner ihn hängen lassen


    "maxwell" schrieb:

    Kluge Runner askennen den Kerl, machen Fotos, besorgen sich ein Dossier über ihn, Fragen ihren Schieber ob der Kerl vertrauenswürdig ist, gehen seiner Datenspur nach, checken seine gefälschte SIN, suchen ein unachtsam fallen gelassenes Haar für eine Ritualprobe, etc. etc. etc.. Da gibts einige Mittel den Johnson ausfindig zu machen und ihm ans Bein zu pinkeln.


    Kluge J's benutzen Nanitencreme o.ä., besitzen in den Schatten kein Dossier, was irgendjemanden wirklich weiterbringen würde, lassen sich speziell vor, während und direkt nach dem Job um ihre Datenspur, besitzen genug Fake SIN's, das so ein Check nicht wirklich was bringt (falls die Fake SIN nach dem Treffen überhaupt noch existiert) und achten noch viel stärker wie Runner darauf, das sie keine DNA hinterlassen, falls sie dagegen nicht gar durch Gentech geschützt sind, etc. etc. etc. Wenn man sich im SR2/3-Kompendium den Teil über das Vorgehen der Fuchi-Johnsons durchliest, merkt man, das zumindest professionelle Johnsons so leicht echt nicht aufzuspüren sind. Gute Tipps vom Schieber oder irgendwelche Fehler des Johnson sind da fast schon Voraussetzung, das das funktioniert.

    Alle meine Postings (Fragen & Hinweise) beziehen sich im Normalfall immer auf Shadowrun 4.

    "Irian" schrieb:

    "Nur weil du auch Shadowrun spielst, spielen wir noch lange nicht das gleiche Spiel!"

  • Es kann meiner Ansicht nach mehrerer Gründe geben, warum ein Johnson mehr als das übliche für einen Job zahlt:


    -Eilzuschlag (der Job muß noch heute Nacht erledigt werden)
    -Exklusivität (die Runner sollen nur eine bestimmte Datei aus einem Offline-System kopieren und alle anderen Datenbanken noch nicht mal anschauen geschweige denn zusätzliche Daten kopieren oder anderweitig zusätzliche Gewinne generieren, kein Plündern also). Diese Option wird oft mit der Heimlichkeitsoption verbunden (keiner darf merken, das die Runner Zugriff auf die Daten hatten)
    -Das zu beschaffende Objekt stellt besondere Anforderungen (z. Bsp. ein halbens Dutzend der neuen Höllenhundunterart, die Parashield gezüchtet hat, oder ein noch nicht voll flugfähiger Prototyp eines neuen Abfangjägers vom Flugfeld von Federated Boing)
    -Der Job ist ein Ablehnkungsmaneuver und der Johnson erwartet nicht, mehr als den Vorschuß zahlen zu müssen. Als Begründung wird der Johnson in solchen Fällen meisten Eiligkeit angeben, auch um das Datum des Zugriffs der Runner festlegen zu können.

  • "Grey Ice" schrieb:

    Ein wichtiger Grund, übertrieben hohe Summen zu bieten, ist aber auch, das J die Summe gar nicht zahlen will. In Anbetracht dessen, das die meisten J's eigentlich ziemliche Profis auf ihrem Gebiet sind, finde ich diesen Grund wahrscheinlicher wie die meisten oben genannten. Besonders wenn ein Großteil der Bezahlung oder gar alles erst bei Abschluß gezahlt werden soll steigt die Möglichkeit, das es eine Falle ist, enorm.


    Warum sollte der J der dich betrügen will extra eine hohe Summe anbieten? Hier drehst Du den kausalen Zusammenhang um; eine sehr hohe Summe verleitet eine J vieleicht eher dazu Dich am Ende sitzen zu lassen, wobei das wohl eher der seltenere "Betrug" ist (und viel wahrscheinlicher wenn die Runner den Preis hochgetrieben haben). Die häufigeren "Betrugsverusche" durch Js sind Runs die sich nicht als das raus stellen, als was sie vorher angekündigt wurden (Tail-Chaiser, Ablenkung o. ä.) oder sie sind extrem viel schwieriger als vom J dargestellt. Und hier kommt der einzige Grund warum ein J mehr als üblich anbietet ins Spiel. Erwartungsgemäß sinkt die Schwelle ab wann die Runner den Auftrag (mit der Begründung von Falschinformationen bei Auftragserteilung) abbrechen mit der Höhe der Bezahlung.

    "Grey Ice" schrieb:

    Alleine nur um das zu verhindern macht es Sinn, das J solche Gründe nennt, wobei ich dabei bleibe, das man 1 & 2 eigentlich erkennen sollte und 3 & 5 so klingen, als ob er damit rechnet, das die Runner ihn hängen lassen


    1 kannst Du evtl. noch rausbekommen (obwohl der J das versuche wird zu verhindern), 2 erfordert massive Recherchen über J (die dann auch Hinweise auf evtl. Betrugsabsichten liefern würden). Selbst wenn er die Runner für zuverlässsig hält ist 3 immer ein Überlegung wert, da jedes Treffen ein Informationsleck (auch durch Dritte) erzeugen kann. Bei 5 ist die Frage was J von so Ausagen wie "Jeder ist käuflich" hält, und IMHO gilt das für mehr als 90% der Menscheit (und den den Schatte für noch mehr ...).


    "Grey Ice" schrieb:

    Kluge J's benutzen Nanitencreme o.ä., besitzen in den Schatten kein Dossier, was irgendjemanden wirklich weiterbringen würde, lassen sich speziell vor, während und direkt nach dem Job um ihre Datenspur, besitzen genug Fake SIN's, das so ein Check nicht wirklich was bringt (falls die Fake SIN nach dem Treffen überhaupt noch existiert) und achten noch viel stärker wie Runner darauf, das sie keine DNA hinterlassen, falls sie dagegen nicht gar durch Gentech geschützt sind, etc. etc. etc. Wenn man sich im SR2/3-Kompendium den Teil über das Vorgehen der Fuchi-Johnsons durchliest, merkt man, das zumindest professionelle Johnsons so leicht echt nicht aufzuspüren sind. Gute Tipps vom Schieber oder irgendwelche Fehler des Johnson sind da fast schon Voraussetzung, das das funktioniert.


    Und da Js (i.A.) auch nur Menschen sind mache sie Fehler. Nur absolut professionelle Js sind in der Lage sich so zu vestecken das die Runner keine Informationen über sie bekommen. Und diese Js sind Stammkunden in den Schatten, d.h. sie wollen einen Ruf (und ein Schattendossier das sie natürlich zu beeinflussen wissen), nur so kommen sie regelmäßig an gutes Personal heran.