• Mannstopper-Munition besteht aber eigentlich aus einen weichen Metall, welches aufpilzt, wenn das stumpfe oder abgeflachte Geschoß in den Körper eindringt und damit den Kaliber locker mal verdoppelt (und damit den Querschnitt des Wundkanals vervierfacht!). Dafür tritt die Kugel nicht aus, sondern verwandelt ihre ganze kinetische Energie in ihre Deformation und in Gewebeschäden im Opfer.

  • Naja, Manstopper bezeichnet eher viele verschiedene Arten von Munition, die darauf ausgelegt ist, einen Menschen möglichst schnell zu seinen Ahnen zu schicken, meistens durch verschiedene Deformations/Fragmentierungsarten.


    Mit Gel hat dies aber nichts zu tun. ;-)


    SYL

  • Von der Physik her wäre das wohl am ehesten gleichzusetzen mit den SR-Hohlspitz-Geschossen, allerdings haben die keine erhöhte Chance auf Niederschlag...

    "Im Leben eines Vaters kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem er das Zimmer seiner Tochter in die Luft sprengt..."
    -Homer Simpson

  • "Mannstopper"-Munition ist auch keine Mannstopper Munition dadurch das sie das Ziel umwirft (was auch schwer werden würde), sondern dadurch, daß der Gegner idealerweise möglichst schnell tot ist, oder wenigstens möglichst große Schmerzen hat.
    Die ganzen Deformationsgeschosse sind übrigens ziemlicher Mist, sobald sie auf Panzerung treffen.

  • Unter anderem wird die Munition dafür benutzt keine Unschuldigen zu verletzten, es kommt einfach nicht zu durchschüssen, nichteinmal wenn der Kopf getroffen wird. Höheren Niederschlag würde ich ehrlich gesagt nur bei gut gepanzerten ansetzen, schliesslich bleibt da die ganze Energie darin sozusagen stecken.

  • Fakt: Manstopper-Munition existiert nicht, genauswenig wie Copkiller Munition existiert. Es ist eine Modebezeichnung die immer etwas anderes bezeichnet, ganz davon abhängig was gerade am besten Leute stoppt (das heisst tötet!) und wodurch am meissten Cops umgelegt werden. Punkt. 8)


    Soviel zu den Tatsachen. Ich will ja niemanden durch unnötige Hintergründe und Fakten langweilen. :wink:

  • VOID : Also ich möchte deine Kenntiss wirklich nicht in Frage stellen, aber bei meinem Praktikum bei TUS Grün-Weis wurde alles als "MannstopMun" bezeichnet, was eben im Ziel stecken bleibt, also wo es nicht zum Durchschuss kommen kann, vom Töten war da nicht die Rede, ich wage auch zu bezweifeln, dass ein Schuss ins Bein mit solcher Munition in den meisten fällen tödlich verläuft.
    Ich bezweifle auch, dass im zivilen (also bei der Polizei) mit Stoppen tatsächlich Töten gemeint ist, beim Militär mag das hinkommen.


    Was allerdings alles nicht der Aussage widerspricht, es gäbe keine ManstopMun, ich halte es halt für einen Sammelbegriff bestimmter MunTypen


    <---mit tiefen glauben an das Rechtssysthem, und in der Hoffnung, doch noch von Void "gelangweilt zu werden :wink: [/quote]

    Ich bin nicht die Signatur.... ich mach hier nur Sauber.

  • Na dann fangen wir mal an. 8)


    Die Bezeichnung Manstopper basiert auf dem Konzept der "Stopwirkung" und bereits da scheitert das ganze. Als Stopwirkung bezeichnen einige die Wahrscheinlichkeit, das ein Opfer durch den Treffer kampfunfähig wird, andere sprechen von Niederschlag und denken an kinetische Energie die das Opfer zu Fall bringt. Beides ist nur bedingt richtig und läuft sowohl physikalisch als auch biologisch darauf hinaus das die höhere Stopwirkung auch die grössere Tötungswahrscheinlichkeit hat.


    Allgemein verbreitet ist es, Expansionsgeschosse (auch als Hollowpoint und Hohlspitzgeschosse bekannt) als Manstopper zu bezeichnen, da diese Geschosse im Ziel stark expandieren und fragmentieren und so einen grösseren primären Wundkanal erzeugen als herkömmliche Geschosse. Vor allem rührt die Bezeichnung daher, das die Wirkung solcher Expandionsgeschosse in den vergangenen Jahren stark überschätzt wurde. Bereits jetzt geht diese Betrachtung zurück, insbesondere aufgrund der Tatsache, das Expandergeschosse gegen Ziele mit minimaler Körperpanzerung kaum noch Wirkung entfalten und hinzu kommt, das der Geschosstest mit Gelatineblock seine Schwächen und Fehler hat.
    Wenn die Mehrzahl der Ziele nicht gestoppt wird kann auch vom Manstopper keine Rede mehr sein. Genau wie bei sogenannter Copkiller-Munition ist immer das ein Manstopper, was grad am meissten Ziele "stoppt". Stoppt bedeutet fast automatisch auch "tötet", denn man kann eine Person nicht mit einer Schusswaffe niederschiessen wie man sie mit einem Baseballschläger niederschlagen könnte. Kampfunfähigkeit ist bei Schusswaffen immer eine Folge von Schock, Organversagen, oder Blutverlust und daher keineswegs irgendetwas harmloses.


    Was eine gezielte Kugel mit einem Ziel macht ist genau das gleiche was eine ungezielte Kugel mit einem unbeteiligten Zivilisten macht. Sie "stoppt" aka. verletzt und tötet ihn genauso wie gewünschte Ziele.


    Was Expansionsgeschosse allerdings sicherstellen ist, das sie nicht überpenetrieren, sprich: Durchschlagen. Dadurch werden unbeteiligte Opfer vermieden obwohl der Schütze sein Ziel getroffen hat. In sofern sind sie für den Polizei- und Sicherheitsdienst sinnvoll, da sie das Risiko für Unbeteiligte reduzieren.


    Auch die Polizei meint mit Stopwirkung letztendlich die Tötlichkeit, aber sie formuliert es um und spricht stattdessen lieber vom Schutz Unbeteiligter. Das das eigentliche Ziel dabei schwerer verletzt wird ist der Nebeneffekt.


    Auch wenn Johnny bezweifelt, das ein Schuss ins Bein mit solcher Munition tödlicher sei als mit normaler Munition ist das alles andere als richtig. Wenn eine Munition einen grösseren primären Wundkanal erzeugt steigt auch gleichzeitig die Chance die grossen Gefäße zu verletzen und stark blutende Wunden zu erzeugen. Während ein 5,56mm Kleinkalibergeschoss durch ein Bein fegt wie ein Stilett und einen sehr kleinen Wundkanal erzeugt hinterläst ein 9mm Expansionsgeschoss an seiner Einschlagstelle eine Spur der Verwüstung und einen primären Wundkanal der fast fünfmal so dick ist, wie der des 5,56mm Sturmgewehrgeschosses.


    Auch im Militär werden solche Geschosse teilweise verwendet, allerdings sind sie entsprechend den Genfer Konventionen verboten, weshalb zum Beispiel die US Armee sich eines geschickten Betruges bedient. Um die rechtswiedrige Muntion mit der konkav ausgehöhlten Expansionsspitze dennoch einsetzen zu können füllt man diese Spitze mit Weichblei. Genausogut könnte man sie mit Schlagsahne füllen, denn die ballistischen Störeigenschaften dieser Weichbleikappe sind bedeutungslos. Solche Geschosse nennen sich dann Softpoint oder Tipped-Hollowpoint.


    Da Kriegskonventionen für interne Konflikte nicht gültig sind treffen solche Beschränkungen keine Polizeiausstattung und Hollowpointmunition wird daher von vielen Polizeiagenturen und nationalen Sicherheitsdiensten benutzt.


    Wer also wissen will, was bei Shadowrun "Mandropper" sind, der findet schnell heraus, das es sie auch bei SR nicht giebt. Gegen ungepanzerte Ziele sind bei SR Glazer, Hohlspitz und Kapselflechettes Mandropper und gegen gepanzerte wirkt APDS und Bronzekern-Antifahrzeug ihre Wunder. Explosivmunition liegt als allgemeines Allroundtalent dazwischen und qualifiziert sich daher noch am ehesten für die Bezeichnung, besonders da es bei SR eine Niederschlagswirkung gibt die von der Power der Waffe abhängt und da hat vor allem Explosivmunition ihre Regelvorteile.

  • "TheDuke" schrieb:

    Was soll der Blödsinn?
    Hochgeschwindigkeitsmun und aus isses :D


    Definiere "Hochgeschwindigkeitsmun".
    Aus isses nämlich ab gewissen Geschwindigkeiten tatsächlich. Mit Reichweite und Wirksamkeit. Exponentialfunktionen sind was feines. :wink:

  • Hm, das wäre doch einmal ein intressanter Aspekt:
    Was richten 'Platzpatronen' alleine in welcher Entfernung an?

  • Mein Vorschlag auf SR basis:
    Aufgesetzt den Waffenschaden mit Power -1 gegen doppelte Panzerung. Das ist das Treibgas alleine.


    Wenn nicht aufgesetzt wird müsste man einen Schaden von 4-8L ansetzen, der allerdings in Dezimeterschritten um 1 sinkt und irgendwann in Betäubungsschaden umkippt.

  • Das Problem liegt dann aber nicht bei der Schreckschuß sondern bei der Pistole, die auf so kurze Distanz eigentlich zwei schäden macht.


    Ach ja... Copkiller bezeichnen doch vor allem panzerbrechende geschosse oder? Eben Geschosse die die Kugelsicheren Westen der Cops durchschlagen. Also wäre das sozusagen der Strassenname für APDS Mun.


    Ansonsten sind sowohl Copkiller als auch Manstopper nur Straßennamen für andere Mun. Das kann von Region zu Region, ja von Gang zu Gang anders sein.

    Kriech is die Hölle, aber der Sound is geil!
    ...
    Bis auf Rigger sind mein Stand meist die 2er Regeln. Daher bitte ich um Nachsicht.

  • "Diesel" schrieb:

    ... Copkiller bezeichnen doch vor allem panzerbrechende geschosse oder? Eben Geschosse die die Kugelsicheren Westen der Cops durchschlagen. Also wäre das sozusagen der Strassenname für APDS Mun.


    Ansonsten sind sowohl Copkiller als auch Manstopper nur Straßennamen für andere Mun. Das kann von Region zu Region, ja von Gang zu Gang anders sein.


    Copkiller-Munition ist mir auch im Zusammenhang von panzerbrechender Wirkung bekannt. Manstopper ist eher ein Sammelbegriff. Was ist ein Totschläger? Kann alles mögliche sein - ebenso Manstopper-Munition, es wird ja nur die Wirkung beschrieben.


    "VOID" schrieb:

    Stoppt bedeutet fast automatisch auch "tötet", denn man kann eine Person nicht mit einer Schusswaffe niederschiessen wie man sie mit einem Baseballschläger niederschlagen könnte.


    Jein. Es wirkt hier auch oft der Schmerz, Nervenschock und/oder die einfache Tatsache, dass deine (Bein-)Muskeln oder der Knochen nach einem Beinschuß schwer beschädigt wurden und der Angreifer daher nicht mehr laufen kann und zusammenbricht.
    Desweiteren ist nur etwa jede 7. Schußverletzung tödlich, ebenso wie bei Messerstichen - was von der (US-)Waffenlobby gerne als verharmlosendes Argument für Waffen verwendet wird (nur das keines meiner Messer auf 100 m tötet und eine Kadenz von 10 Stichen pro Sekunde aufweist). Selbst bei Manstopper-Munition ist im Falle eines Polizeieinsatzes (schnelles Alarmieren des Rettungsdienstes, Beamte mit Erste-Hilfe-Ausbildung) die Überlebenswahrscheinlichkeit schätzungsweise 75 %.

  • "Chephren" schrieb:

    8 L halte ich für zu hoch, da die Schreckschusspistole damit mehr Schaden anrichten würde als eine Pistole aus 10 cm Entfernung...


    Wer lesen kann ist klar im Vorteil. :wink:
    Hm... Warum könnte ich 4-8L geschrieben haben? Ah! Ich habe eine Idee! Vermutlich weil das ein guter Überblick über das Spektrum von Pistolen bei SR ist, von der 4L Holdout bis zur 9M schweren Pistole. :wink:


    Und ganz nebenbei: Eine Pistole aus 10 cm Entfernung macht zumindest theoretisch doppelt Schaden, nämlich einmal ihren Schadenscode für die Kugel und dann nochmal den für das Gas. Deshalb sind aufgesetzte Schüsse auch so verheerend.


    "LeDragon" schrieb:

    Copkiller-Munition ist mir auch im Zusammenhang von panzerbrechender Wirkung bekannt.


    Copkiller ist immer das was grad die meisten Cops killt. Als Polizisten in den USA noch keine Schutzwesten trugen bezeichnete man DumDum Geschosse, also abgefeilte Plattgeschosse als Copkiller. Seit sie Westen tragen sind es panzerbrechende Geschosse mit Stahlmantel und Hartkern.
    Bei Shadowrun wäre es demzufolge APDS und Bronzemunition, denn damit kann man bei SR ja Polizisten quer durch ihren Streifenwagen erschiessen. :wink: