"Grey Ice" schrieb:
Das Delta eine Anti-Terror-Einheit ist, ist mir klar. Nur ob sie noch andere militärische Aufgaben übernehmen (können), ist mir unbekannt.
Die Aufgabe der US Army 1st Special Forces Operational Detachment Delta (besser bekannt als Delta Force... na wundert sich jetzt noch Jemand, wie hier Mißverständnisse zustandekommen? :wink:) ist die Befreiung von US-Personal, -Einrichtungen und -Eigentum im Ausland. Das ist eigentlich schon recht eingeschränkt.
"Grey Ice" schrieb:
Ich glaube, es geht weniger darum, die Bedienung einer Stinger ein paar Analphabeten zu erklären. Dafür würde ich keinen Drill-Seargent von der Ausbildung abziehen, dieses Basiswissen würde ich von Truppen vor Ort vermitteln lassen. Ich denke, es geht eher darum, einer Gruppe von motivierten, aber weniger gut ausgebildeten und ausgerüsteten Personen beizubringen, wie man gegen überlegene Feindkräfte vorgeht, quasi Guerrilia-Krieg.
Also ich sehe da eigentlich weniger Unterschied. Meiner Einschätzung nach ist beides Basiswissen.
"Grey Ice" schrieb:
Dafür würde ich Leute schicken, die sich auf dem Gebiet auskennen, keine normalen Ausbilder, die seit mehr als 5 Jahren ihre beheizte Unterkunft nur zum Rekruten-Treten oder fürs Biwak verlassen haben.
Und das können die Special Forces eben vermitteln. Die SF haben ja nicht irgendwelche Ausbilder dabei, alle Mitglieder der Einheit fungieren als Ausbilder. Alle Soldaten der SF sprechen mindestens zwei - meist sogar drei oder mehr - Sprachen, und können irreguläre Kampfverbände oder sogar Zivilisten in den Grundlagen von Waffenhandhabung und Taktik schulen. Es gibt da so eine nette Abschlussübung für SF-Anwärter - nennt sich 'Robin Sage' - , ein gewaltiges LARP :D, bei der nicht-kämpfendes Militärpersonal (Köche, Buchhalter, Mechaniker, etc.) die Rolle von Möchtegern-Partisanen übernimmt, die die SF-Soldaten dann innerhalb von zwei Wochen zu einer kampffähigen Truppe machen müssen.
Zeig mir eine andere US-Einheit, die auch nur ansatzweise so gut für diesen Zweck ausgebildet wird. Klar, können die Special Forces auch Überfälle, Sabotage und ähnliche Dinge übernehmen - aber das wird gemeinhin als Verschwendung ihrer Talente gesehen. Sie sind nunmal primär Force Multiplier.
"Grey Ice" schrieb:
IIRC waren entweder SAS-Leute oder israelische Spezialisten bei der Gründung und Ausbildung vieler HRT eingesetzt - mit Sicherheit primär die Ausbilder, doch wohl mit Sicherheit auch die Leute, die die praktische Erfahrung haben.
Man kann die Ausbildung polizeilicher bzw. bundesbehördlicher Einheiten nicht wirklich mit der Ausbildung von Guerillas in einem bereits tobenden Krieg vergleichen. In ersterem Fall hat man den Luxus Zeit.
"Grey Ice" schrieb:
MMn dürfte aber, gerade in Afghanistan u.ä. Fällen oft auch nicht-Green Berets dazu eingesetzt worden sein, um andere auszubilden. Es wurden häufiger auf Befehl der Geheimdienste auch einzelne Mitglieder der Sonderkommandos als "Militärberater" entsand.
Als die Afghanen gegen die Sowiets kämpften, haben die USA niemanden dort hingeschickt, der noch nominell zu den US-Streitkräften gehörte. Das hätte man sich politisch nicht leisten können. Aber der CIA hat ja auch fähige Leute für solche Zwecke. Und wenn nicht, hätte man wohl entsprechende Soldaten vorher aus ihren Einheiten "entlassen".
Als die USA dann selbst Afghanistan angriffen, war es aber eine offizielle Aktion. Da konnte man die Special Forces schicken. Und das hat man auch. Man hat sie diverse regierungsfeindliche Milizen aus- und weiterbilden lassen.
"Grey Ice" schrieb:
Klar, die Existenzgrundlage des MC ist bei der UCAS echt in Frage gestellt. Wofür braucht man amphibische Angriffstruppen, wenn man nicht mehr im Ausland agiert?
Nun gerade das ist die Frage, ob das so zutrifft. Die Shadowrun-Timeline geht vergleichsweise sparsam mit Kriegen um.
"Grey Ice" schrieb:
Das mit den Ausbildungsstätten zählt mMn jedoch nicht, soweit ich weiß sind die Ausbildungsstellen für die SEALs auch entweder in der CAS oder im CFS. Im M&M werden zu den Cyberflossen die UCAS Navy SEALs und die CAS Sharks erwähnt - offensichtlich lassen sich die Ausbildungsstätten durchaus nachbauen, solange man die Leute dafür noch hat.
Über die Ausbildungslager ist mir nichts bekannt, heutzutage sind die SEALs aber in Little Creek, Virginia (später: CAS) und in Coronardo, Kalifornien (später: CalFree) stationiert. Aber da keine der Trennungen in einem Krieg stattfand, und vermutlich auch im Norden der USA und in Kanada ein paar brauchbare Trainingsstätten vorhanden waren, muss man deswegen ja nicht auf seine Kommandoeinheiten verzichten.
Die Marines wären ein andere Thema, das hinge von ihrer Größe ab. Aber möglicherweise hat man sich ganz von ihnen getrennt, und hält sich ein paar konventionelle Einheiten mit einer Zusatzqualifikation für amphibische Einsätze.
"Grey Ice" schrieb:
Wenn du mit Metier der Special Forces die Ausbildung von Sondereinheiten durch die Green Berets meinst, muß ich dir da widersprechen. Du brauchst nicht unbedingt Lehrerfahrung, um jemanden etwas beizubringen.
Vielleicht nicht, um es generell fertigzubringen. Aber um es ausreichend schnell und effektiv zu tun sehr wohl.
"Grey Ice" schrieb:
Meistens ist Erfahrung in solchen Dingen wichtiger, siehe z.B. die HRT, die auch nicht von den Green Berets ausgebildet werden, sondern von Spezialisten in diesem Metier. Mit Sicherheit werden die Green Berets meistens mit sochen Einsätzen vertraut, doch wenn es um Spezialgebiete kommt, schickt man Spezialisten. Wenn das Land eine Sondereinheit für Einsätze im/am Wasser haben will, schickt man SEALs als Ausbilder. Will man Einheiten für Langstreckenpatroullien & Aufklärung hinter den feindlichen Linien, warum nicht die FORCE RECON?
Nanana, wir reden immer noch von irreguären Truppen, Guerillas und Partisanen. Spezial-, Kommando- und Anti-Terror-Einheiten bildet man nicht mitten im Dschungel, und schon gar nicht direkt im Feindesland aus.
Natürlich kann man die Force Recon losschicken, um irgendwo andere Fernspäher auszubilden. Das ist irgendwann nach dem zweiten Golfkrieg so in Kuwait geschehen. Aber da war der Krieg vorbei, und die USA hat Truppen einer befreundeten Nation völlig offiziell ausgebildet.
Das ist aber nicht ansatzweise mit dieser Amazonien-Anti-Drogen-Kiste zu vergleichen. Die Recon Marines sind da nicht irgendwo durch die Wüste gekrochen, haben die Gegend ausgespäht, und Guerillas gezeigt, wie man Feinde ausspäht und Artilleriefeuer einweist.