Der Weltraum

  • Vielleicht kommen sie auch irgendwann mit dem Plan nicht die ganze Strecke mit einmal zurücklegen zu wollen, sondern eine Art Depot/Bahnhof in die Strecke zu legen...


    Wer weiß das schon? Und was kann man glauben?

  • "Machnog-Morb" schrieb:

    Vielleicht kommen sie auch irgendwann mit dem Plan nicht die ganze Strecke mit einmal zurücklegen zu wollen, sondern eine Art Depot/Bahnhof in die Strecke zu legen...


    Was ja nicht unbedingt die dümmste Idee wäre. Aber im Moment wäre ich ja schon froh, wenn überhaupt irgendetwas von Bush's nachgeplapperten Visionen in Erfüllung gehen sollte.


    Eine "Tankstelle" für Space Shuttles auf dem Weg zum Mars würde sich nur bei entsprechend starker Frequentierung lohnen. Wenn da mal in Zukunft im Monat 2 oder 3 Flüge vorbeikommen, dann wäre es auch wirtschaftlich sinnvoll.


    Für einen Flug allein wäre es allerdings rausgeworfenes Geld...

    "Ich dachte immer, es gibt keine Draaaaaaaarrrrggggghhhh...!!!" (Letzte Worte eines Trolls vor seinem Feuertod...)

  • Sowas, wie die lustigen Raumstationen von StarTrek:TNG finde ich sehr lustig. Klar Zukunftsmusik, aber eigentlich ein guter Ansatz. Wenn die Station groß genug wäre, könnte man auch einen Orbitalen Müllservice einrichten, der alte Satelliten endlich mal wegräumt und verwertet (zu neuen Sonden, Shuttles, whatever).
    Durch eine große rotierende Ringform kann mann Schwerkraft simulieren und kann so relativ problemlos auch längere Aufenthalte im All durchführen.


    Klingt recht nett, würde aber, wenn von dubya gebaut, eine waffenstarrende Station, die nur US-Shuttles bedienen kann und bei Bedarf Live (mit 5 sek Verzögerung :D ) an CNN sendet; mit US-Banner auf der Station, usw.

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    "My loony bun is fine Benny Lava!"

  • Man kann erst länger im tiefen All bleiben, wenn man es schafft eine Art Schutzschild gegen Gammastrahlung zu entwicklen, ist auch das Problem bei der Marsmission, da man Gammastrahlung mit Materie nicht abschirmen kann, nur schwächen kann man sie, aber nicht genug..


    Auch zu der Station muss erstmal der benötigte Treibstoff für spätere Weltallmissionen gebracht werden, das einzige was wirtschaffltlicher wäre ist die Rakete an sich zum Mars, die wäre dann nicht son riesen Klotz!
    Aber man muss immer noch die selbe Arbeit wie vorher aufwenden um Ladung ins All zu schaffen.

  • Hallo zusammen!


    Ich glaube, der Wirrkopf meinte tatsächlich eine Bodenstation. Zumindest haben das ein paar Mondforscher so aufgefaßt; sie haben nämlich einen Platz am Mondpol präsentiert, der den ganzen Tag in der Sonne liegt und daher nur geringe Termperaturschwankungen hat, also für eine Station geeignet wäre. (Andererseits ist ein Pol die denkbar ungünstigste Stelle, eine Rakete wieder nach oben zu bekommen.)


    Der Nachteil bei einer Station an LaGrange-Punkten ist einerseits, daß man durch Rotation künstliche Schwerkraft erzeugen muß (zwingend nötig, wenn man mehr als ein paar Monate dort leben will). Zudem ist die Startgeschwindigkeit einer Rakete, gemessen am Sonnensystem, bei Start vom Mond höher als vom Langrange-Punkt zwischen Mond und Erde. Außerdem schwankt der Langrange-Punkt ja ein wenig, weil die Mondbahn kein exakter Kreis ist; ich weiß aber nicht, wie viel und ob das eine Rolle spielt.


    Ich glaube aber insgesamt nicht, daß es die Mondatation oder Marsmission in den nächsten 50 Jahren geben wird. Zu teuer, zu wenig Sinn; meiner Meinung nach war das ein reines Wahlkampfmaneuver. Das soll nun aber nicht bedeuten, daß Georg Weh das auch kapiert hat ...


    Gruß


    Quichote

  • "Heat" schrieb:

    ... Gammastrahlung mit Materie nicht abschirmen kann, nur schwächen kann man sie, aber nicht genug..


    reicht doch fürs erste...


    "Heat" schrieb:

    ...die selbe Arbeit wie vorher aufwenden um Ladung ins All zu schaffen.


    Da kann man dann ja hochspezialisierte Treibstofftransporter zur Station und wieder zurück pendeln lassen.
    Eine Idee wäre ein "Gleiter", der von der Station aus in die obersten Atmosphären sinkt, vorhandene Gase "aufsaugt" und auf der Station in (Schub-)Treibstoff für spätere Missionen verarbeitet. Vielleicht kommt das ja halbwegs effektiv, das der Gleiter durch die Fliekraft der Erde vielleicht nicht soviel Treibstoff braucht, wie er aufsammelt. Bevor es jetzt Verrisse gibt: Is nur ne Idee!

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  • Hallo!


    Die Treibmasse für den Flug ist gar nicht so ein Riesenproblem. Für den Flug zum Mars kommen konventionelle Antriebe ohnehin nicht in Frage; die derzeitige Planung geht m.W. von einem Ionenantrieb aus, der mit (relativ) wenig Wasserstoff und natürlich ein paar Kilo Plutonium auskommt. Ob es eine realistische Möglichkeit gibt, den Wasserstoff aus Mondgestein zu beziehen, weiß ich nicht.
    Allerdings erreicht man mit so einem Antrieb niemals nicht Fluchtgeschwindigkeit, nicht mal auf dem Mond.
    Man müßte also die Rakete tatsächlich im Mond-Orbit zusammenbauen. Das wiederum spräche gegen eine Station auf der Oberfläche, es sei denn, sie realisieren diesen "Space Lift", den die Nasa mal in der Schublade hatte (und bestimmt von irgendeinem SF-Autor abgeschrieben.) So ein Space Lift braucht die Basisstation aber am oder nahe zum Äquator; nix also mit Pol und Vollzeit-Sonne ...
    Wie man es auch dreht und wendet, bekommt man das Gefühl, daß El Presidente trotz seiner unbestrittenen Intelligenz und wissenschaftlichen Meriten diesen Punkt möglicherweise nicht ganz bis zu Ende durchdacht hat.


    Gruß


    Quichote

  • Zitat

    ... Gammastrahlung mit Materie nicht abschirmen kann, nur schwächen kann man sie, aber nicht genug..


    :arrow:

    Zitat

    reicht doch fürs erste...


    Reicht eben nicht! Wie Heat richtig sagt wird Gammastrahlung von Materie nur abgeschwächt und die Stärke der Abschwächung ist abhängig von der Materie, sprich den Elementen.
    Um derartige Strahlung effektiv abzuschwächen braucht man Elemente mit einer sehr hohen Elektronendichte, also welche die möglichst weit unten im Periodensystem stehen. Viele von denen strahlen aber selbst wie die Weltmeister und auch jene, die nicht radioaktiv sind, haben sehr hohe Dichten, d.h. sie sind viel zu schwer um sie in großen Mengen in der Raumfahrt einsetzen zu können (wie z.B. Blei, Gold, Platin, Wolfram).
    Natürlich kann man auch leichtere Elemente nehmen, nur braucht man dann davon deutlich dickere Schichten, was letztendlich mehr Platz beansprucht und auch kein Gewicht einspart.

  • Mal kurz was anderes: jemand, der ohne Raumanzug rausgeht, "zerplatzt" doch quasi mangels Druck oder so, gelle? Passiert das mit toten Körpern eigentlich auch?

    " ... The only difference between me and this machine
    Is, I run on desparation, she runs on gasoline" steve earle

  • Mich würde es auch einmal interessieren, da ich in Hundert Filmen und Büchern bestimmt 50 verschiedene (Todes-)Variationen miterleben durfte.


    Da reicht die Palette von zerplatzen, Augen aus den Höhlen drücken, über Augäpfel einfrieren bis hin zu Luft anhalten und nix passiert...


    Mit diesem Posting beschwöre ich die Kollegen der Physik und der Medizin, auf das sie Licht ins Dunkel des unendlichen Raumes bringen mögen... 8)

    "Ich dachte immer, es gibt keine Draaaaaaaarrrrggggghhhh...!!!" (Letzte Worte eines Trolls vor seinem Feuertod...)

  • Hallo!


    "Luft anhalten" ist zumindest das falscheste, was man tun kann ...


    So dramatisch, wie Hollywood das gerne darstellt, ist es wahrscheinlich nicht. Weltraum hin oder her: Der Druckunterschied beträgt "nur" ein Bar. Äh. Ne. Tausend Hektopascal muß das ja heißen.
    Das ist nicht genug, um beispielsweise einen Kopf einfach platzen zu lassen. Die Lunge würde sich, wenn man die Luft anhält, ausdehnen, weil die Rippenmuskulatur nicht stark genug ist, diesen Druckunterschied auszugleichen. Ob das aber "nur" diverse Bänder zerreißt und vielleicht ein paar Rippen anbricht oder ob das Gewebe reißen würde, weiß ich nicht; hängt sicher auch von der Kraft des Menschen und seiner Kleidung ab.
    Augen haben ja einen gewissen Innendruck, der meines Wissens sogar etwas über Normaldruck liegt, damit sie schön rund bleiben. Sie würden also aufquellen und hervortreten. Ob es für echtes Platzen reicht und wie schnell das geht? Keine Ahnung.
    Erfrieren ist sicher der Fall, jedenfalls auf der Seite, die nicht in der Sonne liegt. Dort wird man UV-gegrillt. Wenn die Winkelgeschwindigkeit stimmt, kann man es vielleicht gerade ausgleichen ...


    Es wurden mal NASA-Planspiele kommuniziert, die von Verhaltenstraining im Vakuum oder Nah-Vakuum sprachen, wenn man beispielsweise nach großen Rissen in der ISS noch schnell in ein benachbartes Modul sprinten will. Angeblich waren die Jungs der Meinung, so ein paar Sekunden könne man das überleben. Ich weiß aber nicht, wie ernstzunehmen das war.


    Gruß


    Guido

  • "Enzo" schrieb:

    Passiert das mit toten Körpern eigentlich auch?


    Was ist denn genau der Unterschied zwischen "Er lebt" und "Er ist tot"?
    Die Vitalfunktionen funktionieren eben nicht mehr. ansonsten ist, solange der Verwesungsprozess noch nicht allzusehr gewirkt hat, da erstmal kein großer Unterschied.

    SR3 + SFD + SR2-Ini


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  • sher aufschluß reich trotzdem würd ich auf so ne begegnung mit nem vakuum verzichten

    Es gilt eine Warheit zu finden, die meine sein kann. Es gilt eine Idee zu finden für die ich leben und sterben will

  • Der Grüne, die letzte Grenze (Ja, ich mag TrittIhn und seine Blattläuse nicht)


    a) Lagrangepunkte


    Dies sind die Lösungen eines n-Körperproblems mit Schwerkrafteinflüssen. Es gibt im Erde-Mond System (2/3-Körperproblem) davon 5. Der bekannteste ist L5 zwischen Erde und Mond. Dieser ist eine "Schwerkraftsenke" d.h ein Objekt in der L5-Wolke (es ist kein exakter Punkt) verbleibt dort ohne weiteres Zutun.


    Zwei weitere liegen auf der Mond-Umlaufbahn, jeweils vor/hinter dem Mond. Einer liegt auf der dem Mond gegenüberliegenden Erdseite und der letzte IIRC hinter dem Mond. Diese Punkte sind ebenfalls Senken.


    b) Rotationsschwerkraft


    Alle Objekte ausserhalb des direkten Erd-Schwerefeldes müssen wenn sie Schwerkrafteffekte haben wollen diese durch Rotation erzeugen solange Major Carter nicht erzählt, wie der Schwerkraftgenerator der BC303 funktioniert. Das gilt auch für Stationen in der Erdumlaufbahn


    c) Startplatz Mond


    Bringt kaum Vorteile da man die Mondschwerkraft überwinden muss, was den geringen Vorteil bei einem Startplatz auf dem Mondäquator wieder ausgleicht. Ausserdem sind gewisse Antriebsarten besser auf den Weltraum beschränkt.


    d) Positionhalten im Orbit


    Eine Station in der nahen Umlaufbahn der Erde (i.e IIS, MIR etc) unterliegt einem geringen Schwerkrafteinfluss und einer rudimentären Luftreibung. Dadurch wird sie etwas gebremst und sinkt. Dies muss durch gelegentlichen Korrekturschub ausgeglichen werden. Das selbe gilt auch für niederige Satelliten (etwa den KH-15 der uns gerade ausspioniert)


    e) Marsreisen


    Wir können den Ökos teilweise nachgeben (wenn wir es ganz tun bleiben wir hier und krabbeln in die Höhle) und mit chemischen Antrieben + einem solargespeisten Ionenantrieb zum Mars fliegen. Oder wir pürieren die Grünen und benutzen einen Nuklearantrieb nach System NERVA (Prinzipiell ein Atomreaktor der hinten offen ist). Heisse Sache aber der Flug wird deutlich kürzer ausfallen. Sollte man aber auf den Orbit beschränken. Genau wie die Alternative die den USA eigentlich gefallen müssten (endlich darf man die A-Bomben zünden) das System ORION (Nuclear Pulse Drive) Beide Antriebe haben weniger Massenprobleme. Die DISCOVERY (2001) benutzt im Originalroman ein NERVA, die LEONOV (2010) eine Nachfolgevariante auf Plasma/Fusionsbasis (den Sacharov-Antrieb) Die Discovery ist baubar (ohne HAL, nehmen wir halt IBM++)


    f) Warum?


    - Es könnte interessant sein
    - Ich war noch nie auf dem Mond/Mars/Jupiter/Epsilon Eridanie 40
    - Es gibt da diese erdnahen Asteroiden die gelegentlich (so in 16 Jahren) unsere Umlaufbahn kreuzen. Und zwar wenn wir gerade in der Gegend sind. Und ich möchte nicht unbedingt "Heldenhafter Komet schützt Erde vor Bruce Willis" spielen.
    - Und wenn es da draussen doch ET's gibt, sollten wir was haben um ihnen in den Arsch treten zu können. Sonst schmeissen die uns noch einen Fuss auf den Kopf.


    Spartakus

  • Wenn man schon eine Filmquelle heranziehen will um die Reaktion des menschlichen Körpers auf ein Vakuum anschaulich darzustellen sollte man wohl besser Event Horizon statt Total Recall nehmen, das dort gezeigte passt recht gut zu dem was ich auf der NASA-Page oder auch auf anderen wie der von Toa genannten fand.

    "Captain, we're sorry. We thought you were dead."
    "I was. I'm better now"
    - Babylon 5: The Summoning

  • Zitat

    b) Rotationsschwerkraft


    Alle Objekte ausserhalb des direkten Erd-Schwerefeldes müssen wenn sie Schwerkrafteffekte haben wollen diese durch Rotation erzeugen solange Major Carter nicht erzählt, wie der Schwerkraftgenerator der BC303 funktioniert. Das gilt auch für Stationen in der Erdumlaufbahn


    Oder sie haben eine entsprechende Masse iirc.


    Zitat

    f) Warum?


    - Und wenn es da draussen doch ET's gibt, sollten wir was haben um ihnen in den Arsch treten zu können. Sonst schmeissen die uns noch einen Fuss auf den Kopf.


    Wenn wir gerade mal bis zum Mars kommen, sie aber bis zu uns, dann ist eh Hopfen und Malz verloren, wenn sie uns in den Arsch treten wollen.

    aka Atargatis aka Dragondeal


    Seltsamer Plan: Sich zu träumen, diesen Traum greifbar zu machen, um dann wieder zum Traum zu werden in einem anderen Menschen. (Jean Genet)

  • Und? Es gibt Leute, die meinen, sie hätten die ganze Welt in der Tasche :mrgreen:


    Es geht halt darum, daß Rotation nicht das einzige ist. Welche technischen Möglichkeiten mal daraus erwachsen, ist eine andere Sache.

    aka Atargatis aka Dragondeal


    Seltsamer Plan: Sich zu träumen, diesen Traum greifbar zu machen, um dann wieder zum Traum zu werden in einem anderen Menschen. (Jean Genet)