Lüftungsschächte und andere Invasionsmethoden

  • Ich hab gestern mal wieder in "Boondock Saints" (Der Blutige Pfad Gottes) reingeschaut, und habe mich dabei gefragt wann und wo eigentlich Lüftungsschächte vorhanden sind. Ich denke eine gewisse Gebäudegröße wird dabei schon vonnöten sein. Ebenso bestand die Frage nach Orten möglichen Zugangs, sowie wie so ein Lüftungssystem ausgelegt ist.
    Man hat ja schon in vielen Äktschnfuimen die Helden durch Lüftungsschächte kriechen sehen - aber inwiefern ist das tatsächlich machbar, und wenn ja kann jemand ein paar Richtlinien zur Integration in's Spiel bieten? Danke! ;)

  • Ich kenne ein Beispiel aus einem modernen Bürohaus, bei dessen Ausbau ich mal ne Weile beteiligt war.
    Dort gingen vom Lüfterraum nur wenige senkrechte Verteiler aus. Die wurden dann auf die Etagenlüftung in die Zwischendecke verzweigt. Das heisst genauer: Decke - drunter Lüftung und Kabeleien - sichtbare Holzkacheldecke. In den Lüftungskanal würde locker ein Mensch reinpassen.
    Ich kenne leider nicht die genaue Stabilität dieser Konstruktion, kann mir aber vorstellen, dass da schon bei ein-zwei Leuten drin die Lüftung runterkommt. Also bei uns ist der Weg durch die Lüftung ins Gebäude nicht mehr vorgekommen, da meist die Wege hin oder der Eingang zu gut gesichert waren.

  • Lüfterraum? Interessant. :D Wo liegt der denn, und wie ist er ausgestattet? Von der Funktion her nehme ich an, daß er ziemlich weit oben sein wird, oder?
    Achja: im Film sind unsere beiden Helden über ein Lüftungsgitter im Aufzugsschacht in's Lüftungssystem gekommen - findet man da normalerweise auch Zugänge?

  • Ich hab wegen meinem Job schon öfters in der Zwischendecke gearbeitet und muss dir leider sagen, dass die meisten Lüftungsschächte einen Durchschnittsmenschen höchstens aushalten, wenn der vorher drei Wochen gehungert hat.
    Mehr hält die Befestigung des Kanals einfach nicht aus.


    Der Lüftungsraum kann fast überall liegen, aber meistens irgendwo an der Aussenseite, damit Zu- und Abluft einfacher geregelt werden können.
    Aber inwieweit der gesichert ist kann ich dir auch nicht sicher sagen, ich würde schätzen dass in den meisten Anlagen heute einfach ein verschweißtes Gitter angebracht ist.

    "Im Leben eines Vaters kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem er das Zimmer seiner Tochter in die Luft sprengt..."
    -Homer Simpson

  • "Spider" schrieb:

    Ich hab wegen meinem Job schon öfters in der Zwischendecke gearbeitet und muss dir leider sagen, dass die meisten Lüftungsschächte einen Durchschnittsmenschen höchstens aushalten, wenn der vorher drei Wochen gehungert hat.
    Mehr hält die Befestigung des Kanals einfach nicht aus.


    Ich glaube das ist eine Tatsache, die man zwecks eines dramaturgischen Elements vernachlässigen könnte. ;)

  • Solange du keinen Troll durchkrabbeln läßt :wink:


    Ich kenne es von mehreren Gebäuden das die Lüftungsräume zusammen mit der Klimaanlage im oberstenStock/auf dem Dach sind. (Messeturm Frankfurt z.B.) Die Lüftungsschächte haben allerdings nur in der Mittelachse ausreichende Größe für einen Menschen, die Versorgungsleitungen die ich bisher gesehen habe, sind meist mit einem zu flachen Querschnitt versehen (30-50 cm Breite/10-20 cm Höhe)

  • Also ich habe mich auch schon intensiv mit dem Studium von Lüftungsschächten berschäftigt und das Problem ist nunmal das sie gebaut sind um Luft zu transportieren. Daher sind sie meisst aus Blech, sehr leicht und schlecht befestigt. Die Öffnungen sind in der Regel sehr eng.
    Als Stilelement ist es sicher nett, aber dafür kann man auch Wartungsgänge und Tunnel benutzen. Da müssen nämlich tatsächlich Menschen durch und eine Schattengesellschaft hat davon jede Menge. Mit Schattengesellschaft meine ich nicht die Runner, sondern die Techniker im Konzern. Megakonzerne 2060 sind wie Metropolis. Die Execs wollen die Arbeiter nicht sehen und die Arbeiter sollen die Execs nicht sehen. Stark vereinfacht um das Konzept zu beleuchten natürlich.

  • Kriechkeller lässt grüßen!


    In einer Schlachterei ist sowas echt widerlich, glaubt mir 8O :(

    "Im Leben eines Vaters kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem er das Zimmer seiner Tochter in die Luft sprengt..."
    -Homer Simpson

  • Ich denke, in grossen Gebäuden, die viele Räume ohne eigene Fenster haben und viele Großräume besitzen, werden mit Lüftungsschächten versorgt. Aber wie schon gesagt, sie sind meist klein und eng, und eher von leichter Bauart. Ich habe in Reportagen über Amerikas Skycrapers eine Dokumentation über Lüftungsschächte und Klimaanlagen gesehen. Die sind mitunter manchmal echt riesig, Menschen stehen an den Verteilerknotenpunkten aufrecht und nahmen Messungenvor, mit Seilen gesichert, um vom Luftstrom nicht mitgerissen werden zu können.
    Aber wenn es sowas gibt, dann sind sie in den Kons garantiert gesichert. Wartungsroboter, Sensoren und automatische Abwehrsysteme, die vermutlich nicht nur gegen Ungeziefer angebracht wurden.


    Außerdem ist das durchkrabbeln von Lüftungsschächten sicher furchtbar laut, wenn sie aus Blech gebaut wurden...

  • Wobei in solchen Schächten dann ein solcher Wind herrschen dürfte, dass der Magier sich da schwere Hirnverrenkungen bieim "vorsichtig durchlevitieren" holt.


    Die meisten Lüftungsschächte sind wohl für so ziemlich jeden Meta zu klein, oder halten nix aus, so dass ein Zwerg wohl grade eben noch durchkönnte ohne das ganze Teil von der Decke zu reissen...


    Aber es kann ja sein, dass da ein "besonders sicherheitsbewußter" Gebäudeplaner am Werk war und die Schächte deshalb mit vernünftigen Verankerungen in der Decke hängen :wink:

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    -Homer Simpson

  • Und da hat er dann bestimmt alle anderen Sicherheitssachen vergessen.


    Die meisten Lüftungskanäle sind übrigens deutlich breiter als hoch, damit sie unter die Decke passen. 100 cm Breite mal 20 cm Höhe ist normal.

  • Spider


    Wir reden von den Nachfolgestaaten der USA! Da hat man Angst, dass mit dem Lüftungsschacht runtergefallene Einbrecher einen verklagen könnten! Lieber 10 Mio Nuyen Wert eines Prototyps verlieren als 20 Mio wegen Schmerzensgeld.

    .../|\
    ....|
    ....|
    .... \_ So seh ich das


    Wenn ihr tut, was ich will, werde ich tun, was ich will

  • Naja...


    Ich glaube nicht, das es sonderlich erfolgreich ist, einen Konzern zu verklagen, bei dem man grade eingestiegen und im Lüftungsschacht stecken geblieben ist...
    Aber Runner kanns ja mal versuchen :D


    Ich würde echt Wartungsschächte und Kabeltunnel vorziehen.
    Da ist mehr Platz und sie halten mehr aus. Denn meistens muss da neben den ganzen Kabeln noch ein kleiner Stift durchpassen, der neue Leitungen reinzieht und sich an alten die Hände wundreisst :D

    "Im Leben eines Vaters kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem er das Zimmer seiner Tochter in die Luft sprengt..."
    -Homer Simpson

  • Es wurden schon erfolgreiche Schadensersatzklagen bei folgendem, kriminellen Hintergrund geführt:


    2. Juni 1998:
    Carl Truman, 19jährig, erhielt 74.000 Dollar zuzüglich Arztkosten zugesprochen, weil ihm sein Nachbar mit seinem Honda Accord über die Hand gefahren war. Mr. Truman hatte offenbar übersehen, dass sein Nachbar am Steuer seines Autos saß, als er versuchte, dessen Raddeckel zu stehlen....!


    3. Oktober 1998:
    Terrence Dickson, Pennsyvania, wollte das Haus, in welches er soeben eingebrochen war, durch die Garage verlassen. Bedingt durch eine Störung des Öffnungsmechanismus am Garagentor war er nicht in der Lage, dieses zu öffnen. Er konnte aber auch nicht ins Haus zurück. Die Bewohner des Hauses weilten in den Ferien. Mr. Dickinson überlebte die 8 Tage Aufenthalt in der Garage nur, weil er Nahrung für Hunde in der Garage zur Verfügung hatte. Er verklagte die Eigentümer des Hauses und erhielt eine halbe Million Dollar zugesprochen...!


    Allerdings wird wohl kein Runner einen Kon lebend verlassen, wenn er erstmal durch die Lüftung fällt!

  • oh wei.... und da will ich noch Jura studieren...
    *seufz*


    Zu Thema:
    Lüftungs-Schächte sind (kurze Überlegung) tatsächlich noch nicht als Einstiegsmöglichkeit in Betracht gekommen.
    Sollten sie es aber versuchen wollen:
    Sehr gern... Freue mich schon auf abreissende Träger-Leisten.
    Nein, im Ernst.
    Ich halte das eigentlich für eine recht gute Idee, sowas mal nachzufragen.
    *handschüttel@Toa*

    >>>>>Journalismus ist eine Waffe; wer richtig
    zielt kann der Welt eine Kniescheibe wegschiessen<<<<<<<
    Spider J. 2058; Seattle

  • Hmm, also in meinem letzten Run hatten wir tatsächlich auch einmal einen Einstieg über Lüftungsschächte. War ne alte, mehrstöckig in den Boden gehende Tiefgarage (Gang HQ). Da ergeben sich tolle dramaturgische Elemente. Enge Luftschächte, Luftströme, von irgendwoher dieses verdammt laute Rotorengeräusch, an manchen Stellen gehts senkrecht in die Dunkelheit, plötzlich verengt es sich ein wenig.... das war richtig schön atmosphärisch! (Hat da jemand Platzangst gesagt? :twisted: )
    Gut war keine Konzernanlage, von daher auch nicht wirklich gesichert. Hat aber auch so gereicht. Der Spannungsfaktor war dem Realismusfaktor in jedem Fall überlegen!

    - Realität ist lediglich ein Teilbereich der Phantasie

  • Hm, in einer Gruppe spielte ich einen Rigger und habe zusammen mit Decker eine Minidrohne entwickelt. Lange vor dem anderen Konzern. Das Biest war etwa 15cm lang und glich im großen und ganzen einer Libelle (Ich nannte das Ding auch stolz und kreativ "Dragonfly"....)
    Wir haben das Geld aus so ziemlich jedem Run hineingesteckt - das mussten gut und gerne ein oder zwei Millionen gewesen sein. Und das war noch günstig.
    Durch einen anderen Run konnte der Decker Mainframe-Zeit für zweieinhalb Woche mieten und hatte das Ding programmiert. Es lief mit einem Fernsteuerdeck über einen Rig und hatte einen Autopiloten Stufe 3.
    Die Bewegungen mussten der einer Libelle gleichen - das Ding hatte 4 Flügel - und als wir einen Biologen extrahiert hatten, half er uns, telemetrische Daten auf die Drohne zu übertragen - etwas, das wir in unserem Budget gar nicht mitberechnet hatten...


    Wie gesagt, das Ding flog - erstaunlich gut und sicher, recht schnell für seine Größe. Es besaß einen Schwungmotor, eine Microenergiezelle und die gesammte Motorik wurde über Biomyomerfasern gesteuert, um den Energieoutput so gering wie möglich zu halten. es hatte eine Mikrocyberkamera und ein Mikrophon und am Schwanzende eine winzige Monofilamentklinge, um Drähte oder Kabel durchschneiden zu können.
    Ich habe dem Spielleiter komplette detaillierte Baupläne und technische Zeichnungen vorgelegt und er hatte es genehmigt - was mich hätte schon stutzig machen sollen. Hätten wir das Ding an einen Konzern verkauft hätten wir für einige Jährchen keine Runs mehr machen müssen.
    Für uns war es die ideale Spionagedrohne. Der erste Testflug war ein wenig holprig (mein Rigger war schon so ziemlich jede Maschine geflogen, aber noch nie eine Libelle, das war ein wenig gewöhnungsbedürftig...)
    Und dann kam der erste Auftrag, für das dieses Baby geradezu maßgeschneidert war.
    Ich steuerte das Ding in den nächsten Lüftungschacht des Riesenkonzerns, übersah die Wartungsdrohne, die das Biest als Parasit klassifizierte, mit Säure einnebelte und den Lüftungsschacht reinigte...
    Als mein Heul- und Wutanfall vorbei war, hoffte ich, daß meine kleine Drohne soweit vernichtet wurde, daß niemand es noch erkennen oder untersuchen konnte.


    Einige Monate später hatten wir einen Van aufgerüstet bis zum geht nicht mehr. Das ideale Flucht- und Assaultvehikel, praktisch für jede Mission gerüstet. Der SL meinte das ginge in Ordnung und seitdem stand es in der Garage - aus Angst, es auf eine Mission mitzunehmen und zu verlieren...
    Zudem habe ich mich seither bei Infiltration auf den Vordereingang spezialisiert.

  • Mit Tarnen und Täuschen kommt man überraschend weit.


    Ein Teammember einschleusen, per Decker ein wenig an der Sicherheit rumfummeln und sieh mal einer an: alle Türen sind offen :P

    "Im Leben eines Vaters kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem er das Zimmer seiner Tochter in die Luft sprengt..."
    -Homer Simpson