[IP] Pemburu

  • Zion


    Selbstverständlich bin ich bereit für Tik eine solche Bitte zu formulieren. Als sie mich so lächelnd mustert muss auch ich an mir herunter blicken. Irgendwie erinnert mich meine Haut jetzt in dem schlechten licht in der Hütte auch eher an Dschungeltarn als an haut, so grün und blau sind einige Partien. Der Niah hat mich wirklich ordentlich vertrimmt.
    Nur wenn es Dir nicht zuviel ausmacht. Ich stehe ja noch.

  • Nachdem Tik Nurdi zum zweiten Mal an diesem Tag verbunden hat, zieht er Michaels alten Transreciever hervor und gibt Kiowa die eingestellten Frequenzen durch. "Wir sollten uns auch den LKW noch einmal anschauen.", schlägt er vor.

  • "Die Niah haben akzeptiert, dass die beiden uns ebenfalls hintergangen haben. Wegen unseres ehrenhaften Verhaltens haben sie uns unser Ziel ohne einen dritten Kampf geschenkt. Nachher soll es noch ein gemeinsames Essen geben. Brauchst du die Sichtverbindung noch?"

  • @Nurdi:


    Nachdem Nurdi sich bereit erklärt hat, die Wache zu übernehmen, schlendert er einige Zeit lang im Lagerraum herum und begutachtet die Unzahl an Gegenständen, welche hier auf dem Boden oder kleinen Emporen versammelt steht. Ihm fällt besonders auf, dass auch hier - so wie im Rest des Dorfes - zahlreiche kleine, an Humanoide erinnernde, aber etwas grob geschnittene Figuren aus Holz verteilt stehen, was er sofort mit der Talisman-Tradition (jimat) auf Java in Verbindung bringt. Obwohl Nurdi es aus seinen Zeiten bei der TNI gewohnt ist, lange Wache zu stehen, spürt er nach einiger Zeit erste Ermüdungserscheinungen, was angesichts der zurückliegenden Ereignisse an diesem Tag auch kein Wunder zu sein scheint. Noch ehe er näher darüber nachdenken kann, spürt er plötzlich eine 'erfrischende' Woge durch seinen Körper rauscht, die seine müden Beine belebt und ihn wieder hellwach werden lässt, was Nurdi die Gewissheit gibt, dass sein Schlafregulator tatsächlich noch funktioniert, auch wenn die Reaktionsintervalle, ein wenig mit seinem natürlich Biorhythmus zu kollidieren scheinen. Hin und wieder lässt Nurdi seinen Blick in Richtung Käfig schweifen. Kentot hockt noch immer im Schneidersitz da, und Nurdi hält es tatsächlich für möglich, dass der Mann meditiert, da diese Kunst auch auf Java, der offensichtlichen Heimat Kentots, eine lange Tradition hat. Nurdi hat sich bereits mit der beruhigenden Stille des Anderen abgefunden, als dieser wieder einer seiner scheinbar labilen Sprünge durchläuft. Eben noch im Zustand tiefster Meditation, lässt er im nächsten bereits wieder sein eigenartiges Kichern hören, welches dann in ein altes javanisches Lied übergeht, das von Ratu Kidul, der 'Königin der südlichen See' handelt. Kentots Gesang beginnt leise, schwillt dann allerdings an, bis der Mann fast zu schreien beginnt, bevor er abrupt wieder leiser wird, sich seine Hände verkrampfen und er seinen Kopf mehrmals feste gegen die harten Bambusstreben des Käfigs schlägt. Das lange Haar wirr im Gesicht hängend, kichert er kurz und schaut dann zu Nurdi auf. Kentots Augen ziert ein eigenartiges Schimmern, das Nurdi hin und wieder in den Augen von Terroristen oder fanatischen Gläubigen gesehen hat, und welches ihm nie, Anlass zu Wohlbefinden vermittelt hatte.


    @Team:


    Auf dem Dorfplatz herrscht eine ausgelassene Stimmung. Die Niah scheinen nicht nur ausgesprochen gute Kämpfer zu sein, sondern wissen zudem auch noch, wie man eine gute Party schmeißt. Begleitet durch den treibenden Rhythmus mehrerer Trommeln, wurde auf zahlreichen Baumstümpfen und herbeigetragenen Tischen ein wahres Festmahl ausgebreitet. Häuptling Bilihato hat Zion gar einen Platz an seiner Seite angeboten, während die anderen Pemburu sich unter die feiernden Niah gemischt haben. Irgendwann spät in der Nacht, während die Niah den Höhepunkt ihres Festes noch nicht einmal erreicht haben, sind die Pemburu dann dermaßen erschöpft, dass sie die Niah bitten, ihnen ihr Nachtquartier zu zeigen. Bilihatos Sprecher führt die Pemburu in Begleitung zweier weiterer Niah zu einem der Häuser, welches die Gruppe ebenso wie das Häuptlingshaus über eine Treppe unter dem Fußboden betritt. Im Hauptraum des Niahhauses hat man Matten auf dem Boden ausgebreitet, die den Pemburu als Schlafstätte dienen sollen. Zu erschöpft, um irgendwelche weiteren Ansprüche zu stellen, setzen sich Zion und Ivan zu Boden, wobei Zion schon nach wenigen Minuten eingeschlafen ist.


    @Tik:


    Der Dschungel, welcher das Bergdorf umgibt, hat auf Tik eine befreiende Wirkung. In ihrer wahren Gestalt lässt sie ihren natürlichen Kräften freien Lauf und erkundet mit der Anmut eines Jägers die zahlreichen Windungen der Bergflanken. Bei ihrem Streifzug durch den nächtlichen, pulsierenden Urwald spürt sie sofort dessen übernatürliche Kraft. Genauso wie auf Sumatra oder Borneo, hat auch hier der Urwald die Energien des Erwachens in sich aufgesogen und sie mit seinen natürlichen Elementen verschmelzen lassen. Tik hat das Gefühl, dass sie Teil eines einzigen, gewaltigen Organismus ist, der um sie herum atmet, lebt und pulsiert. Allem Anschein nach, haben die Niah ein gutes Verhältnis zu ihrer Umwelt, denn Tik erkennt keinerlei Anzeichen dafür, dass die Niah den Dschungel überjagt oder übermäßig gerodet hätten. Während ihre menschlichen Gedanken mit jedem weiteren Schritt ihrer mächtigen Tatzen in der schwülen Nacht zerfasern, spiegelt sich das Mondlicht fahl in ihren Katzenaugen und sie spürt, wie ihre animalischen Instinkte langsam aber stetig die Oberhand über ihren Körper zurückgewinnen. Irgendwann ist sie an diesem Punkt, wo alle Gedanken über die Welt der Menschen im Nichts versiegt sind, während ihr Körper die Witterung von Jagdbeute aufgenommen hat. Tik weiß um die Gefährlichkeit der Jagd in einem ihr unbekannten Territorium. Überdeutlich spürt sie die Reviermarkierungen anderer Raubtiere, in deren Reich sie sich nun aufhält - doch der Drang zu jagen übermannt sie und treibt sie rasch die Berghänge hinab in ein Tal jenseits eines eigenartigen Pfades aus glattem Stein, auf dem sie gerillten Spuren ihr unbekannter Tiere entdecken kann. Dann kommt es, wie es kommen muss - ein Verwandter hat sie ebenso gewittert und möchte sein Revier verteidigen. Tik lässt sich auf das Gerangel ein und ungestüm stürtzt sie sich auf den anderen Tiger. Gemeinsam vollführen sie einen anmutenden, aber tödlichen Tanz in den Gefilden des finsteren Dschungels, bespringen und schlagen einander, bis letztendlich Tik als Siegerin hervorgeht und der andere Tiger das Weite sucht. Zufrieden schnappt sich Tik die Jagdbeute des Kontrahenten und kehrt zu der Bergflanke zurück, von der sie gekommen ist. Mit blutigem Maul und vollem Magen schlendert sie den Weg zurück, während sich ihre animalischen Instinkte irgendwo in der Nacht verlieren.


    ...


    Als der Morgen graut erwacht auch sie auf einer Matte im Niah-Haus liegend, den Geschmack von Blut in ihrem Mund und den Körper nackt. Ivan ist bereits erwacht und hat das Haus verlassen, war aber freundlich genug, Tiks Kleidung neben ihre Schlafstätte zu legen. Als sie sich umblickt, erkennt sie Zions massigen Körper, der noch immer tief und fest wie ein Bär zu schlafen scheint.

  • @Nurdi:


    Nurdi steht an die Tür zum zentralen Raum des Gebäudes angelehnt und schaut vorbei an den beiden stützenden, massiven Holzsäulen zum Eingang des Hauses. Sonnenstrahlen fluten den Durchgang und lassen den feinen Staub vom Dorfplatz wie kleine Kristalle im Türrahmen aufblinken.
    Die letzten Stunden über hat Kentot geschwiegen, wobei es Nurdi allerdings nicht möglich war, herauszufinden, ob der Mann geschlafen, meditiert oder sich einfach nur still verhalten hat.
    Als er weiter zum Eingang schlendert, um sich ein wenig die Beine zu vertreten, sieht er eine Gruppe weiblicher Niah, welche an einer Ecke des Dorfplatzes Wasserkanister bereitgestellt haben, um Kleidung zu waschen. Eine weitere Gruppe Niah, diesmal eindeutig Krieger, marschiert derweil auf die Hauptstraße des Dorfes zu. Dann bemerkt der Javane Ivan, welcher das Nachtlager der Pemburu allem Anschein nach verlassen hat und am Rande des Dorfplatzes, dort wo gestern Nacht das Steinspringen stattgefunden hat, ein paar Lockerungsübungen macht. Seine Bewegungen sind flüssig, Schmerzen durch den Wettkampf in der vergangenen Nacht scheint er keine mehr zu haben.


    @Tik:


    Schnell hat sich Tik angezogen. Mit einem Schluck aus der Plastik-Wasserflasche, welche neben ihrer zerschlissenen Bambusmatte steht, spült sie sich den Mund aus und wischt sich das Tierblut von ihren Zähnen ab.
    Vor ihr brummt es ein letztes Mal, dann erwacht auch Zion aus seinem tiefen Schlummer und schlägt die Augen auf.

  • Zion


    Ungff...
    Ich bin nicht sehr frisch. Die frischen Blessuren sind ihren evolutionären Nachfolgern gewischen und tatsächlich tut mr alles etwas und manches ziemlich weh.
    Langsam richte ich mich auf.
    Als mein Blick auf Tik trift unterdrücke ich ein Gähnen.
    Morgen. Wie war die Jagd?

  • Tik


    Wieder in ihrem Menschenkörper zu erwachen lässt die nächtliche Jagd wie einen Traum erscheinen. Doch sie fühlt sich so gut wie schon lange nicht mehr! Die Energie des erwachten Dschungels hat all ihre Lebensgeister wieder geweckt. Warum kann das Leben der Pemburu nicht auch so unkompliziert sein wie das Leben im Dschungel?


    Nach dem Zähneputzen holt sie Kamm, Spiegel und die MCT-cutegirl-Körperpflegeserie aus ihrer Reisetasche. Damit verwandelt sie sich erstaunlich schnell von einer Wilden aus dem Urwald zu einer thailändischen Lady zurück.


    Im Gegensatz zu ihr hat Zion, der gerade wach wird, sicherlich lange geschlafen. Was ihm sicher gut getan hat.


    "Morgen. Wie war die Jagd?"


    "Oh, sehr schön," wobei sie ihm ein bezauberndes Lächeln schenkt in dem Zion als geübter Beobachter noch Reste des wilden Raubtierfunkelns ihn ihren Augen zu erkennen glaubt.
    "Ich hoffe wir bleiben noch eine Weile auf Nias. Eine Jagd mit deinem Bogen würde dir sicher auch gefallen."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Zion


    Auch wenn Tik sicher recht hat steht mir der Sinn eher nach einem Tag der Ruhe.
    Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Wir sollten erst einmal Kentot befragen. Dann werden wir sehen, was sich ergibt.
    Ächtzend erhebe ich mich. Nach meiner Morgentoilette und dem Verabreichen einiger Patches mache ich mich zur Hütte mit Kentot und Nurdi.

  • @Zion:


    Nachdem Zion das Gebäude verlassen hat, stellt er fest, dass das Dorf der Niah bereits vor Leben pulsiert. Eine Gruppe Krieger, Waffen verschiedenster Technologiestufen mit sich schleppend, marschiert auf der einzigen Straße im Dorf an Zion vorbei, wobei die Männer respektvoll ihre Köpfe zum Gruße neigen.
    Auf dem Dorfplatz erkennt er Ivan, welcher an den großen Monolithen Aufwärmübungen betreibt, während immer mehr Sonnenstrahlen nun ihren Weg über die Felswände ins Dorf finden. Nach wenigen Minuten erreicht Zion das Lagerhaus, wo er bereits Nurdi am Türrahmen erkennen kann. Der Javane sieht immer noch fit aus, auch wenn Zion zu erkennen meint, dass Nurdi in der Nacht über vieles nachgedacht zu haben scheint.

  • Ivan


    Als Ivan Zion aus ihrer Gastehütte kommen sieht, hat er seine Übungen nahezu beendet. Nicht daß die
    verbesserten Muskeln größere Mengen Trainings brauchten, aber Bewegung an der frischen Luft war auch
    gut für den Geist. Und es gibt nur wenige Flecken, wo die Luft so gut ist wie hier.
    Morgen Zion, was wollen wir mit unserem Preis machen? Hier befragen, mitnehmen, beides?

  • Als sich die Pemburu im Lagerraum des Niahhauses versammeln, hebt Kentot den Blick und grinst. Sein Blick spricht von Neugierde, so als wäre er bereits ganz ungeduldig auf das, was nun kommen mag.
    Nachdem sich Zion vor dem Käfig aufgebaut hat, während Ivan und Nurdi jeweils an den Flanken stehen, verschränkt Kentot seinen Kopf auf dem rechten, aufgestützten Arm und streift sich mit seiner linken Hand das wirre Haar aus dem Gesicht.


    "Wie ich sehe, wollt ihr reden. Gut - dann legt mal los."


    Beginnt Kentot die Konversation, wobei sein ganzes Gehabe, die Tatsache zu verdrängen scheint, dass er noch immer als Gefangener im Käfig sitzt.

  • Tik


    Tik folgt den 3 Gefährten ins Innere des Hauses in dem sie Tags zuvor erschossen wurde. Von ihrem eigenen Blut riecht sie an der Stelle hinter dem Eingang fast nichts mehr.
    Auch Nurdis Wunden scheinen gut verheilt zu sein und Ivan wirkt schon voller Tatendrang. Das scheint auch für Kentot zu gelten, Tiks Heilmagie hat wahre Wunder gewirkt. Zu dumm das sie ihn vielleicht gleich wieder verletzten müssen.
    Sie hält sich vorerst im Hintergrund und mustert Kentots Aura interessiert.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • @Tik:


    Kentots Aura bereitet der Gestaltwandlerin ein seltsames Unbehagen. Tik hat das Gefühl, dass sie auf lauter Fragmente zu blicken scheint, welche insgesamt kein einheitliches Bild von Kentots Persönlichkeit ergeben, sie vielmehr verwirrter zurücklassen, als sie es vor dem Askennen gewesen ist. Zumindest kann Tik an Kentots Aura erkennen, dass der Mann recht stark vercybert ist, wobei die Beschaffenheit seiner Aura zudem auf starke Auswirkungen von Drogen oder ähnlichem schließen lässt, das Kentot während seiner Söldner-Jahre anscheinend desöfteren zu sich genommen hat.



    @Pemburu:


    Kentot grinst.


    "Das ist aber eine hochkarätige Info, die ihr da haben wollt. Was bekomme ich dafür?"

  • Kentot trommelt aufgeregt - fast wie ein kleines Kind - mit beiden Händen auf seine immer noch im Schneidersitz verharrenden Beine.


    "Ja, ja... ich bin ganz Ohr, ganz Ohr. Die Sache ist nur die... wenn ich euch's sag, lasst ihr mich bestimmt hier sitzen. Deshalb schlage ich vor, ihr nehmt mich erst mal mit, und dann, wenn wir aus Niah-Land raus sind, kommen wir ins Geschäft."