Nachdem ich mich jetzt durch die 8 Seiten Comments durchgelesen habe, fallen mir mal wieder 2 Dinge auf: 1. Scheint es viele Leute zu geben, die den Begriff "Streitkultur" wohl etwas zu wörtlich nehmen und 2. das nicht nur Papier geduldig ist. Naja ...
Zum Thema: Wie in diesem Thread schon desöfteren angedeutet, man sollte die Begriffe "Gutes Rollenspiel" und "Wahres Rollenspiel" strikt trennen.
"Gutes Rollenspiel" ist für mich:
1. Wenn ich (als Spieler oder Spielleiter) nachvollziehen kann, wie der Spieler den Charakter anlegt, das heißt nicht dass der Charakter so gespielt werden muss, wie ich es machen würde. Also wenn ich nach 5-6 Spielabenden erahnen kann, wie der Charakter in dieser oder jener Situation reagiert.
2. Wenn ein Spieler es schafft, so zu spielen, dass die anderen sich immer wieder freuen, mit ihm zu spielen.
3. Wenn ein Spielleiter es schafft, einen geplanten Plot durchzuziehen und gleichzeitig auf Aktionen der Spieler spontan einzugehen und den Plot gegebenenfalls zu modifizieren.
4. Wenn ein Spielleiter es schafft, so zu leiten, dass die Spieler immer wieder überrascht sind und sich immer wieder freuen, mit ihm zu spielen.
(...) hoffe ich habe nichts vergessen
"Wahres Rollenspiel" ist für mich:
1. Seinen Charakter entweder viel besser auszuspielen als die anderen oder der einzige zu sein, der seinen Charakter (richtig) ausspielt. :wink:
2. Die Regeln und/oder (meistens und) den Hintergrund entweder viel besser zu beherrschen als die anderen (einschließlich des SLs natürlich) oder als einziger die Regeln zu beherrschen. :wink:
3. Einen viel besseren Plot zu erfinden als der SL bzw. den gegebenen Plot viel besser auszudesignen als der SL. :wink:
4. Der einzige in seiner Gruppe/Gegend/Land/Kontinent zu sein, der kein "Powergamer" ist. :wink:
(...) siehe oben
Ein Rollenspiel ohne handfeste Regeln (also Werte etc.) ist für mich kein Rollenspiel mehr, sondern ein Erzählspiel, was auch seinen Reiz haben kann.