Die Gentech und der BioIndex

  • Hoi.


    Seit dem "State of the art 2063" gibt es ja nun endlich genetische Behandlungen, die den (meta-) menschlichen Körper verbessern, und die billig für jedermann zu haben sind. Doch bei näherer Betrachtung fiel mir ein Logikfehler auf:


    Warum erhöhen Gentherapien den BioIndex?


    Die von den Entwicklern gelieferte Erklärung hierfür ist, Zitat: "... to reflect the changes inflicted on the characters body." Nur drei Absätze weiter unten wiederlegen sie jedoch ihre eigene (schwachsinnige) Erklärung, denn da heißt es: "In an event of a conflict between a genetic modification and an (Cyber-, Bio-) implant, the genetech take precedence, as they are natural to the body." (SOTA '63, page 25)


    Was denn jetzt?


    Das scheint mal wieder so ein Fall zu sein, in dem eine Regel mit dem Holzhammer (einer unsinnigen Erklärung) ins Spielsystem gekloppt wurde, in dem krampfhaften Versuch der Entwickler, das zu erhalten, was sie "Spielgleichgewicht" nennen. Mit der Essenz ist es das selbe...


    Mal ernsthaft - dem Organismus ist es ziemlich egal, ob eine bestimmte DNS-Sequenz schon immer da war, oder erst nachträglich eingefügt wurde. Währe es anders könnten alle Viren dieser Erde einpacken...
    Wenn also zum Beispiel ein normaler Mensch sich per Gentherapie Lichverstärkersicht anzüchten lässt, dann juckt das die Zellen seiner Netzhaut nicht im geringsten. Der "Bauplan", nach dem sie arbeiten sagt ihnen: "Bildet eine spiegelnde Zellwand, damit das einfallende Licht besser genutzt wird", und sie werden genau das tun, als ob es niemals anders gewesen währe.


    Wir sind alle das Ergebnis unseres genetischen Bauplans, und wenn in diesen Bauplan nachträglich einige Änderungen eingefügt werden, dann passt sich unser Körper daran an, ohne wenn und aber. Zumindest sollte er das im Jahre 2063.
    So einfach ist das, meiner Meinung nach.


    Was meint ihr dazu?


    Blackspell

  • "Blackspell" schrieb:

    Die von den Entwicklern gelieferte Erklärung hierfür ist, Zitat: "... to reflect the changes inflicted on the characters body." Nur drei Absätze weiter unten wiederlegen sie jedoch ihre eigene (schwachsinnige) Erklärung, denn da heißt es: "In an event of a conflict between a genetic modification and an (Cyber-, Bio-) implant, the genetech take precedence, as they are natural to the body." (SOTA '63, page 25)


    Das heißt nur, dass die Genmodifikationen, die Auswirkungen von Biowareimplantaten oder Cyberimplantaten "übertünchen", weil sie jetzt aufgrund ihrer "Natürlichkeit" einen stärkeren Einfluss auf's Gesamtsystem haben ...


    Zitat

    Das scheint mal wieder so ein Fall zu sein, in dem eine Regel mit dem Holzhammer (einer unsinnigen Erklärung) ins Spielsystem gekloppt wurde, in dem krampfhaften Versuch der Entwickler, das zu erhalten, was sie "Spielgleichgewicht" nennen. Mit der Essenz ist es das selbe...


    Möglich ... Hängt wohl weitestgehend davon ab, wie man die Essenz betrachtet. Nicht sonderlich hilfreich ist dabei die unterschiedliche Essenzerklärung über die diversen Editionen hinweg. Einmal eher para-physikalisch / magisch und ein anderes mal pseudo-medizinisch (ohne Anpassungen von Spielwerten an diese neue Betrachtung).


    Zitat

    Mal ernsthaft - dem Organismus ist es ziemlich egal, ob eine bestimmte DNS-Sequenz schon immer da war, oder erst nachträglich eingefügt wurde. Währe es anders könnten alle Viren dieser Erde einpacken...


    Wenn es dem Organismus so "egal" wäre, würde er aber nicht versuchen, sich zu "wehren", sprich es fände keine Immunreaktion statt ...


    Zitat

    Wenn also zum Beispiel ein normaler Mensch sich per Gentherapie Lichverstärkersicht anzüchten lässt, dann juckt das die Zellen seiner Netzhaut nicht im geringsten.


    Die Zellen der Netzhaut vermutlich nicht, wie steht's aber mit den restlichen Zellen drum herum?


    Zitat

    Der "Bauplan", nach dem sie arbeiten sagt ihnen: "Bildet eine spiegelnde Zellwand, damit das einfallende Licht besser genutzt wird", und sie werden genau das tun, als ob es niemals anders gewesen wäre.


    Jo, genau das werden sie tun, aber dadurch werden sie auch ein verändertes Metabolismusverhalten haben, das dem Blut eine andere Nährstoffmenge entnimmt und für die neuen Wirkstooffe, die das veränderte Sehverhalten ermöglichen (Standard Sehfarbstoff ist es ja dann nicht mehr) benötigt man auch einen veränderetn Stoffwechseln. UNd auf den ist der restliche Organismus nicht wirklich vorbereitet :arrow: Er operiert nicht mehr in seinen normalen Parametern :arrow: es besteht eine Art Ungleichgewicht, das sich durch den Bioindex ausdrückt.
    Vergleich das Ganze mal mit einer Lachgaseinspritzung bei Bezinmotoren: Die Leistung geht dramatisch nach oben, aber die Belastung der Kolben, etc. geht drastisch nach oben (selbst dann noch, wenn Du mit veränderten Schmiermitteln und besseren Dichtungen dagegen hälst) => Das System funktioniert, aber es ist im Ungleichgewicht und geht im Zweifelsfall schneller kaputt. Genau wie Bioindex ein verändertes Heilungsverhalten bewirkt.


    Zitat

    Wir sind alle das Ergebnis unseres genetischen Bauplans, und wenn in diesen Bauplan nachträglich einige Änderungen eingefügt werden, dann passt sich unser Körper daran an, ohne wenn und aber. Zumindest sollte er das im Jahre 2063.


    Falsch, wir sind das Ergebnis eines genetischen Bauplans, bei dem die Einzelkomponenten durch ettliche hundert Tausend bis hin zu Millionen von Jahren aufeinander abgestimmt wurden. Und nur weil die SR-Genetik in der LAge ist diesen Bauplan umzuschreiben (und sogar in allen Körperzellen), heißt das noch lange nicht, dass damit auch gewährleistet ist, dass alle Veränderungen mit dem (unveränderten) Restgenom harmonieren.


    Zitat

    So einfach ist das, meiner Meinung nach.


    So einfach ist halt doch nicht ...

  • Ich bin (natürlich) anderer Meinung. :)


    1. Der BioIndex der "Cat eyes" z.B. liegt ja in dem veränderten genetischen Code der neu gezüchteten Augen im Verhältnis zum Rest des Körpers begründet. Bei einer Gentherapie werden aber alle Körperzellen beeinflusst (nicht nur die Zellen der Augen, um bei meinem Beispiel zu bleiben). Deshalb sollten Gentherapien eigentlich keinen BioIndex verursachen. Auch eine Immunreaktion kann im Grunde ausgeschlossen werden, da das Immunsystem ganz automatisch im Laufe der Therapie mit umgestrickt wird.


    2. Die Entwickler könnte sich viel Ärger sparen, wenn sie sich mal klipp und klar auf eine einzige Erklährung dafür einigen könnten, was die Essenz nun wirklich ist. Neuronaler Stress oder die "Seele".


    3. Bei dem Punkt mit den Viren bezog ich mich auf die Tatsache, das eine infizierte Körperzelle erstmal "blind" weiterarbeitet, auch wenn die neuen genetischen "Befehle" im Grunde schädlich für den Organismus sind.
    Zellen können reine Fremd-DNS (z.B. die von Viren) nicht von eigener DNS unterscheiden. Wenn sie es könnten, hätten alle Viren verloren, denn dann müsste die logische Folge sein, das eine Zelle, welche fremde DNS in sich entdeckt, diese nicht verwendet. Ansonsten hätte eine solche Funktion keinen Sinn.


    4. Es würde tatsächlich nicht die Netzhaut beeinflusst, sondern das Pigmentepithel, das hinter der Netzhaut liegt... :)


    Blackspell

  • "Blackspell" schrieb:

    1. Der BioIndex der "Cat eyes" z.B. liegt ja in dem veränderten genetischen Code der neu gezüchteten Augen im Verhältnis zum Rest des Körpers begründet.


    Nein, der Bioindex von reiner Bioware basiert ja nicht auf verändertem Gencode, sondern auf Implantaten, die normalerweise gar nicht da wären.


    Zitat

    Bei einer Gentherapie werden aber alle Körperzellen beeinflusst (nicht nur die Zellen der Augen, um bei meinem Beispiel zu bleiben).


    Soweit korrekt. Die Geninformation für die neue Funktion wird in alle Zellen eingespeißt, aber für Zellen, die nicht für das Sehen zuständig sind, hat dieser Code keine Auswirkungen, weil er in ihnen auch nicht aktiv ist.
    Die Auswirkungen des veränderten Metabolismusses bekommen alle Zellen aber trotzdem ab.


    Zitat

    Deshalb sollten Gentherapien eigentlich keinen BioIndex verursachen.


    Deswegen eben doch ...


    Zitat

    Auch eine Immunreaktion kann im Grunde ausgeschlossen werden, da das Immunsystem ganz automatisch im Laufe der Therapie mit umgestrickt wird.


    Um das machen zu können, ebenso wie den Metabolismus komplett anpassen zu können, müßte man mehr können, als nur Gensequenzen einzuspeisen. Und genau das kann die SR-Gentechnik ganz offensichtlich nicht ...


    Zitat

    2. Die Entwickler könnte sich viel Ärger sparen, wenn sie sich mal klipp und klar auf eine einzige Erklährung dafür einigen könnten, was die Essenz nun wirklich ist. Neuronaler Stress oder die "Seele".


    Oder eine Mischung aus beidem? Oder vielleicht noch nem X-Faktor (nennen wir es Wilkür)? Oder dem bereits erwähnten Konzept "Spielgleichgewicht"?


    Zitat

    3. Bei dem Punkt mit den Viren bezog ich mich auf die Tatsache, das eine infizierte Körperzelle erstmal "blind" weiterarbeitet, auch wenn die neuen genetischen "Befehle" im Grunde schädlich für den Organismus sind.


    Ebenso blind ist der restliche Metabolismus für veränderte Funktionalität durch eingespeißten Gen-Code. Er kann nur bedingt das dadurch entstehende metabolische Ungleichgewicht kompensieren.

    Zitat

    Zellen können reine Fremd-DNS (z.B. die von Viren) nicht von eigener DNS unterscheiden. Wenn sie es könnten, hätten alle Viren verloren, denn dann müsste die logische Folge sein, das eine Zelle, welche fremde DNS in sich entdeckt, diese nicht verwendet. Ansonsten hätte eine solche Funktion keinen Sinn.


    Das ist korrekt, hat aber auch besagte Konsequenzen auf den Gesamtmetabolismus: Gerade weil das Virus die Zelle dazu veranlaßt etwas zu tun, was sie üblicherweise nicht tun würde, kommt es neben der reinen Immunreaktion auch noch zu Ungleichgewichten im Metabolismus.
    Prinzipiell könnte sich der Virus-Code in jeder einzelnen Zelle des Körpers befinden. Aktiv wäre er nur in den Zellen, auf die er ausgelegt ist (beim HIV z.B. die T-Zellen, obwohl das Virus theoretisch jede Zelle befallen kann, aber dort dann eben nicht aktiv wird) und der Rest des Körpers müßte immernoch gegen die Auswirkungendes veränderten Verhaltens ankämpfen.


    Zitat

    4. Es würde tatsächlich nicht die Netzhaut beeinflusst, sondern das Pigmentepithel, das hinter der Netzhaut liegt... :)


    Sicher? Es wäre ebenso gut ein genetisch veränderter Farbstoff (statt Rhodopsin) denkbar ;)

  • Zitat

    Nein, der Bioindex von reiner Bioware basiert ja nicht auf verändertem Gencode, sondern auf Implantaten, die normalerweise gar nicht da wären.


    Die hieße, das jedes normale geklonte Ersatzkörperteil automatisch immer BioIndex kosten wurde. Das wär' aber ganz schön schlecht für erwachte Charaktere.


    Zitat

    Soweit korrekt. Die Geninformation für die neue Funktion wird in alle Zellen eingespeißt, aber für Zellen, die nicht für das Sehen zuständig sind, hat dieser Code keine Auswirkungen, weil er in ihnen auch nicht aktiv ist.
    Die Auswirkungen des veränderten Metabolismusses bekommen alle Zellen aber trotzdem ab.


    Aber nach der Therapie ist doch der neue, "veränderte" Zustand der Normalzustand.
    So wie vorher. Nur eben anders. 8)


    Zitat

    Um das machen zu können, ebenso wie den Metabolismus komplett anpassen zu können, müßte man mehr können, als nur Gensequenzen einzuspeisen. Und genau das kann die SR-Gentechnik ganz offensichtlich nicht ...


    Wenn im Laufe der Therapie der Gencode verändert wird, verändert sich das Immunsystem in gleichem Maße.


    Zitat

    Prinzipiell könnte sich der Virus-Code in jeder einzelnen Zelle des Körpers befinden. Aktiv wäre er nur in den Zellen, auf die er ausgelegt ist (beim HIV z.B. die T-Zellen, obwohl das Virus theoretisch jede Zelle befallen kann, aber dort dann eben nicht aktiv wird) und der Rest des Körpers müßte immernoch gegen die Auswirkungendes veränderten Verhaltens ankämpfen.


    Nicht ganz. Viren können ja nur in Zellen eindringen, für die sie auch den richtigen Schlüssel haben. Aber das mit den Viren hinkt auch eine wenig als Beispiel.


    Blackspell

  • "Blackspell" schrieb:

    Die hieße, das jedes normale geklonte Ersatzkörperteil automatisch immer BioIndex kosten wurde. Das wär' aber ganz schön schlecht für erwachte Charaktere.


    Hat dieses geklonte Ersatzkörperteil eine für den Metabolismus verändernde Wirkung? Nein :arrow: Kein Bioindex ...
    Die Biowareimplantate dagegen verändern allesamt den Metabolismus ...


    Zitat

    Aber nach der Therapie ist doch der neue, "veränderte" Zustand der Normalzustand.
    So wie vorher. Nur eben anders. 8)


    Eben nicht. Die Gentherapie erzeugt eine neue Funktionalität, die nur in den Zellen zum Tragen kommt, in der der veränderte Gen-Code auch aktiv ist. In den restlichen Zellen müßtest Du erst noch eine Anpassung an diese veränderte Funktionalität programmieren, indem Du dem restlichen Körper auch noch den Metabolismus veränderst. Und genau das scheinen die SR-Genetiker nicht zu können.


    Zitat

    Wenn im Laufe der Therapie der Gencode verändert wird, verändert sich das Immunsystem in gleichem Maße.


    Du wiederholst jetzt schon zum zweiten Mal in diesem Zusammenhang das Wort "Immunsystem", aber davon habe ich nur sekundär gesprochen: Ich spreche vom Metabolismus. Z.B. der Fähigkeit Deines Körpers bestimmte Mengen von Abfallprodukten aus dem Körper zu schaffen (was nichts mit dem Immunsystem zu tun hat) oder die Konzentration bestimmter Elemente / Verbindungen in Deinem Blut (Bsp. Eisenspiegel) oder schlicht und ergreifend dem Energieumsatz Deines Körpers. Veränderte Funktionalität in einem Organ, verändert auch diese Rahmenbedingungen. Und wenn die nicht ebenfalls therapiert werden, dann operiert der Körper in einer Art Stresszustand. Die Grenzen dieses Stresszustandes liefert die absolute Bioindexgrenze von 9. Die Grenze Essenz+3 liefert die Grenze ab der der veränderte Metabolismus schon so deutlich aus den Fugen gerät, das nicht nur das Immunsystem so seine Probleme damit hat, sondern auch weitere Dinge auftauchen (Auswirkungen von leichtem Stress bei Bioware).
    Abseits von eventuellen Gedanken um das Spielgleichgewicht ist die SR-Gentechnik ganz offensichtlich nicht in der Lage, mehr zu machen, als bestimmte Code-Sequenzen für bekannte Funktionen in das Genom des Metamenschen einzubringen. Für das Ausbalancieren mit dem Restkörper fehlt aber ganz offensichtlich noch das Wissen.


    Ist im Prinzip heute schon so: Man kann Gensequenzen lokalisieren. Man kann sie auch kopieren und in Systeme einschleusen. Aber ob das System diese Einspeisung "überlebt" ist Glücksache und hängt auch von der Komplexität der eingebrachten Gensequenz ab.
    Nur weil man das Alphabet lesen und kopieren kann (nichts anderes ist das Einfügen einer Genseuqnez mit bekannter Funktion), heißt das man a) versteht, was da steht und b) auch die daraus folgenden Implikationen.


    Zitat

    Nicht ganz. Viren können ja nur in Zellen eindringen, für die sie auch den richtigen Schlüssel haben. Aber das mit den Viren hinkt auch eine wenig als Beispiel.


    Jein, es gibt sehr wohl Viren, die auch in Zellen eindringen können, in denen sie niemals aktiv werden können.
    So können bestimmte HIV-Viren-Stämme z.B. Chimpansen infizieren. Es kommt jedoch nie zum Ausbruch der Krankheit, weil das Virusgenom untätig in den Zellen der Chimpansen verbleibt. Wieder andere Stämme können dann sehr wohl den Chimpansen ebenfalls infizieren. Bei ihm ist der Krankheitsverlauf dann jedoch deutlich langsamer, als beim Menschen.

  • Zitat

    Du wiederholst jetzt schon zum zweiten Mal in diesem Zusammenhang das Wort "Immunsystem", aber davon habe ich nur sekundär gesprochen: Ich spreche vom Metabolismus. Z.B. der Fähigkeit Deines Körpers bestimmte Mengen von Abfallprodukten aus dem Körper zu schaffen (was nichts mit dem Immunsystem zu tun hat) oder die Konzentration bestimmter Elemente / Verbindungen in Deinem Blut (Bsp. Eisenspiegel) oder schlicht und ergreifend dem Energieumsatz Deines Körpers. Veränderte Funktionalität in einem Organ, verändert auch diese Rahmenbedingungen. Und wenn die nicht ebenfalls therapiert werden, dann operiert der Körper in einer Art Stresszustand. Die Grenzen dieses Stresszustandes liefert die absolute Bioindexgrenze von 9. Die Grenze Essenz+3 liefert die Grenze ab der der veränderte Metabolismus schon so deutlich aus den Fugen gerät, das nicht nur das Immunsystem so seine Probleme damit hat, sondern auch weitere Dinge auftauchen (Auswirkungen von leichtem Stress bei Bioware).


    Vielleicht habe ich das falsch verstanden, aber wenn du als Beispiel die Funktionalität von gewissen Organen anführst, würde das nicht bedeuten, dass Drogen (z.B. Alkohol) oder falsche Ernährung (zuviel Salz) auch einen Einfluss auf den Bio-Index haben? Denn diese Dinge beeinflussen ja wohl eindeutig die Funktionalität gewissser Organe. :mrgreen:
    (Wenn das so ist, dann kenne ich einige Leute die sich auf keinen Fall Bioware einpflanzen lassen sollten :wink: )


    Nein, aber die Sache mit der Beeinflussung des Metabolismus ist schon richtig. Der Körperhaushalt gerät aus dem Gleichgewicht (klar wenn man zum Beispiel plötzlich mehr - keine Ahnung - Nervenzellen hat, muss man auch mehr mit Nahrung und Sauerstoff versorgen.) Der normale Körperhaushalt gerät aus dem Gleichgewicht. Die Frage ist jedoch, ob sich der Körper nicht anpasst? Die neuen (bleiben wir bei meinem einfachen Beispiel) Nervenzellen sind ja (nach dem Gencode) nun normal für ihn. Eigentlich müsste er sich auf diese neue Situation einstellen (wenn man in kurzer Zeit viel trainiert, gerät der Metabolismus durch die plötzlich neuen Muskelmengen auch kurzfristig aus dem Gleichgewicht und braucht einige Zeit um den erhöhten "Aufwand" in die "Kalkulation" einzubeziehen und wieder im Gleichgewicht zu sein).
    Deswegen würde ich sagen, dass sich der Bio-Index eigentlich nach einem solchen Eingriff langsam wieder auf den Normalwert einstellen müsste. Natürlich kann dies je nach der Schwere des Eingriffs dem entsprechend lange dauern (unter Umständen einige Monate oder länger).

    "Sea of living, sea of dying ... tired of both? ... call 555-NIRVANA, only 1.96$/min."

  • "His Neutralness" schrieb:

    Vielleicht habe ich das falsch verstanden, aber wenn du als Beispiel die Funktionalität von gewissen Organen anführst, würde das nicht bedeuten, dass Drogen (z.B. Alkohol) oder falsche Ernährung (zuviel Salz) auch einen Einfluss auf den Bio-Index haben?
    Denn diese Dinge beeinflussen ja wohl eindeutig die Funktionalität gewissser Organe. :mrgreen:
    (Wenn das so ist, dann kenne ich einige Leute die sich auf keinen Fall Bioware einpflanzen lassen sollten :wink: )


    Zum einen sind die meisten dieser Einflüsse (abgesehen vom extremen Mißbrauch) nicht konstant. Zum anderen erfaßt das SR-Regelwerk derartige Auswirkungen ja eigentlich gar nicht.
    Man könnte derartige Auswirkungen jedoch ind er Tat auch in den Bioindex einfließen lassen.
    Und selbst die Drogenregeln (so mistig sie teilweise sind) sind indirekt damit verbunden: Bei wirklich exzessivem Drogenkonsum besteht die Möglichkeit Essenzverlust zu erleiden, was automatisch die Grenze verschiebt, an der aus minimalen metabolischen Veränderungen drastische macht (Bioindex >= Essenzindex) ...


    Zitat

    Nein, aber die Sache mit der Beeinflussung des Metabolismus ist schon richtig. Der Körperhaushalt gerät aus dem Gleichgewicht (klar wenn man zum Beispiel plötzlich mehr - keine Ahnung - Nervenzellen hat, muss man auch mehr mit Nahrung und Sauerstoff versorgen.) Der normale Körperhaushalt gerät aus dem Gleichgewicht. Die Frage ist jedoch, ob sich der Körper nicht anpasst? Die neuen (bleiben wir bei meinem einfachen Beispiel) Nervenzellen sind ja (nach dem Gencode) nun normal für ihn.


    Die neuen Zellen sind nur für die Zellen wirklich "normal", in denen der neue Code auch aktiv genutzt wird (also in denen, die die erweiterte Funktionalität vorliegt). Die restlichen Zellen haben zwar auch das neue Genom, aber ihre Funktionalität basiert nach wie vor auf dem für ihre Funktion relevanten Gen-Code. Und dessen Leistungsparamtere sind nunmal nicht auf die erweitereten Funktionen der anderen zellen ausgelegt.
    Ein gewisser Gewöhnungseffekt ist natürlich möglich, eben weil das biologische System nicht einen fixen Operationspunkt, sonderen einen Operationsrahmen hat.
    Derartige Implantate verschieben den aktuellen Zustand jedoch permanent in einen der Randbereiche ... und genau das macht sich in den Regelungen des Bioindexes hinsichtlich Heilung, etc. dann bemerkbar. Eben weil der Rest nur noch suboptimal arbeiten kann.


    Zitat

    Eigentlich müsste er sich auf diese neue Situation einstellen (wenn man in kurzer Zeit viel trainiert, gerät der Metabolismus durch die plötzlich neuen Muskelmengen auch kurzfristig aus dem Gleichgewicht und braucht einige Zeit um den erhöhten "Aufwand" in die "Kalkulation" einzubeziehen und wieder im Gleichgewicht zu sein).


    Nur ist diese Form des Muskelaufbaus bereits integraler Bestandteil des Operationsrahmens von Muskelgewebe, ebenso wie die Anpassung des Metabolismusses an die eventuell erhöhte Nahrungsaufnahme ... Natürliche Muskeln benötigen nach wie vor exakt die selben Nahrungskomponenten, nur eben mehr. Bei einem Biowareimplantat oder auch genetisch nachträglich ins System eingeführten Funktionalität ist das nicht garantiert ...
    Das Problem bei z.B. Muskelstraffung ist nicht so sehr der grundsätzlich höhere Energieumsatz der zusätzlichen Muskelmasse, sondern die Andersartigkeit des Gewebes, welches dann auch andere Anforderungen an die Ernährung stellt.


    Zudem müßtest Du, um den Effekt mittels natürlich gewachsener Muskeln aufrechterhalten zu können auch weiterhin trainieren, um so den Gesamtmetabolismus in Trab zu halten, sonst baut sich das Ganze wieder ab.
    Bei den Implantaten oder auch Gentherapien ist der Effekt "permanent", d.h. sowohl die metabolischen Anforderungen der EInzelfunktion sind immer da, als auch ihre Auswirkungen ...
    Bsp. Sportler trainiert und regt so auch die Leistung seiner Schilddrüse an: Nahrungsbedarf steigt. Es erfolgen Anpassungen durch erhöhte Hormonausschüttung (Haarwuchs, Muskelbildung, etc.)
    Couch-Potatoe nutzt Hyperschilddrüse: Sein Körper ist nicht darauf ausgelegt die Mehrleistung tatsächlich zu nutzen, aber der Energievbedarf der Drüse ist trotzdem da.



    Zitat

    Deswegen würde ich sagen, dass sich der Bio-Index eigentlich nach einem solchen Eingriff langsam wieder auf den Normalwert einstellen müsste. Natürlich kann dies je nach der Schwere des Eingriffs dem entsprechend lange dauern (unter Umständen einige Monate oder länger).


    Das wäre bei einzelnen Implantaten oder Genmodifikationen sicherlich denkbar, beißt sich aber an mehreren Stellen mit dem Konzept von SR:

    • Bioindex ist ebenso wie der Rest des Regelwerks eigentlich ziemlich abstrakt, sodass es wenig Sinn macht für jedes Implantat Einzelbewertungen einzuführen.
    • Das berühmte Spielgleichgewicht: Mit dieser Regelung würden Bioimplantate oder Gentherapien auf Dauer den "Supermenschen" ermöglichen, denn immerhin ist danach alles wieder "normal" :arrow: Auf diesen Normalzustand müßte sich der Effelt erneut anwenden lassen.
  • Zitat

    Das berühmte Spielgleichgewicht: Mit dieser Regelung würden Bioimplantate oder Gentherapien auf Dauer den "Supermenschen" ermöglichen, denn immerhin ist danach alles wieder "normal" Auf diesen Normalzustand müßte sich der Effelt erneut anwenden lassen.


    öhm, von Bio-Implantaten habe ich gar nicht gesprochen. Bio-Implantate sind körperfremd und müssen somit Einluss auf den Bio-Index haben.


    Aber das mit der Gentherapie und dem Supermenschen stimmt, so gesehen ist der Bio-Index ja auch dafür gedacht, dem ganzen eine Grenze zu setzen. Worum es mir ging, war das die Anpassungsfähigkeit des Körpers meiner Meinung nach im Fall der Gentechnik unterschätzt und somit der Einfluss der Gentherapie auf den Bio-Index überschätzt wird. Ich denke nämlich, dass die Auswirkungen gewisser genetischer Veränderungen zu minimal sind, um sie in den Bio-Index, der ja schließlich auch die Auswirkung körperfremder Objekte im Körper (Bioware) repräsentiert, einfließen zu lassen. Natürlich müssen "heftigere" gen. Veränderungen Auswirkungen auf den Bio-Index haben, leichtere dürften jedoch nur temporäre haben. Wobei sich dabei, das Problem des Aufsummierens ergäbe (jede Menge minimale Veränderungen). Das würde die Einführung eines zweiten Bio-Index (wobei der Bio-Index eigentlich eine Light-Version der Essenz ist) oder eine dritte Essenz nahe legen, was meiner Meinung nach das ganze zwar realistischer machen würde, jedoch das Spiel zu sehr verkomplizieren würde.
    So würde ich mal behaupten, dass es sinnvoll ist, genetische Veränderungen Einfluss auf den Bio-Index haben zu lassen. Die Erklärung dazu ist aber mehr als schlecht und verwirrend. Da hätten sie lieber keine schreiben sollen.

    "Sea of living, sea of dying ... tired of both? ... call 555-NIRVANA, only 1.96$/min."

  • Zitat

    Ich denke nämlich, dass die Auswirkungen gewisser genetischer Veränderungen zu minimal sind, um sie in den Bio-Index, der ja schließlich auch die Auswirkung körperfremder Objekte im Körper (Bioware) repräsentiert, einfließen zu lassen.


    Ganz genau. Im SOTA'63 steht, daß bei einer Gentherapie der Gencode des Patienten von Grund auf neu geschrieben wird, so daß der Körper die Veränderungen angepasst ist, und sie als natürlich anerkennt. (Sonst würden Modifikationen, wie die "Low-Oxygen Adaptation" oder die "Cold/Heat Adaptation" keinen Sinn machen.)
    Außerdem werden alle genetischen Modifikationen des Patienten mit hoher Wahrscheinlichkeit an dessen Kinder weitergegeben, ohne daß diese schon mit BioIndex auf die Welt kommen...


    Zitat

    So würde ich mal behaupten, dass es sinnvoll ist, genetische Veränderungen Einfluss auf den Bio-Index haben zu lassen. Die Erklärung dazu ist aber mehr als schlecht und verwirrend. Da hätten sie lieber keine schreiben sollen.


    Genau. Hoch lebe das Spielgleichgewicht... :evil:


    Blackspell

  • Ich habe eine starke Abneigung gegen Cyberware (ewig keine mehr verwendet) und obgleich Bioware um einiges eher akzeptabel ist versuche ich auch diese möglichst gering zu halten (ab BioIndex 2 ist bei mir aller spätestens Schluß), aber diese Gen-Behandlung hört sich nett an.
    Leider habe ich darüber bei uns in Flensburg nichts finden können.
    Kann irgendeiner eine kurze Erklärung dazu abgeben?
    (Zu der Gen-Behandlung, nicht zu Versorgungsengpässen in Flensburg)


    (fragt meine Barbie)

  • Sorry für die Threadnekromantie, aber mir kam gerade beim Ideen sammeln eine ähnliche Frage, zu der ich gerne eure Meinung hören wollte:


    Werden genetische Modifikationen weitervererbt? Und wie sieht es dann mit dem Bioindex des Kindes aus? Gibt es dazu offizielle Infos? Hab leider momentan kein SOTA zur Hand, um das nachzulesen.

  • Das einzige in der Hinsicht ist wohl das Kpaitel zu Mutationen aus dem T:WL.


    Wenn derjenige nicht durch die Änderungen steril wird, ist die Chance gut daß sie weitergegeben werden.
    Index-Kosten bleiben dann wohl gleich, wie man auch bei den Kosten für pränatale Modifikationen sieht.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • "Noir" schrieb:

    Werden genetische Modifikationen weitervererbt?


    Nur wenn tatsächlich das komplette Genom des Rezipienten umgewandelt wird, inklusive seiner Keimzellen. Dazu schweigt sich aber das SOTA irgendwie aus.


    Zitat

    Und wie sieht es dann mit dem Bioindex des Kindes aus?


    Anders als Rotbart würde ich da eher zu den Regeln für pränatale Genmodifikation verwenden => Reduzierter Bioindex beim Kind. Folgegenerationen würden erstmal keine weitere Reduktion erfahren (zumindest nicht innerhalb eines für das spielbare SR-Universum relevanten Zeitrahmens) ...


    Zitat

    Gibt es dazu offizielle Infos? Hab leider momentan kein SOTA zur Hand, um das nachzulesen.


    Nichtd as ich wüßte

  • "Dea Indianah " schrieb:

    Anders als Rotbart würde ich da eher zu den Regeln für pränatale Genmodifikation verwenden => Reduzierter Bioindex beim Kind.


    "cerbero" schrieb:

    Die Regeln sagen IIRC aber aus das nur die Kosten sinken, nicht der Index


    Exakt das.
    Pränatale Modifkationen senken die Kosten und die Zeit - die Bio-Index-Kosten sind davon nicht berührt.


    Das einzige, was zum Senken der BI-Kosten möglich wäre, wären die 'OP'-Planungs-Optionen zu BioWare - die Grenze zwischen den beiden Gebieten ist ausdrücklich fließend.
    (Ganz abgesehen davon, daß die meiste BioWare schon als 'Behandlung' denn als echte Transimplantatchirurgie beschrieben wird.)

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  • Danke erstmal für die Antworten. Mir kam gerade die Idee, dass sich die Vererbung auch als korrespondierendes Edge äußern könnte. Da gibt es ja in vielen Fällen etwas passendes, und man hätte auch ingame eine Erlärung, woher das Edge kommt. Was spricht eurer Meinung nach dafür/dagegen? Oder würde das die biologische Evolution zu sehr beschleunigen?

  • Spontan fällt mir nur die große Phänotyp-Änderung ein, die direkt in Gaben umsetzbar wäre.


    Und ja, es würde die Evolution extremst beschleunigen - BI hat Nachteile über die Kosten hinaus, Gaben nicht.
    Wenn das so funktionieren würde, kann man sich leicht ausmalen, wie die nächste Generation Konzernsklaven ausschaut...

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    Donald Rumsfeld

  • "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Spontan fällt mir nur die große Phänotyp-Änderung ein, die direkt in Gaben umsetzbar wäre.


    Calcitknochen (oder wie auch immer die jetzt heißen) -> Zähigkeit z.B.


    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Und ja, es würde die Evolution extremst beschleunigen - BI hat Nachteile über die Kosten hinaus, Gaben nicht.
    Wenn das so funktionieren würde, kann man sich leicht ausmalen, wie die nächste Generation Konzernsklaven ausschaut...


    Da ist natürlich was dran.