Wie weit kann man gehen ?

  • "Ilcoron Lariel" schrieb:

    Hi und Hallo.



    Dazu ein klares Nein :!: :
    Schauspielerei ist ein Beruf oder ein sehr intensives Hobby, aber dort wird ein Stück für ein Puplikum aufgeführt und nicht für die persönliche Entspannung.


    Im Allgemeinen werden auch Rollenspiele vor Publikum aufgeführt - und zwar vor den anderen Spielern. Der Unterschied ist nicht so groß - am größsten ist der Unterschied noch das Schauspielerei als Beruf ausgeübt werden kann.



    Ich find halt nur immer wieder bezeichnet wie sich das Gewissen und die Abscheu/Ächtung bei so "coolen" sachen wie Auftragskillern, Bombenlegern oder Organsschmugglern ausschaltet, aber bei anderen Themen dann nicht nur gegen das Konzept ansich gewettert wird, sondern gleich noch ein Verdacht auf psychischen Störungen dem Spieler unterstellt wird. Inwieweit jetzt jemand der wegen Geld einen Mord begeht besser ist als jemand der aufgrund von geistigen Störung/Trieben/Rache(?) ist mir jetzt auch schleierhaft.

  • "buddel" schrieb:

    Inwieweit jetzt jemand der wegen Geld einen Mord begeht besser ist als jemand der aufgrund von geistigen Störung/Trieben/Rache(?) ist mir jetzt auch schleierhaft.


    Der Hauptunterschied dürfte sein, dass der eine Kontrolle über seine Handlungen hat und somit entscheiden kann was er macht (Auftragsmörder/Rache), der andere nicht(Trieb/Störung). Inwiweit das mit den jeweiligen Moralvorstellungen vereinbar ist, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden, jedoch kann ich mir nicht vorstellen mit einem Charakter mit einem wirklich abartigen Konzept (Psychokiller, Kinderschänder, Vergewaltiger etc.) in einer Gruppe zu spielen.


    Das Argument mal an die Grenzen gehen zu wollen halte ich jedoch für fragwürdig. Eher ich will mal was spielen von dem alle anderen schockiert sind. Cool! Nicht meins, aber wer's braucht.


    Was SR angeht gibt es eben eine Grauzone. Ich denke wir alle spielen Rollenspiele zum Spaß und ein Teil der meisten RP's ist nunmal auch das Töten anderer Lebewesen, oft auch Menschen. Das ganze wird meist moralisch dadurch gebilligt, dass es ja die bösen sind. Nicht so in SR. Hier tötet man auch mal Unschuldige (Der Konzerngardiste/möglicher Familienvater, der nur seinen Job macht etc.). Gehört eben irgendwie zur Dystopen Welt. In der selben Grauzone befindet sich Wetwork, wobei man ja auch als Assassine nicht jeden Job annehmen muss, sondern durchaus überlegen kann, ob es mit den Moralvorstellungen des Charakters vereinbar ist (keine Frauen, keine Kinder z.B.). Der Punkt, der das alles von psychotischen Mördern trennt ist, dass man es aus einem bestimmten Grund macht und nicht weil das Opfer gerade da ist. IdR. wird es dadurch gerechtfertigt, dass man halt ganz gern selbst am Leben bleiben möchte oder auf der anderen Seite ein vermeintlich böser Bube steht.


    So oder so, zwischen den beiden Seiten besteht, nach meinem Empfinden, ein Himmelweiter Unterschied und, egal wie sehr ich den Spieler hinter dem Charakter mag, es gibt bestimmte Konzepte, mit denen ich schlicht nicht spielen möchte.

  • Guckguck.


    Der Unterschied ist nicht so groß


    Du warst wohl noch nie auf der Bühne gestanden oder hast ein Theaterstück vorgeführt?


    Sanya ba adao

    "Oderint, dum Metuant" - "Mögen sie mich hassen, solange sie mich fürchten"
    Stell dich NIE zwischen einem Bürohengst und seinem Kaffee, wenn dir dein Leben lieb ist.

  • Ich werd mich jetzt nicht weiter wegen der Schauspielerfrage streiten - mir geht es in erste Line nur um den Unterschied zwischen "Wer bin ich" und "Wen stelle ich da". Auch im Rollenspiel sollte dieser Sachverhalt unterschieden werden und nicht gleich mir der Pseudopsychologisch Keule vom Charakter auf den Spieler geschlossen werden.


    Es spricht überhaupt nichts dagegen das Setting für sich und seine Spielergruppe einzuschränken. Ich kenn leute die können mit dem IndianerSetting in SR überhaupt nichts anfangen, ich z.b ignoriere alles was mit Vodoo zu tun hat. Manche mögen es Dystopisch andere lieber als Gut gegen Böse. Nur weil zwei Gruppen SR Spielen, spielen sie ja nicht das gleiche Spiel.Ich persönlich könnte mir eine Setting wie ProNice es spielt nicht für mich vorstellen.


    Aber daraus sollte halt nicht gleich geschlossen werden das alle Spieler in dieser Gruppe verkapte Pädophile oder gewaltätige Psychopathen sind sind denen geholfen werden muss. Allein schon den Verdacht finde ich unangebracht.

  • Mir geht es eher um da eher um eine Vorabklärung innerhalb der Spielgruppe was Tabu ist und was noch geduldet wird. Denn das Ziel jedes Spiels ist es Spaß zu haben und wenn jemand keinen Spaß an solchen Beschreibungen und Charakterspiel hat, dann kann ich es durchaus nachvollziehen und ihn auch verstehen.
    Gerade wenn man mit fremden zusammen spielt (z.B. auf Cons) oder mit Newbies, sollte man darauf achten das Tabu oder die Perversion möglichst gering zu halten. Ein Bekannter hatte mal den Fall das er ein Vergewaltigungsopfer ohne es zu wissen unter seinen Spielern sitzen hatte und als er so eine Szene anfing zu beschreiben, ist der betroffene Spieler in Tränen ausgebrochen... eben KEIN SPASS!
    Kennt man hingegen die Leute gut und weiß das sie Spaß an solchen Tiefgründen der menschlichen Seele haben, so ist es kein Problem, so lange man unter sich bleibt und es vorab abgeklärt wurde.


    Ach ein zweiter Faktor übrigens, die oft ungewollte Veränderung eines Charakters, durch ein solches Ereignis...


    Hier ein weiterer Thread zum Thema: http://www.sr-nexus.de/bb/disk…versionen-t7322-s165.html

  • Für mich ist die größte Unbekannte bei solchen Charakteren der Spieler dahinter, bzw. ob dieser Spaß daran hat diese Szenen zu beschreiben oder nicht. Bekomme ich den Eindruck der Spieler ergötzt sich an den Qualen die er da an unschuldigen Wesen beschreibt, wäre er für mich gestorben.
    Sicherlich darf jemand einen derart kranken Charakter spielen. Ich will nur spüren das es ihm selbst suspekt ist. Ich kann nicht abstreiten das es mir manchmal Spaß macht die Auswirkungen zu beschreiben die ein Schuss oder Faustschlag hat, ich bin kein Feind von Gewalt, aber bei zu bildlicher Darstellung dreht es mir jedoch auch die Fussnägel hoch.
    Bei sexueller Gewalt oder Gewalt gegen kleine Kinder ist meine Toleranzgrenze jedoch viel früher erreicht und ich brauche keine Beschreibung um Grauen und Abscheu zu empfinden.
    Spielt jemand einen Pädophilen will ich keine Beschreibung seiner Taten! Ich will sie nicht. Genausowenig wie ich mir einen Kinderporno ansehen würde.
    Ich bin niemand der Gewalt in Filmen, Spielen oder Literatur ablehnt. Falls jemand die Verfilmung der Stieg Larsson Bücher gesehen hat, dort sind eindringliche Vergewaltigungsszenen zu sehen. Das schlug mir auch schon auf den Magen. Und das war "nur" eine Erwachsene.


    Hans Lander zum Beispiel ist ein Arschloch. Ein kaltblütiges Arschloch. Christoph Waltz(?) hat ihn hervorragend gespielt. Er ist damit noch lange kein Nazi. Auch der Drehbuchautor nicht. Waltz wäre aber dann ein Riesenarschloch, hätte er die Szenen genossen in denen er Juden mit MP's niedermähen läßt, nachdem er vorher den Familienvater mit psychospielchen gequält hat.


    Wie oben schon gesagt. Macht dem Spieler es Spaß die dunklen und kranken Taten seines Char zu spielen, bin er oder ich raus.

    Auch wenn es sich dir ärmlich zeigt, Ithaka betrog dich nicht.
    So weise, wie du wurdest, und in solchem Maß erfahren,
    wirst du ohnedies verstanden haben, was die Ithakas bedeuten.

  • "Haffax" schrieb:



    Wie oben schon gesagt. Macht dem Spieler es Spaß die dunklen und kranken Taten seines Char zu spielen, bin er oder ich raus.


    Ich würde Ihn rausschmeißen.Aus meiner Wohnung,aus meiner Gruppe und Ich denke meine Gruppen(Plural) würden Mir Rückendeckung geben
    Bei sowas würde Ich nicht klein beigeben und Gehen sondern Ihn zum Gehen bringen


    Hough!
    Medizinmann

  • Guckguck und einen wunderschönen guten Abend!


    buddel : Meine Meinung zu diesem Thema ist klar und aus meinem ersten Post hier zu ersehen. Das hat nichts mit gespaltener Moral zu tun, zwischen einem Triebtäter und einem professionellen Auftragsmörder zu unterscheiden.
    Auch ich werde mich nicht über dieses Thema weiter streiten.


    Aber: Kein Kompromiss, keine Abweichung von meinem Standpunkt! Mit solchen Menschen spiele ich nicht! Das ist dann kein Spiel mehr :!:


    @Ultra Violett: Danke dir, ich hatte doch sowas im Gefühl, dass es so einen Thread schon mal gab.



    Sanya ba adao

    "Oderint, dum Metuant" - "Mögen sie mich hassen, solange sie mich fürchten"
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  • Mörder an sich sehe ich nich nicht mal so als Problem, selbst wenn sie Amok laufen. Vergewaltigung (insbesondere an Kindern) ist allerdings eine ganz andere Ebene, da wirkt gequält und ein dauerhafter, psychischer Schaden zugefügt, der schlimmer sein kann als der Tod. Wenn also jemand aus meiner Gruppe sich auf ein Dach legt und Heckenschütze spielt, finde ich das nicht toll, aber er kann dann so seinen bösen Charakter spielen. Wenn er anfängt, detailliert zu beschreiben, wie er jemanden mit 25+ Schüssen bearbeitet, die alle nicht tödlich sind, dafür aber irreperabele Schäden verursachen, dann ist für mich Schluss.