Diskussion zur zweiten Preview von SR5

Endlich mal ne Interessante Preview. Grundlegend finde ich es sehr gut, dass sich nicht besonders viel geändert zu haben scheint.

Inhärente Limits:
Auch wenn ich das Konzept noch nicht so wirklich toll finde, bin ich froh, dass es nicht auf Laufproben hinaus läuft die durch die Qualität der Turnschuhe beschränkt werden.

Initiative:
Man kann 1 bis 5 Ini-Würfel haben. Ich bin mal gespannt ob der 5te wieder nur ne Matrixsache werden wird oder ob es nun Kompatibilität verschiedener Dinge bei Initiative gibt. Ich finde es gut Edge einsetzen zu können um in einer Kampfrunde 5 Ini-Würfel zu bekommen. Das hilft den Normalos echt weiter. Wenn nun die Iniformel auch wieder der von SR3 entspricht kann man endlich wieder ohne Edge, Ware und Magie auf 2 Durchgänge kommen.

Magie:
Es wird nun in 4 Gruppen geteilt: Magican, adept, maystich adept UUUUUUUUUND aspected magican. Ich finde das sehr begrüßenswert, da ich gern mal nen Hexer oder Beschwörer spiele und die Regeln dafür in SR4 eher mau sind. Hoffentlich wird es nun ordentlich funktionieren.

Matrix:
Es gibt also Decker und Decks, obwohl die Decks eigentlich keine Decks sind, sondern etwas neues .... interessant ... .

"Kaffeetrinken" schrieb:

Inhärente Limits:
Auch wenn ich das Konzept noch nicht so wirklich toll finde, bin ich froh, dass es nicht auf Laufproben hinaus läuft die durch die Qualität der Turnschuhe beschränkt werden.

Das heben sie sich ausdrücklich für Waffen und Decks auf.

Ich vermute das kommt dann als Adeptenfokus oder so...

Für andere Bereiche könnte es ebenfalls nützlich sein.

Ich hoffe einfach es gibt auch bei der Grenze für Ausrüstung noch weitere Beschränkungen, z.B. (max. = inherent limit x 2) oder ähnliches. :wink:

Meine Befürchtung geht dahin, dass der Kampf reguliert wird und der Rest, wieder, Stiefmütterlich behandelt wird...

Laserpointer und Smartgun werden z.B. die Limits erhöhen. Und Teamwork - traurig, wie hier krampfhaft das Party-Syndrom installiert wird.

Die inheränten Limits sind leider auch handwerklich schlecht:

In SR3 waren Attribute nur Verteilpool-Lieferanten, der Würfelpool kam nur aus der Fertigkeit... und das Attribut hat die Fertigkeit "begrenzt" indem es eben teuerer wurde, darüber zu gehen. Im Grunde waren hohe Attribute vorteilhaft, aber entscheidend war die Fertigkeit, die eben auch begrenzt hat, wieviel des Verteilpools, also des Attributeinflusses, in den Würfelpool durfte.

In SR4 wurden Attribute dann zur gleichberechtigten Quelle für Würfelpools - und es gibt natürlich weniger Attribute als Fertigkeiten. Damit wurde es sinvoll, Attribute zu maximieren und dann noch Bonuswürfel zu organisieren, um erst am Ende die Fertigkeit auszubauen. Diese Optimierungssteilvorlage wurde dann versucht über Hausregeln wie Erfolgsgrenze = Fertigkeit x2 einzufangen.

Nun haben wir das Problem bei SR5, dass die aktuellen Entwickler mit einer Menge SR3-Nostalgie, aber wenig Gefühl für Spielmechanik gesegnet sind. Das führt aktuell dazu, dass zwar die Idee einer Erfolgsgrenze aus SR4 übernommen wurde, aber mit der Attributs-Assotiation aus SR3. Damit liefern Attribute nicht bloß Würfel für den Würfelpool, sondern begrenzen auch noch die Erfolge... und damit zwar Bonuswürfel, aber vor allem auch Fertigkeiten.

Also genau das Gegenteil, was das Konzept in SR3 war und die Optimierungssteilvorlage aus SR4 ist jetzt Pflicht statt Kür: Wer einen Charakter bauen will, der überhaupt die Chance hat, entsprechende Schwierigkeitsgrade zu schaffen ohne die finite Resource Edge zu verpulvern, muss die Attribute maximieren.

Das macht mich sehr gespannt auf das Verhältnis zwischen Attributs- und Fertigkeits-Kosten. Aber im Wesentlichen sieht die Mechanik für mich bisher nach Pfusch aus.

PS: Ausdrücklich wird gezeigt, wie die Genauigkeit einer Waffe das Physical Limit im Kampf damit ersetzt - und wie man es verbessert. Damit hat sich die Prophezeihung erfüllt: Sobald man eine Waffe mit einer extrem hohen Genauigkeit hat, ist es sinnvoller diese im Nahkampf zu nutzen... da der sicher auf das Physical Limit geht.

PPS: Das Beste ist natürlich, dass die SR3-Nostalgiker Essenz in die Berechnung des Social Limits gesteckt haben. (Sehr lustig ist auch, dass es "more than human" referenziert, aber bei Magie oder Resonanz nicht erwähnt wird, dass diese negativ eingerechnet werden...)

Nciht vergessen: es gibt Alpha/Beta/Delta nur noch für Cyberware und wer Essenzkosten bei Bioware nehmen möchte, muß kultivierte Ware nehmen. Meine Befürchtung ist jetzt, daß Dinge wie Trauma/Zerebral etc bereits kultiviert sind - und damit es noch unattraktiver wird, einen schwervercyberten Straßensamurai zu spielen (weniger Einbaumöglichkeiten durch umgerechnet höhere Essenzkosten, niedrigere soziale Limits etc).

SYL

Warum sie alte Fehler wieder aufleben lassen ist mir auch ein Rätsel. Das Essenz einen Einfluss auf Sozialen Umgang hat, dagegen hab ich nichts, doch ist es wie apple schon sagt kontraproduktiv wenn es nur diese Richtung der Einschränkung gibt. Wir hatten das Thema in der Vergangenheit ja schon oft. Mein Ansatz war/ist das gleiche Limit für Magie und Resonanz im Plusbereich über 6 zu verwenden. Denn ich bin der Meinung, das genauso wie ein Sammy durch niedrigere Essenz den Anschluss zur Gesellschaft verliert, verliert der hochstufige Initiat oder Emergente auch, schließlich sind sie lieber in irgendwelchen magischen oder virtuellen Welten als in der physischen und sozialen Realität zu hause.

"Ultra Violet" schrieb:

Mein Ansatz war/ist das gleiche Limit für Magie und Resonanz im Plusbereich über 6 zu verwenden.

Nenene - wenn, dann über 0. Das ist nämlich das normale Attribut.

Also wenn jeder verlorene Punkt Essenz voll negativ in das Social Limit eingerechnet wird, dann bitte auch jeder dazugewonnene Punkt Magie oder Resonanz.

Rotbart van Dainig
Von mir aus auch das. Es sind schließlich Freaks/Misfits/Fringe People der Gesellschaft und nicht die Norm. Kleiner zusätzlicher und guter Nebeneffekt wäre hier, das die Rolle der ganz normale Leute (keine Vercyberungen, keine Magie, keine Resonanz) wieder gestärkt werden würde oder ihnen wieder eine Existenzberechtigung geben würde, und Pornomancer wären auch gleich in sich gedeckelt.

Aber keine Angst so innovative Schritte trauen sie sich eh nicht, man sieht ja jetzt schon wie sie volle Kraft zu alten oder sollte ich sagen antiken Spielmechaniken zurückrudern.

"Ultra Violet" schrieb:

Es sind schließlich Freaks/Misfits/Fringe People der Gesellschaft und nicht die Norm.

Und Initiaten/Submersaten die tatsächlich ihr Attribut pushen sind etwa noch so menschlich wie Cyberberzombies... hm... eine interessante Analogie.

Rotbart van Dainig
Wie gesagt, es geht hier nicht um Menschlichkeit, sondern soziale Kompetenz bzw. das mit dem Strom der Zeit und Gesellschaft schwimmen. Und da ist Merlin (der Mann aus dem Wald) und der naturverbunden oder religiös eremitisch lebende Schamane, das Selbe wie ein asozialer egozentrischer Technomancer, all diese Leute leben halt in parallelen Welten und je tiefer sie in diese einsteigen um so weiter entfernen sie sich von der Realität.
Der Unterschied zwischen dem Cybermonster ist nur der das es einen anderen Ursprung hat. Aber alle entfernen sich von der Norm und damit der Gesellschaft.
Man hört nicht ohne Grund als Kompliment über Ausnahmetalente, Genies & Co. "Er/sie ist noch Mensch geblieben. Oder er/sie ist noch auf dem Boden geblieben."
Leute die sich von der Norm abheben neigen eben dazu unmenschlich zu wirken...
Aber das ist nicht der richtige Thread für weitere Auseinandersetzungen mit diesem Thema. :wink:

Ich finde es auch Schade, dass Cyberware im Nachteil ist, dennoch muss man nicht künstlich klassenähnliche Verhältnisse herstellen, indem man es jedem Betätigungsfeld unmöglich macht sich außerhalb des Hauptaufgabenbereichs zu betätigen.

Sprichst du jetzt von der SR5 2nd Preview oder unserer kleinen Abschweifung. Denn die Sache mit dem Defaulten von Dingen ist ja in SR5 geblieben, sogar ganz vielversprechend umgesetzt, in dem sie sagen das man eben nicht alles defaulten kann, aber wie das dann genau geregelt ist... na ja dürfen wir mal gespannt sein.

Soziale Einschränkungen für Cyberware finde ich erträglich, aber auch nicht toll. Wenn das ein Einzelfall bleibt, dann ist es in Ordnung, da es auch im SR-Hintergrund etabliert ist und Cyberzombies sicher interessant darzustellen wären. Wenn es allerdings weiter ginge wäre es sowohl aus Gründen des Spieldesigns (Klassen und so), sowie aus anderen Gründen unschön. Aber da ich das nicht kommen sehe muss man es eigentlich auch nicht weiter thematisieren.

"Ultra Violet" schrieb:

Der Unterschied zwischen dem Cybermonster ist nur der das es einen anderen Ursprung hat. Aber alle entfernen sich von der Norm und damit der Gesellschaft.

Ah, da haben die Nostalgiker gut zugeschlagen: Während es in SR3 auch durchaus Ausnahmen gab abhängig von der Norm (Freaks unter sich), ist es in SR5 jetzt ein fester Deckel, immer.

Physische Limits werden durch STR und BOD angegeben . .
Für Infiltration wird das physiche Limit herangezogen . . .
Also sind Trolle jetzt die besten Schleicher?
Und was ist mit Taschendiebstahl?
Sehen alle Taschendiebe aus wie der Hulk?

Auf jeden Fall haben sie große Taschen und können auch schwere Dinge klauen.