[SR4] RFIDs & Sicherheitsvorkehrungen

  • Heho, bei uns gab es beim letzten SR eine lange Diskussion über die Verwendungszwecke von RFIDs. Das GRW deckt da ja einige Beispiele ab (evtl auch Augmentation/Unwired, wobei ich mir das auch einbilden könnte). Also angefangen von internen Cyberwaresensoren, Waffen-ID-Chips, über externe Microkameras, bis hin zu Peilsendern, oder simplen AR Reklameschildern.
    Bei uns kamen dann so Themen auf wie "Wie mach ich das wenn ich meine legal gekaufte Waffe ausm Guns'R'Us anonymisieren möchte; ehemals Seriennummer ausschleifen?" Oder wenn man ein Fahrzeug fladert, müsste es LoneStar doch spielend leicht haben das Gefährt nach der Diebstahlmeldung innerhalb kürzester Zeit via Matrixtracking wieder aufzuspüren.
    Dann kamen noch so Fragen auf wie "Wo wird welche RFID-Sorte verwendet?", oder "Wie kann man einen Stealth-RFID quer durch die Matrix aktivieren, wenn man nicht weiß wo er sich befindet?".
    Zur ersten Frage: wird z.B. in einer Handfeuerwaffe ein Stealth oder ein Security-RFID oder gar beides verwendet? Und wie siehts bei Fahrzeugen, insbesondere Autos, aus? Sind die zugepflastert mit Stealth-RFIDs auf Grund ihres günstigen Preises, oder haben sie nur ein paar wenige teure, dafür schwer zugängliche (z.B. im Motorblock integrierte) Security-RFIDs platziert?


    Kann man mit Hilfe eines RFIDs, z.B. der ID-Marker einer Waffe, eine ganze Datenspur zurückverfolgen? Beispielsweise ich erschieße maskiert wen in Touristville mit meiner nagelneuen Holdout, steck sie ein, nehm mir dann gemütlich ein Taxi, zieh meine Latexmaske ab und lass mich zu meiner Wohnung in Bellevue kutschieren (blöde Idee, ja, das mal beiseite gelassen). Kann LoneStar dann den Tatort, also die umliegenden Hosts/Knoten, nach Waffen-IDs durchsuchen, oder stellen die keine Verbindung zu denen her? Und wenn ja, wären sie dann im Stande mich bis zu meiner Wohnung zurückzuverfolgen?


    Die Diskussion über das Thema hat bei uns leider mehr Fragen als sonstwas gebracht..


    Oh und eine Kleinigkeit wollte ich noch in den Thread dazuschummeln:
    Wenn ihr mit einer MAD-Unsichtbaren Waffe ein gut abgesichertes Gelände betretet (Flughafen, Downtown-Shoppingmall, A+-Konzernlobby, etc.) glaubt ihr man kommt damit durch? Denn selbst wenn die Waffe beim MAD-Scanner nicht auffällt, ists nicht viel wahrscheinlicher dass die Security einen 'Ultrawideband Radar'-Sensor (S.60 im Arsenal) verwendet, mit dem man wirklich alles getragene durchleuchten kann?
    Zumindest sind diese Sensoren spottbillig, für das Maß an Sicherheit, dass sie bieten, wer kauft da schon noch MADs??


    Lg,
    Wunder

    SR4a - Spieler & Spielleiter einer nicht mehr ganz so Lowtech/Lowpower Kampagne

  • Denn selbst wenn die Waffe beim MAD-Scanner nicht auffällt, ists nicht viel wahrscheinlicher dass die Security einen 'Ultrawideband Radar'-Sensor (S.60 im Arsenal) verwendet, mit dem man wirklich alles getragene durchleuchten kann?
    Zumindest sind diese Sensoren spottbillig, für das Maß an Sicherheit, dass sie bieten, wer kauft da schon noch MADs??


    Ganz kurz nur :)
    mit Cyberscanner werden MADs wirklich obsolet (jedenfalls nach RAW) aber glücklicherweise gibts die erst (Bei uns ) ab 2070 also seit kurzem. bis 2069 gabs noch MADs und die werden die normalen Institutionen weiter benutzen,da man ja nicht jedes Jahr alle Scanner erneuern kann und das einfach zu teuer für die meisten Cons & Regierungen ist.
    Genau wie "WiFi-Only " Autos erst ab 2070 (und dann auch mit Handsteuerung extra,aber das ist ein anderes Thema)


    mit kurzem Tanz von der Arbeit aus
    Medizinmann

  • Zu den stealth-RFIDs:
    Es hieß, wenn ich die nicht verwechsel, das sie nur unter vorher festgelegten bedingungen ihr Signal senden also einen Zeitpunkt, ein Ereigniss, ein Aktivierungsbefehl.
    Das bedeutet, denke ich, dass sie einen Empfänger haben, der dann sobald das richtige Signal empfangen wurde anfängt zu senden.
    Beispielsweise eine verbindung zu einem Matrixknoten, wo man dann irgendetwas eingeben muss, damit der RFID sendet

    "...kann ich die Geister nicht einfach essen?"
    "Du hast weniger Essenz als ein Toaster und bist astral noch auffälliger als ich!"

  • Hm, aber damit ein Stealth RFID eine Verbindung zu einem Matrixknoten hat um 'dort' auf ein Aktivierungssignal zu warten, müsste er eine aktive Verbindung aufrecht erhalten.


    Wenn man denn jetzt null Ahnung hat wo sich sein heiß geliebter Old Timer Wagen, den man zur Sicherheit mit Stealths zugepflastert hat, befindet, sendet man dann 'einfach' ein weltweites Signal aus um die RFIDs zu aktivieren oder wie soll das gehn? Oder sagt ihr da einfach Fluffmäßig dass da nur Security RFIDs für sowas eingesetzt werden und die Sache hat sich?


    Medizinmann : ah auf den hab ich ja komplett vergessen. 15m Reichweite und durchläuchtet dabei so ziemlich alles und jeden? Nett.. Und das um läppische 75¥ pro Stufe. Ich glaub das kann sich so ziemlich jeder A+ Kon leisten, der halbwegs was von Gebäudesicherheit versteht. ;)

    SR4a - Spieler & Spielleiter einer nicht mehr ganz so Lowtech/Lowpower Kampagne

  • Das weltweit dürfte garnicht so nötig sein.
    Du aktivierst einfach den Knoten und das teil dürfte sich melden.
    Die Matrix ist ja überall simultan, egal ob der RFID nun dein Com als zugang nutzt oder den Hotspot bei Stuffersnak in Paris.
    Die Verzögerung durch die übermittlung dürfte höchstens ne Minute dauern.
    Außerdem dürfte das nicht so fürchtbar länger sein als bei Security-RFIDs, da musst du ja auch warten bis dich das Signal von denen erreicht, auch wenn du es nicht est aktivieren musst.
    Also halbe Zeit, ne halbe Minute, wenn es hoch kommt.
    Aber im alten GRW steht, das übertragungen meistens innerhalb von 1 Kampfrunde abgeschlossen sind, also ist 1 Minute schon ziemlich lang im Vergleich

    "...kann ich die Geister nicht einfach essen?"
    "Du hast weniger Essenz als ein Toaster und bist astral noch auffälliger als ich!"

  • Nonlinear Junction Detector.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Wie heißt das auf deutsch?
    (bin ne Englischniete)
    Emotitoys kenne ich

    "...kann ich die Geister nicht einfach essen?"
    "Du hast weniger Essenz als ein Toaster und bist astral noch auffälliger als ich!"

  • "Wunderbaum" schrieb:


    Zur ersten Frage: wird z.B. in einer Handfeuerwaffe ein Stealth oder ein Security-RFID oder gar beides verwendet? Und wie siehts bei Fahrzeugen, insbesondere Autos, aus? Sind die zugepflastert mit Stealth-RFIDs auf Grund ihres günstigen Preises, oder haben sie nur ein paar wenige teure, dafür schwer zugängliche (z.B. im Motorblock integrierte) Security-RFIDs platziert?


    ich glaube, es werden haufenweise RFIDs eingebaut, die dinger sind so billig und die einsatzzwecke endlos. ein mischmasch aus allen möglichen RFIDs wird in einer waffe/ einem fahrzeug eingebaut sein. zum einen zu diagnosezwecken, zum anderen zum aufspüren, bei diebstahl. hab grad vor eine nordkapp zugmaschine mit trailer auszustatten, dann ein electromagnetic shielding rein, ne winde, platz für ein zu klauendes fahrzeug und eine rampe (extra entry point). somit kann eine karre dezent geklaut werden (wie auch immer) in den truck rein und das electromagnetic shielding aktivieren und wifi is mal ausgesperrt und die RFID´s schweigsam. dann schnappt man sich nen microcrawler, baut nen non linear junction detector ein - dank an rotbart :D (ka auf deutsch aber s 59 im arsenal unter sensoren) und lässt die karre nach RFID´sdurchsuchen. die noch für wartungszwecke benötigten RFIDs sollte man umprogrammieren, damit es keine spur mehr zum ehemaligen besitzer gibt, die anderen RFIDs, wenn leicht zugänglich ausbaun und vernichten (am besten baut man in den truck gleich noch nen bodenfahrzeuge-shop ein und man kann stressfrei basteln). sollten diverse sicherheitsRFIDs in bauteile integriert sein, muss man wohl oder übel das bauteil wechseln.


    EMP geht sicher auch, nur gibt sicher "kollateralschaden" an der elekronik :)


    "Wunderbaum" schrieb:


    Kann man mit Hilfe eines RFIDs, z.B. der ID-Marker einer Waffe, eine ganze Datenspur zurückverfolgen? Beispielsweise ich erschieße maskiert wen in Touristville mit meiner nagelneuen Holdout, steck sie ein, nehm mir dann gemütlich ein Taxi, zieh meine Latexmaske ab und lass mich zu meiner Wohnung in Bellevue kutschieren (blöde Idee, ja, das mal beiseite gelassen). Kann LoneStar dann den Tatort, also die umliegenden Hosts/Knoten, nach Waffen-IDs durchsuchen, oder stellen die keine Verbindung zu denen her? Und wenn ja, wären sie dann im Stande mich bis zu meiner Wohnung zurückzuverfolgen?


    nunja, die RFID`s der waffe haben vorab am tatort mit niemanden interagiert (ausser mit DEINER HARDWARE und deinem smartlink - ergo könnten in deiner hardware beweise der tat gespeichert sein. zb abschuss einer kugel um 11.45h, mündungstemperatur bei hausnummer 798°C, Ziel 17m entfernt, usw.....) so könntest du theoretisch auffliegen, oder wenn du vorher noch einen block weiter eine schachtel muni des gesuchten kalibers gekauft hast, oder ne wartung deiner knarre bei einem büchsenmacher am eck hast machen lassen.


    natürlich solltest du RFIDs allgemein nicht im aktiven modus agieren lassen, da ansonsten jeder knoten in reichweite drauf zugreifen kann/wird und in dein PAN adäquat integrieren. oder den ganzen sch*** ausbaun (lassen)^^ :wink:


    ausser du hast eine lizenz für deine wumme und gibst das explizit bei betreten von touristville mit deiner SIN an, anstatt das ding reinzuschmuggeln. dann könnten die cops den suchraster von ca 367.789 zugelassenen holdouts auf ein paar dutzend die in der region unterwegs waren eingrenzen. womöglich gibt es auch schon datenbanken, die einer abgefeuerten kugel den gesuchten waffen-RFID zuweisen können 8O. DANN freilich würden die cops mal ein peilsignal an deine wummen-RFIDs senden und gucken, wo du grad bist......


    viel wahrscheinlicher ist in deinem beispiel aber eine scannersoftware, der dich bei der tat aufspürt (mündungsfeuer und schussgeräusch), dich anhand deines ganges in der crowd identifiziert und die innenkameras im taxi, die dich dann beim abnehmen der latexmaske filmen^^

    " Ja lass deinen Charme bei der Kellnerin gut spielen, vielleicht muss du dann später keinen Eintritt für den Klub bezahlen und sie lässt dich hinten rein!" *grinz*

  • Hallo Leute,


    ich will den Threat hier mal fortführen da mich das Thema auch umtreibt. Zuerst ein paar Basics. Nach Grundregelwerk gibt es 3 Arten von RFIDs:


    I) Security RFIDs: Übermitteln die Position des RFIDs. Sie können wie jeder andere Wi-Fi Node aufgespürt werden sind aber gegen Löschung immun.


    II) Stealth RFIDs: Übermitteln die Position des RFIDs. Sie können NICHT mit einem Wi-Fi Scan aufgespürt werden sondern nur gelöscht werden.


    III) Sensor RFIDs: Können 1 Sensor Punkt aufnehmen. Z. B. Kamera


    Daraus ergeben sich folgende Fragen:
    Wie groß ist ein RFID? Was hat er für Abmessungen und Masse?
    Kann ein NLJD einen Stealth RFID aufspüren?


    Ein RFID hat ein Signal Rating von 0. Das entspricht eine Reichweite von 3 m. D. h. das Gerät hat schon in seinem bestimmungsgemäßen Betrieb nicht die Möglichkeit direkt mit seinem Platzierer zu Kommunizieren. Das ist natürlich kein Problem es gibt ja die Matrix. Damit es zur Matrix kann bräuchte es aber 2 Bedingungen:
    1) Ein Node mit größerer Reichweite müsste sich innerhalb von 3 Metern Befinden.
    2) Der RFID muss online gehen.


    Aus 2) ergeben sich wieder eine Reihe anderer Konsequenzen:
    a) Der RFID hat eine Online Präsenz
    b) Der RFID braucht einen Matrix Service Provider


    Aus a) ergibt sich dass man ihn hacken kann. Das bringt folgende Fragen auf:
    Welche Matrix Attribute hat ein RFID?


    Aus b) ergibt sich die Frage wer bezahlt für den Matrix Service Provider (z. B. im Beispiel des RFIDs auf der Waffe)? Macht es unter dem Kosten Aspekt überhaupt Sinn das diese RFIDs in Massen angebracht werden?


    Die nächste Frage ist ob II), 2), a) und b) nicht im Widerspruch stehen? Wie kann er unentdeckbar sein wenn er doch eine Matrix Präsenz braucht und über einen Provider online gehen muss?


    Am spannendsten finde ich aber die Sensor RFIDs. Die Kosten nur 1 Nuyen und können einen Sensor aufnehmen. Sie eigenen sich daher ideal als Wanze. Als RFID brauchen sie keinen Strom und können so unbegrenzt beobachten. Wenn sie nichts oder fast nichts wiegen dann könnte ich so einen z. B. auf einer Micro Drohne platzieren. So könnte ich für 1 Nuyen das Selbe erreichen was ansonsten nur mit der Erweiterten Sensorphalanx für 1000 Nuyen möglich wäre – nämlich auf einer Micro Drohne ein Micro und eine Kamera zu haben.
    Da hier ein Faktor 1000 zwischen den Beiden Lösungen liegt, vermute ich dass ich hier etwas nicht ganz verstehe.


    Ich hoffe der ein oder andere kann etwas zu den Fragen oben beitragen oder mein Regelverständnis an der ein oder anderen Stelle anpassen.

  • 1) im SR4A p.222 Englisch in der Tabelle für die Signalreichweiten steht, dass ein RFID eine Signalstärke von 1 hat. Im SR4A p.329 steht es noch ein weites mal. Damit haben RFID Tags eine Reichweite von 40m.


    2) Bei den Stealth-Tags steht, dass sie auf Empfang sind, um bei Empfang eines Codierten Signals aktiv zu werden. Da sie nichts senden, können sie auch nicht mit einem Comlink oder einem Wanzenscanner entdeckt werden. Da ein NLJD elektronische Schaltkreise aufspüren kann und nicht die abgestrahlten Signale benötigt, dürfte er auch auf einen Stealth-Tag reagieren. Es folgendes beim Stealth-Tag "They cannot be located with a commlink or bug scanner (unless the codes are known)." Die Einschränkung auf "unless the codes are known" deutet für mich darauf hin, dass man einen Stealth-Tag sehr wohl entdecken kann mit einem Comlink, wenn der Stealth-Tag seine Funkstille bricht und zu senden anfängt.


    3) Jedes WiFi-Fähige Geräte in SR hat eine AccessID. Diese AccessID ändert sich auch nicht und wird nicht von einem Matrix Service Provider vergeben. Für ein Gerät ist es nur von Nöten, eine AccessID zu haben um sich mit der Matrix zu verbinden, ein Matrix Service Provider ist dafür nicht notwendig. Ein Matrix Service Provider bietet nur bestimmte Matrixdienste an, wie z.B. Telefonieren. Den zum Telefonieren benötigten ComCode bekommt man allerdings wieder vom MSP, und wenn man sich mit einem Comlink beim MSP anmeldet, registriert dieser den ComCode zu der aktuellen AccessID des Comlinks, und leitet daher die Gespräche dahin weiter. Daher kann ein RFID Tag durchaus über die Matrix Nachrichten senden, wenn es eine Gültige AccessID des Ziels hat. Da sich die AccessID unter normalen Bedingungen nicht ändert, es sei denn man ist ein Hacker und möchte seine Spuren verwischen, steht einer Kommunikation also durchaus nichts im weg.


    4) die Matrix-Attribute eines RFID stehen im Unwired, unter den Beispielen für Peripheral Nodes. Sie haben alle Attribute auf 1.


    5) 20 Sensortags kosten nach SR4A p.328 500Y. In diesem Preis sind nicht die Kosten für den Sensor enthalten. Der Sensor muss extra bezahlt werden. Eine Micro Kamera kostet 100Y, ohne eine Verbesserung, damit würden also 20 Sensortags mit Microkameras 2500Y kosten, und nicht 1Y. Ob du dann so einen SensorTag an eine Micro-Drone ankleben kannst liegt in der Entscheidung deines Spielleiters, denn es könnte ja sein, dass du mit dem ankleben Funktionen deiner MicroDrone beeinträchtigst. (Die könnte z.B. nicht mehr richtig Laufen, weil vielleicht ein Bein nicht mehr die nötige Bewegungsfreiheit hat)

  • Hallo allanlaigh,


    vielen Dank für die Antwort leider fand ich sie jetzt nicht sehr hilfreich. Ich hätte es vieleicht deutlicher sagen sollen aber wir spielen nach SR4 - wie es auch im Titel des Threats steht, deshalb ist mir mit SR4A Regelverweisen nur wenig geholfen. Trotzdem danke dafür.


    Ad 2) Ob ein Stealth Tag beim Senden von einem Comlink gefunden werden kann ist spekulation. Die Regel sagt recht eindeutig dass es nicht geht - solange man gewisse codes nicht kennt. Diese sollten dem Opfer nicht bekannt sein. Dass es mit dem NLJD geht ist eine andere Geschichte.


    Ad 3) Vielen Dank nochmal für den Hinweis auf die Access ID. Die macht den Node von der Matrix aus tatsächlich sichtbar das ist in SR4 und SR4A noch gleich. Die Regeln sind aus meiner Sicht aber nicht ganz klar ob man einen MSP braucht um Online zu sein. Sichtbarkeit ist eine Sache aber man braucht ja auch Datenvolumen für Up und Download. Die Vorstellung das die Firmen die die Matrix Infrastruktur bereit stellen diese Umsonst nutzenlassen finde ich absurd. Ich weiß nicht ob Du es heute ohne Internetprovider schaffen würdest online zu gehen. Regeltechnisch mag es einfacher sein zu sagen jeder node ist automatisch online weil die access ID hardwired ist - aber wie gehst Du dann offline? Und wie bettet sich dieser Node in die Matrixtopologie ein?


    Ad 5) Verstehe nicht ganz warum Du 20 RFIDs mit einer Verbesserten Sensorphalanx vergleichst. Selbst wenn der Sensor RFID 50 Nuyen kostet ist er immer noch billiger als das Upgrade der Sensorphalanx...


    Spannend find ich aber auch noch die Frage wie groß so ein RFID Chip eigentlich ist...

  • Ich hätte es vieleicht deutlicher sagen sollen aber wir spielen nach SR4 - wie es auch im Titel des Threats steht, deshalb ist mir mit SR4A Regelverweisen nur wenig geholfen. Trotzdem danke dafür. :?:
    SR4A sind die offiziellen errattairten SR4 Regeln
    Also sagst Du :"Wir spielen nach den veralteten Regeln, die neueren ,berichtigten Regeln interessieren uns nicht...."
    Oder hab Ich das jetzt falsch verstanden ?


    HokaHey
    Medizinmann

  • @Master of Disaster
    zu 2) Es stimmt, es steht bei das das Comlink gewisse Codes braucht, und zwar genau die Codes, die nötig sind um den StealthTag zum senden zu bringen. Ich finde es dann schon sehr naheliegend, dass wenn jemand anderes die Codes sendet, und der Stealth-Tag deswegen sendet, man ihn auch aufspüren kann. Aber das ist nur meine Meinung.


    zu 3) Die Matrix in SR4 ist nicht mit unserer heutigen zu vergleichen. Jedes Comlink im Aktiven Modus beteiligt sich am Routing. Daher ist es für die Firmen nicht notwendig einen Backbone zu unterhalten, obwohl viele es machen. Die Matrix wird auch ohne die Backbones funktionieren, weil die Matrix in SR4 ein Mesh-Netzwerk ist. Ofline geht ein Node, indem er sich nicht mit dem gegenüber verbindet. Vergleich die Matrix in SR doch einfach mal mit einem haufen von WiFi Routern. Ein node muss sich mit einem anderen verbinden um dessen Routing nutzen zu können. Wenn der Node sich nicht verbindet, dann bist du auch nicht in der Matrix.


    zu 5) Ich vergleich die 20 RFIDs mit der Sensorphalanx, weil du es so gefragt hast. Du hast die kosten von 1Y 1000Y gegenübergestellt. Ich hab nur gesagt, dass nach SR4A die Sensortags nicht 1Y kosten sonder eben 500Y für 20 Stück. Und dass in diesem Preis die kosten für den eigentlichen Sensor noch nicht mit drin sind.

  • @3: MSP, fürs Protokoll: Das Vernetzt sagt auf S.44 (de), leider nur in diesem "Matrix für Dummys" Fluff-Text (zumindest hab ich es nur da gefunden?!), dass man keinen MSP braucht, um online zu gehen, aber man braucht ihn zwingend für einen Kommcode, der eben gleichermaßen Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Postfach ist. Außerdem stellen einige MSPs noch Speicherplatz und manchmal Programme und/oder Agenten zur Verfügung, was dem RFID-Tag aber herzlich egal sein dürfte... :)
    Das ändert auch gar nichts an den Zuständen on- und offline: Online heißt, du sendest, offline tust du das einfach nicht. ;)


    @5: Was eine Schachtel RFIDs gegenüber einer Sensorphalanx schlechter macht ist, in einem Wort, die Kapazität. Du kannst nämlich z.B. einen 5-Slot-Radar nicht auf 5 RFIDs aufteilen.


    6, Größe: das heutige Äquivalent wären diese Ettiketten, die manchmal in Schuhen oder an DVDs kleben, damit man sie nicht unbezahlt aus dem Laden trägt, also von Größe und Form her halt wie ein großes Pflaster. Außerdem gibt es noch welche, die effektiv im Chip einer Chipkarte stecken, aber halt (heute) noch eine miserable Reichweite haben. Ich denke, man kann guten Gewissens davon ausgehen, dass ein '70er RFID-Chip in etwa Form, Größe und Handhabung von einer kleinen (selbstklebenden) Briefmarke oder einem Sticker hat.

  • Vielleicht sollte man erstmal erklären, was RFIDs wirklich sind. Heutzutage sind die meisten RFIDs passiv, d.h. es sind kleine Schaltkreise die erstmal gar nichts tun (und wenn ich sage "klein" dann meine ich vor allem flach - ein heutiger, passiver RFID-chip könnte z.B. in nen Geldschein eingebettet werden - nur die Antenne macht Fläche notwendig - aktive RFIDs sind heute noch relativ groß, in SR darf man aber sicher annehmen, dass sie akzeptabel klein sind). Erst wenn sie ein Signal empfangen (und damit auch Energie) senden sie selbst wieder eine "Antwort" ab. Die Reichweite ist dabei extrem begrenzt. Wie läuft das praktisch? Zum Beispiel könnte man im Tür-Rahmen einen RFID-Leser einbauen. Wenn dann ein RFID-Chip durch die Tür getragen wird, empfängt dieser das Signal vom RFID-Leser (der sendet die ganze Zeit) und antwortet mit einem eigenen Signal. Der RFID-Leser emfängt diese Antwort und weiß nun "Ah, das RFID mit dieser und jener Botschaft kommt gerade vorbei.". Es gibt auch heutzutage schon aktive RFIDs, die senden die ganze Zeit, ohne ein eingehendes Signal zu brauchen.


    Was haben wir also nun in Shadowrun?


    "Normale" RFID-Tags, vermutlich meistens aktive. Die senden die ganze Zeit Signale, die von jedem im Umkreis von 40m (Signalstärke ist 1) empfangen werden können. Wozu? Ein RFID könnte beispielsweise senden "Kaufen sie nur hier ihre heißen Würstchen" - diese Nachricht würde dann im Display des Users angezeigt. Man beachte, dass RFID normalerweise NICHT mit der Matrix kommunizieren. Sie sind mehr das elektronische Gegenstück zu nem Straßenverkäufer, die laut in der Gegend rumbrüllen und kein Telefon. Mit solchen Tags kann man quasi überall Nachrichten hinterlassen, die dann in der AR sichtbar sind.


    "Stealth" RFID-Tags sind per Definition passiv. Sie warten ab, bis jemand ein ganz bestimmtes Signal sendet und werden erst dann selbst aktiv. Man kann annehmen, dass dieses Signal eben auch innerhalb von 40m gesendet werden muß (in jedem Fall ist die Antwort auch nur in maximal 40m Entfernung hörbar). Auch solche RFIDs kommunizieren normalerweise nicht mit der Matrix. Sie hocken rum, warten auf ein bestimmtes(!) Signal das in ihrer Nähe gesendet wird und antworten dann darauf.


    "Security" RFID-Tags sind halt normale Tags, die besonders gegen Manipulation geschützt sind, nicht mehr.


    So, um nun zum Frage zurück zu kommen: Im Normalfall sind Matrix und RFID zwei völlig getrennte Sachen. Es gibt sicherlich Sicherheitssysteme, die mit der Matrix kommunizieren, z.B. ein gestohlenes Auto, das vom Besitzer kontaktiert werden kann und sich dann automatisch abschaltet. Das hat dann aber mit RFID nichts zu tun. Ein RFID-Tag ist kein Telefon. Man könnte natürlich ein RFID mit nem Comlink kombinieren, so dass das Comlink durch das RFID aktiviert wird, wenn das RFID ein bestimmtes Signal empfängt - aber da das Signal innerhalb von 40m sein muß, sind die Anwendungsfälle vergleichsweise beschränkt.


    Was haben nun Pistolen? Gute Frage. Schwierige Frage. Ich vermute, standardmäßig haben sie Security-RFID-Tags, die ein verschlüsseltes Signal schicken. So können Cops, etc. das Signal verstehen und wissen, wann jemand eine Waffe trägt, während normale Bürger nicht damit belästigt werden, dass sie erfahren, wer in ihrer Nähe bewaffnet ist (deren Comlinks können das Signal nicht entschlüsseln und werfen es halt als Signal-Müll in den virtuellen Abfall). Andererseits dürfte es für technische Zwecke auch Stealt-Tags geben, damit der Benutzer z.B. jederzeit abfragen kann, wieviel Munition er noch hat und wie der Zustand der Waffe ist (solche Daten muß man nicht 24 Stunden am Tag senden, sondern es reicht, es dem Benutzer zu sagen, wenn er es wissen will) - vermutlich ist auch hier die Kommunikation verschlüsselt (was aber einen guten Hacker nicht aufhalten sollte).


    Wenn man mit nem geklauten Fahrzeug an ner Lone Star Streife vorbei fährt, die eine Liste von gestohlenen Fahrzeugen hat, kann es sicherlich sein, dass die am RFID des Fahrzeugs erkennen, dass es gestohlen wurde - allerdings eben nur im Umkreis von 40m. Fahrzeug-Registrierungen sind vermutlich Security-RFIDs.

  • Was du sagst mag auf heutige RFIDs zutreffen, aber in SR sind RFIDs Peripheral Nodes, und alle Nodes können sich mit der Matrix verbinden. Damit gilt das auch für die normalen RFIDs. Ob sie das jedoch auch tun, hängt von deren Programmierung ab.

  • Vorsicht, da steht folgendes:


    "Peripheral nodes are common in objects that don’t require the computing, processing, and networking capabilities of standard nodes, but that benefit from being networked or accessed in some way."


    Auf RFIDs wird "in some way" zugegriffen, keine Frage, aber nirgendwo in dem Abschnitt steht, dass dieser "some way" die Matrix sein muß oder dass sie mit der Matrix verbunden sein müssen. Da steht nur, wie man RFIDs als Knoten behandelt (damit man dafür auch Regeln hat), aber nichts von automatischer Matrix-Anbindung.


    (Ich zweifle übrigens nicht daran, dass es RFIDs mit Matrix-Anbindung gibt, das sind dann halt quasi Matrix-RFID-Bridges - z.B. ein RFID-Sender, der immer die aktuellen Preise der Produkte raussendet, die er sich aus ner Matrix-Datenbank holt), aber sie müssen nicht mit der Matrix verbunden sein und in vielen Fällen sind sie das, imho, auch nicht (z.B. hängt eine Pistole trotz RFID kaum an der Matrix).


    Man beachte dazu auch das Beispiel auf Seite 25 Unwired (KidAlert). Wenn der RFID-Tag an der Matrix hängen würde, bräuchte die besorgte Mutter ja nur den Tag kontaktieren und der könnte ihr dann sagen, in welchem Netz er hängt - und damit auf, sagen wir mal, 50m genau, wo er ist (oder der RFID-Tag könnte einfach alle 5 Minuten ein Update schicken). Wenn RFIDs dauernd an der Matrix hängen würden, bräuchte es diese KidAlert Großfahnung gar nicht. Das Beispiel beweist meines Erachtens ganz gut, dass RFIDs eben wirklich im Normalfall nur im Umkreis von 40m senden und nicht sonstwie an der Matrix hängen.

  • Ok, deine Argumentation hat auch etwas für sich, andererseits gibt es im Unwired auch folgende RFID Tags:


    Mesh Tags
    These RFID tags are designed to be spread en masse over a large area (spread from drones, airburst from mortars, etc.) so they may act as micro-routers and create an ad-hoc mesh network in static or dead zones. They have a Signal rating of 2.


    Mir scheint, dass es wohl von dem einzelnen RFID Tag abhängt, ob es sich mit die Matrix verbindet oder nicht. Fähig dazu sind sie wohl, da sie eine Signalstufe haben. Peripheral Nodes ohne Signalstufe müssten anders angesprochen werden.