Hallo zusammen,
wir sind an unserem letzten Spielabend wieder mal etwas in eine Diskussion verfallen und dabei sind auch wieder unglücklich RAW und Fluff kollidiert.
Das konkrete Beispiel waren zwei unserer neuen Chars, die jetzt nach nem Meisterwechsel in eine Kampagne starten sollen. Einmal ein ehemaliger Kongardist, Adept nach dem Weg des Kriegers. Spezialisiert auf Schusswaffen. Zum zweiten die junge naive Magierin die bisher nur auf der Universität gelernt hat, noch kaum Erfahrung in den Schatten. Kernpunkt des ganzen war die Vergabe der Willenskraft. Der Adept mit WIL 2 und die Magierin mit WIL 5.
Da die Magierin intensiv gelernt hat auch mit dem Entzug umzugehen, spiegelt sich das in einem hohen Wert ihrer Willenskraft wieder. Der Adept dagegen, liegt dabei eher unter dem Durchschnitt, er ist es gewohnt Befehle auszuführen. Wenn es nun aber nur um die beiden Charaktere geht wird es fast schon komisch.
In der Beschreibung der Willenskraft heißt es ja z.B. "Willenskraft steht auch dafür, dass ein Charakter unter Beschuss nicht die Nerven verliert, Einschüchterung und geistiger Manipulation Widersteht und nicht kneift, wenn es heiß hergeht." (SR4A GRW S. 90)
Also (überspitzt ausgedrückt) wenn es zur Schießerei kommt, kauert sich der kampferprobte Adept erstmal wimmernd in die Ecke, während die Magierin anfängt mit Zaubern um sich zu werfen? Dabei ist sie es doch die eigentlich Panik bekommen müsste.
Und wenn der Troll mit der dicken Wumme die Gruppe versucht einzuschüchtern, ist der Adept schon hinter der nächsten Ecke verschwunden, während die Magierin nochmal ganz genau in den Lauf schaut?
Der nächste Punkt der dann aufkam betraf die sozialen Skills. Auch hier spielt die Willenskraft wieder eine Rolle. Die niedliche Magierin (CHA 4) könnte ohne Probleme den Adepten einschüchtern, da hier als Verteidigung wieder die Willenskraft zum tragen kommt.
Wie sieht es dann eigentlich aus mit Führung? Wenn beide Charaktere Ansprüche auf die Führung in der Gruppe erheben, wer ist der handelnde Charakter? Laut GRW darf er ja mit Charisma würfeln und sein Ziel mit WIL. Ebenso beim Einschüchtern. Es wäre ja nur logisch, dass auf den Einschüchterungsversuch der Magierin der Adept wiederum mal die Waffe hebt und versucht den Spieß umzudrehen.
Also es geht prinzipiell um zwei Punkte. Zum einen, dass die WIL eines Magiers eher spezieller Art ist und nicht ohne weiteres in allen Situationen greifen kann. Natürlich ein mächtiger Kampfmagier der um seine Macht weiß lässt sich auch nicht so leicht einschüchtern. Aber je nach Background kann das auch ziemlich seltsam werden, genauso aber auch wenn die WIL gesenkt würde.
Zweitens geht es darum wer eigentlich der handelnde Charakter bei sozialen Proben ist.
Vielleicht ist ja schonmal jemand drüber gestolpert und hat sich darüber Gedanken gemacht, oder kann mir aufzeigen ob irgendwo Fehler in meiner Logik sind.
MfG
Karma