Beiträge von Quichote

    Guten Morgen!


    Mein Lieblingsbeispiel eines psychopathischen Runners ist ein Kon-Erlebnis als Spielleiter. Es sollte eine ganz kleine, einfache Geschichte werden, die aus nichts als ein bißchen Herumgepose in einer ganz normalen Eckkneipe besteht, einem Mißverständnis und maximal einer normalen Kneipenschlägerei, so ganz ohne Blut und Waffen.
    Wurde es aber nicht, weil einer der Runner besagten Hau hatte.
    Erzählt hat mir das der Spieler, NACHDEM der "Informant", ein ganz harmloser Bilanzbuchhalter in Runnerverkleidung (weil Vorsitzender des örtlichen "Karl Kombatmage"-Fanclubs), die Kneipe betrat und ohne jedweden Anlaß eine Viertelsekunde später von zwei Dreifach-Spornen zerfetzt am Boden lag.
    Begründung: "Mein Char ist ein Psychopath. Er muß jeden Tag eine Person blutig abmetzeln, weil er sonst wahnsinnig wird. Warum sind in dieser Kneipe eigentlich keine Sägespäne auf dem Boden?"
    Aha.
    War das kürzeste Szenario meines Lebens und hat meine Einstellung zu diesem Thema nicht unmaßgeblich mitbestimmt.


    Gruß


    Quichote

    Hallo!


    Wie immer tagsüber ohne Buch, daher:
    Ist "erschlagen von ..." nicht ein Mana-Spruch? (Wenn nicht, ist das Folgende natürlich Quatsch)
    Wenn ein Mana-Spruch, fließt ja keine kinetische Energie, sondern metaphysische. Das läßt sich auch gut erklären, weil eine Aura ja die Metaspezies verrät, ein Manaspruch eine "Aurasynchronisation" voraussetzt und man dann einen solchen Spruch damit tatsächlich nur an eine Spezies "andocken" kann.


    Das zu tiefe Spezialisieren finde ich auch falsch; schließlich sind viele der Sprüche in SR ja eher Kategoriesprüche. (Obwohl ein entzugsreduzierter "Schußwunden behandeln" sicherlich denkbar wäre.)
    Trotzdem sollte man bei diesen"Cantrips" ein wenig differenzieren, finde ich. Auch wenn es keinen echten Spieleinfluß hat, ist es doch technisch etwas völlig anderes, ob man eine kleine Illusion losläßt (kann man vielleicht auch durch "Unterhaltung" substituieren?) oder einen elementaren Effekt wie den Zigarettenanzünder. Schon alleine die Bestimmung, ob ein solcher Spruch ein Mana- oder physikalischer Zauber ist, erfordert m.E. eine Unterscheidung. Nichtaus Sorge um das Spielgleichgewicht kippt, sondern um die interne Logik der Magietheorie.


    Gruß


    Quichote

    Hallo!


    Äh. Wo steht, daß Trolle +8 Stärke kriegen?
    Cybergliedmaße bekommen, wenn ich das richtig im Kopf habe, die (durchschnittliche Metatypus-Stärke +1), ebenso bei Schnelligkeit. Will man mehr haben, muß man das bezahlen, ab +3 Steigerung auch mit zusätzlicher Essenz.
    Das Ganze ist ziemlich kompliziert und steht ausführlich in den speziellen Regeln für Cybergliedmaßen im "Mensch und Maschine".


    Gruß


    Quichote

    Hallo!


    Eine Ballondrohne würde m.E. nicht funktionieren, weil sie zu hohen Luftwiderstand bieten und wahrscheinlich weggeblasen würde.
    Ansonsten haben Lüftungskanäle den Nachteil, daß sie Krach machen ... Selbst wenn die Verankerung hält, ist die Aluwand (oder 2060 auch das Plastik) so dünn, daß es auf jeden Fall geräuschvoll durchbiegt, auch dann, wenn sich ein kleines 45-kg-Elfenpüppchen durchschiebt.
    Außerdem haben zumindest große Anlagen, die mehr als drei oder Vier Stockwerke versorgen müssen, mehrere Zwischenfilterboxen und Ventilatoren. Man kommt in solchen Schächten also innerhalb einer Etage weiter; wenn man aber größere Strecken zurücklegen will, muß man entweder durch Revisionsluken aus- und hinter der Filterbox wieder einsteigen oder aufwendig die Box demontieren oder das Gebläse anhalten.
    Bis in die einzelnen Büros aber kommt man so auch nur mit Drohnen; die jeweiligen Endstränge sind normalerweise zu klein, auch für schmächtige Zwerge.


    Gruß


    Quichote

    Hallo!


    Der Unterschied, denke ich, ist der:
    Bei einer Verhandlung rechnet man zunächst einmal nicht damit, daher eventuell eine Überraschung (und auch nur, wenn man beim Ziehen nicht zusehen kann.)
    Wenn sich Cop und Runner aber gegenüberstehen wie zwölf Uhr mittags am O.K. Corall, ist das sicherlich keine ...


    Gruß


    Quichote

    Hallo!


    Das M&M listet ja explizit die Kombos an Reflexverbesserung auf, die verboten sind. Da diese nicht dabei ist, ist nicht verboten, und generell sind Kombinationen von Cyberware ja gestattet.
    Bis zum letzten SOTA konnte ich damit auch sehr gut leben, weil man die verstärkten Reflexe nicht wieder ausbauen oder verbessern konnte. Das hat manch einen davon abgehalten, sie zu verwenden. Jetzt ist das Geschichte. Solange es aber nicht alle haben, sondern es irgendwie zum Charakterkonzept paßt (wenn beispielsweise schwere Detektierbarkeit eine wichtige Rolle spielt), finde ich das OK. Wichtig ist, daß man die "Übernervosität" ausspielt, weil man die beiden Dinge eben nicht an- und abschalten kann. Sonst hat der klassische Booster ja gar keine Vorteile mehr.
    Ob man da mit Logik gegen ankommt, weiß ich nicht. Beide Behandlungen verbessern die Leitgeschwindigkeit in den Nerven. Ich habe keine Ahnung, ob das überhaupt ein geeignetes Mittel zur Reflexsteigerung darstellt, aber innerhalbd es SR-Universums tut es das offensichtlich. Da es beide auch in verschiedenen Stufen gibt, gilt wohl auch, daß mehr Verbesserung=noch schnellere Leitung = noch schnellere Reflexe bedeutet. Dann ist es aber nur konsequent, auch die Kombination zu erlauben (wie es die Regeln ja tun). Aber es spricht auch logisch nichts gegen eine Hausregel, die einfach eine Inkompatibilität definiert: Die Behandlung der verstärkten Reflexe wirkt einfach nicht bei den künstlich eingesetzten neuen Nervenfasern, und der Nervenimpuls nimmt eben nur einen, den schnelleren Weg. Der andere bleibt ungenutzt, ergo unwirksam, weil Nervenreize eben kein normal fließender Strom ist und die Gesetze der E-Technik hier nicht gelten.


    Gruß


    Quichote

    Hallo!


    Die "Überreagieren"-Regel ist eine gute Idee; ich würde es vielleicht noch dadurch ergänzen, daß man es nicht von der Anzahl der Implantate, sondern von der gesamten Ini-Verbesserung abhängig macht. Jemand mit +3W ist zappeliger als andere, egal, wie diese 3W zustande kommen.
    Bei uns haben sich übrigens alle neuen Charaktere mit Boostern auch einen Trigger eingebaut, obwohl er regeltechnisch nur Nachteile hat ...


    Ansonsten sehe das klassische Powergaming in SR eher gelassen.
    Runner sind von Anfang an weit, weit überdurchschnittlich ausgebildete und -gerüstete Personen, und das soll sich auch widerspiegeln. Spätestens nach 150 verdienten Karmapunkten ist ein Charakter dann sowieso irgendwo im halbgöttlichen Bereich; bremsen kann man sie dann entweder mit unrealistisch harter Übermacht (Cyberzombie-Wachsoldaten sprengen nun einmal das Sicherheitsbudget der allermeisten Kons) oder den schon erwähnten gesellschaftlichen Restriktionen (gaaaanz leise Sohlen in der Essener Innenstadt ...). Wenn diese Einschränkungen aber einmal nicht greifen, habe ich keine Schwierigkeiten und die Spieler Spaß damit, mal so richtig aufzufahren.


    Allerdings muß man in Sachen Ausrüstung aufpassen. Das gilt weniger für die ganzen High-End-Sachen als mehr für die Bandbreite. Elektroniker, die alles und alles auf Stufe 6 haben, sind manchmal schon nervig. Hier hilft aber die konsequente Anwendung der SOTA-Regel eine Menge. Ein Rigger, der nun wirklich alles an Drohnen fährt, was das Herz begehrt, stellt schnell fest, daß die Unterhaltskosten seine Einnahmen übersteigen, und schwupps!, sind die Sensoren eine Stufe weniger wert. Und wenn man ab und an eine hektische Flucht aus dem Safehouse einbaut oder ihn zwingt, eine oder zwei der intelligenten Luft-Luft-Raketen auch zu benutzen, gibt das ein Riesenhallo.


    Dazu kommt, daß die wirklichen Powergamer-Dinge in der Regel ja nur selten wirklich eingesetzt werden können. Bei der ganzen Recherche, dem Forschen, flüchten, rennen, verfolgen, retten, paranoid sein kommen viele der ganz teuren Sachen kaum zum tragen. Und wenn der Trollsamurai mit Mörderkonsti und 5W6 drei Abende nur grunzen kann und am letzten Abend endlich mal der schnellste, zäheste und tödlichste Metamensch ganz Essens ist und auch noch Spaß dabei hat: ist doch schön für alle.


    Fazit: Mit ein wenig Bremsen finde ich Powergaming, solange es nicht zu sehr ausartet und die Szenarien stimmen, gar nicht so schlimm, und während der meisten Zeit bremst es auch nicht den Spaß der anderen.


    Gruß


    Quichote

    Ja ne, is' klar.


    Mitteldick in den Regeln, Machtprobleme am Spieltisch, vor Kontakt erschrecken und mich "Flamer" nennen ... Herrjeh.


    Nuja. Angesichts eines solchen Geistesriesen mit derart ausgeprägter Sozialkompetenz gebe ich mich selbstverständlich geschlagen und überlasse das letzte Wort in diesem unseren Disput dem mutigen und selbstverständlich adeligen Rotbart, zum Wohle des Forums und meines Seelenheiles.



    Mit tiefem Kratzfuß


    Quichote

    Hallo!


    Rotbart:


    Von "abstruser Gewohnheit" redet keiner.


    Von "Regeln alleine" auch nicht.


    Zitiere bitte richtig und vollständig, auch die Regeln.


    Wenn du nicht spitzfindig sein willst, dann sei es doch mal einfach nicht.


    Wenn Du keinen Kontakt außerhalb des Forums willst (was ich nebenbei nicht verwunderlich finde), dann beherzige bitte die entsprechenden Grundregeln der Kommunikation. Einen ersten Hinweis auf deren Natur findest Du u. a. unter


    http://www.sr-nexus.de/netiquette.php


    Falscher Tonfall in Verbindung mit Kontaktverweigerung macht nämlich einen ganz .... besonderen Eindruck, nahezu so, als gäbe es da einen Zusammenhang.


    Gruß


    Quichote

    So, jetzt noch mal mit Buch:


    Reden: Ja, man kann. (BB S. 40)
    Nächste Runde: Ist nicht explizit erwähnt. In den nächsten Durchgang kann man verzögern; von der nächsten Runde ist nicht die Rede, allerdings sehr wohl vom Rundenende.
    Allerdings kann man verzögerte Handlungen aus Nicht-Initiative-Runden mit in dieselben nehmen.
    Frage: Wenn um 22:02:10 Freund Cop als erster dran wäre, weil er verzögert (Nein, keine Überraschung, weil er "Halt" gerufen hat), wieso sollte er dann eine Sekunde später bei ansonsten unveränderter Situation nicht mehr als erster dran sein?
    Unscharfe Regeln plus Regelsinn plus Logik sagen mir: er wäre.
    Gibt es dazu FAQ? Andere Quellen? Ich habe keine gefunden ...


    Gruß


    Quichote

    Zum Verzögern: später, mit Buch in der Hand.


    Zu den Regelmechanismen: Sehe ich GANZ anders. Die sind sogar GENAU dafür da, Dramaturgie zu fördern, weil es im Rollenspiel um nichts anderes geht, sonst wäre es eine Simulation.


    Toter Cop und Klingen: nicht zwingend richtig und nicht fragerelevant.


    Formatieren und Absenden: genau, und genau daher habe ich das "uuups" hinterhergeschickt. Wer Lesen kann, ist klar im Vorteil.


    Tonfall: Bitte registriere Dich doch mal; alles weitere, was ich dazu zu sagen hätte, hat mit dem Forum nichts mehr zu tun.


    Gruß


    Quichote

    Hallo!


    Wieso darf man verzögerte Handlungen nicht in die nächste Runde mtitnehmen? Das Regelwerk ist da (wenn meine Erinnerung nicht trügt; habe es derzeit, wie gesagt, nicht zur Hand) anderer Meinung.
    Und wieso darf man nicht reden? Man sollte meinen, daß man, wenn man sich mit verzögerter Handlung bewegen darf (wiewohl langsamer), es auch für ein "Hände hoch" reichen sollte.
    "Überraschung" ist es außerdem nur, wenn für eine Seite unvorhergesehenes passiert; das ist in diesem Beispiel eindeutig nicht mehr der Fall. Tatsächlich ist die Sache mit der Handlungsverzögerung für genau diese Situation gedacht. Mit dem Finger schon am Abzug ist auch ein unverchromter Cop schneller als der geboostete Sam an seiner Waffe.


    Außerdem gibt es unten in diesen Foren-Fenstern einen Button, der heißt "Vorschau".
    Ich möchte Dich bitten, ihn gelegenlich zu benutzen; das gibt Dir nämlich die Möglichkeit, noch mal zu lesen, was Du schreibst.
    Solche Sachen wie



    [/quote]Eher mit "Ich SL, ich Gott, ihr Spieler, ihr nix, ugh!"
    Oder mit "Eigentlich hab ich nicht den geringsten Plan was ich sie grade würfeln lasse..."

    Hallo erneut!


    Habe das Buch gerade nicht zur Hand, daher die Frage:
    Braucht es auch eine komplexe Handlung, wenn Atlethik als ergänzende Fertigkeit zum Ausweichen benutzt wird? (Ich habe das nämlich anders in Erinnerung.) Wenn ja, wäre das zumindest in der geschilderten Situation eine gute Bremse.
    Und Erfolge: Klar trifft der Cop mit einer gewissen Wahrscheinlicheit noch, aber eben nur mit ungefähr einem Erfolg nach der Ausweicherei und nicht mit vieren. Bei 10M und leichter Panzerung ein ganz erheblicher Unterschied.
    Ich kann natürlich den Cop so aufrüsten, daß er mehr Schaden macht, spätenstens bei einer Schrotflinte mit aufgerissenem Choke ist auch mit Ausweichen total Essig. Aber das ist ja genau das, was ich vermeiden will.


    Andererseits sind es ja tatsächlich nur diese "Duell"-Situationen, wo es m.E. nicht funktioniert. In "normalen" Kampfsituationen klappt es ja dank Poolknappheit ganz gut, und da kann man auch eher vermuten, daß man sich mehr instinktiv zur Seite schmeißt oder der Zielbewegung statt der Kugel ausweicht. Ich werde das Ausweichen also wohl beibehalten und einfach entsprechend erschweren, wenn man den Angreifer nicht gut sehen kann, es entsprechend eng ist oder andere Umstände (zum Beispiel meine Willkür) das so wollen.


    Gruß


    Quichote

    Guten Morgen!


    (Keine Zustimmung von mir in folgenden Bereichen:)
    -Die von mir genannen Situationen sind weder Extrem (da auf beiden Seiten des Spieltisches schon mehrfach erlebt) noch Fälle von Überraschung (der Elfenposer im langen Mantel nachts auf einsamer Straße wird zweifellos sehr argwöhnisch betrachtet. Daß man nicht genau weiß, WANN er schießt, hat damit nichts zu tun. Er bekommt vielleicht den Vorteil einer verzögerten Handlung, aber das ist dennoch keine Überraschung.)
    -Daß Spieler mir ihre Erfolge nicht mitteilen "müssen", ist eine eher merkwürdige Auffassung. Wenn ich SL bin, bestimme ich, wer was wem wann sagt, und die Spieler machen es so, weil sie mir vertrauen, daß ich es nicht aus Profilneurose, sondern der Spannung wegen tue. Aus demselben Grund tolerieren sie ja auch, daß ich gelegentlich mogele, auch wenn sie (hoffentlich) nicht merken, wie und wo.


    (Zustimmung bei:)
    -Daher finde ich die Idee, die Erfolge des Angreifers nicht sofort zu nennen, dramaturgisch sehr gut. Die Frage aber ist: bremst das nicht enorm? WENN man die Regeln gut kennt, ist ein Feuergefecht ja idealerweise sehr schnell, und das finde ich auch gut so.
    -Grundsätzlich stimme ich auch zu, daß die Ausweichregel nicht so mächtig ist, daß sie das Spielgleichgewicht stört; dafür ist der Kampfpool zu wertvoll. Mein Problem liegt auch eher in der Logik. Wenn man nämlich vom "Kugel ausweichen" ausgeht und es einmal zuläßt, muß man das immer tun.


    Jetzt habe ich eine der einleitend beschriebenen ähnliche Situation: Bei Laternenlicht steht ein einfacher Cop hinter einem Runner: "Hände hoch, stehen bleiben". Freund SC dreht sich mit erhobenen Händen um und stellt fest, daß ein Mann mit Dienstrevolver in nur leicht zitternden Händen vor ihm steht.
    Leider kommt besagter SC gerade von einem gesellschaftlichen Ereignis in der Essener Innenstadt, ist blöderweise alleine, kaum gepanzert und nur schwach bewaffnet. (Nein, kein Magier).
    Keine Überraschung weit und breit; beide wissen, um was es geht.


    OHNE diese Ausweichregel ist der Cop ein Problem. Er schießt, da verzögert, auf jeden Fall zuerst. 10M mit Pistolen: 4 plus Pool ergibt ohne weitere Modifikatoren einen Erwartungswert von vier Erfolgen. Bei leichter Panzerung im Anzug tut das wahrscheinlich weh; Schadenswiderstand oder "altes" Ausweichen gegen die 8.
    MIT der "neuen" Regel weicht ein Charakter mit 6-8 Kampfpoolwürfeln aus, bei Atlethik: 6 sogar eher mir 8-10. Macht einen Erwartungswert von 4-5 Erfolgen und tut damit, wenn auch vielleicht nicht ganz vorbei, mit der noch folgenden KO-Probe erheblich weniger bis gar nicht weh.
    Wenn Freund SC dann an der Reihe ist, kann er unverletzt türmen oder zurückschießen ...


    Fazit: "einfache Bedrohungen" können in eher "gesellschaftlichen" 1-1 Situationen nach dieser Ausweichregel kaum noch auftauchen.


    (Jetzt bitte keine Antworten wie "aber Bullen kommen doch immer zu zweit", "Runner sollten niemals alleine gehen" oder "dann laß den Cop halt schwer vercybert sein", genau das will ich eben NICHT, und ich will dennoch, daß die Spieler sich gut überlegen, ob sie mit ihrem Strafregister im Anzug in die Essener Innenstadt gehen).

    Hallo!


    Mit der Überraschung hast Du recht; keine Poolwürfel, kein Ausweichen. Das war mir entfallen.
    Du hast beim Gardistenbeispiel aber meinen Punkt nicht verstanden.
    Ob der Gardist das Ding im Ziel hält oder nicht und wie er wo greift und umgreift, spielt vielleicht wegen höherer Rückstoßmodifikatoren für seinen Mindestwurf eine Rolle, aber davon rede ich nicht.
    Dankt Smartlink sieht er auch in genau dieser Haltung, wohin er schießt. Die Beschossenen aber sehen es nicht. Und wenn Du willst, nimm statt eines Gardisten einen klassischen Elfenganger mit langem Mantel und stecke die Knarre so darunter, daß man nur die Mündung sieht. Nimm meinetwegen auch ein verborgenes MG-Nest oder eine andere beliebiege Situation: Die SC dürfen ausweichen, auch wenn sie gar nicht sehen KÖNNEN, wohin gezielt wird. Ergo können sie auch nicht darauf reagieren.


    Gruß


    Quichote

    Hallo nochmal!


    Geste oder Kugel:
    Wenn zwei Runner nebeneinander einen Flur entlang gehen, so ganz klassisch bei flackerndem Neonlicht, und auf einmal, dreißig Meter weiter, ein Gardist auftaucht, der die MP am Schulterriemen trägt und, Smartlink sei dank, direkt und ohne das Ding anzuheben aus der Hüfet ballert: Nun, dann GIBT es keine Geste, der man ausweichen kann. Zumindest können die beiden potentiellen Ziele unmöglich sagen, wer von ihnen beiden nun dran ist ... Ausweichen aber dürfen sie, sogar nur der, der beschossen wird. Außerdem ist ein Ausweichen nach Regel bei Überraschungen möglich, wo man den "Schußbereich" nicht erahnen kann.
    Klar ist die Regelreihenfolge der Spielbarkeit gewidmet, und das ist ja auch gut so. Aber dennoch läßt in meinen Augen all das nur den Schluß zu, daß es tatsächlich das Projektil ist.
    Ki-Adepten sind die einzigen, die vielleicht eine realistische Chance hätten, aber auch nur mit "6. Sinn", weil sie dann tatsächlich ahnen können, wohin geschossen wird.


    Und die Vo war zugegeben ein wenig der SF und den Jahrzehnten Entwicklung bis 2060 geschuldet. Wenn heute bereits eine 45er bis zu 550 m/sschafft, finde ich die 600 gar nicht so weit ... aber das ist zugegeben ein (heute) extremer Wert und außerdem funkntioniert die Argumentation auch mit der Hälfte noch, weshalb das tatsächlich nicht so wichtig ist.


    Gruß


    Quichote

    Hallo!


    Wie eben schon erklärt, weicht man eben nicht der Geste aus, obwohl ich die Idee, den Erfolg des Angreifers nicht zu nennen, einen sehr guten Workaround finde.
    Das mit dem Ausweichen auf längeren Distanzen ist aber Unfug. Ein Projektil einer Pistole macht, sagen wir, anfänglich 600 m/s, nachher natürlich weniger. Bei einem Sturmgewehr ist es erheblich mehr, und schon bei einer schweren Pistole würde ich da auf eher 800 tippen ...
    Die minimale Reaktionszeit eines schnellen Menschen, der darauf achtet UND damit rechnet, liegt bei etwas unter einer zehntel Sekunde, dazu kommt noch die eigentliche Bewegung. Da es in der Regel der Oberkörper und damit der Schwerpunkt ist, dauert das lange; sagen wir, irgendwo um eine halbe Sekunde (wahrscheinlich mehr, vor allem bei Beladung.) In der minimalen Ausweichzeit legt das Projektil also um die 300 Meter zurück und damit mehr als die effektive Reichweite.
    Bei Wurfwaffen geht das natürlich viel besser, bei einem wirklich starken Bogen oder einer Armbrust sehe ich, zumindest auf zweistellige Entfernung, aber auch hier schwarz. Schließlich muß ich erst einmal vorhersagen, wohin das Ding genau fliegt, damit ich nicht gerade reinrenne, und das ist echt schwierig bei einem Pfeil, den ich faktisch nur von vorne sehe und der dazu noch echt schnell ist.


    Gruß


    Quichote

    Nein, in der 2er war das nicht identisch.
    Erstens gab es das Ausweichen nur als Option. Zweitens mußte man den vollen Kampfpool dafür räumen, und drittens war der Mindestwurf nicht die vier, sondern das Powerniveau.
    Und das der Wachmann tot ist, ist unbestritten, hat aber mit der Argumentation nichts zu tun.
    Man weicht auch nicht der Zielbewegung aus. Ausweichen kann als Schadenswiderstandsoption gewählt werden, erfolgt also NACH dem Schuß des Rentners. Wenn der (beispielsweise) schon von alleine nicht trifft, verliert man auch die Kampoolwürfel nicht.
    Und natürlich sollen ganz normale Cops (und die haben die Werte aus meinem Zahlenbeispiel) Runner nicht killen. Aber daß sie auf point blank auch bei leichter Rüstung und Nicht-Trollen keine Gefahr sind, ist albern.
    Vor allem aber fliegt so eine Pistolenkugel einfach zu schnell, um ihr auszweichen; das ist eine Frage von Logik.


    Gruß


    Quichote

    Hallo!


    Dazu sollte gesagt werden, daß die Ausweichregel nach der dritten Edition ausgewachsener Mist ist.
    Das alte Ausweichen als "Glücksfall" in der Option "Volle Deckung" war ja noch verständlich. Aber daß man einer Kugel ausweichen kann, dabei nur gegen die Vier (selbst bei Salven nur die fünf!) würfelt, ist echt albern.


    Der gemeine Wachsoldat, Typ "rüstiger Frührentner", schießt bei Pistolen: 3 oder 4 bei vollem Kampfpooleinsatz auf Kernreichweite auf einen bis dato stillstehenden Runner. Der nimmt ebenfalls 6-8 Würfel aus dem Kampfpool, und wenn das Licht nicht ideal ist, hat er eine bessere Chancen, der fliegenden Kugel auszuweichen als der arme Nachtwächter, ihn auch nur zu treffen, geschweige denn zu verletzen.
    Schlimm. Ich habe diese Regel bei uns de facto abgeschafft.


    Gruß


    Quichote