Problemzone: Verschränkung von Regeln und Hintergrund

  • Nun, wenn ein Spieler unbedingt nach einem EcD eine negative Qualitiy haben will, dann darf er die gerne haben - dann kann man analog zu HoG auch gerne erlauben, dass er den Gegenwert in Edge investiert.


    Darum geht es hier aber nicht.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • "Mimikry" schrieb:

    Was ist "certain Death"? Wie ist das defniert?


    Ist das eine philosophische Frage?
    Wenn der Charakter sonst stirbt.

    "Mimikry" schrieb:

    Und kann man mit Edge 1 noch verbrennen?


    Natürlich.

    "Mimikry" schrieb:

    Warum ich dennoch gerne die Möglichkei hätte, ein Handicap vergeben zu können? Weil es Abstufungen erlaubt.


    Ja, Abstufungen wie sehr man den Spieler bestrafen will...

    "Mimikry" schrieb:

    Außerdem ist der Verlust eines Edgepunktes mit einem Karmawert von 6 (bei Edge 2) bis zu 24 (bei Edge 8) versehen, mit einer Regellücke bei Edge 1.


    Es gibt keine Regellücke bei Edge 1, der neue Attributswert wird für die Kosten herangezogen - von 0 auf 1 zu kommen kostet also auch 3 Karma.

    "Mimikry" schrieb:

    Das ist auch nicht fair, oder?


    Natürlich ist das fair, Edge 8 bietet wesentlich mehr Sicherheit und es kommt seltener zu EcD.

    "Mimikry" schrieb:

    Es gibt Regeln für extreme Schäden im Augmentaion. Diese beinhalten teils explizite Nachteile (Verlust von Körperteilen), teils implizite (Hirnschaden).


    Optionale Regeln. Es geht aber um Negative Qualities mit Karmawert, die über Ersatz mit Geldwert hinausgehen.

    "Mimikry" schrieb:

    Beispiel: Ein SC hat einen sehr traditionellen Maifi-Don als Connection gekauft (Loyalität 2, Macht 5) und berüßt diesen mit folgenden Worten, völlig ernst gemeint (Disclaimer: Ich würde einen solchen Satz nie sagen, da er all meinen Überzeugungen zu wider läuf): "Hey Spaghettifresser, ich brauch von Dir drei Mann, die das Lagerhaus an Pier 2 überwachen, aber Avanti!"


    Etiquette darf ausdrücklich dafür eingesetzt werden, solche Schnitzer von Spielerseite auszugleichen.

    "Mimikry" schrieb:

    Aber zum Beispiel eine Sprachstörung im Wert von 5BP wäre hier doch nicht zu viel, oder?


    Doch, wäre es. Einfach weil die optionalen Regeln zu schweren Verletzungen nicht sagen dass die Störung auch einen BP-Wert hat.

    "Mimikry" schrieb:

    Wenn also ein Spieler durch seine Handlungen für seinen Charakter einen willkürlich vom SL festgelegten in Punkten bezifferbaren Eingriff an einer Stelle hinnehmen muss, warum ist es dann an anderer Stelle eine Todsünde?


    Weil der SL genauso neue Connections verteilen kann. Früher wurden die sogar mit Geld gekauft und es gab kostenlose.

    "Mimikry" schrieb:

    Wo ist der Unterschied zwischen den einen Punkten, die man wegnehmen darf, und den anderen Punkten, die man nicht wegnehmen darf? Ich denke nicht, dass mir jemand den begreiflich machen kann.


    Das Problem ist im Wesentlichen, dass Du nicht nur einmal 'Punkte' wegnimmst, sondern mehrfach.
    Damit Du den Gegenwert mit Deinem Mafia-Beispiel erreichst, müsste in dem Fall dem Charakter zusätzlich zu der verlorenen Connection (also dem Punkt Edge) noch ein zusätzlicher, Punkte-relevanter Nachteil entstehen.

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  • "doc damnij" schrieb:

    @ Wolv und Mimikry
    Frage(n): Glaubt ihr, dass ein Spieler, der EcD ausnutzen/missbrauchen will, durch das Reindrücken von Handicaps zum besseren Spieler wird?
    Glaubt ihr, dass sowas in irgendeiner Weise mehr oder zumindest gleichviel bringt, wie wenn man sich mit dem Spieler kurz mal Offplay hinsetzt?
    Warum glaubt ihr, dass der Verlust eines Edgepunktes nicht in jedem Fall genug Strafe ist?


    [...]


    - Nein, ich denke es ist eine Kompromisslösung zwischen den RAW und meinem Empfinden EcD und HoG ersatzlos zu streichen. (Ausser man fällt in eine bodenlose Schlucht, dann ist man Popkulturell dazu verpflichtet es zuzulassen. :roll: :twisted: :mrgreen: )
    - In unser Runde sicher nicht, aber da käme auch keiner auf die Idee einen Selbstmordanschlag mit so was überleben zu wollen. Das kann ich aber nicht unbedingt als Standart setzen. Von daher denke ich das es so auch für Situationen wo ein Gespräch nichts nützt etwas geben sollte.
    - Weil, der u.U. nicht besonders teuer ist. In SR4 sind Attribute verhältnissmäßig billig.


    Das sobald man so was zuläst es sowie so nicht mehr realistisch ist, ist klar, wie ich sagte, Zugestädniss oder besser Berücksichtigung an die cineastische Natur des Spiels und der Tatsache das cineastische Aspekte oft spaßiger und spannender sind als völliger Realismus.


    @ Fahrertuer:
    Ich würde ggf. erlauben das der Char eine "Karmaschuld" eingeht, also das Merkmal wegkaufen darf und so lange kein Krama mehr bekommt bis das die Kosten voll erstattet sind. Wie gesagt, es geht nicht darum einen Char unspielbar zu machen.


    @ Rotbart van Dainig:
    Ich habe dich richtig verstanden: Faktische Unsterblichkeit in einem System, oder besser einer Welt in der man Sterbliche spielt und es wahrscheinlich nur Drachen als Unsterbliche gibt, ist es vom Realismusgehalt her egal, ob eine Char, dessen Spieler einfach nur Pech beim Würfeln hatte gerettet wird, oder ob ein Char, der sich absichtlich und zu 100% sicher selbst tötet überlebt?
    Das sehe ich anders.

    Be professional, be polite.. but have a plan to kill everyone you meet.

  • "Mimikry" schrieb:

    Beispiel: Ein SC hat einen sehr traditionellen Maifi-Don als Connection gekauft (Loyalität 2, Macht 5) und berüßt diesen mit folgenden Worten, völlig ernst gemeint (Disclaimer: Ich würde einen solchen Satz nie sagen, da er all meinen Überzeugungen zu wider läuf): "Hey Spaghettifresser, ich brauch von Dir drei Mann, die das Lagerhaus an Pier 2 überwachen, aber Avanti!"
    Darf der SL sem Spieler sagen, dass diese Connection soeben aufgehört hat eine zu sein? Muss er es gar? Ich denke er muss, wenn die Welt einigermaßen glaubwürdig sein soll.


    Mmh, hier sollte man eventuell ersteinmal darauf hinweisen, dass das nicht das richtige vorgehen mit der Connection ist, bevor man sie weg nimmt. Dann sollte man im Falle eines nicht sonderlich verbal versierten Spielers, (für den eine solche Aussage rein natürlich sein könnte,) diesem erlauben eine entsprechende Kommunikationprobe auszuwürfeln. Wir spielen schliesslich ein RPG und da soll niemand aufgrund seiner eigentlichen Schwächen und Vorzüge übervorteilt werden.
    Ist natürlich schöner, wenn soetwas IT geklärt werden könnte.


    "Mimikry" schrieb:

    Es wird mit Heavy Damage (optionale Regel) gespielt.


    Hier sollte den Spielern dann bewusst sein, dass es zu solchen Aus- und Nebenwirkungen beim Gebrauch der Regel kommt. Und wenn alle Spieler damit einverstanden sind, dass diese Regeln greifen und damit auch die damit verbundenen Verluste von Beinen und Hirnmasse, ist es imho vollkommen ok, den Spielern dies auch als Nachteile zu geben, schliesslich sind die Spieler mit der Art dieses Spiels einverstanden.

    "So, you got sidelined by a thirteen-year-old girl, huh?"

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  • "Mimikry" schrieb:

    Außerdem ist der Verlust eines Edgepunktes mit einem Karmawert von 6 (bei Edge 2) bis zu 24 (bei Edge 8) versehen, mit einer Regellücke bei Edge 1. Das ist auch nicht fair, oder? Sicherlich kann man das Hausregeln, aber nach RAW währe jemand der bei Edge 4 einen Nachteil von 5 Punkten (=10 Karma) bekommt immer noch besser dran als jemand mit Edge 8 (Edgewert jeweils vor dem Verbrennen genannt). Was wäre dann fair, wenn es zwei Charakteren, einem mit edge 4 und einem mit Edge 8 gleichzeitig passiert? Kannst Du das beantworten? Ich nicht.


    Da finde ich es wesentlich einfacher, wenn man, falls man damit probleme hat, schlicht ne Sonder-xp-steuer veranschlagt, um die XP kosten immer auf gleichem Stand zu halten. Denn Handicaps sind schließlich weit mehr, als nur Karmakosten. Manche sind gar nicht sinnig wegkaufbar, andere machen den Charakter vorerst unsspielbar. Es reicht aber auch schon, wenn der Spieler einfach keine Lust hat, sich mit einem Nachteil auseinander zu setzen, um es sein zu lassen.
    Nebenbei wäre der ebenfalls von dir vorgeschlagene Abzug auf andere Attribute (per Extremschaden) keinesfalls inherent fairer.

    Zitat

    Darf der SL sem Spieler sagen, dass diese Connection soeben aufgehört hat eine zu sein? Muss er es gar? Ich denke er muss, wenn die Welt einigermaßen glaubwürdig sein soll


    Zu Glaubwürdigkeit/Wahrscheinlichkeit und EcD hab ich ja schon was geschrieben. Interessanterweise kommt mir da eher die Frage, ob man sowas EcD auch auf "sozialen Tod" anwenden können sollte (hausgeregelter weise, versteht sich)? Aber das gehört wenn, dann in nen anderen Thread.

    "As the sagest of sages have said: Not attempt to male-bovine defecate unto a male-bovine defecator!"
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  • Seit wann können Attribute (ausser Magie und Ressonanz) den auf Null sinken?


    Tu mir einen Gefallen, versuch wenigstens den Standpunkt andere Leute zu verstehen und auch die Begründung desselben. Ewig darauf zu bestehen, dass jemand etwas anders meint als er es meint ist kontraproduktiv.


    Und derartige Dinge kann man IIRC durchaus bekommen. Mehr noch, man kann Körperteile verlieren und was weiß ich noch.

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  • "Rotbart van Dainig" schrieb:


    Doch, wäre es. Einfach weil die optionalen Regeln zu schweren Verletzungen nicht sagen dass die Störung auch einen BP-Wert hat.


    Darauf gibt es zwei mögliche Antworten:
    1. Du bekommst die Sprachstörung dann halt umsonst ohne BP Wert :twisted:
    2. Die Regeln sagen genausowenig, dass die Störung keinen BP Wert hat. Sie sagen schlicht gar nichts über BP an dieser Stelle und erlauben somit keine weitere Schlußfolgerung.


    @Edge 0: Du kannst vermutlich sogar bei Edge 0 noch verbrennen, weil die Regeln nirgentwo sagen, dass du keine negativen Attribute haben kannst.


    Damn, jetzt habe ich dem Rabulisten schon wieder Nahrung hingeworfen.
    [IMG:http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/ea/DoNotFeedTroll.svg/150px-DoNotFeedTroll.svg.png]

  • "Wolv" schrieb:

    Nein, ich denke es ist eine Kompromisslösung zwischen den RAW und meinem Empfinden EcD und HoG ersatzlos zu streichen.


    Natürlich ist letzteres eine Hausregel auf die sich die Runde einigen kann.

    "Wolv" schrieb:

    Faktische Unsterblichkeit in einem System, oder besser einer Welt in der man Sterbliche spielt und es wahrscheinlich nur Drachen als Unsterbliche gibt, ist es vom Realismusgehalt her egal, ob eine Char, dessen Spieler einfach nur Pech beim Würfeln hatte gerettet wird, oder ob ein Char, der sich absichtlich und zu 100% sicher selbst tötet überlebt?


    Dass wichtige Einsatzkräfte von den Toten zurückgeholt werden weil sie nicht sterben dürfen, selbst wenn sie es wollen, ist sogar ein Teil von SLA Industries - und ist Teil der ziemlich dystopischen Welt.
    Bei anderen Systemen wie Prime Time Adventures ist es sogar gar nicht vorgesehen, dass Charaktere überhaupt einfach so sterben können - aber trotzdem geht die Welt dort eben nicht davon aus.


    Es ist einfach eine Frage der Perspektive - wenn man nicht will, dass SR4 zu Unbreakable wird, dann reichen eigentlich schon gebrochene Knochen.

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  • "Wolv" schrieb:

    Seit wann können Attribute (ausser Magie und Ressonanz) den auf Null sinken?


    Edge ist genauso wie Magie und Resonanz ein Special Attribute.

    "Warentester" schrieb:

    Du bekommst die Sprachstörung dann halt umsonst ohne BP Wert


    Was bedeutet dass man sie, wenn sie einen stört, durch Therapie direkt entfernen kann.

    "Warentester" schrieb:

    Die Regeln sagen genausowenig, dass die Störung keinen BP Wert hat. Sie sagen schlicht gar nichts über BP an dieser Stelle und erlauben somit keine weitere Schlußfolgerung.


    Nur wenn man die Regeln einfach anwendet, entsteht eben nichts mit BP-Wert.

    "Warentester" schrieb:

    Du kannst vermutlich sogar bei Edge 0 noch verbrennen, weil die Regeln nirgentwo sagen, dass du keine negativen Attribute haben kannst.


    Tatsächlich gibt es ja für Essenz einen Präzedenzfall. Und wenn man das oft genug tut, bekommt man sogar noch Karma zurück durch negative Karma-Kosten! \:D/


    Nur leider hat man sich des Hauptvorteils, Edge bei Proben einzusetzen, beraubt. Insofern ist das eher ein Ausnahmefall...

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  • @ Wolv
    Abseits unserer Runde können wir uns beide, denke ich, seeeeehr genau den ein oder anderen Spieler vorstellen, der auf solche Profi-Selbstmörder-Konzepte anspringen würde (*hust*Mark*hust*). Wenn ich mir also vorstelle, mit sowas konfrontiert zu werden, dann hab ich eher Lust darauf, kurz outtime mit demjenigen zu reden und ihm im Zweifelsfall zu sagen, dass er sich verpissen sollte (warum hab ich überhaupt mit dem gespielt?!? ... ach egal ... theoretische Erwägung ... :wink: ). Die Alternative wäre, dass vermutlich mindestens ein unwilliger, beleidigter und offensichtlich zu erstaunlichem Schwachsinn fähiger Spieler weiter an meinem Tisch Sitzt. :wirr:
    Ganz generell bin ich einfach der Meinung, das Regeln/Hausregeln im Streitfall das schlechteste denkbare Mittel sind (von denen, die potenziell Wirkung zeigen), um Spieler/SLs zur Änderung ihres Spielstils zu bewegen.

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  • "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Optionale Regeln. Es geht aber um Negative Qualities mit Karmawert, die über Ersatz mit Geldwert hinausgehen.

    Doch, wäre es. Einfach weil die optionalen Regeln zu schweren Verletzungen nicht sagen dass die Störung auch einen BP-Wert hat.

    Ockhams Razor legt doch nahe, dass man nicht zwischen "Sprachstörung mit BP-Wert" und "Sprachstörung ohne BP-Wert" unterscheiden sollte... das ergibt für mich einfach keinen Sinn. Im Gegenteil, ich denke auch, dass die Formulierungen bewusst so gewählt wurden, dass sie dem SL die Freiheit für die Vergabe von Nachteilen lassen - alles andere wäre doch ziemlich ungewöhnlich und wäre vermutlich kenntlich gemacht worden. Aber die Einführung neuer Entitäten gleichen Namens aber ohne spieltechnische Auswirkungen ist, finde ich, wirklich widersinnig. Konsequenterweise könnte man sonst auch darauf bestehen, dass die Regeln eben NICHT sagen, dass es sich bei den beschriebenen schweren Auswirkungen NICHT um die analogen Nachteile handelt.

    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Was bedeutet dass man sie, wenn sie einen stört, durch Therapie direkt entfernen kann.

    Das halte ich für, entschuldigung, Unfug. Wie soll sich das denn in der Spielwelt darstellen? Dass die "gleiche" Störung (klar, muss es nicht sein, aber regelwerks-terminologisch) einmal Karma kostet, und einmal nicht? Wo liegt der Unterschied in der Behandlungsmethode? Aber zum Grund dieser Problematik siehe unten.


    "Rotbart van Dainig" schrieb:


    Das Problem ist im Wesentlichen, dass Du nicht nur einmal 'Punkte' wegnimmst, sondern mehrfach. Damit Du den Gegenwert mit Deinem Mafia-Beispiel erreichst, müsste in dem Fall dem Charakter zusätzlich zu der verlorenen Connection (also dem Punkt Edge) noch ein zusätzlicher, Punkte-relevanter Nachteil entstehen.

    Ich verstehe nicht ganz, worauf du hinauswillst...



    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Nun, wenn ein Spieler unbedingt nach einem EcD eine negative Qualitiy haben will, dann darf er die gerne haben - dann kann man analog zu HoG auch gerne erlauben, dass er den Gegenwert in Edge investiert.

    Das wiederum halte ich für eine sehr gute Option - Nachteile zu vergeben, und dafür analog einen Vorteil zu bekommen. Damit wäre die Gleichgewichtsdebatte vom Tisch, und jeder könnte bekommen, was er will.
    Auch Wolvs Vorschlag finde ich sinnvoll, zeitweise negative Karma-Werte zuzulassen, wenn es stimmig ist.



    "doc damnij" schrieb:

    Ändert exakt gar nichts an meiner Frage, da ich die Möglichkeit ebenso wie die Notwendigkeit für eher unnötig halte.

    Wenn sowohl Möglichkeit wie auch Notwendigkeit einer Sache irrelevant sind, worüber wird dann eigentlich diskutiert? :wink:


    Ich glaube, eines der Grundsatzprobleme, das eng mit der Handicap-Diskussion zusammenhängt, ist das Karma und seine Vergabe. Was ist Karma, woher kommt es, wer schüttet es in der Spielwelt aus? Sind die Verhältnisse Karma/BP/Geld irgendwie gerechtfertigt oder nicht auch sehr spielstilabhängig?
    Sind Karmapunkte prosaische "Erfahrungspunkte", die nur einen unpassenden Namen haben?
    Oder ist es tatsächlich "Karma", das auch bestrafend (durch Entzug) eingesetzt werden kann, wenn z.B. die SCs was moralisch Verwerfliches tun?
    Wenn ersteres, kann es doch nicht sein, dass man Karma nur für Shadowrunning bekommt - was ist mit der Erfahrung, die man durch "harmlose" Sachen, wie z.B. Fortbildungskurse, sammelt? Was soll es darstellen, wenn ein Charakter an drei Seminaren teilnimmt, aber sich sein Skill nicht verbessert, weil er gerade keine Karmapunkte übrig hat?
    Und wenn zweiteres, wie kommen dann die evil doers an ihr Karma...? Und wie kann man es in Geld umrechnen...?
    Oder ist Karma ein reiner Regelmechanismus, der nur auf der Metaebene Belohnungsfunktion hat? Woher dann seine krassen Auswirkungen auf die Spielwelt?


    Wenn die Karma-Frage geklärt wäre, würde es auch mehr Sinn machen, darüber zu diskutieren, ob es unfair ist, einem Charakter willkürlich ein Handicap zu geben - natürlich ist das der Fall, wenn man Karma beispielsweise ausschließlich für Shadowrunning bekommt, aber diese Vorstellung ist nicht sehr konsistent.
    Ist das Karma-als-XP-System für den SR-Hintergrund eigentlich sinnvoll? Wo es doch recht einfach ist, seine Werte schnell auszureizen, wenn nicht der Meister (willkürlich) einen Riegel vorschiebt, z.B. durch Steigerungsverbote?
    Wäre es nicht generell vielleicht sinnvoller, ein wenig von der Karma-als-Belohnung-Vorstellung wegzugehen, und z.B. ausgleichende Mechanismen anzuwenden, wie von Rotbart vorgeschlagen (ein willkürlicher Nachteil bringt anderswo einen "gleichwertigen" Vorteil mit sich)? Und zum anderen halt auch z.B. Charaktere mal zu Weiterbildungszwecken pausieren zu lassen, und ihnen dafür Karmapunkte für bestimmte Steigerungen zuzugestehen?
    Ist die Vorstellung Karma-Als-XP nicht eigentlich nur ein Spielspaßelementtransfer aus den Zeiten früher Hack & Slay-Rollenspiele in die Welt von SR?
    Könnte man mit einem etwas progressiveren Ansatz (z.B.: Erfahrungspunkte tatsächlich für gemachte Erfahrungen, die einen Charakter in bestimmten Gebieten wirklich weiterbringen, nicht für gute Taten oder überlebte Abenteuer) nicht dem Cyberpunk-Setting gerechter werden als mit dem fantasykampagnenartigen "Hochleveln" über Spiel-XP, deren Repräsentation in der Spielwelt mehr als nur fragwürdig ist?

  • "Asleif" schrieb:

    Wenn sowohl Möglichkeit wie auch Notwendigkeit einer Sache irrelevant sind, worüber wird dann eigentlich diskutiert? :wink:


    In meinem Fall darüber, warum ich so denke. Dachte eigendlich, das wäre klar. Und ich habe auch geschrieben (so), dass ich es für unnötig halte, nicht aber, dass ich es für irrelevant (für diese Diskussion/das Spiel/sonstwas) halte. Ist IMO immer noch ein deutlicher Unterscheid (irrelevant=/=unnötig).


    "Asleif" schrieb:

    Ich glaube, eines der Grundsatzprobleme, das eng mit der Handicap-Diskussion zusammenhängt, ist das Karma und seine Vergabe. Was ist Karma, woher kommt es, wer schüttet es in der Spielwelt aus? Sind die Verhältnisse Karma/BP/Geld irgendwie gerechtfertigt oder nicht auch sehr spielstilabhängig?


    Ich betrachte das Thema eigendlich eher aus der Perspektive subjektiv empfundener Fairness (nicht nur regeltechnisch, sondern auch und vor allem verhaltenstechnisch) und völlig OP. Die IP-Definition von Karma ist für mich daher vorerst Irrelevant (in dem Fall auch genau so gemeint :wink: )

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  • "Asleif" schrieb:

    Ockhams Razor legt doch nahe, dass man nicht zwischen "Sprachstörung mit BP-Wert" und "Sprachstörung ohne BP-Wert" unterscheiden sollte...


    Ockhams Razor besagt, dass man möglichst wenig Annahmen machen soll.


    Damit wendet man einfach die Regel für Extremschaden an und der Charakter kann eine solche Störung, Persönlichkeitsveränderung, etc in der Zukunft erfahren. Dass diese eine Negative Quality ist, ist bereits eine Annahme.

    "Asleif" schrieb:

    Im Gegenteil, ich denke auch, dass die Formulierungen bewusst so gewählt wurden, dass sie dem SL die Freiheit für die Vergabe von Nachteilen lassen


    Auch das ist wieder eine Annahme.

    "Asleif" schrieb:

    Aber die Einführung neuer Entitäten gleichen Namens aber ohne spieltechnische Auswirkungen ist, finde ich, wirklich widersinnig.


    Sie haben ja nichtmal den selben Namen. Im übrigen werden rollenspielerische, nicht werte-technische Quirks im RC bei den Hilfen zur Charaktererschaffung ausdrücklich vorgeschlagen.

    "Asleif" schrieb:

    Wie soll sich das denn in der Spielwelt darstellen? Dass die "gleiche" Störung (klar, muss es nicht sein, aber regelwerks-terminologisch) einmal Karma kostet, und einmal nicht?


    Wiegesagt, dass es die identische Störung ist ist schon eine gewagte Annahme, die sich so aus den Extremschadenregeln nicht ergibt.

    "Asleif" schrieb:

    Wo liegt der Unterschied in der Behandlungsmethode?


    Nirgends, es ist aus Sicht der Spielwelt völlig Unfug dass Du Karma zahlen musst um einen Feind oder Schulden endgültig loszuwerden.

    "Asleif" schrieb:

    Ich verstehe nicht ganz, worauf du hinauswillst...


    Wenn man durch eine dumme Aktion EcD nutzen muss, ist das Edge futsch - wenn man sich durch eine dumme Aktion eine Connection verprellt ist die Connection futsch.
    Edge kostet sicher Karma, eine Connection nicht zwingend da sie im Spiel kostenlos sind - aber Mimikry besteht darauf, in ersterem Fall negative Qualities verhängen zu wollen, die nochmal Karma kosten.

    "Asleif" schrieb:

    Das wiederum halte ich für eine sehr gute Option - Nachteile zu vergeben, und dafür analog einen Vorteil zu bekommen. Damit wäre die Gleichgewichtsdebatte vom Tisch, und jeder könnte bekommen, was er will.


    Falsch verstanden: Nicht 'Nachteile vergeben' - den Spieler 'Edge mit Nachteilen kaufen lassen'.

    "Asleif" schrieb:

    Auch Wolvs Vorschlag finde ich sinnvoll, zeitweise negative Karma-Werte zuzulassen, wenn es stimmig ist.


    Gibt es Präzedenzfälle bei den Latent-Qualities, hat aber dasselbe Problem der zusätzliche Strafe.

    "Asleif" schrieb:

    Sind Karmapunkte prosaische "Erfahrungspunkte", die nur einen unpassenden Namen haben?


    Es ist effektiv nur metaphysisches Entwicklungspotential aka Erfahrungspunkte. KIs z.B. haben kein 'echtes' Karma, aber ein Äquivalent das auch Karma genannt wird.

    "Asleif" schrieb:

    Oder ist es tatsächlich "Karma", das auch bestrafend (durch Entzug) eingesetzt werden kann, wenn z.B. die SCs was moralisch Verwerfliches tun?


    Dann kann man als Shadowrunner eigentlich ganz auf Karma verzichten, denn was man da so tut ist ziemlich jenseits jeglicher Moral.

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    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

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  • "Rotbart van Dainig" schrieb:


    Ockhams Razor besagt, dass man möglichst wenig Annahmen machen soll.


    Das ist leider nicht richtig. Ockhams Razor besagt ausschließlich das Entitäten nicht über das Notwendige hinaus vermehrt werden dürfen. Es sagt nichts über Annahmen.


    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Damit wendet man einfach die Regel für Extremschaden an und der Charakter kann eine solche Störung, Persönlichkeitsveränderung, etc in der Zukunft erfahren. Dass diese eine Negative Quality ist, ist bereits eine Annahme.


    Das diese keine negative Qualität ist ist ebenso eine Annahme.

  • "Warentester" schrieb:

    Das ist leider nicht richtig.


    Doch. Es fordert ganz konkret, dass Hypothesen nicht mit mehr Annahmen als nötig aufgestellt werden sollen.

    "Warentester" schrieb:

    Das diese keine negative Qualität ist ist ebenso eine Annahme.


    Nein. In dem Fall wird keine weitere Annahme getroffen.

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  • Zuerst zu meinem Connection Beispiel:
    1.) Ich sagte, dass der Charakter das sagt. Dass es tausend Gründe geben kann, das nicht zu tun (gelungene Probe auf einen sozialen Skill) ist irrelevant, wenn man annimmt, dass er es tut, warum auch immer (zum Beispiel einem kritischen Patzer in einem sozialen Skill).
    2.) Rotbart hat ein richtiges Argument gebracht, auf das ich eingehen muss. Das ist, dass es sich bei EcD mit Nachteil um eine doppelte "Karmabestrafung" handelt.
    Diese kann man in meinem Beispiel mit dem Mafia-Don auch einfach herbeiführen, wenn deswegen ein bekannter (nicht notwendig eine Connection) zum Feind des Charakters wird (z.B. ein anderer Italiener, der von dem Rassismus hört).
    Dann wären die beiden "Bestrafungsszenarien vergleichbar.


    Dann zu Edge verbrennen bei Edge 1:
    Wenn Edge analog zu Magie und Resonaz wäre, dann gäbe es keinen Modifikator nach Rasse. Deswegen möchte ich diese Hypothese verwerfen.
    Demnach hat man ein Problem, wenn jemand mit Edge 1 einen Punkt verbrennt und diesen zurückerlangen will. Es ist nämlich weder geklärt, ob Edge einen Wert kleiner als 1 erreichen darf, noch, ob man dann einfach nach den Steigerungsregeln vorgehen kann. Wenn dem so wäre gäbe es einen lustigen exploit: Man verbrennt auf seinem ersten Run bei jeder Probe Edge für einen kritischen Erfolg. Und natürlich versucht man, so viele Proben wie möglich zu machen, kommt also mindestens auf Edge -50. Dann steigert man Edge um einen Punkt auf -49 und bekommt 147 Karma raus. Auf dem zweiten Run steigert man Edge auf -48 und bekommt 144 Karma raus und so weiter. Nach 60 Runs ist man dann mit allem absolut am Anschlag, inklusive Skills wie Flugzeugmechanik, da man ja von Edge -50 bis auf Edge 8 als Mensch lumpige 3548 Karma netto gut macht. Und sollte man troz höchster Werte mal sterben, hat man ja EcD.
    Egal, was in den Regeln steh, das gibt es bei mir nicht! Wenn jemand mir damit käme und es ernst meinte ginge entweder er oder ich.


    Zu der Frage der negative qualities bei Heavy Damage
    [Einschub @ Rotbart von Daining]In diesem Thread hier hast Du mir gesagt, ich habe Point Blank vergessen, als es in Deine Argumentationskette passte. Aber das ist eine optionale Regel. Ich habe das zugegeben und es, trotz meiner Kenntniss des Sachverhaltes als optionale Regel, eingebunden und bitte Dich, wenn Du über Heavy Damage mitdiskutieren willst, diese Regel einfach als gegeben anzusehen, wie ich es mit Point Blank getan habe. Denn ich nehme an, dass Du fair sein willst.[/Einschub @ Rotbart von Daining]
    Es gibt hier keinen harten Regelteil, der sagt, dass es eine negative Quality gibt, noch einen der sagt, dass es keine gibt. Natürlich steht auch nirgends, dass Trolle nicht fliegen können, aber darüber sprechen wir hier nicht.
    Nun kann man das Fehlen von Gliedmaßen relativ klar beziffern, das Auftreten von Hirnschäden ist allerdings in dem System nicht mit einer klaren Regel abgedeckt. Dennoch gibt es negative qualities, die man mit Hinrschäden beschreibt. Ansonsten treten Hinschäden in den Regeln meines Wissens nach nicht auf, ausser eben bei Heavy Damage.
    Also ist die Annahme, dass Hirnschäden über negative qualities ausgedrückt werden und diese bedingen unter Ockham's Razor duchaus sinnig, denn eine neue Entität, namentlich "Hirnschaden, der keine negative quality ist", wird vermieden.


    Und zum Schluss nochmal zu meinem Missverständniss, dass die EcD Regel nicht kalr ist.

    "Rotbart van Dainig" schrieb:


    Ist das eine philosophische Frage?
    Wenn der Charakter sonst stirbt.


    Das ist keine Antwort, denn da hängt alles an dem sonst. Wann ist ein Charakter bei SR tot? Unmittelbar nach einem Ereigniss, dass ihm sein letztes Kästchen Körperlichen Zustandsmonitor kostet, oder nicht? Dann kann er kein EcD mehr einsetzen, denn er ist tot.
    Und vorher ist der Tod nur dann sicher, wenn der Charakter einerseits kein aktives Edge (weil da ein Würfel unendlich viele Erfolge bringen kann) hat und andererseits genug Schaden angeflogen kommt, um ihm sicher (selbst wenn er beim Schadenswiderstand mit jedem Würfel einen Erfolg erzielt), das letzte Kästchen Körperlichen Zustandsmonitor zu rauben.
    Ich habe gerade kein Regelwerk, aber das hört sich verlockend an, weil dann ist EcD fast nie einsetzen. Aber das kann nicht gemeint sein, weil es die Regel eigentlich völlig sinnlos macht. Aber wörtlich gelesen läuft es darauf hinaus.
    Also ist die Regel entweder ziemlich unnütz, weil sie so gut wie nie anwendbar ist, aber klar formuliert, oder Du schuldest mir das Eingeständniss, dass sie nicht klar formuliert ist oder eine Textstelle, die meine Fragen beantworten kann.

    Da sieht man nun die Trümmer rauchen, der Rest war nicht mehr zu gebrauchen. (Wilhelm Busch)

  • "Mimikry" schrieb:

    Wenn Edge analog zu Magie und Resonaz wäre, dann gäbe es keinen Modifikator nach Rasse. Deswegen möchte ich diese Hypothese verwerfen.


    Es ist trotzdem ein Special Attribute wie Magie, Resonanz und Essenz. Prinzipiell spricht nichts dagegen dass es durchaus auf 0 sinken kann.

    "Mimikry" schrieb:

    Demnach hat man ein Problem, wenn jemand mit Edge 1 einen Punkt verbrennt und diesen zurückerlangen will. Es ist nämlich weder geklärt, ob Edge einen Wert kleiner als 1 erreichen darf, noch, ob man dann einfach nach den Steigerungsregeln vorgehen kann.


    Nochmal: Bei Edge 0 auf 1 hat man keine Probleme, da die Kosten der dreifache neue Attributswert sind - also in dem Fall 3 Karma.

    "Mimikry" schrieb:

    Wenn dem so wäre gäbe es einen lustigen exploit: Man verbrennt auf seinem ersten Run bei jeder Probe Edge für einen kritischen Erfolg.


    Das Problem ist Edge im negativen Bereich, und das ist wiegesagt ein anderer Fall.

    "Mimikry" schrieb:

    Es gibt hier keinen harten Regelteil, der sagt, dass es eine negative Quality gibt, noch einen der sagt, dass es keine gibt. Natürlich steht auch nirgends, dass Trolle nicht fliegen können, aber darüber sprechen wir hier nicht.


    Richtig, nur solange ein Wesen kein Flight-Movement hat kann es auch nicht fliegen nach RAW.

    "Mimikry" schrieb:

    Also ist die Annahme, dass Hirnschäden über negative qualities ausgedrückt werden und diese bedingen unter Ockham's Razor duchaus sinnig, denn eine neue Entität, namentlich "Hirnschaden, der keine negative quality ist", wird vermieden.


    Tatsächlich ist das keine neue Annahme, denn die gesamten Regeln für Extremschaden bauen auf Konsequenzen auf, die regeltechnisch sonst nicht erfasst sind.

    "Mimikry" schrieb:

    Wann ist ein Charakter bei SR tot? Unmittelbar nach einem Ereigniss, dass ihm sein letztes Kästchen Körperlichen Zustandsmonitor kostet, oder nicht? Dann kann er kein EcD mehr einsetzen, denn er ist tot.


    Da Schaden erst ermittelt wird und dann eingetragen, kann genau er dazwischen EcD anwenden: Es ist sicher, dass ihn das Eintragen über den Zustandmonitor hinausbringt, aber wenn der Schaden fertig ermittelt ist kann er sonst nichts mehr dagegen tun.


    Das Problem, das Du siehst, existiert nicht.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

    Einmal editiert, zuletzt von Rotbart van Dainig ()

  • "Rotbart van Dainig" schrieb:

    [...]


    Da Schaden erst ermittelt wird und dann eingetragen, genau dazwischen.


    Steht wo? Ich würde das genre selbst nachlesen. Wenn es nämlich nur Deine interpretation ist kaufe ich das nicht, ebendsowenig wie Du es bei meiner Interpretation bezüglich negative qualities und Heavy Damage tust.

    Da sieht man nun die Trümmer rauchen, der Rest war nicht mehr zu gebrauchen. (Wilhelm Busch)

  • "Mimikry" schrieb:

    Steht wo? Ich würde das genre selbst nachlesen.


    Combat, p. 140, Punkt 5. Damage Resistance Test und 6. Apply Damage.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Ockhams Razor besagt, dass man möglichst wenig Annahmen machen soll.

    Nein, es besagt, dass von mehrere alternativen Theorien die einfachste zu bevorzugen ist - wenn sie alle den gleichen Erklärungswert haben; das geht deutlich weiter als der wissenschaftstheoretische Anspruch nach möglichst wenig Annahmen, ist aber natürlich nah verwandt.
    Aber wir wollten uns doch nicht an Wortklaubereien aufhängen...


    Alle diese MeinQuoteDeinQuotes zu beantworten ist mir zu aufwendig jetzt (ist auch zu wenig relevantes dabei, dass sich das lohnt), ich muss weg; drum nur kurz hier die wiederholte Bitte, etwas mehr zwischen den Zeilen zu lesen und die Idee dahinter nachzuvollziehen zu versuchen anstatt einzelne Sätze rauszupicken und zu kommentieren.


    Nur folgendes:


    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Nirgends, es ist aus Sicht der Spielwelt völlig Unfug dass Du Karma zahlen musst um einen Feind oder Schulden endgültig loszuwerden.

    Dem stimme ich aber uneingeschränkt zu. Deswegen auch meine Frage nach der Natur von dem, was das Regelsystem Karma nennt.



    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Wenn man durch eine dumme Aktion EcD nutzen muss, ist das Edge futsch - wenn man sich durch eine dumme Aktion eine Connection verprellt ist die Connection futsch.
    Edge kostet sicher Karma, eine Connection nicht zwingend da sie im Spiel kostenlos sind - aber Mimikry besteht darauf, in ersterem Fall negative Qualities verhängen zu wollen, die nochmal Karma kosten.

    Ah, ok. So ergibt das auf einmal Sinn.



    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Falsch verstanden: Nicht 'Nachteile vergeben' - den Spieler 'Edge mit Nachteilen kaufen lassen'.

    Nicht falsch verstanden, sondern zwischen den Zeilen weitergedacht: beispielsweise fände ich es ok, wenn der Meister einem SC den Nachteil Schwaches Immunsystem als Folge einer schweren Verletzung gibt, im Ausgleich ihm aber dafür gestattet, in der längeren Rekonvaleszenzphase, die er notwendigerweise danach hat, den Gegenwert von 10 Karma in Wissensfertigkeiten zu investieren. Solche Möglichkeiten würden für eine deutlich flexiblere und weniger Run-fixierte Charakterentwicklung sorgen.



    "Rotbart van Dainig" schrieb:


    Es ist effektiv nur metaphysisches Entwicklungspotential aka Erfahrungspunkte. KIs z.B. haben kein 'echtes' Karma, aber ein Äquivalent das auch Karma genannt wird.

    8O "nur metaphysisches Entwicklungspotential" - klar, was gibt es einfacheres als die prima philosophia...? :wink:



    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Dann kann man als Shadowrunner eigentlich ganz auf Karma verzichten, denn was man da so tut ist ziemlich jenseits jeglicher Moral.

    Ja, daraus könnten wir eine lange Moraldiskussion machen, ich will es gern reduzieren auf: vom Standpunkt der Idee des Guten/des Seins an sich verwerflich. Das heisst: Leute beklauen ist weniger schlimm als sie umzubringen. Jeder weiß, was gemeint ist, denke ich - hier müssen wir ein wenig mit Intuition arbeiten.