#163
Jurij
"Ja ich habe was. Ich schicke euch die Daten direkt auf eure Links."
Noch bevor er den Satz beendete meldeten eure Kommlink den Empfang von zwei neuen Dateien.
Bei der ersten Datei handelte es sich im Gebäudepläne der Produtionsstätte. Bei der Zweiten handelte es sich um eine Produktbeschreibung eines Sichtgerätes welches mit Ultraschallsicht und Ultrabreitbandradar ausgestattet ist.
"Die Brillen könnte ich besorgen."
fügte Jurij hinzu.
#164
Payne
"Gut so wie es scheint bist du so weit, Jurij."
"Ja."
"Dann sollten wir uns jetzt mal an die Planung machen. Es gibt auch sicher noch die eine oder andere Besorgung zu machen. Und wir wollen uns die Zielobjekte noch aus der Nähe ansehen. Armitage, wie siehts aus sollen wir die Bikes klar machen?"
Der Ork blickte während er sprach durch die Runde und ließ seinen Blick dann auf Armitage ruhen.
Nach einer kurzen Pause sagte er dann:
"Ich denke zwei Bikes sollten ausreichen. Feeby und Jurij beziehen den Van. Im Notfall lassen wir die Bikes zurück und flüchten alle mit dem Van."
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#165
Armitage nickte dem Ork zu. „Das sehe ich ganz genau so. Wir behalten uns die zwei Bikes in der Hinterhand, zum Einsatz können wir sie im Van transportieren. Ich denke, jeder fragt bei seinen Connections nach und wir nehmen die günstigsten. Sie müssen schließlich nicht lange halten.“ Er schaute sich in der Garage um. „Haben wir noch Kaffee? Mir ist beim Studieren der Gebäudepläne eine Idee gekommen. Es geht um die Sicherheitsprotokolle der Einrichtung. Was passiert mit den Schutztüren, wenn ein Großalarm ausgelöst wird? Und wie reagiert die Sicherheit darauf? Können wir im Durcheinander verschwinden, eventuell durch eine weitere Ablenkung? Mir schwebt da irgendwas mit Hazmat-Anzügen vor…“
Feeby schüttelt leicht den Kopf.
"Nein, mit Unsichtbarkeit kenne ich mich leider nicht aus.
Was für eine Idee hast du denn??"
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#167
„Wenn Jurij uns – zumindest teilweise - die Sicherheitsprotokolle zugänglich macht, dann können wir die Reaktion der Sicherheit in unsere Planung mit einbeziehen. Eine Möglichkeit wäre das absichtliche Auslösen eines Bioalarms um dann im entstehenden Chaos zu fliehen. Oder um Zugang zu erlangen und uns dann unerkannt in Hazmatanzügen unter das Personal mischen. Ob und inwiefern uns die Protokolle weiterbringen, dass muss Jurij herausfinden. Ansonsten, sobald ich ein Satellitenbild oder ähnliches habe, würde ich mich gerne vor Ort begeben.“
#168
Jurij
"Das dürfte schwierig werden. Die Produktionsmitarbeiter haben nur Früh- und Spätschicht, das heißt ab 22:00 ist nur noch die Sicherheit im Haus. Und auch über den Tag ist das Produktionsteam nicht besonders groß. Mit Büroangestellten sind tagsüber nur etwa 20 Mitarbeiter im Haus nach ca 17:00 haben die Büros Feierabend und es sind nur noch die 10 Produktionsmitarbeiter plus 1 Schichtleiter und 2 Instandhalter im Haus. Die Sicherheit ist bei den Zahlen nicht dabei. Sie fahren mit der gleichen Mannstärke Wechselschicht und decken 24Stunden ab. Bioalarm wäre extrem verdächtig, da in der Firma solches Material nicht existiert und würde somit extere Sicherheit auf den Plan rufen, da dann wohl ein Terroranschlag vermutet wird."
Jurij schenkt sich noch etwas Kaffee ein und dehnt seinen Nacken.
"Im Betriebshandbuch habe ich einige Verfahrensanweisungen gefunden. Alle samt Standart würde ich sagen. Verhalten im Brandfall, Verhalten bei Eindringlingsalarm und so weiter."
Jurij schickt euch die Daten auf eure Kommlinks.
Teilweise sind die Anweisungen mit Animationen untermalt. Eindringlingsalarm: Alarm prüfen, bestätigen, Ordnungskräfte bzw Verstärkung rufen und die Eindringlinge festsetzen.
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#169
„Standard.“ stimmte Armitage zu. „Wenn der Sicherheitsdesigner nicht vollkommen dämlich war, sind die Feuerschutztüren über Hardware alarmgesichert, lassen sich also nicht austricksen. Ich gehe der Einfachheit halber davon aus, dass wir es nicht schaffen das Ziel unbemerkt zu infiltrieren und wieder zu verlassen. Im schlimmsten und einfachsten Fall wird also ein Alarm ausgelöst.“ erläuterte er seine Überlegungen, „Das können wir in unsere Planung mit einbeziehen. Wenn sowieso der Alarm losgeht, dann können wir auch die Feuerschutztüren benutzen. Wenn wir die Reaktion der Sicherheit kennen, können wir daraus sogar einen Vorteil schlagen.“ Er goss sich den Kaffeebecher voll.
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#170
„Danke für den Plan. Wenn du mir so einen auch von Ziel 1 besorgen könntest, wäre ich dir sehr dankbar.“ Keine Planung ohne einen vernünftigen Plan. Armitage aktivierte das Hermés-Ikon und in Gedankenschnelle überlagerte die Karte sein Sichtfeld. Er studierte die Umgebung aufmerksam. Gemischtes Industriegebiet - das könnte vorteilhaft sein, viele Versteckmöglichkeiten und kein exterritoriales Gebiet. Fast am Ende einer Sackgasse – das war weniger gut, allein das Ausspähen könnte bereits auffällig sein und die Fluchtrichtung wäre anfangs begrenzt. „Hast du die Karte mit etwas weniger Zoom?“ fragte er Jurij. „Mich interessiert noch welche Grundstücke auf der anderen Seite liegen und welche Wege – ich sage mit Absicht nicht Straßen –zur Verfügung stehen.“
# 171
Payne
Der Ork zündete sich eine neue Kippe an und sah sich das Material, das Jurij ihnen zusammengestellt hat genauer an.
"Gute Arbeit, Jurij. Mit den zivilen Standartprozeduren kann ich allerdings wenig anfangen. Wenn ich das ganze aber richtig verstehe wird das Sicherheitsteam versuchen uns festzusetzen bis die gerufene Behörde, dabei gehe ich mal vom Star aus eintrifft und uns dann verhaftet."
Er nahm einen tiefen Zug und machte eine kurze Pause, die wirkte als müßte er das eben von ihm selbst gesagte erst sacken lassen.
"Wir sollten also leise zuschlagen. Versuchen keinen Alarm auszulösen. Sobald es Alarm gibt spielen wir gegen die Uhr und dann kanns hässlich werden. Oder aber wir gehen in die andere Richtung und schlagen schnell und hart zu, das wird auf jeden Fall sehr hässlich."
Nach kurzem überlegen wante er sich an Jurij.
"Kannst du herausfinden welche Reaktionszeit der Star in dem Gebiet hat?"
Jurij
"Die Anfrage hatte ich bereits laufen. Der Star garantiert eine Reaktionszeit von 20 Minuten. Also haben wir zwischen 10 und 15 Minuten Zeit wenn der Alarm losgeht. Der Star gibt in den Reaktionszeitangaben immer eine etwas höhere Zeit an um in einem besseren Licht da zu stehen wenns schneller gegangen ist."
Der Hacker rieb sich etwas nervös seinen rechten Arm.
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#172
„10 bis fünfzehn Minuten ist durchaus realistisch. Steht im Protokoll ob der Rein- oder andere Räume automatisch verschlossen werden bei Alarm?“ In seinem Blickfeld schob er die Karte hin und her, zoomte sich Details heran. „Leise zuschlagen wäre optimal;“ stimmte er Payne zu, „aber ich glaube die Gelegenheit werden wir nicht haben. Das Gelände ist zu klein und zu überschaubar, da können wir nicht einfach so an den Wachen vorbei schleichen, auch wenn es nur vier sind. Das Auslösen des Alarms erscheint mir unausweichlich.“ Er schloss die Augen und blendete die Karte aus. Sie störte ihn in seiner Konzentration und er kannte sie mittlerweile sowieso auswendig. Mit der Hand massierte er die Falten aus der Nasenwurzel. Er dachte nach - wog Möglichkeiten gegeneinander ab, zog Optionen in Betracht und verwarf sie wieder. Mit einem tiefen Atemzug wischte er sämtliche Überegungen beiseite, entspannte sich und ließ seine Gedanken treiben.
Die legale Anmietung eines Büros im gegenüberliegenden Komplex wäre ein gutes Sprungbrett und schneller Unterschlupf für eine schnelle Aktion gegen die Anlage. Allerdings wären dann ihre Gesichter bekannt und die Scheinfirma würde bei der Untersuchung des Vorfalls auffliegen. Nur ein sehr dummer Cop würde den Zufall der Anmietung übersehen.
Das Einschleichen über die Belüftungsanlage fällt auch aus. Sowohl die Belüftung als auch das gesamte Ziel sind zu klein, zu leicht überwachbar. Wie eine Henne die auf ihren Eiern sitzt. Seine Schulbildung war ausreichend genug für die Bildung solch eine Metapher. Ablenkung war der Schlüssel - wie bei den meisten Aktionen, ob als SEAL, Konzernhai oder Runner – die Henne von ihrem Nest aufscheuchen und die Eier klauen. Die Puzzleteile, die ihm die letzten Minuten durch den Kopf schwirrten, fielen an ihren Platz.
„Jurij, die Anlage ist doch sicherlich über irgendwelche Kabel mit der Matrix verbunden, allein der Datensicherheit wegen. Wir finden das Kabel, installieren einen Knotenpunkt und machen einen Scheinangriff. Dann können wir genau die Reaktionen und die Reaktionszeiten sehen. Natürlich ist das Ziel dann gewarnt und verschärft die Sicherheit, aber um eine direkte Konfrontation kommen wir so oder so nicht herum. Laut Sicherheitsprotokoll wird sicherlich auch der Projektleiter informiert, dass verschafft uns Zutritt zu Ziel 1. Wie lange braucht er mindestens von seinem Haus bis zur Anlage?“ fragte er Jurij. „Während einer von uns also Ziel 2 beobachtet, kümmern sich die anderen um Ziel 1. Der Datenfluss wird am unserem Knotenpunkt abgefangen und kopiert. Die gesammelten Informationen setzen wir ein sobald sich die Lage kurz beruhigt hat.“ erläuterte er weiter. „Wir greifen Ziel 2 an und fangen den Notruf ab. Die Aufzeichnungen verwenden wir um die Wachleute in Sicherheit zu wiegen. Wenn sie merken, dass etwas nicht stimmt und mit ihren Komms den Star anrufen, sind wir hoffentlich über alle Berge. Weitere Kommunikation wird von uns ebenfalls überwacht. Wir flüchten in zwei Richtungen, wechseln auf einem großen Parkplatz in der Nähe die Fahrzeuge und halten uns bedeckt bis zur Übergabe.“ Er schaute in die Runde und las in den Gesichtern der Anderen, was sie von seinem Plan hielten. „Einfacher Plan, so einfach dass nur wenig schief gehen kann. Eine weitere Frage wäre ob du die Sicherheitszentrale von LoneStar simulieren kannst während du in der Anlage bist, Jurij.“
#173
Jurij
"Es ist üblich, das die Alarmleitung nicht Wireless ist. Meist gibt es einen Bypas sonst könnte man jedes Alarmsystem mit einem starken Störsender unbrauchbar machen. Einen zusätzlichen Knotenpunkt zu schaffen ist kein Problem, wenn ich das Kabel erreiche, dazu brauche ich nur ein Kommlink und eine Spezialklemme.
Die Kontrole über unseren Abfangknoten kann mein Agend übernehmen. Sollte alles keine Probleme dastellen, da keine exotischen Bauteile gebraucht werden."
Jurij überlegte kurz.
"Eine Leitungssuchsonde wäre sicher hilfreich."
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#174
„So wie du das sagst, hast du keine Suchsonde dabei, richtig? Wie lange dauert es so ein Ding zu besorgen und wie teuer wird es? Ist nicht mein Fachgebiet.“
#175
Jurij
"Ich habe mal alles durchgerechnet und bin dabei von Neupreisen ausgegangen. Kommlink von der Stange Hermes Ikon 3.000, Nichtlinearer- Gerätedetektor 600 sowie diverse Kleinteile 100 macht dann zusammen ca 3.700."
Jurij rieb sich wieder seinen rechten Arm.
"Ich bin leider etwas knapp bei Kasse. Den Vorschuss für den Job musste ich leider nutzen um einen offenen Betrag zu tilgen. Wenn wir das so machen wollen müssten wir zusammenlegen. SoKa?"
Payne
Payne nickte Armitage zu um das Gesagte von Jurij zu bestätigen.
"SoKa. Ich gebe 1.500 dazu."
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#176
„Wir werden noch weitere Auslagen haben, die wir gemeinsam tragen sollten.“ warf Armitage ein. „Wenn unsere Planungen soweit abgeschlossen sind, erstelle ich eine Übersicht der Kosten. Was mich zu unserem ursprünglichen Problem zurückbringt: Infiltration. Jurij, ich weiß nicht wie autonom dein Agentenprogramm ist, aber ich bin der Meinung du solltest es zumindest direkt überwachen. Wenn das Ziel eine Manipulation der Kommunikation vermutet - und sei es durch einen Nebensatz auf den das Programm nicht adäquat reagiert – dann sinken unsere Chancen rapide.
Der Scheinangriff muss ohne Spuren – oder besser noch mit falschen – und aus sicherer Entfernung durchgeführt werden, damit wir das Ziel beobachten können. Ein LAW wäre ideal, Granaten die zweite Wahl; Payne, kannst du mit solchen Waffen umgehen? Ich kann mich bei schweren Waffen nur auf meine Grundausbildung berufen.“ Er dachte kurz nach. „Ein Bekennerschreiben wäre gut zur Vernebelung, zum Beispiel von einer Ökoterror-Gruppe.“
#177
Payne
Die blose Erwähnung der Worte LAW und Granaten zauberten ein Lächeln auf Paynes Gesicht.
"Ja. Ich Bin im allgemeinen Umgang mit schweren Waffen geschult und ausgebildet sowohl theretisch als auch praktisch."
Jurij
"Es ist kein Problem das den Agent zu überwachen."
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#178
„Gut, dann machen wir es so. Zwei LAWs sind auf der Bestellliste, dann brauchen wir nur noch ein Bekennerschreiben. Darum können wir uns noch später kümmern.“ Ein Teil des Plans stand fest, ein gutes Ergebnis in so kurzer Zeit. „Durch unseren Scheinangriff kann Payne den Projektleiter von seinem Haus weglocken. Auf die Angabe mit dem regelmäßigen Schachspiel möchte ich mich nur ungern verlassen. Zum einen können wir die Verlässlichkeit der Quelle nicht überprüfen, zum anderen kann ich mit gut vorstellen dass Dr. Donald angesichts der Neuentwicklung und des anstehenden Börsengangs seinen Termin nicht wahrnimmt. Wir müssen absolut diskret und ohne Spuren vorgehen,“ betonte er, „ansonsten wird die Infiltration von Ziel 2 wesentlich erschwert. Am besten wir warten, bis er bei der Anlage ist, erfährt er auf dem Weg dorthin von einem Einbruch könnte er seine Prioritäten anders setzen, wieder umkehren und uns auffliegen lassen. Jurij, kannst du von Ziel 1 ähnlich gutes Material wie für die Anlage kriegen? Umgebung, Grundriss, Protokolle?“
#179
Jurij
"Satelitenbilder sind kein Problem. Nur Grundrisse konnte ich keine aus der Matrix bekommen. Vielleicht sind die beim Crash verloren gegangen. Sicherheitsprotokolle für diese Gegend: Der Star hat eine garantierte Reaktionszeit von 15min also rechne ich mit 10min und fährt auch regelmäßig Streife, was wenn wir Pech haben die Reaktionszeit weiter herabsetzt."
Während Jurij berichtete schickte er die Daten auf die Kommlink seiner Teammitglieder.
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#180
Er schürzte die Lippen. „Das heißt, wir sollten eindringen ohne Alarm auszulösen. Gleichzeitiger Vorteil und Nachteil ist die Wohngegend, wir können und besser verstecken, allerdings ist die Gegend gut überwacht. Wie machen wir das entsprechende Offline-Komm eigentlich ausfindig? Wie sieht es aus mit NeoTech, haben die keine Sicherheit vor Ort, keine Protokolle?“
#181
Jurij
"So wie es aussieht gibt es vor Ort keine Konsicherheit. Es existieren auch keine Protokolle über mögliche Rettungsszenarien. Ich gehe davon aus, dass sich Neotech hier auf den Star verlässt."
Jurij nahm einmal tief Luft und wedelte sich den Rauch der von Payne rüber zog aus dem Gesicht.
"Offline Kommlinks können nicht angepeilt werden. Das ist der Sinn der Sache. Im Normalfall finden wir das Teil auf einen Schreibtisch oder ähnlichem in einem Arbeitszimmer. Ich gehe nicht davon aus, dass das Auffinden des Gerätes eine Schwierigkeit darstellt."
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#182
„Aber es kostet wertvolle Zeit. Eventuell ist das Gerät noch durch andere Sicherheitsmaßnahmen geschützt. Ich denke da an einen Tresor oder ähnliches. Hat jemand von euch entsprechende Ausrüstung um sich Zugang zu Ziel zu verschaffen? Ich kann damit leider nicht aufwarten.“