Meta - Hintergrundgeschichten

  • Zitat

    die du mit dem Militär assoziierst, warum machst du dir dann überhaupt noch die Mühe, das näher auszuführen?


    Mhm..Leseverständnis?


    Ich habe meinen Char aufgeführt um zu zeigen dass er nicht zu einem A-Team gehört hat. Ich habe es kurz gehalten weil ich der Meinung war, dass hier keiner seitenlange Hintergründe lesen möchte (3 A4 Seiten) und weil es für die Kernaussage "Kentaro ist kein A-Team Mitglied" nicht von Belang ist.
    Ich hatte keine Ahnung dass du, Crusader, dich seit 3 Seiten darauf einschiessen willst und mir mein Setting, mein Char und zu guter Letzt meine Spielleiter und Mitspieler madig reden willst. Ganz ehrlich, was glaubst du wer du bist, dass du so über dir völlig fremde Leute urteilen kannst?


    Das war mein letzter Kommentar zu dem Thema.
    Kentaro war bei den Force Recons, hat in Süd-Mittelamerika Krieg gespielt (mal "Das Kartell" von Tom Clancy gelesen?), war 2 Jahre MIA, und es passt so in das SR das 5 feste und 3 abundzu Spieler / SLs seit 3 Jahren spielen.


    Zitat

    Es gibt ein Thema?


    Ja...das hiess mal "Meta Hintergrund geschichten"

  • "Crusader" schrieb:

    Oder der Blödsinn, dass sie Tir-Grenzpatroullien für Zielübungen benutzen... das stört Niemanden? Schießen die Grenzer nicht zurück?


    Wieso sollte es jemand stören, wenn irgendein paar zugedröhnte Trolle in Puyallup wild in die Luft nach Süden ballern?


    Ein kurzer Blick auf die Karte zeigt nämlich, daß zwischen dem südlichesten Stück Seattles und dem nördlichsten Stück Tir Taingire ein ganzes Stück Salish Shide Council liegt.
    Natürlich könnten die Tir-Grenzer mit Mittelstreckenraketen dagegenhalten... aber ich glaube, damit wäre weder das SSC noch die UCAS sonderlich glücklich.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • "Kentaro" schrieb:

    (mal "Das Kartell" von Tom Clancy gelesen?)


    "Das Kartell" heißt die Verfilmung. Das Buch heißt "Der Schattenkrieg" und da geht es IIRC um Ranger.
    Die eine Einheit, die überhaupt in Kampfhandlungen verstrickt wird, startet Guerillaangriffe, löscht Drogenlabors und -lager aus, und weist einen Luftschlag ein... Aber sie bilden niemanden aus.
    Wenn dein Charakter dort unten auch nichts anderes getan hätte, hätte man mit etwas gutem Willen das Ganze noch irgendwie glaubwürdig hinbiegen können. Aber eine offizielle Einheit, die dort inoffiziell irgendwen ausbildet, obwohl das überhaupt nicht ihre Aufgabe ist... das ist einfach zu merkwürdig.



    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Wieso sollte es jemand stören, wenn irgendein paar zugedröhnte Trolle in Puyallup wild in die Luft nach Süden ballern?


    Ein kurzer Blick auf die Karte zeigt nämlich, daß zwischen dem südlichesten Stück Seattles und dem nördlichsten Stück Tir Taingire ein ganzes Stück Salish Shide Council liegt.


    Also laut Kompendium liegen die Dinge ein wenig anders. Nämlich, dass die Spikes mit Vorliebe die Verbindungsstraßen zwischen Seattle und dem Tir entlangrasen, dabei mit Vorliebe Ziele aus Richtung des Tirs angreifen und Warentransporte plündern. Und dass sie auch öfters mal die Tir-Grenzpatroullien angreifen.
    Und das sollen sich die Beteiligten gefallen lassen? Eine Gang trollischer Biker, deren Lieblingswaffen auch noch MGs und Raketenwerfer sein sollen, und die sich so offen auf die Highways wagen, um dort Ärger anzuzetteln? Und die kann keiner aufspüren und von der Straße putzen? Kann mir keiner erzählen.

  • gegenfrage . . stell dir eine gruppe von 50 bis 100, keine ahnung, wie groß die Spikes sind, aber doch wohl eine der größeren Gangs, also vielleicht auch mehr . . durch ihre bikes hochmobile und mit schlagkräftigen waffen ausgerüstete Trolle vor, von denen vielleicht auch ein paar magier und schamanen sind, die dazu auch noch über ein großes netzwerk zu schmugglern und anderen kriminellen verfügen. . wie viel mal überlegst du dir, ob du dich mit denen anlegen willst ?
    ich würd mir das ohne eine Armee im Rücken oder besser noch den ein oder anderen Drachen ein paar dutzend male GENAU überlegen . . ausserdem sind sie wenn sie auf der straße sind nicht auf dem hoheitsgebiet des tirs soweit ich das verstanden habe, also hat der tir auf der straße wo sie das abziehen keinerlei rechte irgendwas zu tun . . ohne sich den ärger von den UCAS und SSC auf deren gebiet diese straße sich ja schließlich befindet . . ausserdem musst du noch in betracht ziehen, wer da angegriffen wird, das sind privatpersonen größtenteils, hin und wieder ma ein kleiner warentransport . . aber das ist marginal im vergleich zu dem, was der tir da ansonsten an im und export hat . . also LOHNT sich die sache wahrscheinlich schlicht und einfach nicht, wenn man ma davon absieht, dass das halt so ein klein bisschen peinlich is . . aber dafür gibt es ja schließlich gerüchteweise hilfslieferungen für die ancients, die sich mit den spikes anlegen oder waren das andere ?

    Im Jare 2005 wurde SR4 erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen.

  • "Crusader" schrieb:

    Also laut Kompendium liegen die Dinge ein wenig anders. Nämlich, dass die Spikes mit Vorliebe die Verbindungsstraßen zwischen Seattle und dem Tir entlangrasen, dabei mit Vorliebe Ziele aus Richtung des Tirs angreifen und Warentransporte plündern. Und dass sie auch öfters mal die Tir-Grenzpatroullien angreifen.


    Klar... daß manche Autoren Probleme mit dem Kartelesen haben ist nichts neues.
    Wobei... den Passus zum Angriff auf Tir-Grenzer habe ich nicht gefunden...

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

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    Donald Rumsfeld

  • "Nekekami" schrieb:

    gegenfrage . . stell dir eine gruppe von 50 bis 100, keine ahnung, wie groß die Spikes sind, aber doch wohl eine der größeren Gangs, also vielleicht auch mehr . . durch ihre bikes hochmobile und mit schlagkräftigen waffen ausgerüstete Trolle vor, von denen vielleicht auch ein paar magier und schamanen sind, die dazu auch noch über ein großes netzwerk zu schmugglern und anderen kriminellen verfügen. . wie viel mal überlegst du dir, ob du dich mit denen anlegen willst ?


    Als Staat wie die UCAS? Gar nicht. Da lass ich mich nicht von einem Haufen kriminellen Abschaums öffentlich lächerlich machen. Da schicke ich LoneStar los, und wenn die das nicht packen, schick ich einfach mal ein paar Einheiten der Army aus Fort Lewis mit ein paar IFVs und Drohnenunterstützung los, und räuchere die Bande aus. Schwerbewaffnete Trollbiker dürften sich nicht sonderlich toll unter der Bevölkerung verstecken können.
    Oder ich schnappe sie mir, während sie unterwegs sind. Kaum wird einer von ihren komischen Raubzügen auf der Autobahn gemeldet, sind 3-5 T-Birds in der Luft, die das Pack mit dem Bord-MG zerlegen. Was das überlebt, wird an der nächsten Straßensperre voll Blei gepumpt.


    Wird natürlich kurzfristig teurer werden, als nichts zu tun. Aber langfristig ist das immer noch besser, als mich von einer Bande Trolle öffentlich vorführen zu lassen, und dadurch auch noch meine internationalen Beziehungen zu gefährden.


    Außerdem sollte man die Spikes nicht überschätzen. Sie sind eine Gang. Ja. Aus Trollen. Ja. Und weiter?
    Sie haben IIRC so um die 50 Mitglieder. Keine allzu große Machtbasis. Zudem sind sie keine Gang mit allzu vielen Kontakten, und bringen sich durch die Morde an Elfen und den Highway-Terror ständig um eventuelle Sympathien in der Bevölkerung. Außerdem sind sie zu groß, um mal schnell irgendwo abtauchen zu können. Und was soll an ihrer Bewaffnung so toll sein? MGs und Raketenwerfer. Das hat 2060 doch mittlerweile jeder halbwegs größere Sicherheitsdienst im Arsenal. Es ist bloß ne überbewaffnete Bikergang, keine Guerilla-Streitmacht oder paramilitärische Kampfgruppe.



    "Nekekami" schrieb:

    ich würd mir das ohne eine Armee im Rücken oder besser noch den ein oder anderen Drachen ein paar dutzend male GENAU überlegen . .


    Ach komm, selbst wenn die Spikes Magier dabeihätten (eher nicht, IIRC misstraut Lord Torgo Magie), was zum Henker sollte eine Trollgang auffahren können, was LoneStar und die UCAS Army nicht auf die Beine stellen können?
    Gehen wir mal davon aus, die Spikes haben Magier. Wie viele werden das wohl sein? Bei vielleicht 50 Spikes sind das 1-2. Wenn sie Glück haben. Mit denen wischt man doch den Boden auf. Nachdem die USA ihr Ende praktisch nur durch die magische Überlegenheit der Indianer gefunden haben, wird man sowieso massiv magisch aufgerüstet haben. Und selbst gegen einen kleinen Squad Militärmagier mit Elementarunterstützung ist ein Haufen Trollganger ein schlechter Witz.



    "Nekekami" schrieb:

    ausserdem sind sie wenn sie auf der straße sind nicht auf dem hoheitsgebiet des tirs soweit ich das verstanden habe, also hat der tir auf der straße wo sie das abziehen keinerlei rechte irgendwas zu tun . .


    Israel hatte auch keine Rechte, im Libanon einzumarschieren. Haben sie aber, weil die Regierung mit der Hisbollah nicht fertig geworden ist, die andauernd ihr Land angegriffen hat.
    Und das Tir muss noch nichtmal zu solchen Methoden greifen. Bei einem überschaubaren Gegner wie den Spikes reicht schon die eine oder andere schwarze Kommandooperation. Und das auch nur, wenn politischer Druck auf die UCAS nichts nützt.



    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Wobei... den Passus zum Angriff auf Tir-Grenzer habe ich nicht gefunden...


    Müsste entweder im Kompendium oder irgendwo im Seattle Quellenbuch stehen. Ist eine Weile her.

  • Zitat

    als mich von einer Bande Trolle öffentlich vorführen zu lassen, und dadurch auch noch meine internationalen Beziehungen zu gefährden.


    Wenn im Monat 3, 4, 5 Transporte überfallen werden und ungefähr 300-400-500 ohne Probleme durchkommen, dann wird da einfach nichts gemacht. Hast ja selber gut erkannt das jeder Spack ein MG und/oder Raketenwerfer hat.
    Wenn die Spikes weg sind, kommen neue Gangs und versuchen das Machtvakuum zu füllen und der Spass beginnt von vorne. Ist ja nicht so dass in den Barrens irgendwie ein Mangel an bevorurteilten Metas herrscht, der die Schuld "denen da" gibt. (Reichen, Kons, Elfen, Drachen, sonstwem)


    Von "Vorführen" kann bei einem wirklich kaum merklichem Verlust von Transporten kaum die Rede sein.


    Zitat

    Und das Tir muss noch nichtmal zu solchen Methoden greifen.


    Im Gegensatz zum Libanon hat die UCAS aber eine ebenbürtige Armee und Tir wird wegen 5 Lkws im Monat keinen Aufstand machen.

  • "Kentaro" schrieb:

    Wenn im Monat 3, 4, 5 Transporte überfallen werden und ungefähr 300-400-500 ohne Probleme durchkommen, dann wird da einfach nichts gemacht. Hast ja selber gut erkannt das jeder Spack ein MG und/oder Raketenwerfer hat.


    Ähem... gerade das ist doch ein weiterer Grund. Schwerbewaffnete Psychotrollbiker will nun wirklich keine Sau auf seinen Straßen haben.
    Außerdem ist es ja nicht so, dass die Spikes einfach nur ein bisschen plündern würden. Die ziehen regelmäßig durch die Stadt, und massakrieren Elfen. Da sind die überfallenen Transporte eher nebensächlich; eine psychotische, schwerbewaffnete Mörderbande will doch niemand in seiner Stadt haben.


    Zudem... es gibt doch bereits Jemanden, der etwas machen sollte (weil es sein Job ist), und auch machen könnte (weil er die Ausrüstung hat) - das LoneStar Departement of Highway Patrol. Die sind genau dazu da, die Straßen außerhalb des Sprawls zu überwachen und zu schützen. Warum tun die nichts? Also gerade LoneStar. Bei ner kleinen Gang, die nicht so viel Wind macht, kann man sich das Schweigen des Stars ja erkaufen. Aber die Spikes sind nicht gerade das, was man leise und unauffällig nennt. Und wenn die Medien darauf aufmerksam werden und Bürger nach ihrem Blut schreien, bleibt LS nichts anderes übrig, als sich darum zu kümmern, wenn sie nicht massiv an UNterstützung oder gar ihren Kontrakt verlieren wollen.



    "Kentaro" schrieb:

    Wenn die Spikes weg sind, kommen neue Gangs und versuchen das Machtvakuum zu füllen und der Spass beginnt von vorne.


    Vielleicht. Aber die Spikes scheinen mir eine der extremsten Ausformungen an Psychokillergangs in Seattle zu sein. Ich hab jedenfalls weder im Kompendium, noch im Unterwelt-Quellenbuch noch im New Seattle SB irgendwelche Gangs gefunden, die da heranreichen.
    Also kommt vielleicht auch eine weniger psychotische und gefährliche Gang ans Ruder. Vielleicht auch mehrere, und teilen den Kuchen unter sich auf.



    "Kentaro" schrieb:

    Ist ja nicht so dass in den Barrens irgendwie ein Mangel an bevorurteilten Metas herrscht, der die Schuld "denen da" gibt. (Reichen, Kons, Elfen, Drachen, sonstwem)


    Die Spikes leben nicht in den Barrens. Ja nachdem, welcher Quelle man folgt, leben sie entweder in Fort Lewis (Kompendium) oder Puyallup (New Seattle SB). Für ihre Elfen-Schnetzeltouren fahren sie nach Downtown, und ihre Plünderungen ziehen sie auf dem Highway ins Tir ab.



    "Kentaro" schrieb:

    Von "Vorführen" kann bei einem wirklich kaum merklichem Verlust von Transporten kaum die Rede sein.


    Wie gesagt, die LKW wären mir als Vertreter der Metroplexregierung auch relativ egal. Aber eine Bande schwerbewaffneter Troggypsychobiker, die auch noch mordend durch die Straßen zieht, nicht.

  • Eine Bande schwerbewaffneter Trollbiker-Serienkiller und Plünderer? Doch, ich denke, das ist ungewöhnlich genug, um aufzufallen, und die Öffentlichkeit nach ihrem Blut schreien zu lassen. Gar nicht mal wegen der Elfen. Aber diese Spinner sind eine echte Gefahr.

  • Ach ja, ich hab hier mal wieder einen Knochen für die hiesigen Wölfe. ich schreibe gerade an dem LL meines Voodoo-Priesters und habe da sein Erwachen jetzt fertig. Gebt bitte mal Laut, wie ihr es findet.


    (...)Er rannte so schnell er konnte. Dabei weinte er und schrie nach seinen Eltern. Natürlich bekam er keine Antwort. Er hielt erst inne, als er schon tief im Wald war und die Sonne dem Horizont nahe war. Er war auf dem Weg geblieben, aber nun sah er, dass der Wald gar kein Wald war, sondern ein Sumpf. Er hatte in einem uralten Film gesehen, dass man sich von den Wasserlöchern fernhalten sollte, da sie jeden in die Tiefe zogen, der hinein trat. Wo er genau war, wusste er nicht. Er hatte die Orientierung schon vor Stunden verloren. So machte er sich heftig schniefend und schluchzend auf und wandte sich einfach in eine beliebige Richtung den Pfad entlang, ohne überhaupt zu wissen, wo er hinging. Es kümmerte ihn auch nicht weiter, außer das er irgendwo hin wollte, wo es Menschen gab. Er war allein im Sumpf, hatte keine Ahnung, wo er genau war und als einzigen Anhaltspunkt diesen Pfad. So marschierte er in den Abend hinein.
    Während er ging, beruhigt er sich auch wieder. Seine Angst und seine Panik ließen nach und machten einem leichter zu ertragenden Gefühl der Niedergeschlagenheit Platz. Wo auch immer er war, er musste nur wieder in die Zivilisation zurück. Dort würde er weitersehen. Vielleicht konnte er ja doch irgendwie nach Hause kommen. Dieser Trampelpfad war nicht ohne das Zutun von Menschen ent-standen, also würde er früher oder später auch auf diese treffen. Und so marschierte er weiter, auch als die Sonne untergegangen war und er den Pfad nur noch im fahlen Licht des Vollmondes erkennen konnte. Er war müde und durstig, aber er hielt nicht an, da er nicht in diesem Sumpf bleiben wollte und erst recht nicht hier schlafen wollte.
    Der Mond stand hoch am Himmel, als Rainier hinter einer Wegbiegung eine Gestalt sah. Er verbarg sich hinter einem Baum und versuchte Einzelheiten zu erkennen. Zu seinem Glück drehte sich die Gestalt bald so, dass ihr Gesicht direkt vom Mond beschienen wurde. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen alten schwarzen Mann handelte, der auf einem Stock gestützt am Wegesrand stand. Rainier war verblüfft, wie alt der Mann war. Er sah aus als wäre er über neunzig Jahre alt und wirkte, als hätte er nicht einmal die Kraft, sich auch nur einen Schritt weiterzuschleppen. Rainier dachte kurz nach und kam zu dem Entschluss, dass es nicht schaden könnte, den alten Mann nach dem Weg zufragen. So trat er hinter dem Baum hervor und ging zu dem alten Mann. Als er sich nährte, erkannte er mehr Details. Der Mann trug die Kleidung eines Arbeiters, bestehend aus einer verwaschenen Latzhose aus blauem Jeansstoff, einem weißen Hemd und einem geflochtenen Strohhut. Sein Geh-stock war lang und aus dem verdrehten Holz einer Wurzel gefertigt. Der Alte blickte ihm ruhig und gelassen entgegen, was Rainier recht merkwürdig empfand, aber nicht weiter beachtete. Was sollte er von dem Greis schon zu befürchten haben?
    Er war bis auf drei Schritte heran, als der Greis ihn ansprach: „Herrje, Söhnchen! Was hast Du denn so lange gebraucht? Soll ich denn die ganze Nacht auf Dich warten, oder kannst Du für einen Moment mal aufhören Deine Zeit und die von anderen zu vertrödeln?“ Rainier blieb wie vom Donner gerührt stehen. Das einzige, was er tun konnte war ein möglichst guten Eindruck auf sein dummes Gesicht zu zaubern, aber auch das misslang ihm gründlich. Wieder sprach der Alte: „Sag mal, willst Du jetzt da noch weiter rumstehen und mich angaffen? Los jetzt, wir haben noch einen weiten Weg vor uns.“ End-lich fand Rainier seine Sprache wieder: „Verzeihung, aber kennen wir uns?“ Der Alte wiederholte mit einem Ton der Geringschätzung seine Frage: „Kennen wir uns? Was meinst Du denn? Kennst Du mich?“ Rainier schüttelte verwirrt den Kopf. Der Alte blickte ihn mit einem zufriedenen Lächeln an. „Na also. Dann wäre das ja geklärt. Komm jetzt. Auf dem Weg können wir uns sicherlich noch besser ken-nen lernen.“ Mit diesen Worten schritt der Greis los, und zwar so schnell und kräftig, dass Rainier im ersten Moment Schwierigkeiten hatte überhaupt folgen zukönnen.
    Als er wieder aufgeschlossen hatte, ging er erst einmal schweigend neben dem Alten her. Aber nach einer Weile brach er dann doch das Schweigen: „Entschuldige alter Mann, aber wohin gehen wir ei-gentlich?“ Sein Begleiter ging weiter während er antwortete: „Das kommt darauf an, wo Du hin willst.“ Und wieder konnte Rainier nur blöd schauen. „Aber wo gehst Du hin? Und wo soll ich hin?“ Der Greis grinste ein zahnloses Lächeln und sagte: „Da wo ich hingehe, kannst du noch nicht hin. Aber ich woll-te auch wissen, wo Du hin willst.“ Rainier war viel zu verwirrt, um nicht zu antworten. „Ich weiß ja noch nicht einmal, wo ich bin. Wie soll ich dann sagen, wo ich hin will?“ der Alte seufzte und schüttelte den Kopf, was Rainier dazu brachte sich wie ein dummer Junge zu fühlen, der etwas unglaublich Dummes gesagt hatte. Mit einer Stimme die diesen Eindruck nur noch verstärkte sagte der Alte: „Um einen Weg zu gehen ist es doch viel entscheidender zu wissen wo man hin will. Das einzige, was man darüber wissen muss ist, ob man auf dem Weg ist oder nicht.“ Rainier schüttelte den Kopf. „Aber wie soll man an sein Ziel kommen, wenn man nicht weiß, wo man gerade ist? Am Ende geht man noch in die fal-sche Richtung und kommt nie an.“ Sein Begleiter blickt ihn abschätzend an, als er erwiderte: „Und Du meinst, es wäre einfacher das Ziel zu erreichen, wenn man nicht weiß wo man hin will?“ „Ja natürlich, denn...weil...“ Rainier sprach nicht weiter. Er hatte hastig geantwortet und begann erst jetzt die Worte des Alten richtig zu überdenken. Als er es nun tat, musste er eingestehen, dass der Alte recht hatte. Es war vorhin genauso gewesen. Er hatte keine Ahnung gehabt, wo er war, sondern nur wo er hin wollte. Er fragte sich ob er auch los marschiert wäre, wenn er genau die andere Information statt der einen gehabt hätte. Wenn er ehrlich war, dann musste er zugeben, dass er es wohl nicht getan hätte. Er wäre vielleicht noch immer an dieser Stelle, unfähig zu sagen, was er jetzt machen sollte. Und so antwortete er zerknirscht: „Ich glaube Du hast recht. Ein Ziel zukennen ist wichtiger als zu wissen, wo man ist.“ Das Lächeln des Alten wurde aufmunternd. „Sehr gut. Langsam begriffst Du. Und, wohin willst Du jetzt?“ Rainier antwortete: „Nach Hause natürlich. Wo sollte ich denn sonst hin?“ Der alte Mann sah ihn fragend an, als er erwiderte: „Warum denn? Jetzt bist Du hier. Und wenn Du schon ein-mal hier bist, kannst Du doch genauso gut weitergehen. Dies würde Dich doch weiterbringen, als zu-rück zugehen. Was erwartet Dich denn so tolles zu Hause?“ Rainier antwortete ganz automatisch: „Nur meine Familie, meine Freunde und alles was ich kenne.“ Der Blick des Alten wurde zweifelnd. „Und Du willst wirklich zurück, wenn Du alles schon kennst? Reizt Dich denn nicht das Neue oder Unbekannte, welches auf den Pfaden liegt, die Du noch nicht gegangen bist?“ Rainier zuckte hilflos mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Was wenn es dahinter Schlimmer ist als da, wo ich herkomme? Außerdem würde ich das Verlorene viel zu sehr vermissen. Glaube ich.“ Er wusste selbst, dass er mit den letzten beiden Worten zugegeben hatte, dass er sich nicht sicher war. Und dies war auch die Wahrheit. Er hatte sich innerlich schon immer gewünscht aus Montreal wegzukommen, aber er hatte nie die Gelegenheit dazu gehabt, da er viel zu sehr damit beschäftigt gewesen war von einem vollen Bauch zum nächsten zu kommen. Der Alte schien seine Gedanken zu lesen, denn er lächelte ihn wissend an und sagte: „Ich bin überzeugt, dass es Dir genau anders geht. Ich sehe den Hunger in Deinen Augen mein Sohn. Du willst sehen, wohin die Pfade führen. Du willst sie alle bereisen und Dein Wort soll an vielen Orten vernommen werden. Nur die fehlten Dir bis jetzt die Worte, da Dein Körper und Dein Geist an jenen Ort gebunden waren, den Du zu Hause nennst. Brenne Deine Hütte nieder und folge den Pfaden, die sich vor Dir ausbreiten oder Du wirst verdorren wie der Mais ohne Sonne. Denn eines solltest Du niemals außer Acht lassen. Nur wer die Pfade kennt, der weiß auch, was das Schicksal für einen bereithält. Wer die Pfade ignoriert, der wird immer nur auf der Stelle tre-ten, ohne das er im leben je zu irgendetwas kommt. Du kennst doch sicher das Sprichwort nur wer wagt gewinnt, oder?“ Rainier nickte nur. Er war viel zu sehr von den Worten des Alten gefangen, um auch nur einen Ton heraus zubringen. Der Alte schien ihn besser zu kennen als er sich selbst. Denn die Worte hatten etwas in ihm berührt, von dem er noch nie zuvor gewusst hatte, dass es in ihm war, zumindest nicht bewusst. Der Alte sprach weiter: „Dann solltest Du meiner Meinung nach etwas wa-gen. Denn wenn Du ehrlich bist, hast Du doch nicht so schrecklich viel zu verlieren, oder?“ Rainier Antwort beschränkte sich zunächst auf ein Schulterzucken, dem aber dann ein Nicken folgte. Was hatte er denn auch zu verlieren? Ein Leben in Dreck und Elend? Darauf könnte man ja doch verzich-ten.“ Der Alte sah ihn befriedigt an und sagte: „Siehst Du mein Söhnchen, ist doch alles gar nicht so schwer, wie man zuerst denkt. Und schau mal, da vorne kommt auch schon eine Gelegenheit für Dich, dass, was wir besprochen haben in die Tat um zusetzen.“
    Rainier folgte dem Blick des Alten und sah, dass der Weg sich in wenigen Metern aufgabelte wie ein Y. Der Weg nach links führte offensichtlich aus dem Sumpf heraus und auf trockenes Land. Der rechte Pfad ging weiter in den Sumpf und lag unter leichten Nebelschwaden, die sich jedoch weiter im Wald schnell verdichteten. Rainier fühlte, wie ihm immer unbehaglicher zu Mute wurde. Er spürte, dass jetzt etwas wichtiges passieren würde. Er sah den Mann an und fragte: „Welchen Weg soll ich denn jetzt nehmen?“ Der Alte antwortete: „Nimm den, der Dich an Dein Ziel bringt. Nach links führt der Pfad in Dein altes Leben zurück. Vielleicht etwas anders als bisher, aber am Ende wird es das Gleiche sein wie zuvor. Oder Du wendest Dich nach rechts. Der Weg führt Dich davon weg. Du wirst dein altes Leben hinter Dir lassen und nichts wird so sein wie zuvor. Du wirst wundersame Dinge sehen und an vielen Kreuzungen stehen, die Du Dir zuvor noch nicht einmal hast vorstellen können. Aber dort wer-den ebenso Gefahren lauern, denen du Dich stellen musst. Die Entscheidung liegt ganz bei Dir.“ Rai-nier blickte den alten Mann mal wieder total verdattert an. Er bekam plötzlich ein Gefühl von Ehrfurcht, als er den alten Mann ansah. Mit einer Stimme, die kaum mehr als ein Flüstern war fragte er: „Wer in Gottes Namen bist Du?“ Der Alte lachte herzhaft. Rainier bemerkte zu seinem Erstaunen, dass das Lachen plötzlich von überall her hallte. „Na, was bist Du denn für ein schlaues Bübchen?! Auf die Fra-ge bist Du aber schnell gekommen.“ Die Stimme des Alten wurde plötzlich zu etwas körperlosen, dass von überall zugleich zukommen schien. Rainier drehte sich hastig und ziellos um die eigene Achse, während sein Gegenüber sprach: „Ich bin Baron Legba, der Bote der Loas und der Mann am Schei-deweg. Ich habe auf Dich gewartet, um Dir ein Angebot zu machen. Folge dem Weg nach rechts, und ich werde Dich als meinen Diener akzeptieren. Durch mich wirst Du Dinge erlernen, die Du Dir noch nicht einmal in Deinen kühnsten Träumen ausmalen kannst. Wenn Du nach links gehst, kehrst Du zu Deiner sinnlosen und minderwertigen Existenz zurück und wirst ein bedeutungsloses Etwas. Ent-scheide Dich.“ Mit diesen Worten verschwand Legba und ließ einen vollkommen verwirrten Rainier zurück. Er wusste nicht, was er tun sollte. War der Alte einfach ein Irrer mit tollen Specialeffects oder war er das, was er spürte, nämlich ein Wesen voller Macht und großer Weisheit?
    Rainier zögerte, aber nicht lange. Dann beschloss er auf sein Gefühl zu hören und schritt erst zöger-lich, dann immer schneller den Weg entlang, den Legba ihm gewiesen hatte. Er trat in den dichten Nebel und sah zunächst nichts. Dann meinte er eine Bewegung vor sich zu sehen. Bevor er auch nur an eine Reaktion denken konnte, bemächtigte sich eine mächtige Präsenz seines Körpers. Rainier ließ es geschehen, da er spürte, dass diese Präsenz ihm nicht feindlich gesonnen war. So zog er sich zurück und nahm auf den Zuschauerrängen seines Körpers Platz. Das Gefühl, welches er empfand, war unbeschreiblich schön. Er wurde Teil von etwas so mächtigen und großen Ganzen, dass er si-cherlich vor Glück geweint hätte, wäre er noch in der Lage dazu gewesen.
    Das Nächste, was er wahrnahm, war ein sanftes aber beständiges Schütteln an seiner Schulter. Wi-derwillig öffnete er die Augen. Er hatte grauenhafte Kopfschmerzen und in seinem Mund war ein Ge-schmack, als hätte er einer Kuh am falschen Ende einen Zungenkuss gegeben.(..)

  • Zitat

    Eine Bande schwerbewaffneter Trollbiker-Serienkiller und Plünderer? Doch, ich denke, das ist ungewöhnlich genug, um aufzufallen, und die Öffentlichkeit nach ihrem Blut schreien zu lassen.


    Neben den bösen Shadowrunnern, Ghulen die deine Kinder fressen, Elfen die die Weltherrschaft an sich reissen, Geistern, Winternight, Drachen, der Umweltverschmutzung, zuviel Monat am Ende des Geldes, irgendsoeiner wildgewordenen KI bei Renraku die die Weltherrschaft an sich reissen will oder, am anderen Ende: Sorgen wie ich jetzt mein Jahresgehalt von 20 mio Nuyen ausgeben soll.

  • nja aber ich glaub auch net, dass die gang so dumm ist, sich nicht ein bisschen zurückzuhalten, wenn lonestar wiedermal zero-tolerance ankündigt. sonst gäbe es sie wohl net so lang.

    manchmal muss ich mich für meine stadtsleute schämen :-(


    women, huh? can't live with them, can't successfully refute their hypotheses.

  • Och, da LoneStar in regelmäßigen Abständen um seinen Vertrag bangen muß, brauchen sie in ebens regelmäßgen Abständen medienwirksame Erfolgsmeldungen.


    Aber laut Runner Havens sind die Spikes eine Liga abgerutscht seit Lord Torgo im Knast sitzt.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Och, da LoneStar in regelmäßigen Abständen um seinen Vertrag bangen muß, brauchen sie in ebens regelmäßgen Abständen medienwirksame Erfolgsmeldungen.


    Zustimmung. Besonders, wenn es leicht verdiente Sporen sind, lässt sich der Star sowas doch nicht entgehen. Aber je nach Situation können auch mal andere Dinge Priorität besitzen und somit genug Ressourcen vereinnahmt sein, um ein effektiveres Handeln im grossen Umfang auszuschliessen.


    Unterschätzen sollte man eine Gang auf ihrem eigenen Turf aber nicht. Wobei der Widerstand hier wohl nicht sehr lange was bewirkt, weil der Star einfach die grössere Manpower, die bessere Ausbildung und die bessere Ausrüstung hat.

    "Ich dachte immer, es gibt keine Draaaaaaaarrrrggggghhhh...!!!" (Letzte Worte eines Trolls vor seinem Feuertod...)

  • "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Och, da LoneStar in regelmäßigen Abständen um seinen Vertrag bangen muß, brauchen sie in ebens regelmäßgen Abständen medienwirksame Erfolgsmeldungen.


    Wobei die Chance dafür ja eigentlich verschwindend gering ist. Was ist denn, wenn LoneStar in Seattle die Zelte abbricht, und Knight Errant erscheint? Was haben die denn in Seattle? Sicherheitsdienstleistung. Aber das war's auch schon. Aber eine Polizeifirma braucht mehr. KE fehlt doch die komplette Infrastruktur, um wirksame Polizeiarbeit leisten zu können. Vom Revier bis zur Verbrecherkartei haben sie dort gar nichts, und schon gar keine Leute, die sowohl die Ausbildung als auch die Revierkenntnis haben (sie haben ja nur Sicherheitskräfte dort, also keinen bedarf an Detectives, etc.).
    Und bei dieser ganzen Ich-bin-ein-Konzern-und-ihr-könnt-mir-gar-nichts-Linie, auf der man in SR so schön erfolgreich fahren kann, hat LoneStar auch überhaupt keinen Grund, ihnen irgendetwas zu verkaufen. Und wenn sie erstmal alles von Grund an neu aufbauen müssen (abgesehen von Teilen des Streifendienstes), dann dauert das Monate, bis sie da einen Fuß an den Boden kriegen.


    "DARKWATER" schrieb:

    Zustimmung. Besonders, wenn es leicht verdiente Sporen sind, lässt sich der Star sowas doch nicht entgehen. Aber je nach Situation können auch mal andere Dinge Priorität besitzen und somit genug Ressourcen vereinnahmt sein, um ein effektiveres Handeln im grossen Umfang auszuschliessen.


    Großer Umfang? Was braucht man denn, um eine schwerbewaffnete Troll-Bikergang aufzuspüren? 3-5 Überwachungsdrohnen. Hocken die Trolle in Fort Lewis, ist das Sache der Metroplexregierung, und die Militärpolizei holt die Spikes in ihren Einzelnteilen da raus. Ansonsten blockiert man halt die Zufahrtswege, und geht mit dickem Fahrzeug- und Drohnensupport rein. Wirklich verstecken können sich die Spikes da ja nicht, wenn man bedenkt, dass es ausschließlich Trolle sind, und die in Tacoma (hatte mich ein paar Posts zucvor geirrt; laut NSQ hocken sie in Tacoma, nicht in Puyallup) gerade mal 1% der Bevölkerung ausmachen.


    Gibt sicher Stoff für astreines Propagandamaterial.



    "DARKWATER" schrieb:

    Unterschätzen sollte man eine Gang auf ihrem eigenen Turf aber nicht. Wobei der Widerstand hier wohl nicht sehr lange was bewirkt, weil der Star einfach die grössere Manpower, die bessere Ausbildung und die bessere Ausrüstung hat.


    Überschätzen aber auch nicht. In den Redmond Barrens, wo Gewalt deutlich mehr und intensiver zum täglichen Bild gehört, und die meisten Bewohner einen hass auf die Regierung/deren Handlanger hegen, ist sicherlich zumindest eine heikle Angelegenheit.
    Aber mitten in Tacoma/Fort Lewis? Da wohnen zig normale Bürger, die bestimmt nicht groß mit einer ultrabrutalen Trollbikergang sympathisieren. Und ohne Unterstützung der Bevölkerung ist ein Home Turf auch nur noch halb so toll.