[SR4] Hülsenlose Munition und elektronische Zündung

  • Außerdem ist der SR-Effekt von elektrischer Zündung bei fahrzeugmontierten Waffen ziemlich nutzlos.

    Zu Oldschool für SR5 und viel zu Oldschool für SR6 - Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle meine Beiträge auf SR4.

  • Es gibt zwar auch viele weitere Effekte, aber Hauptvorteile von elektronischer Zündung ist die Feuerrate. Soweit so gut.
    Hülsenlose Munition ist deswegen wichtig für eine schnellfeuernde Waffe (wie zB das G11), da es wie schon mehrfach gesagt den Patronenauswurf spart. Der Knackpunkt dabei ist aber nicht die Robustheit sondern die Zeitersparnis.


    Dazu mal der Vorgang einer herkömmlichen Waffe. Der Abzug wird durchgedrückt, die Treibladung des Geschosses in der Hülse wird verbrannt, der Gasdruck hinter dem Projektil steigt enorm an und beschleunigt es bis es den Lauf verlässt. Erst jetzt öffnet sich der Verschluss, die leere Hülse wird ausgeworfen und eine weitere Patrone wird vom Magazin für den nächsten Schuss nachgereicht.
    Der Zeitraum des Patronenauswurfs bis die neue Patrone wieder in der Kammer zum Abschuss bereit liegt ist also für das Gewehr ein toter Zeitraum, in dem kein Geschoss abgefeuert werden kann.
    Deswegen sind hülsenlose Geschosse für elektronische Zündung so wichtig, da keine künstlichen Schusspausen entstehen, in dem der Verschluss geöffnet werden muss.


    Natürlich kann man auch elektronische Zündung mit konventionellen Hülsenpatronen kombinieren oder umgekehrt. In beiden Fällen geht aber der Hauptvorteil verloren (die Feuerrate) und es kommen nur noch sekundäre Eigenschaften zum tragen (Gewicht, Platz, was auch immer)


    Der einfache Grund warum es vom Militär nicht gekauft wird ist das Geld.

  • Zitat

    Hülsenlose Munition ist deswegen wichtig für eine schnellfeuernde Waffe (wie zB das G11), da es wie schon mehrfach gesagt den Patronenauswurf spart. Der Knackpunkt dabei ist aber nicht die Robustheit sondern die Zeitersparnis.


    Schade, daß das Hitzeproblem mit hülsenloser Munition einher geht... gerade bei Schnellfeuerwaffen.


    Zitat

    Der einfache Grund warum es vom Militär nicht gekauft wird ist das Geld.


    Neben logistischen und taktischen Erwägungen.

    343max: Ihr werdet euch noch wünschen wir wären Politikverdrossen!

  • "frifra" schrieb:


    Deswegen sind hülsenlose Geschosse für elektronische Zündung so wichtig, da keine künstlichen Schusspausen entstehen, in dem der Verschluss geöffnet werden muss.


    Auch hülsenlose, elektronisch gezündete Munition muss irgendwie in die Kammer kommen. :wink:


    Sicher bringt Hülo viel Zeitersparnis. Aber ob die Patrone, einmal drinnen, dann elektronisch gezündet wird oder nicht, spielt nur eine untergeordnete Rolle. Dass der Hauptvorteil dadurch nicht verloren geht, zeigt das mehrmals zitierte G11.


    Dann sollte man noch beachten, dass für StGws (und auch SAWs) extrem hohe Feuergeschwindigkeit eigentlich kein Kriterium ist, wenn man nicht gerade den G11-Ansatz gehen will. Die meisten StGws benutzen 600-900 rmp. Nicht weil es nicht schneller ginge (rein mechansich sind auch bis zu 1500 rpm möglich), sondern weil es wenig Sinn macht.

  • Serrax
    Hitzeproblem: Ja richtig. Für Bleispucker wie ein MG oder dauerfeuer Sturmgewehre ist das wohl wirklich ein Problem (2070, wird man aber wohl ausreichende Kühlung hinbekommen :)). Im Salvenmodus hält sich das aber denke ich in Grenzen (achtung Vermutung ;)). Das herausstechende Merkmal der G11 ist ja ihr Salvenmodus. Es werden 3 Kugeln in einer solchen Geschwindigkeit hintereinander abgefeuert, dass der Rückstoß erst nach Verlassen der kompletten Salve beim Schützen spürbar ist. Dadruch treffen dann 3 Geschossen mit enorm wenig Streuung beim Ziel auf, was diesen Modus auch auf größere Kampfentfernung interessant macht.


    Zu Logistik und Taktik Gründen bim Militär kann ich wenig sagen. Da steck ich nicht drin... ;)


    Eusebius


    Zitat

    Dass der Hauptvorteil dadurch nicht verloren geht, zeigt das mehrmals zitierte G11


    Welchen Hauptvorteil meinst du denn jetzt genau?


    Was andere Sturmgewehre angeht - Klar, dank Rückstoß trifft man bei Entfernungen noch weit unter normaler Kampfdistanz (Häuserkampf mal außen vor) eh kaum noch etwas im Salvenmodus und verschwendet mit höherer Feuerrate nur Munition. Wenn man nicht den G11 Ansatz der genauen Salve geht überwiegen wohl auch die Nachteile der Kombo hülsenlos/elektronisch die Vorteile für Sturmgewehre.

  • Ja, das LSAT-Gewehr halt, worüber Eusebius und ich uns schon vor einigen Seiten unterhalten haben... aber danke für den Link.

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  • Was mir an elektrischer Zündung grad an Vorteil eingefallen ist: Man kann den Abzug hin verlegen wo man will, ein bissale strom und ein Zünder und den Schalter dafür kann ich fast beliebing wo anderst hin legen ... zB bei Dronen oder so, so Maschinengewehr mit USB-Abzug :)

  • Das ist elektrische Auslösung, nicht elektrisch eZündung. Also wieder eine andere Baustelle. Und so praktisch es z.B. für Flugzeugbordwaffen ist - weswegen es schon seit WW II so gehandhabt wird - so unrelevant ist es für Sturmgewehre, weil hier bene der Aulöser sehr selten mehr als einen Meter von der Waffe weg sein muss ;)


    Ich liste nochmal auf:



    * mechanisches Auslösen: Übertragung des Drucks auf den Abzug bzw freilassen des Hammer/Schlagstückes o.ä. auf mechansichem Weg.
    Vorteile: Konstruktiv einfach, Elektrik/Elektronik unnötig.
    Nachteil: Langsam. Impuls durch den Schlag kann zu Verreissen führen (nur für Faustfeuerwaffen relvant)


    Verwendet: Bei allen gängigen Sturmgewehren, Pistolen erc.


    *Mechanisches Zünden: Zünden der Treibladung mittels eines mechanischen Schlages per Schlagbolzen/Hammer auf ein Zündhütchen in der Patrone
    Vorteile: wie oben. Dazu robust und unanfällig.


    Verwendung: Überall. Ausnahme einige experimentelle Waffen.


    * elektrisches Auslösen: Der Schalgbolzen/Hammer/wasauchimmer wird nicht mechansich freigegeben, sondern elektrisch. Acuh "elektronsicher/elektrischer Abzug" genannt.
    Vorteil: Im Vergleich zu mechansicher Auslösung um Sekundenbruchteile schneller: zwischen Abkrümmen und tatsächlicher Zündung vergeht nicht mher so viel Zeit, in der noch Verwackelt werden kann. Abzug z.T. auch besser einstellbar u. .präziser.
    Nachteil: Elektrik nötig, teuer.


    Verwendung: Teilweise bei Highend-Wettkampfwaffen.


    *elektrisches Zünden[i]: Zünden der Treibladung durch einen Stromimpuls in ein espezielles Zündhütchen in der Patrone.
    Vorteile: Wei bei eiektrischer [i]Auslösung
    (da sie diese beinhaltet). Dazu noch ein paar, die mir aber momentan nicht einfallen.
    Nachteile: wie oben. Dazu verschmutzungsanfällig, was gerade bei automatischen Waffen problematisch wird: schon geringer Schmauchbelag an Zündhütchen oder Kontakt kann die Zündung stören.


    Verwendung: Einige mit bekannte Waffe auf dem Markt ist das Voere-Sportgeweher. Anaonsten experimentelles Zeug wie das Metalstorm, das ohne dieses Prinzip nicht funktioniert.

  • "Eusebius" schrieb:

    Nachteile: wie oben. Dazu verschmutzungsanfällig, was gerade bei automatischen Waffen problematisch wird: schon geringer Schmauchbelag an Zündhütchen oder Kontakt kann die Zündung stören.


    Naja, ich nehme an, das kann man auch induktiv lösen...

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  • Möglich. Ich habe keine Ahnung, mit welchem Stom da operiert wird. Andererseits gilt das nun mal als ein NAchteil, und ich nehme an, das die Leute, die so was basteln, schon ihre Gründe haben werden, warum sie offenbar auf direkten Kontakt setzen.

  • Ja, ich kann mir auch schon diverse Gründe vorstellen... immerhin will man nur eine Patrone zünden - und nicht gleich das ganze Magazin. 8O

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  • Na, ich weis nicht... das verprellt doch sicher die Stammkundschaft...



    Aber natürlich wüsste ich auch schon diverse Lösungen für diese Problemchen... :wink:

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  • Wohin das geht hängt von dem Aufbau der Munition ab. Einfach mal aufzeichnen.


    Bei der günstigen Röhre aus gepresstem Treibmittel wird das Projektil vom Zünder hinausgedrückt und dann brennt die Röhre von innen nach aussen ab.
    Ohne Kammer also aus beiden Enden (nach vorne und nach hinten, eher aus dem Hinteren, wenn der Zünder das Projektil nicht durch das Magazin bekommt) und zum krönenden Ende rundum... unter der Annahme, dass sie überhaupt stabil bleibt. Ansonsten zerbröselt der Zünder die Röhre und diese verpufft.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Klar, im nächsten Schritt wird dann das Magazin betrachtet.


    Und ja, die Wahrscheinlichkeit, dass man sich eine FAE improvisiert ist recht gut.

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