Wohoho, moment, da will ich mcih abder doch mal gerade einschalten.
"Serrax" schrieb:
Zweitens sind Behinderung Fakt und keine Konstruktion der Gesellschaft.
Das finde ich ist so mal ne echt krasse Aussage. Es gibt also eine ganz natürliche Skala, die festschreibt, ab wann ein Mensch als behindert gilt und wann nicht, ja? Diese Einteilung wächst so wie die Äpfel auf den Bäumen oder was?
Behinderung ist kein "Fakt". Es ist eine Einteilung von Personen nach bestimmten Kriterien, und die Aufstellung von Kriterien ist immer eine Konstruktion von Menschen.
Ich würde ja sagen, es gib eine gesellschaftliche Vorstellung davon, was als "normal" gilt. Dazu wird ein Großteil der gerade verfügbaren Menschen genommen, von allen individuellen Eigenschaften abstahiert und am Ende aus einem Durschnitt die "Norm" präsentiert (jetzt mal ganz platt formuliert). Da spielen natürlich noch ein paar andere Ideen mit rein, die weitestgehend auf Herrschaftsverhältnissen beruhen (so wie in der Apartheid in Südafrika der "weiße Mann" die Norm war, an der sich der Rest anzupassen hatte).
Und in dem Moment, indem wir eine bestimmte Norm haben, zwingen wir den Rest, sich dieser Norm anzupassen. Ein Querschnittsgelähmter im Marathon? Halte ich für keine gute Idee, und er wird auch ganz sicher nicht sonderlich gut abschneiden. Wenn der Mesnch trotzdem Lust dazu hat: Bitte, gib ihm die Chance dazu.
Serrax hat als beispiel"Treppen" gegeben, an denen Behinderte selbstverständlich scheitern. Das ist so wahr wie traurig. Zugleich finde ich es durchaus überlegenswert, wieso zur Hölle wir eigentlich überall Treppen haben. Wieso der verdammte Campus meiner Uni mit Kopfsteinpfklaster voll ist, was einer Fortbewegung im Rollstuhl echt nicht förderlich ist. Aber die sind ja nunmal "behindert", das ist ihr ganz individuelles Problem. Ich sage: Nein, ist es nicht, sie sind "behindert", weil sie in ihrem Alltag behindert werden, durch ganz viele verschiedene Mechanismen
(und da werte ich die individuelle Behindertenfeindlichkeit, die durchaus zu tödlichen Gewalttaten führen kann, als die seltenste und extremste Konsequenz).
Selbnst in allgemeingültiger Beschreibung, gilt ein menschen dann als "behindert", wenn dieser Mensch bestimmte Funktionen nicht oder nur eingeschränkt wahrnehmen kann. Wenn aber gewisse Dinge nicht gemacht werden können, dann würde ich mich fragen, ob es dafür Möglichkeiten gäbe. Immerhin haben wir ne ganze Menge technsicher Möglichkeiten, die eigentlioch vielmher für Inklusion sorgen sollten, anstatt Menschen weiterhin auszuschließen. Und ja, das Beispiel von Rollbahnen anstelle Treppen sind dafür ein gutes Beispiel. Hier wird Menschen Zugang ermöglicht. Und auch in ganz vielen anderen Punkten, ist es mögluich, auch "Behinderte" eine gleichberechtige Partizipation zu ermöglichen
(Beispiel an der Uni Hamburg: Ein Semianr, an dem Sehbehinderte, Taube, Stumme und mit nichts besonderem Diagnostizierten Menschen (die wohl so genannten "Nicht-Behinderten")gleichzeitig teilnehmen. Wie funktioniert das mit der Kommunikatioon: Alles was Menschen mitteilen (durch verbales Sprechen oder Zeichensprache) wird getippt und auf einen Projektor übertragen und gleichzeitig laut ausgesprochen. Wenn Menschen Beiträge machen, hält der Rest die Klappe, da es für die Blinden sonst sehr schwieirig ist, zu verstehen, was genau der sprechende Mensch gerade mitgetieilt hat. Klingt anstrengend? Es geht so. Vor allem ist es eine unglaublich angenehme Atmosphäre, weil die Leute sehr viel Rücksicht aufeinander nehmen. Etwas, was mir in regulären Uni-Seminaren schon oft sehr gefehtl hat).
ich bevorzuge übrigens den Begriff "disabled people", weil da eher zum Asusruck kommt, dass dies nicht im Körper der betreffenden Person liegt, sondern sie wird von etwas anderem behindert. Zugleich kann ich damit besser ausdrücken, dass jeder Mensch ganz schnell durch einen Unfall in die Lage kommen kann. Er_sie ist nur "tempoparily non-disabled".