[IP] Lena

Samet ging die Treppenstufen runter und schickte eine Nachricht an die beiden anderen:
"Vermutungen bezüglich der Claws und Nadine richtig. Treffen gleich unten, Details an einem sichereren Ort. Macht euch Aufbruchsbereit."

Er steckte sein KommLink wieder zurück in die Tasche, und wandte sich Mia zu, sprach sie auf Französisch an.
"Gut. Jetzt haben wir die Infos, die wir brauchen. Hoffen wir, dass es noch nicht zu spät ist. Und wir brauchen einen Plan, wie wir an einem Haufen Trollschläger vorbeikommen. Hast du spontan irgendwelche Ideen?"
Das könnte ein großes Problem werden. Und es blieb zu hoffen, dass die Trolle Nadine nicht noch einmal aufsuchten. Das wäre... unvorteilhaft. Scheiße. Sie hatten einen Ork-Ganger, der vermutlich kämpfen konnte, ein Kind, das es garantiert nicht tat, Mia, die auch nicht gerade die Kämpferin war - er hatte sie gut erzogen, dass sie Kämpfe vermeidete... - und sich selbst, der seine Kampffähigkeiten weggesoffen hatte. Scheiße. Sie brauchten dringend einen Plan. Einen guten.

Jonas fällt ein, das sie keine geheimen Rufnahmen ausgemacht haben. So kann er gar nicht mit "Falke ruft Adler 1" oder sowas antworten. Mist. Aber das können sie ja später nachholen und mit irgenwelchen WiFi-Abhörern würden seine Sprites ohnehin fertig werden.
<<Verstanden. Uns hat sogar ein Claw angerufen! Was soll Nadine den tun damit sie Lena zurückbringen?>>

Mia

Mia hatte schon irgendwie ein schelchtes Gewissen, als sie sich erhoben und im Begriff waren, diese verzweifelte Frau zurückzulassen. Sie war schon fast hinter Samet zur Tür hinaus, als ihr plötzlich etwas siedendheiß einfiel. Beinahe hatten sie etwas wichtiges Vergessen. Nein, vermutlich hatte Samet dran gedacht, aber nichts gesagt, um sie zu testen.
Was fehlt ist ein Motiv der Claws. Nadine hat kein Geld, das steht fest, und sie wird auch so bald keins bekommen, wie ich das sehe. Also kann es hier nur um ein Exempel oder um einen Gefallen, einen Dienst gehen, vorausgesetzt, wir haben die wesentlichen Informationen in diesem Fall zusammengetragen. Ein Exempel ist eher unwahrscheinlich, denn dann hätte es die Telefonate nicht gegeben und außerdem hätten sie sich da eher an Nadine gehalten. Also ist ein Gefallen das wahrscheinlichste.
"Eine Frage noch, bevor wir gehen: Was genau verlangen die Claws eigentlich?"

Mia

sie nickte, schenkte Nadine noch ein aufmunterndes Lächeln und verlies dann die Wohnung, um mit Samet in Richtung Ausgang zu gehen.

"Samet" schrieb:

"Gut. Jetzt haben wir die Infos, die wir brauchen. Hoffen wir, dass es noch nicht zu spät ist. Und wir brauchen einen Plan, wie wir an einem Haufen Trollschläger vorbeikommen. Hast du spontan irgendwelche Ideen?"

"Spontan nicht, nein" antwortete sie nach kurzem Überlegen, ebenfalls auf Französisch. "Am besten ist es denke ich, wenn wir erstmal weitere Informationen über den Ort sammeln, an dem sie Lena festhalten. Vielleicht bringt das uns weiter."

Als sie alle zu viert im Wagen sitzen fassen Mia und Samet die neue Sachlage zusammen.
Jonas hört konzentriert zu und meldet sich dann voller Tatendrang vom Rücksitz aus:

"Also, wie besiegen wir nun die Claws?"

Die Erwachsenen werfen ihm verwunderte Blicke zu.

"Nun, es reicht doch nicht Lena zu befreien. Sie würden Nadine weiter belästigen oder Lena nochmals entführen. Und wenn wir den Trollen das Geld beschaffen werden sie von Nadine weitere Kurierdienste verlangen. Nein. Am besten finden wir eine Möglichkeit die Claws unschädliche zu machen. Wir müssen etwas finden um sie zu erpressen oder etwas so ungeheueres, das der Sternschutz sie einsperrt."

Pjotr muss unwillkürlich grinsen.
"Du meinst so etwas wie das, weswegen sie Lena überhaupt gekidnappt haben? Oder Kidnapping an sich?"
Dann wird er wieder ernst.
"Das eigentliche Problem wird sein, Lena zu befreien. Danach haben wir vermutlich genug in der Hand, um die Claws auszuschalten. Im Grunde müssen wir Lena noch nicht einmal wirklich befreien, wir müssen nur rauskriegen, wo sie ist. Der Sternschutz kann dann den Rest erledigen. Dann sind alle glücklich, bis auf die Claws, aber das geht mir am..." - ein kurzer Seitenblick zu Jonas - "...ist mir egal. Wir müssen uns einfach an die Claws hängen."

Jonas strahlt. Schön das Pjotr auch seine Meinug teilt den Claws einen Denkzettel zu verpassen. Die Guardians sind richtige Helden.

Theoretisch könnten sie jetzt Herr und Frau Frintsch informieren. Wir wissen wer die Nichte hat. Rufen Sie den Sternschutz - Auftrag erledigt.

Aber echte Detektive befreien natürlich erst das arme Mädchen. Und sammeln dabei noch genug Beweise gegen die Entführer die sie dann an die Polizei oder die Russenmafia weiterleiten. Aber wo anfangen?

"Na wunderbar. Ich mach mich zuhause mal an die Matrix Beinarbeit. Komlinks der Claws hacken und so. Vielleicht entdecke ich Lena irgendwo. Ihr könnt ja in den echt zwielichtigen Kneipen rumfragen. Oder irgendwelche fetten Gangsterbosse die euch einen Gefallen schulden. Es gibt doch sicherlich ne menge Gangsterbosse die euch einen Gefallen schulden?"

Der Kleine ist echt super. Da versteht man nicht, warum so viele Leute keine Kinder wollen. Vielleicht...

"Da muss ich passen, um ehrlich zu sein. Ich kenne zwar wen, der sich freuen würde, mich zu sehen. Aber nur in Einzelteilen..."

Mia

Fragend sah sie Samet an. Sich auf den Sternschutz zu verlassen war wohl nicht die beste Möglichkeit, aber eine Wahl blieb ihnen nicht wirklich, es sei denn, es würde sich noch irgendwas ergeben.
"Ähm.. ich würde die Befreiung von Lena nur ungern dem Sternschutz überlassen. Wenn es eine alternative gibt, sollten wir das selber in die Hand nehmen. Ich denke kaum, dass die ganze Gang das Mädchen rund um die Uhr überwacht, vielleicht gibt's einen Moment, in dem wir es nur mit einem zu tun haben. Ich meine, einen würdet ihr doch schaffen, oder?" Ihr Blick wandert fragend von Pjotr zu Samet und wieder zurück.

"Das wäre möglich. Aber unser Möglichkeiten sind halt etwas eingeschränkt, während ein SEK-Team einfach... Die haben halt kein Problem damit, Leute abzuknallen. Was auch ein Vorteil ist. Aber ich verstehe, was sie meinen."

Jonas ist mit Captain Novas Erfolg mehr als zufrieden.
"Danke, Captain - du bist ein Held."
"Das wahr nur Anfänger-Glück" mault der Space-Ninja.
"Negativ, alles ist ein Wille der Resonanz" antwortet Lofwyr

Doch Jonas hört den registrierten Sprites nicht weiter zu.
Während die anderen noch diskutieren, konzentriert er sich auf die virtuelle Umgebung in Komissar Meyers Komlink. Die VR-Umgebung ist recht langweilig. Auch wenn der Sternschutz aus Stuttgart stammt gibt es keine schwäbischen Weinberge, sondern nüchterne, helle Räume ohne ablenkendes Schnickschnack. Eine Verbindung führt zu Meyers Privat-Komlink aber die interessiert Jonas nicht.

Eine Sekunde spielt er mit dem lustigen Gedanken eine Spezialeinheit mit Helicoptern, Kampfmagiern und allem was dazu gehört anzufordern und seinen blöden Mitschüler Bully zu verhaften.

Aber er widersteht der Versuchung und ruft stattdessen die Sternschutz-Datei über die Claws und den Polizeibericht über die Razia auf in die Nadine verwickelt war.

Samet hoerte sich ersteinmal an, was die anderen zu sagen hatten. Er war der aelteste und Detektivisch vermutlich erfahrenste - alles zusammenzufassen und finale Plaene zu formulieren war eher sein Auftrag, als sonderlich viel mitzudiskutieren. Ausserdem konnte er besser nachdenken, wenn er sich erstmal im Hintergrund hielt.
"Kleiner, wenn Detektive Gangsterbosse kennen, die nicht hinter Riegeln sitzen, dann haben sie etwas falsch gemacht und sollten nicht Detektive sein. Denn unser Beruf beschaeftigt sich damit, solche Leute hinter Schloss und Riegel zu bringen, und nicht, sie draussen zu lassen und zu benutzen, um weniger schlimme Verbrecher zu fangen. Uebernimm die Matrixrecherche... Und hoffen wir, dass wir die Claws zerschlagen koennen. Waere schoen, wenn dieses Viertel wieder ein wenig sicherer wuerde."
Auch wenn vermutlich kaum eine Woche spaeter eine andere Gang ihren Platz einnehmen wuerde. Trotzdem... Es blieb die Hoffnung, dass die weniger schlimm waren. Er lachte innerlich auf. Klar. Sowas wuerde passieren. Sicher. In dieser Welt. Klar.

"Aber ich wuerde tatsaechlich meiner Assistentin zustimmen: Der Sternenschutz sollte hier rausgehalten werden. Ich weiss, wie die so drauf sind, und es ist nicht von Vorteil, sie ins Boot zu holen, da seid mal sicher. Es ist sicherer, wenn so wenig Leute wie moeglich von unserem Wissen wissen. Und ob wir mit einbem fertig werden... Ich wuerde es hoffen. IAllerdings waere ich dafuer, es gewaltfrei zu versuchen. Mit ein wenig Glueck koennte ich einige wenig... ueberzeugen... Lena gehen zu lassen, bei mehreren waere mir der Versuch zu riskant."

Mia

Sie strahlte, Samet zeigte sich von seiner besten Seite: ruhig, überlegt, gewissermaßen ein Fazit, dass das Gespräch zusammenfasste und auswertete. Und noch besser: er hatte ihr Recht gegeben.
"Glaubst du denn, dass die mit sich reden lassen? Oder einer von denen? Ich meine, was wenn du da rein gehst und es geht schief?"

Ah, Mia war gluecklich. Schoen. Ihr Laecheln gab ihm ein wenig Selbstvertrauen. Wenn sein Zoegling gluecklich war, hiess das ja schon immerhin etwas. Immer optimistischg, aber meist nicht uebermuetig. Seinen Optimismus hatte er verloren. Mal sehen, wie viel Erfolg der kleine beim Hacken des Polizeinetzwerkes hatte.

"Ich hatte nicht daran gedacht, mit ihnen zu verhandeln. Mehr sie auf etwas durchdringendere Weise dazu zu bringen, uns zu geben, was wir wollen. Man muss nur den richtigen... Ton... fuer so etwas finden." er sah noch einmal zu den anderen beiden, dann wieder zu Mia zurueck. "Einen magischen Ton meine ich damit" fuegte er auf Franzoesisch hinzu.
"Wenn was schiefgeht... Naja... Dafuer halte ich einige Dinge in der Hinterhand." er griff in die Innentasche seines Mantels, zog einen Stapel Spielkarten heraus. "Das hier zum Beispiel. Und" er liess den Teleskopstab kurz ein kleines Stueck aus dem Mantelaermel hervorluken, nur ein wenig, so dass am besten nur Mia es sah. "Das hier."

Jonas überflog schnell die Datei der Razia: Also, die Razia.
Es gab sieben Festnahmen in einem "Tanzcafe Belek" wobei auch Drogen im Wert von 25k unde einge Waffen sichergestellt wurden. Die Mitglieder des kleinen Drogendealerrings sitzen noch in U-Haft.
Nix besonderes, aber Jonas richtet sich vorsichtshalber ein Hintertürchen-Account für Meyers Komlink ein. Wer weiss ob das nochmal nützlich wird?
Dann verlagert er wieder seine Wahrnehmung auf die wirkliche Welt wo er gerade noch mitbekam wie Samet die Spielkarten präsentierte.
"Coole Karten. Darf ich die mal sehen? Das sind sicher magische Katen, oder?"

Samet lächelt. Naiver Kleiner.
"Naja, das sind prinzipiell erstmal einfach nur Karten. Stinknormale Karten, von 7 bis Ass, alle vier Farben." er guckte den Kleinen etwas eindringlicher an.
"Aber du hast in gewisser Weise Recht. Ich habe sie nicht dabei, um damit Skat zu spielen. Ich habe sie für Notfälle. Und auch wenn sie selbst nicht magisch sind... Naja... Wenn wir einen ungestörten Ort finden würden, könnte ich dir auch zeigen, wie ich mit ... Kartentricks... Mein Leben retten kann. Hier wäre das etwas unpraktisch."
Ts. Der Eifer und die Bewunderung des Kleinen machten ihn noch weich. Jetzt hatte er schon versprochen, ihm seine Fähigkeiten - zumindest eine - zu zeigen...