-1869-
Genau wie Mike hatte auch Simon sich vor Fahrtbeginn an der nachgeführten Ausrüstung bedient. Die meisten Sachen hatte er danach wieder in seinem hohen Rucksack verstaut und für alle Fälle im Bus deponiert. Seine aus den UCAS eingeführte, registrierte Waffe ließ er dafür in der Kiste zurück. Die Auftraggeber wussten vermutlich sowieso, unter welcher Identität er eingereist war. Ebenso wie Mike trug Simon jetzt wieder seine Tarnkleidung. Eine Gruppe mit mehreren Leuten in derartiger Kleidung wirkte zwar vielleicht nicht gerade unauffällig und friedlich, doch Augen gab es hier sowieso überall. Und der Teil der Stadt, in den sie wollten, schien auch nicht der zu sein, in dem man überlicherweise an Polizei oder Militär geraten könnte.
Am Gürtel trug er wieder den Colt Government. Um den Schalldämpfer nicht gleich nutzlos zu machen, hatte er die Waffe mit regulärer Munition geladen. Am Gürtel trug er jetzt ein Magazin mit Ex-Ex-Munition, sowie ein zweites mit der verbliebenen Schock-Munition, welches darunter ebenfalls mit Ex-Ex-Munition aufgefüllt war. Ein Magazin mit Gel-Munition sowie ein weiteres mit Ex-Ex steckte er in eine der Brusttaschen des Tarnanzugs. In den Beintaschen trug er zwei Thermorauch-, eine Betäubungs- und die bislang nicht genutzte Petite Brume-Granate. Auch den restlichen Kleinkram wie Sturmhaube, einige Patches, Kabelbinder, Handfesseln, Klebeband und Schockhandschuhe steckte er wieder ein. Da Mike bereits einen Taser dabei hatte, ließ er seinen im Rucksack. Zum einen störte bei seinen kürzeren Beinen das Oberschenkelholster schnell beim Zugriff auf die gefüllte Oberschenkeltasche. Zum anderen wollte er auch nicht, dass die Truppe schon auf den ersten Blick noch mehr als nötig auffiel. Waffen schienen hier zwar relativ normal zu sein, doch die wenigsten schienen sie "professionell" in Holstern zu führen. Erst recht nicht verschiedene Holster mit Pistolen und Tasern am Gürtel und am Oberschenkel.
Im Bus hatte er zusätzlich noch die kurze AK 97 MP in den Händen, die ebenfalls mit Ex-Ex geladen war. Ein zweites Magazin mit Ex-Ex hatte er mit Tape verkehrt herum an das erste geklebt. Zum einen war ihm die kurze Waffe mit eingeklappter Schulterstütze in den engen Gassen und Häusern lieber. Zum anderen hatte er für die MP mit 25 Schuss noch die meiste Stick-and-Schock Munition übrig. Dieses Magazin hatte er zusammen mit einem weiteren mit Gel in der anderen Brusttasche. Beim Aussteigen nahm er die MP genau wir Mike nach kurzem Zögern geschultert mit. Für einen kleinen Erkundungsgang fühlte sich dieses Arsenal fast etwas übertrieben an. Doch die bisherigen Konfrontationen mit Geistern und Besessenen hatten ihn in dieser Hinsicht sehr vorsichtig gemacht. Dass das Viertel auch sonst wirklich nicht vertrauenswürdig wirkte, war da fast nur noch das Sahnehäubchen. Es war für ihn schon bezeichnend, dass er keine der Waffen zunächst mit Gel geladen hatte, sondern diese Munition nur als Ergänzung mitführte.
Glücklicherweise blieben sie den Großteil ihres Weges ungestört. Doch gerade beim Erreichen des Hochhauses trafen sie auf einen Haufen Ganger. Ein Zufall? Das würde sich zeigen. Glücklicherweise sah es nicht sofort nach einer gewalttätigen Konfrontation aus. Doch Ganger waren in Simons Erfahrung unberechenbar, gerade in größeren Gruppen. Als Mike sich vor die Gruppe stellte, machte Simon zwei Schritte zur rechten Seite weg, ohne weiter auf den Platz herauszutreten. Er wollte sich schnell in die Gasse zurück ziehen können und guckte mit einem schnellen Blick, wo dort die nächste taugliche Deckung wäre.
Nach wie vor lieferte ihm der Radarsensor wahnsinnig viel neuen Input. Vermutlich verdankte er es der Wahrnehmungsverbesserung, dass er überhaupt schon soviel davon sofort umsetzen konnte. Er guckte, welcher der Ganger mit MP ihm am bedrohlichsten vorkqm. Dann legte er für das Team im AR einen Marker auf den Ganger. <<Mein erstes Ziel.>>, erläuterte er knapp, auch wenn mindestens Mike und Indra sicherlich sowieso sofort verstanden hatten, was er meinte.
Trotzdem hoffte Simon sehr, dass sich die Sache mit Worten regeln ließ. Acht Gegner waren einfach zu viel, um mit dem Ausgang sicher sein zu können. Und wer weiß, wieviele von denen noch in der Nähe sind...