Shadowrunning - eine anerkannte Subkultur?

Stimmt schon.
Aber ich finde, alleine die Tatsache, dass es solche Runner-Klischees gibt und dass es auch Leute gibt, die diesem bewusst nachgehen spricht doch FÜR Runner als anerkannte Subkultur...
Ausserdem: nicht jeder HipHop-Fan, der sich nach seinen Vorbildern kleidet ist auch (professioneller/guter) Rapper/Mc...
Ergo: nicht jeder, der sich als Teil der Runner-Subkultur versteht und entsprechend kleidet, muss zwingend professioneller/guter Runner sein...

Ja, aber an sowas beteiligen sich keine Runner.

und wenn, dann sicher nicht sehr lange. zumindest bei mir nicht.

Stimmt schon... bestreite ich ja gar nicht^^
aber diese Subkultur gibt es (zumindest in meiner SR-Welt^^)... ob sie jetzt die Runner richtig wiederspiegelt, oder ob sie ein, von den Medien geprägtes, völlig unsinniges Bild darstellt...

klar geben tut es sie bei mir (und laut Fluff as written) auch.

"Korraz" schrieb:

Ja, aber an sowas beteiligen sich keine Runner.

Warum nicht? Oder anders gefragt: Was unterscheidet den klassischen "runner hangout" dann noch von der Bar, in der sich Joe Normallohnsklave nach Feierabend vollaufen lässt? Solche Orte gibt es auch deshalb, weil dort subkulturell verbreitete Verhaltensweisen (Trenchcoat-, Drohnen-, Cyber-, Waffen- und sonstige Fetischismen) ausgelebt werden können, ohne dass man schräg angeguckt wird. Runner sind nunmal definitionsgemäß ein wenig gaga. Zumindest in meiner Sechsten Welt.

Weil Runner die so blöd sind und mit nem Neonschild rumlaufen, das verkündet dass sie Schwerverbrecher sind, das nicht sonderlich lange tun.

Die Polizei muss aber erst einmal beweisen, dass die Person auch eine konkrete Straftat begangen hat. Heute ist es doch auch so, dass die Polizei genau weiß wer die Verbrecher sind, aber nichts machen kann, weil die Beweise fehlen.

"Korraz" schrieb:

Weil Runner die so blöd sind und mit nem Neonschild rumlaufen, das verkündet dass sie Schwerverbrecher sind, das nicht sonderlich lange tun.

Weil man nen (gepanzerten) schwarzen Trenchcoat und Kampfstiefel anhat, ist man gleich als Verbrecher identifizierbar? Wage ich zu bezweifeln. Das meiste, was Runnern in der Sechsten Welt so zugeschrieben wird, ist eh ein Gemisch aus den Motiven anderer Subkulturen. Drohnen -> Technikfreaks. Offensichtliche Cyberware -> Cyberfetischisten, etc. pp.

Nur sein illegales Spielzeug sollte der Runner natürlich nicht offen zur Schau stellen.

Wenns aussieht wie ein Punker/Skinhead/X, sich anzieht wie ein Punker/Skinhead/X, redet wie ein Punker/Skinhead/X und riecht wie ein Punker/Skinhead/X, dann wird die Polizei draufhauen. Besonders wenn sies vermutlich nicht sind.

"Korraz" schrieb:

Wenns aussieht wie ein Punker/Skinhead/X, sich anzieht wie ein Punker/Skinhead/X, redet wie ein Punker/Skinhead/X und riecht wie ein Punker/Skinhead/X, dann wird die Polizei draufhauen. Besonders wenn sies vermutlich nicht sind.

Und dann hat jemand davon ein Video gedreht und die Polizei wird auf Schmerzensgeld verklagt und die Polizisten werden unter dem öffentlichen Druck entlassen, oder bekommen zumindest ein Disziplinarverfahren.

Spielen wir verschiedene Systeme, oder haben die Konzerne plötzlich nicht mehr das sagen? Und woher sollen die Überhaupt das Geld für einen Anwalt und um den Richter und die Geschworenen zu bestechen nehmen?

Sicher haben Konzerne das sagen, auf ihrem Territorium, aber nicht im öffentlichem Bereich. Wenn du auf das Gelände eines AA oder AAA Konzerns (Nur diese haben Extra territoriale Rechte, und auch nicht in allen Ländern) gehst, dann können die quasi machen was sie wollen. (Sie sind aber immer noch dem Konzerngerichtshof gegenüber Rechenschaft schuldig). Aber was im Öffentlichen Raum, wie z.B. auf den Straßen von Seattle passiert, da sind auch die Konzerne an das Recht von Seattle / UCAS gebunden. Konzerne können nicht einfach machen was sie wollen.
Und auch in SR ist es immer noch so, in dem Land / Staat / Konzern, in dem du die Straftat begehst, wirst du auch verhaftest, angeklagt und verurteilt, auch wenn du ein ausländischer Staatsbürger bist, wie z.B. ein Mitarbeiter von Lonestar / Knight Errant.
Wenn Konzerne machen könnten was sie wollten, bräuchten sie übrigens auch keine Shadowrunner mehr, dann würden die einfach ihre eigenen Konzerntruppen nehmen und das tun was sie wollen. Aber die Striketeams die sie aussenden, haben auch nie irgendwelche Konzernlogos, eben weil es eine illegale Aktion ist.

Wem gehört der Sicherheitsdienst, wer bezahlt die Beamten, wer schmiert die Politiker, wer hat die Richter auf der Lohnliste stehen?

Wenn einem Konzern etwas wichtiges gestohlen wurde und es einen Hinweis drauf gibt, dass der Schuldige da in der Bar mit den Wannabes sitzt, dann wird die Bar platzgewalzt und irgendein Grund erfunden.

Das "öffentliche Recht" ist für nen AA oder AAA blos eine Lapalie, Regierungen sind eine Farce.

Aber sie werden keine offiziellen Konzerntruppen schicken. Sie werden Truppen schicken, die nicht zu ihnen zurück verfolgbar sind, damit sie solche illegalen Aktionen dementieren können. Und Korruption funktioniert ja auch nur im geheimen. Bestechliche Personen fallen ziemlich schnell um, sobald sie persönlich Konsequenzen erwarten dürfen. Ein Konzern, gerade, ein AA Konzern, hat Konkurrenten, und diese werden den Vorteil nutzen, wenn ein Konzern angreifbar wird. Also wird ein Konkurrenzkonzern gerne aufgezeichnetes Trideo senden, wenn er damit die Konkurrenz schädigen, und damit seine Position verbessern kann. Außerdem gibt es bestimmt auch noch regionale Sender.
Ich hab mal gelesen, dass z.B. in Seattle das Gesetz gilt, dass wenn z.B. Lonestar jemanden abhört (mit Wanzen), sie die Zielperson informieren müssen, sobald die Wanzen wieder entfernt werden. Daher ist Lonestar dazu übergegangen, Wanzen nicht mehr zu entfernen. Bleiben also Gesetzeskonform.

*hehe* Konzerngelände ist eben wie Botschaftgelände. So bald das Gelände hinter dem Zaun betreten wird, ist Schluss mit Lustig und es herrschen andere Regeln. Wenn man sich die USA als Konzern vorstellt, haben sie genug Spione | Striketeams ausgesendet (inkl. Dokumentendiebstahl | Putschversuche etc.). Entweder man benutzt andere Söldner (Runner) oder schickt eigene Truppen.

@Mafia & Co
Warum muss man Runner erkennen? Wenn dieser doch einen stink normalen Lohnsklavenjob macht, oder selber sogar Anwalt? Vielleicht stellen sich einige Shadowrun einfach "zu anders" vor, mal Magie ausgenommen. Oder halt ein "korrupter" Mitarbeiter des Kon | örtliche Polizei | Lonestar | KE, der Geldsorgen hat und so ein bisschen Cash machen möchte. Einfach mal ein wenig mehr durch Medien inspirieren lassen, dann kommt der Rest von alleine. *g*

@ Bsp. HipHop
Ich höre es zwar, aber laufe nicht mit den passenden Klamotten rum. Fehlt mir nun der Draht zu Identifizierung oder möchte man sich einfach von dem regulären Klischee befreien? Oder anders ausgedrückt: Wird man direkt ein Teil dieser Subkultur, nur weil man XYZ daran gut findet?

Zitat

Ich hab mal gelesen, dass z.B. in Seattle das Gesetz gilt, dass wenn z.B. Lonestar jemanden abhört (mit Wanzen), sie die Zielperson informieren müssen, sobald die Wanzen wieder entfernt werden. Daher ist Lonestar dazu übergegangen, Wanzen nicht mehr zu entfernen. Bleiben also Gesetzeskonform.

Ohne richterliche Verfügung? Kann ich mir bald nicht vorstellen..

"-Spooky-" schrieb:

Ohne richterliche Verfügung? Kann ich mir bald nicht vorstellen..

Über eine Richterliche Verfügung weis ich nichts, und habe dazu auch nichts geschrieben. Kann also sein dass sie eine benötigen oder dass sie keine benötigen. Ich vermute jedoch, dass sie eine Benötigen, andererseits gibt es diesen PATRIOT Act. Vielleicht gibt es ähnliche Gesetzte im SR Universum.

http://de.wikipedia.org/wiki/USA_PATRIOT_Act

"-Spooky-" schrieb:

@ Bsp. HipHop
Ich höre es zwar, aber laufe nicht mit den passenden Klamotten rum. Fehlt mir nun der Draht zu Identifizierung oder möchte man sich einfach von dem regulären Klischee befreien? Oder anders ausgedrückt: Wird man direkt ein Teil dieser Subkultur, nur weil man XYZ daran gut findet?

Die Idee bei Subkultur ist erstmal, dass Du Dich selber mit ihr identifizierst. Dazu musst Du selbstverständlich nciht alle Codes befolgen, kann aber sein, dass Du bei einigen Angehöroigen der Subkultur dann nciht als "real" oder "true" giltst ("so wie der aussieht, hat der doch keine Ahnung von HipHop. Was willd der hier aufm Konzert?"). Zugegeben, es geht recht schnell, dass andere Menschen Dich alleine wegen Deines Äußeren in eine Schublade stecken, aber genau das ist ja auch problematisch. Die Herausbildung einer Subkultur hat ja immer was mit explizitem "Anderssein als die anderen" zu tun.
Die Frage ist: Bin ich Teil der Metal-Subkultur, bloß weil ich gerne schwarz, lange Haare und nen Bart trage? Ich würde mich ganz sicher nicht als Metalhead verstehen, sondern finde, dass sich auch in Schwarz wunderbar zu Ska tanzen lässt. Aber natürlich werde ich recht schnell in die Schublade gesteckt (und zugegeben, es gab mal ne Zeit, da habe ich etwas mehr Metal gehört, aber mit dem ganzen Zeug, was da zur Subkultur gehört, konnte ich nie viel anfangen - außer vllt. dem Met-Trinken). Da haben wir aber schon ein anderes Beispiel - nämlich das Hineingesteckt werden in eine Subkultur, zu der sich der Mensch nciht zugehörig fühlt.

Im vorher diskutierten geht's ja eher darum: Was macht eine Runner-Subkultur aus? Und dann: Wie werde ich Teil einer Subkultur?
Und ich finde die Überlegung, es gibt eine Subkultur, die von Runner-Wannabes nach der Medienberichterstattung aufgemacht wurde, in der alle ganz stolz ihre schwarzen Trenchcoats darstellen, aber sich die Profis niemals zeigen würden, inzwischen am Überzeugendsten.

Und trotzdem gibt es Runner-Szene Treffs, zumindest wenn man die Beschreibungen von einigen Clubs im Seattle Buch glauben möchte.

"allanlaigh" schrieb:

Und trotzdem gibt es Runner-Szene Treffs, zumindest wenn man die Beschreibungen von einigen Clubs im Seattle Buch glauben möchte.

Die Prophezeiung vermutet jedoch, dass diese Clubs auch nur Runnern als "Runner-Szene Treffs" bekannt sind und nicht der Shadowrunner Fan Szene