[IP] Frei

"Haben wir die zwei jetzt abgefrühstückt oder gibt es da noch Handlungsbedarf?", Pablo war sichtlich genervt, konnte er doch nichts weiter machen als den anderen bei der Arbeit zu zuschauen.

Gelangweilt zog er seine Ares aus dem Ärmel um sie zu zerlegen und zu reinigen. Er lies sich sichtlich Zeit dabei.
Die Langeweile trieb ihn sogar dazu die Gelgeschosse abzumunitionieren, zu zählen und wieder aufzumunitionieren.
Nachdem er die Waffe wieder zusammengesetzt hatte, arretierte er sie wieder an der Vorrichtung an seinem Arm,
machte ein paar Zielübungen ohne die Waffe dabei auf einen der anwesenden zu richten.

Als nächstes Stand er auf suchte sich eine Ecke im Raum und begann mit ein Schlagtechniken und Kombinationen einen imiginären Gegner zu maltetrieren.
Kurze Stösse mit der Linken und ein Seitwärtshacken mit der rechten zum gedachten Kinn des Gegners.
Wieder ein kurzer Stoss mit der Linken, beim zurückziehen leichtes Rollen des Oberkörpers zur rechten Seite. Vorstoss mit dem rechten Bein und ein Schlag mit der rechten zur Körpermitte des Gegners.
Per DNI-Befehlt schaltet er sein Move-by-Wire-System ein und vollführt die gleichen Übungen nocheinmal, diesmal um ein deut zackiger und schneller.

Nach ein paar Durchgängen schaltet er sein MBW wieder aus und setzt sich wieder auf seinen Platz. "Nun?"

Vollkommen ungläubig bestaunte Lense die körperliche Eleganz von Pablo. Er hatte vorher noch nie jemand gesehen der sich so schnell und kraftvoll bewegen konnte. Er war sich sicher der andere konnte ihn innerhalb von Sekunden auseinandernehmen. "Ähhh... Abigaile muss nur noch in den Club Dragonfly. Ansonsten sind wir mit den zweien durch. Was war jetzt der Plan für Nummer drei??" Geistesabwesend beobachtet Lense Pablos Muskeln.

Interessanter Typ... Abigail war kurz abgelenkt, als sie Estigma, wie er sich nannte, in Aktion sah. Zweifellos fähig auf seinem Gebiet. Es gab mal 'ne Zeit, da wäre ich auf solche Typen abgefahren... wobei, nicht ruchlos und ungestüm genug. Tja, aus Fehlern lernt man...
Aber einige Details galt es den zweiten Klienten betreffend noch zu klären. "Lense, kannst du mir noch eine Zusammenfassung dieses Künstlers geben? Ich muss mir noch überlegen, als welche Person ich mich ausgebe. Agentin des Künstlers, Freundin seiner Musik... Sag mal, wie heißt der jetzt eigentlich? Wäre langsam auch mal ganz gut zu wissen."
Dennoch konnte sie den Unmut Estigmas verstehen. "Tja, wie gehen wir bei den letzten beiden vor? Um ehrlich zu sein, mir fehlen gerade ein wenig die Ideen."
Eine Pause, erneutes Nachdenken.
"Wenn ich das richtig verstanden habe, fällt es auf, wenn der dritte Klient verschwindet. Entweder, wir holen ihn erst, wenn die Geschichte mit dem Hochsicherheitsgefangenen vom Tisch ist - mit erhöhtem Risiko - oder wir nehmen ihn direkt mit. Bob, glaubst du, dass er damit einverstanden sein würde?" Abigail wandte den Kopf in seine Richtung, sah ihm in die Augen, drehte sich dann wieder zu der Gruppe um. "Wenn er 's macht, wäre das eine Möglichkeit. Die "Behörden" da unten würden möglicherweise zuerst davon ausgehen, dass er nach Norden flieht, zur Grenze. Hängt natürlich auch davon ab, wie hart ermittelt wird. Wo er wohnt. Und ob man uns in der Nähe sieht."

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#125

Wie alle anderen hatte Miguel mit einer Mischung aus Entsetzen und Faszination den Übungen von Estigma zugeschaut und seine Zuversicht in den Erfolg des Auftrags war mit einem bitteren Beigeschmack gestiegen.

„Deine Idee hört sich vielversprechend an, Abigail. Ich würde meinen, das Risiko ist insgesamt geringer, wenn wir Ziel 3“, er hasste sich selbst dafür, ein menschliches Wesen so objektivierend zu betiteln, „zum Gefängnis mitnehmen und dann alle gemeinsam Aztlan endgültig verlassen.“ gab auch er seine Zustimmung.

"Meinetwegen. Wo wohnt er denn, der politische Dissident?" Ihr Kopf wandte sich erneut in Bobs Richtung.
"Das bringt uns übrigens zum nächsten Problem: Fortbewegung in Atzlan. Soweit ich das gesehen habe, liegt das Gefängnis tief im Dschungel. Wie kommen wir da möglichst unauffällig hin, besonders mit einem politischen Flüchtling an Bord? Und womit? Im Zweifelsfall müssen wir dann nämlich noch ein Fahrzeug oder sogar mehrere über die Grenze bringen und dort mit den nötigen Kennungen versehen, um nicht aufzufallen." Was für 'n Stress... Abigails Stirn legte sich vor Sorge in Falten.
"Außerdem brauchen wir möglicherweise noch weitere Ausrüstung."

"Naja, Kennungen und Genehmigungen kann ich versuchen zu Organisieren. Wenn ihr mir sagt wofür. Sicherheitssysteme kann ich auch überwinden. Der Rest ist nicht mein Fachgebiet." Lense zuckt mit den Schultern. Innerlich muss er aber schlucken als er hört worum es als nächstes geht. 'Ängstlich schaut er in die Runde. Ausserhalb der Virtuellen Welt zu sein ist nicht wirklich sein Ding

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Miguel konnte zu diesem Punkt nicht viel beitragen und blickte erwartungsvoll auf Bob.

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„Kannst du konkretisieren, welche Hilfsangebote ungefähr vorliegen und wie verlässlich sie sind? Ich denke, nur so können wir die Planung an dieser Stelle weiterbringen.“ Aus ihm sprach eher der gesunde Orkverstand als die Erfahrung bei der Durchführung solch großer Unternehmungen. Als Gangboss waren seine Pläne meist wesentlich kürzer gewesen, hatten aber auch nicht so hohe Ziele gehabt – ganz im Gegenteil. Gott bot ihm die Gelegenheit, aus den Lehren seiner schlechten Taten der Vergangenheit etwas Gutes zu vollbringen. Miguel würde IHN nicht enttäuschen.

""Das heisst du bringst uns nach Atzlan rein. Von dort aus müssen wir zum Gefängniss vorrücken und Nummer drei Befreien?" Lense schluckte ein wenig. Die Idee in den Dschungel von Atzlan zu müssen behagte ihn gar nicht. Aber er hatte Lense ja sein Wort gegeben. "Gibt es denn irgendetwas was wir von hier aus Vorbereiten können? Hast du Adressen oder Pläne die wir uns Anschauen können? Oder hat irgendjemand eine Idee was wir besorgen können?"

Ein böses Lächeln umspielte Abigails Lippen.
"Oh, zum Beispiel Sprengstoff, für den Fall der Fälle...
Außerdem sollte unser Fluchtfahrzeug schon gleichzeitig unauffällig und schnell sein, ich denke mal, wir wollen so wenig Zeit wie möglich mit einem Hochsicherheitsgefangenen und möglicherweise erklärten Staatsfeind in Atzlan verbringen." Eine kurze Pause, weiteres Grübeln.
"Außerdem, was können wir tun, damit sie ihn nicht wieder aufspüren? Ich könnte mir vorstellen, dass er irgendwie markiert wurde. Und dann wäre da noch die Magie..." Also, das wird jetzt aber echt kompliziert...

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„Entschuldige bitte,“ mischte sich Miguel ein, „ich verstehe, dass wir so besser abtauchen können, aber bedeutet es nicht auch, dass es den Aztlanern im Gegenzug mehr Zeit gibt, das Netz enger zu ziehen?“ Sorgenfalten schlichen sich auf seine Stirn. „Bei aller Selbstaufgabe für den höheren Zweck ist mir eine sichere Flucht sehr wichtig, und sei es für die vier Menschenleben, die es aus der Tyrannei zu befreien gilt.“

"Also brauchen wir einen Transport nach Atzlan rein. Dort müssen uns deine Kontakte ein Fahrzeug besorgen. Am besten ein möglichst unauffälliges. Vielleicht ein Transproter. Spricht jemand von euch die Landessprache? Sonst müssen wir uns als Touristen tarnen. Oder als Mönche mit einem Schweigegelübte." Grinsend schaut Lense Vater Miguel an. ""Könnt ihr da was machen? Ihr habt da doch sicherlich einen direkten Drath zu ... IHM!"

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#138

Zum ersten Mal, seit sich die ungleiche Gruppe um ihren gemeinsamen Wohltäter versammelt hatte, kam Miguel aus der Fassung. Er funkelte Lense an, sein erhobener Zeigefinger machte deutlich, dass er in gewissen Belangen absolut keinen Spaß verstand. Wenn auch sicherlich augenzwinkernd gemeint, konnte er den Einwurf nicht ignorieren. „Hüte deine Zunge.“ verwarnte er den Angesprochenen, die Stimme wieder weich unter rationaler Kontrolle. Er durfte sich nicht aus der Reserve locken lassen, er musste seine Ruhe bewahren und auf GOTT vertrauen.

„Ich spreche die Landessprache fließend.“ beantwortete er die gestellte Frage, zu seiner gewohnten Gelassenheit zurück gekehrt.

Gut. Demnach keine Religionswitze. Wäre eh nicht besonders taktvoll.
"Ich für meinen Teil spreche ebenfalls fließend spanisch. Was den Transport angeht, bin ich allerdings kaum eine Hilfe." Sie schüttelte den Kopf, ihre Locken flogen erneut.
"Autofahren kann ich wohl, aber auf Verfolgungsjagden verstehe ich mich definitiv nicht. Wenn's um mein Motorrad ginge, ja, dann...
Verkleidung bekomme ich allerdings wohl hin, das liegt im Bereich meiner Fähigkeiten."

Lense lächelt versöhnlich Padre Miguel an. "Entschuldigung ich wollte Ihre Gefühle nicht verletzen. Aber die Frage nach der Tarnung bleibt trotzdem bestehen. Als was wollen wir uns Ausgeben? "